Ein Rucksack aus Europa ist zum Kulturgut in Japan geworden. Der Randoseru-Rucksack taucht regelmäßig in Animes, Mangas und Filmen auf, wo Personen eingeschult werden. Doch was steckt hinter dem Rucksack, der für mehr als 500 Euro verkauft wird?
Um was für einen Rucksack geht es? Der „Randoseru“ ist ein Rucksack, der traditionell von japanischen Schülern und auch Studenten für ihre gesamte akademische Laufbahn verwendet wird. Der Name stammt von dem niederländischen Wort „ransel“, was so viel wie Rucksack bedeutet (via sicoba.de).
Mit seiner starren, rechteckigen Struktur, die mit verschiedenen Taschen und Fächern ausgestattet ist, taucht der Randoseru-Rucksack in Animes, Mangas und Filmen immer dann auf, wenn ein schulpflichtiger Charakter dargestellt wird. Mittlerweile ist dieser Rucksack ein Teil der japanischen Kultur. Dabei stammt der „Randoseru“ gar nicht aus Japan.
Militärische Modernisierung bringt europäischen Rucksack nach Japan
Woher stammt der Rucksack? Es heißt, dass der Randoseru bereits in der Edo-Zeit (1603-1867) von japanischen Soldaten verwendet wurde. In den 1880er Jahren begannen die Schüler der japanischen Elite-Privatschulen, ihre Militärrucksäcke auch für den Transport ihrer Schulsachen zu verwenden.
Wie der Rucksack zum Militär kam, ist einer Modernisierung der Armee zum Ende der Edo-Zeit zu verdanken. Zu den zahlreichen Anpassungen gehörte die Einführung einer neuen Uniform, die sich an den Ransel-Rucksäcken der niederländischen Soldaten orientierte und den Randoseru als eines der an die Truppen ausgegebenen Kleidungsstücke vorsah.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde im März 1947 das Schulsystem erneut verändert und modernisiert und entspricht etwa dem, was auch heute in Japan eingesetzt wird. Nach 1955 verbreitete sich die Verwendung des Rucksacks in den Grundschulen Japans.
Heute gibt es diese Rucksäcke in einer Vielzahl von Farben und Stickereien, die von Anime-Figuren bis hin zu moderneren Motiven reichen. Der Kern des Rucksacks, darunter die Form, ist jedoch identisch geblieben. Bis heute ist der Rucksack eng mit der japanischen Kultur verbunden.
Was kostet der Rucksack? Die Preise beginnen bei rund 500 Euro, können aber je nach Detailreichtum und Verarbeitung auch deutlich über die 1.000-Euro-Marke steigen. Das Argument, welches immer wieder für die hohen Preise genannt wird: So ein Randoseru hält ein Leben lang und wird oft nicht nur von einer Generation, sondern oft von mehreren getragen.
Japan ist auch in anderen Schuldingen etwas Besonderes: Einige Grundschüler in Japan haben die Möglichkeit, One Piece als Teil ihres Schulunterrichts zu erleben. Sie lernen mit dem Programm, ihre eigenen Träume herauszufinden und künstlerisch darzustellen: Kinder in Japan haben die Möglichkeit, One Piece als Schulfach zu erleben
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“Der Name stammt von dem niederländischen Wort „ransel“, was so viel wie Rucksack bedeutet.”
oder
“vom deutschen Wort „Landser“ abstammt. Was dafür spricht: „Landser“ würde man in japanischer Schrift mit lateinischen Buchstaben (= Romaji-Orthographie) tatsächlich „Randoseru“ schreiben.”
Was mich etwas wundert das man nach 1945 auf Militärrucksäcke für Schüler gesetzt hat.
Das Schulsystem war in der Edo-Zeit nur einer kleinen Gruppe vorenthalten, die häufig auch im Militär waren. Und da hat man eben diesen Rucksack doppelt verwendet. Und der gehörte dann wohl zum Schulequipment als man das Schulsystem nach dem 2. WK umgebaut hat.
1947 hatte die USA zwar dafür gesorgt, dass viele Lehrer, die auch im Militär waren, entlassen wurden, die sind aber wieder eingestellt worden, weil man zu dem Zeitpunkt einfach sonst keine Lehrer hatte. Das erklärt das etwas.