Eine Gruppe von Spielern hat in EVE Online eine Corporation mit einem ungewöhnlichen Anführer gegründet. Sie bezeichnen sich als das erste KI-gesteuerte Spielerunternehmen im Weltraum-MMORPG.
Der Einsatz von Künstliche Intelligenz breitet sich immer weiter aus. In vielen Unternehmen werden Aufgaben nach und nach von Menschen auf die Maschine übertragen. Dass dies nicht immer zu unserem Vorteil ist, zeigt dieses Beispiel, bei dem Menschen ihren Job verloren haben, weil die KI jetzt ihre Arbeit macht.
Von solch negativen Erfahrung zeigt sich ein Zusammenschluss von Spielern in EVE Online völlig unbeeindruckt. Sie legen das Schicksal ihres Unternehmens im Weltraum-MMORPG in die Hände von ChatGPT. Dies bringt ihrer Meinung nach viele Vorteile mit sich. Ein Restrisiko bleibt aber wie im wahren Leben beim Einsatz von KI bestehen.
ChatGPT als Führungskraft in EVE Online
Was für ein Unternehmen wurde in EVE Online gegründet? Die Organisation Neural Nexus ist ein neuer Zusammenschluss von Spielern in EVE Online. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die KI ChatGPT über möglichst alle Aktivitäten im Spiel entscheiden zu lassen.
Auf diese Weise wollen sie sicherstellen, dass Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte zwischen einem menschlichen Anführer und den Mitgliedern der Corporation auf ein Minimum reduziert wird. Auch ein größerer Betrug, bei dem selbst die Entwickler nach den Gründen dafür fragen, könnten dadurch vermieden werden.
Gleichzeitig wollen sie damit ihr daraus resultierendes Alleinstellungsmerkmal im Weltraum-MMORPG für die Anwerbung weiterer Mitglieder nutzen.
Hat ChatGPT als Entscheidungsträger das letzte Wort? Nein, einige Regeln und Richtlinien geben der KI einen groben Rahmen vor. In ihrem Kodex haben die Gründungsmitglieder einige Punkte verfasst, die dem menschlichen CEO des Spielerunternehmens im Zweifelsfall mehr Rechte als der KI einräumen.
So werden alle Angelegenheiten außerhalb von EVE Online durch den menschlichen Geschäftsführer geregelt. Außerdem hat der CEO die Möglichkeit, der KI für bestimmte Themen die Zuständigkeit zu entziehen. Auch die direkte Interaktion mit ChatGPT ist genauestens definiert. Dadurch sollen Entscheidungen der KI immer mit Blick auf die im Kodex hinterlegten Grundsätze getroffen werden.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine? Tägliche Entscheidungen treffen die Mitglieder auf Basis ihrer eigenen Aktivitäten im Spiel. Eine Beratung durch die KI ist aber auch möglich.
Bei sogenannten Führungsaktivitäten werden von den führenden Rats-Mitgliedern eigenständig Entscheidungen im Sinne der KI getroffen. Auch hier ist jederzeit die Einbeziehung von ChatGPT wünschenswert. Sehr wichtige Entscheidungen werden monatlich zwischen Führungskräften und dem KI-Chef abgestimmt.
Fragwürdige Entscheidungen von ChatGPT sollen allerdings hinterfragt werden. Dazu heißt es im Kodex „Obwohl die KI ein leistungsstarkes Werkzeug ist, sollten Mitglieder bedenken, dass sie nicht unfehlbar ist. Mitglieder sollten ihr Urteilsvermögen nutzen, wenn sie den Ratschlägen der KI folgen und den Kontext des Spiels sowie die konkrete Situation berücksichtigen.“
Damit sollen „böse“ Entscheidungen der KI verhindert werden. Dies steht im Gegensatz zur Möglichkeit für menschliche Spieler, die mit der Veröffentlichung der Havoc-Erweiterung jetzt auch böse sein dürfen.
Welche Aufgaben wurden durch die KI bereits übernommen? Im Bereich der Mitglieder-Bewerbungen ist die KI schon zu einem unverzichtbaren Teil des Bewerbungsprozesses geworden.
Ein Mix aus Fragen der Führungsspieler und ChatGPT sollen das Potenzial eines möglichen Neumitglieds bewerten.
Nach einer zweiwöchigen Probezeit eines Kandidaten wird die KI abermals befragt. Auf Grundlage zusätzlicher Informationen aus diesem Zeitraum fällt ChatGPT dann eine Entscheidung über eine Aufnahme oder Absage für den Bewerber.
Weitere Aufgaben der KI sind die Logo-Erstellung des Unternehmens sowie das Verfassen einer Willkommensnachricht für Neulinge. Auch die Benennung von Raumschiffen gehört zu ihren Aktivitäten.
Was meint ihr? Würdet ihr die Führung eures Spieleclans in die Hände einer künstlichen Intelligenz legen?
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Das ist eine erschreckende Entwicklung.
Dadurch würde das Menschliche nahezu komplett verschwinden, da bevorzugt Spieler aufgenommen werden die bessere Werte (Kills usw.) haben.
Bzw. ob überhaupt noch Menschen spielen werdeb wenn es bald die ersten reinen Ki Gilden gibt. Das wäre cheaten ohne Menschen auf einem neuen level.
Warte ab, bis alle Goldfarmer über solche Bots laufen werden.
Und was genau wäre das Problem? Es wäre eben eine Gruppe kompetenter Spieler. Aber ich habe ohnehin den Eindruck, dass es eben nicht nur um Kills ginge, sondern um generelles Verhalten usw.
Sieht man auch daran, dass der menschliche CEO nicht nur ein Mitspracherecht, sondern auch ein Veto-Recht gegen die KI hat.
Hat wahrscheinlich mehr Objektivität als viele Gildenleiter. Denke mal das ist auch hier ein Grund, neben der Arbeitserleichterung.