Einige Medien berichten nun, The Elder Scrolls Online könne möglicherweise in Richtung eSport gelenkt werden. Unser Autor Schuhmann macht sich darüber seine Gedanken.
Bei TESO passieren seltsame Dinge, aber im Moment wohl zu wenige. Bei MMORPG.com, einer großen englischen MMO-Seite, erscheinen regelmäßig Kolumnen zum Spiel. Nur ist im Moment zu The Elder Scrolls Online alles gesagt: Der vierte Content-Patch kommt in der nächsten Woche. Was dann auf dem Plan steht, ist auch schon bekannt. Das Spiel erholt sich langsam von einen ruppigen Start, man wartet die nächsten Patches ab, es gibt wenig zu berichten.
Bei The Elder Scrolls Online werden aus Vermutungen rasch Gerüchte
Der Kolumnist bei mmorpg.com setzt völlig legitim zu einer Spekulation an: Die neuen Arenen, die ins Spiel kommen sollen, könnten doch vielleicht eSportler zu The Elder Scrolls Online locken. Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für Zenimax, neue Gruppen für sich zu gewinnen.
Daraus macht eine deutsche News-Seite nun die Nachricht: Es gebe Gerüchte, dass Bethesda und Zenimax darüber nachdenken würden, The Elder Scrolls Online in Richtung eSport zu öffnen.
Ehm: Nein? Da hat ein Kollege darüber nachgedacht und spekuliert. Und nur weil Ihr keine Lust habt, das als Quelle zu nennen, macht Ihr daraus ein “Gerücht”, das schon halboffiziell ist und unterstellt einer MMO-Firma irgendwelche Strategie-Überlegungen. Als würde das ganze Internet und die Community über nichts anderes reden, als würden es die Spatzen schon von den Dächern Tamriels pfeifen. Als gebe es zig Foren-Threads und Diskussionen nur zu diesem Thema.
Übrigens ist das dieselbe Seite, die in regelmäßigen Abständen lanciert, The Elder Scrolls Online stünde kurz vor der Umstellung auf F2P. Weil … Fans das so forderten. Wenn’s danach ginge, stünde Cannabis auch seit 15 Jahren davor, legalisiert zu werden. Fordern die Fans auch.
MMORPGs tun sich schwer mit eSport
Natürlich ist der eSport für viele MMO-Firmen eine interessante Idee, ganz einfach, weil sie die x Gamer haben wollen, die League of Legends und DOTA 2 spielen. Und da MMOs im Gegensatz zu MOBAs gerade bisschen vor sich hindümpeln, wäre so ein neuer Schwung von Spielern hochwillkommen. Nur kommen die nicht.
Wie schwer es ist, ein MMORPG in Richtung eSport zu lenken, merkten kürzlich WildStar und Guild Wars 2. Bei WildStar sind die Kriegsbasen, das kann man wohl so hart sagen, gescheitert, weil nicht genug Leute dafür da sind. Und von den Arenen hört man auch erschreckend wenig. Nur Geschichten um einen Exploit machen da die Runde.
Und bei Guild Wars 2, das von der Substanz her eher für eSport geeignet wäre, steckt man zwar viel Arbeit und Energie in diese Idee. So richtig abheben will sie nicht.
Die Arenen bei The Elder Scrolls Online sind, das wurde auch klar kommuniziert, entstanden, weil man auf Messen Passanten die Möglichkeit geben wollte, schnell ins Spiel hineinzuschauen. Und da das gut aufgenommen wurde, wird man die wohl fest implementieren. Aber nur weil was „instanziertes PvP“ ist, wird es noch lange kein eSport-Hit. Das mussten MMORPG-Firmen in den letzten Monaten und Jahren immer wieder lernen. So rasch ist es nicht möglich, auf den eSport-MOBA-Zug aufzuspringen. Und dass man bei Zenimax ernsthaft darüber nachdenkt, darf wohl stark bezweifelt werden.
In eigener Sache
Wie schnell etwas zum Gerücht wird, haben wir auf unserer Seite erst letzte Woche erlebt. Da landete unsere Vermutung, H1Z1 könne auf einem Nvidia-Event seinen Early-Access-Termin bekanntgeben, auf vier deutschen Gaming-Seiten. Aber unser Artikel erschien dort nicht etwa als: Da hat ein Kollege darüber berichtet und die Ideen hat er dazu und so schränkt er das ein. Nein, nein, daraus wurde ein Gerücht und stetig wuchs es. Mit jedem Mal wurde die Nachricht etwas größer und die Einschränkungen, die man in unserem Artikel fand, schwanden. Ein Gerücht war geboren und damit kann schließlich jeder machen, was er will.
Wie langweilig hingegen irgendwelche Artikel, die Vermutungen anstellen, Dinge von der einen und der anderen Seite sehen und deutlich machen, dass man hier nur seine eigenen Ansichten äußert. Alle Bedenken weg, Etikett “Gerücht” drauf, zieht gleich viel besser.
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Ich schätze mal es handelt sich um -piiiiiiiep-. 😛
Die Seite hat sowieso seit einigen Monaten an Qualität verloren, bin da auch schon fast gar nicht mehr drauf – früher täglich. Naja Mein-MMO trifft einfach mehr meinen Nerv. *schleim*
Edit: Zensur (Schuhmann)
Nein, ist es nicht. Wir haben auch extra keine Namen genannt, braucht Ihr auch nicht spekulieren. 🙂
Du bist fies. Ich bin doch sooo neugierig.
Sorry, aber den kann ich mir nicht verkneifen…
Zitat: “…… und unterstellt einer MMO-Firma irgendwelche Strategie-Überlegungen” Das ist wirklich eine üble Unterstellung. Schließlich wissen wir alle: keiner der in 2014 gestarteten MMO Entwickler verfolgt irgend eine Strategie.
Ich weiß so ist das nicht gemeint, aber wenn man sich das verzweifelte Ringen ums Überleben bei ESO und Wildstar anschaut, steckt vermutlich mehr Wahrheit drin als gewollt 🙂
So aus dem Zusammenhang gerissen ist es wirklich fies. 🙂
Wobei ich nicht weiß, ob beide Games so sehr ums Überleben ringen, wie du’s jetzt sagst. Ich glaube TESO ist in einer ganz guten Position, weil das Spiel schon eine “Nische” besetzt, die eigentlich frei war. Die HdRO-Nische sozusagen, ein bisschen ruhigeres Spiel, viel Lore, viel “Kult”, Ästhetik. Und man ist ja grad dabei, die Unebenheiten rauszuhämmern.
Dass es kein Spiel mit Mass-Appeal sein würde wie Skyrim – das war eigentlich relativ schnell klar.
Bei WildStar … ich mag das Spiel gerne, ich glaube sie haben tolle Ideen, ich find die Entwickler sympathisch, aber da find ich’s perspektivisch echt schwierig.
WildStar hat – im Gegensatz zu anderen Games – auch nicht diese treue Fanbase der Marke, die immer wieder Zuwachs generiert.
Aber na ja – wir wissen alle nicht, was wirklich da vorgeht, und können nur von außen Schlüsse ziehen.
Ich meinte damit weniger die Bedrohung durch eine kleiner werdende Spielergemeinde, sondern die Bedrohung durch die Publisher. Beide Spiele sind erst mal hinter den Erwartungen geblieben und dass da Investoren gerne unruhig werden, kennt man.
Und ich denke es gab bei beiden keinen Plan B für den Fall dass das Spiel nicht so einschlägt wie es gewollt war.