Der letzte Film zu Dungeons & Dragons war an der Kinokasse ein Flop. Hugh Grant, der eine Rolle darin spielte, denkt, dass einfach kein Interesse daran besteht. Vielleicht wäre das Ergebnis aber ein anderes gewesen, wäre der Film ein paar Monate später erschienen.
Dungeons & Dragons gibt es bereits seit dem Jahr 1974. Damals erfanden Gary Gygax und Dave Arneson das Rollenspiel, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Neben den Spielen wurde auch immer wieder versucht, das Universum von D&D in Form eines Films umzusetzen.
Welche Filme gibt es zu D&D? Im Jahr 2000 erschien ein erster Versuch unter dem schlichten Titel Dungeons and Dragons. Der Film war ein künstlerischer Misserfolg und zählt laut Empire zu den schlechtesten aller Zeiten. Trotzdem folgten Fortsetzungen in den Jahren 2005 und 2012, die nicht besser waren.
Erst 2023 erschien mit Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben ein Film, der das Universum ernst nahm und namhafte Darsteller vorweisen konnte. In den Hauptrollen waren unter anderem Michelle Rodriguez und Chris Pine zu sehen, der übrigens denkt, dass D&D in den Schulen gelehrt werden sollte.
Das Ergebnis war eine detailgetreue Umsetzung der Vorlage, die auf Rotten Tomatoes mit 91 % von Kritikerseite belohnt wurde. Auch die Zuschauer werten mit 93 %.
Leider war der Film trotzdem kein kommerzieller Erfolg. Hugh Grant, der im Film eine Nebenrolle spielt, glaubt die Erklärung dafür zu kennen.
Ein Film, den niemand sehen möchte?
Was denkt Hugh Grant? Bei einem Budget von rund 150 Millionen US-Dollar hätte der Film mindestens das Doppelte einspielen müssen, um als Erfolg zu gelten. Am Ende reichte es laut boxofficemojo.com aber nur zu 208 Millionen US-Dollar an der Kinokasse.
Hugh Grant gab in einem Gespräch mit Variety an, den Film sehr zu mögen. Aber er sieht ein grundlegendes Problem:
Das ist das größte Rätsel für mich – warum hat niemand vorher Marktforschung betrieben? Ich denke, das ist es, was schiefgelaufen ist: Im Grunde haben die Leute einfach gedacht: Ich will keinen Film über dieses Spiel sehen. Warum hat niemand die Öffentlichkeit gefragt?
Hugh Grant via Vanity Fair
Das geringe Einspielergebnis liegt seiner Meinung also schlicht daran, dass zu wenige Menschen Interesse an einer Filmumsetzung von Dungeons & Dragons haben. Damit könnte er nicht Unrecht haben.
D&D ist trotz großer Beliebtheit innerhalb der Community kein Thema, das den Mainstream bislang erreichte. Auf besagten Mainstream ist Hollywood und derartige Blockbuster aber angewiesen. Die Sache hätte aber vielleicht anders ausgesehen, wäre der Release um vier Monate verschoben worden.
Was geschah vier Monate später? Kurz und knapp: Baldur’s Gate 3 erschien und wurde zu einem großen Erfolg. Plötzlich war D&D in aller Munde und selbst Menschen, die sonst wenig mit Gaming oder der Pen&Paper-Vorlage am Hut hatten, interessierten sich dafür.
Es könnte also sein, dass der Film Ehre unter Dieben von der Popularität des Spiels profitiert hätte. Leider stimmte an dieser Stelle das Timing nicht so ganz. Der Film floppte, was eine zeitnahe Fortsetzung unwahrscheinlich macht. Dabei war er richtig gut – eine ausführliche Meinung dazu findet ihr auf MeinMMO.
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Der Film ist meiner Meinung nach super geworden. Es ist immer wieder schade, wenn man merkt, dass zu viele Menschen ihre Meinung von irgendwelchen Trends abhängig machen und nicht selber neugierig sind, ob das nicht was für sie sein könnte.
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ich hatte keine großen Erwartungen und wurde sehr positiv überrascht.
58 Mio $ Gewinn find ich btw nicht so schlecht.
Denke das Hauptproblem – D&D ist keine Story. Es ist ein Regelwerk. Es ist auch kein Universum. Es gibt “Beispiel” Universen die in dem Regelwerk angesiedelt sind. Da fehlt den Leuten der Bezug. Man könnte den Bezug aufbauen mit ner Serie zb.
DSA oder W40k wäre da noch eher ne Story.
Ob DSA, Warhammer oder D&D. Ich sehe da keinen Unterschied. D&D halte ich noch am bekanntesten von denen.
Hugh hat schon recht. Paar Monate später und der Film wäre ein Hit geworden.
DSA und W40K ist quasi ein Universum mit Regelwerk.
D&D ist ein Regelwerk mit “Beispiel” Universen.
Mal etwas vereinfacht gesagt.
Klar von Baldurs Gate hätte er natürlich profitiert.
Das Problem ist, wenn ein Film nicht 2x die Kosten als Gewinn reinholt, gilt er heutzutage als ‘Failed’.
Kommt am 29.auf Netflix werd ihn mir auf jedenfall ansehen. Ins Kino gehe ich schon seit Jahren nicht mehr.
Die 2000er Filme laufen auf Prime wenn ich mich nicht vertun sollte, die sind aber wirklich übelst schlecht.