Electronic Arts spielt mit der Idee, die Rechte an der Marke FIFA abzugeben. Damit wäre ein FIFA 22 oder FIFA 23 das letzte Fußballspiel unter diesem Namen von EA. Aber für den Boss von EA, Andrew Wilson, scheint das kein Schreckens-Szenario zu sein, wie Berichte aus einem internen Meeting sagen. Denn FIFA seien ja nur „die 4 Buchstaben auf der Box“.
Das ist die Situation:
- Die Fußballsport-Serie „FIFA“ ist Jahr für Jahr ein riesiger Geldbringer für EA. Sie bilden den aktuellen Fußballsport digital ab, haben die Rechte und Lizenzen an tausenden von Spielern und Clubs. Mit Mikrotransaktionen verdienen sie irre viel Geld.
- Aber nun schweben sie in Gefahr, die Lizenz „FIFA“ zu verlieren. Das Problem ist wohl, dass die FIFA zu viel Geld von ihnen will und EA überlegt, das mit FIFA einfach gut sein zu lassen und die Serie unter einem anderen Namen rauszubringen.
- Jetzt kommen Berichte von einem internen Meeting bei EA ans Licht, in denen der Boss von EA; Andrew Wilson, die Bedeutung von FIFA für die FIFA-Reihe kleinredet.
Woher stammen die Informationen? Die Gaming-Seite Videogameschronicle sagt, anonyme Quellen hätten ihn einen Bericht aus einem internen Meeting von EA im November 2021 zugespielt.
So redet Wilson die FIFA klein: Wilson soll gesagt haben:
- die FIFA verbiete EA, das Spiel in Modi zu erweitern, die über „11vs11“ hinausgehen
- außerdem dürfe man unter FIFA nicht das „digitale Ökosystem erweitern“ – damit meint er, dass EA bei der FIFA-Reihe nicht mit Marken wie Nike zusammenarbeiten darf.
- er sagt auch: FIFA gäbe der Spielereihe zu wenig Wert. In einem Jahr ohne Weltmeisterschaft steuere FIFA eigentlich nur „4 Buchstaben auf der Vorderseite der Packung“ bei.
FIFA als Videospiel-Marke wichtiger denn als Organisation
Das sind die Zitate von Wilson: Die Quellen zitieren Wilson mit einigen krassen Aussagen.
„Ich will offen [zu Euch] sein, offener als zur Öffentlichkeit. Wir hatten einen tollen Lauf mit der FIFA für 30 Jahre. Wir haben Milliarden an Wert geschaffen – das ist großartig. Wir haben eins der größten Entertainment-Besitztümer der Welt geschaffen. Aber ich behaupte – und das mag ein wenig voreingenommen sein -, dass die Marke FIFA als Videospiel-Marke bedeutsamer ist denn als Verwaltungsorganisation für den Fußball. Wir nehmen das nicht als gegeben an und wir wollen nicht arrogant sein. Wir haben hart daran gearbeitet, der FIFA klarzumachen, was wir für die Zukunft brauchen.
Was wir im Prinzip von der FIFA in Jahren ohne Weltmeisterschaft kriegen, sind die 4 Buchstaben auf der Vorderseite der Packung – in einer Welt, in der die meisten Menschen gar nicht mehr die Verpackung sehen, weil sie das Spiel digital kaufen. In einem Jahr mit einer Weltmeisterschaft, kriegen wir Zugang zur WM, aber wenn man das breiter denkt, ist die WM wichtig, aber nicht der wichtigste Wettbewerb. Wir haben 300 andere Lizenzen und da gibt uns die Inhalte, die unsere Spieler mögen und mit denen sie sich am tiefsten beschäftigen.“
Andrew Wilson
EA sagt angeblich: FIFA verbeitet Zusammenarbeit mit Nike wegen adidas
Laut Wilson halte die FIFA die Spielereihe zurück. Denn die Spieler würden sich mehr Flexibilität wünschen:
- Die Spieler wollten mehr Marken wie Nike im Spiel – aber die FIFA sei mit adidas verbunden, daher habe EA hier keinen Freiraum.
- Genauso würden sich Spieler Modi wünschen, die über das klassische 11vs11 hinausgehen, doch auch hier stehe die FIFA im Weg.
- Die FIFA verlangsam zudem alles – Spieler würden sich mehr Agilität und Flexibilität wünschen.
Wilson sagt, darum gehe es ihm eigentlich: Nicht nur ums Geld, sondern auch darum, das Spiel zu entwickeln, dass die Spieler wollen und dabei auch schneller und agiler zu sein.
Letztlich sagt Wilson, wenn man die FIFA-Lizenz verliere, sei das vielleicht sogar das Beste für die Spielereihe.
Wie geht’s jetzt weiter? Laut VGC soll noch ein FIFA 23 kommen, offenbar mit einer WM für Männer und einer für Frauen. Wie es danach weitergeht, ist aber noch offen.
FIFA bewegt immer wieder die Gemüter:
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Sind denn die Spielernamen nicht auch an die Lizenz gebunden?
Da wären sicherlich einige traurig, wenn die Namen ihrer Lieblingsmillionäre nicht mehr im Spiel sind.
Naja, ich werds eh nie spielen.
Ich versteh das doch richtig? Es will kompetitiv sein, hat aber P2W und nen jährlichen Reset?
Hab ich kein Verständnis für.
Der Name alleine sorgt schon dafür, dass sich millionen Spieler das selbe Spiel jedes Jahr aufs neue kaufen.
Aber dass der Fifa Name einschränkt in dem was man machen kann, das ist ein guter Punkt. Aber als ob EA dann auch wirklich was gutes draus machen würde…