Warum Diablo Immortal so wichtig für die Zukunft von Activision Blizzard ist

Warum Diablo Immortal so wichtig für die Zukunft von Activision Blizzard ist

Es hat für viel Unverständnis gesorgt, dass der Titel „Diablo Immortal“ so zentral auf der Blizzcon 2018 gezeigt wurde. Dabei ist der Mobile-Titel essentiell wichtig für die Zukunft von Activision Blizzard und fürs Gaming im Westen, sagt unser Autor Schuhmann.

Das ist das Problem: Es fällt auch gut informierten Spielern immer schwerer, noch nachzuvollziehen, was die großen Publisher eigentlich so treiben.

Activision Blizzard hat etwa kein großes Spiel in der Pipeline. Es ist gerade nichts angekündigt oder in der Mache, obwohl der Publisher zu den größten Gaming-Unternehmen überhaupt gehört.

Gut, 2019 soll ein Call of Duty erscheinen und Diablo Immortal ist angekündigt, aber sonst ist nichts groß bekannt.

Die Folge sind enttäuschte Reaktionen auf die Ankündigungen der Publisher durch die Spieler und immer häufiger Shitstorms und Konflikte.

Diablo-Immortal-Memes
Die Ankündigung von Diablo Immortal brachte blizzard viel Ärger ein. Bildquelle: YouTube

Höhepunkt der Irritation war die Blizzcon 2018, als Blizzard mit „Diablo Immortal“ als Highlight der Messe ein Mobile-Spiel vorstellte und das vor einer Menge an PC-Fans, die Diablo 4 erwarteten.

Das sorgte für eine Menge negativer Reaktionen.

Die Kluft zwischen dem, was Publisher tun, und dem, was die Fans von ihnen erwarten, scheint immer größer zu werden:

  • Aber warum ist Diablo Immortal so wichtig für Activision Blizzard?
  • Und warum verstehen wir immer weniger, was hinter den Aktionen der Publisher steckt?
DIablo Immortal Monk Intro Titel

Wer erobert den Mobile-Markt?

Die Situation von Mobile-Games: Die Publisher beschäftigt seit Jahren eine Frage, mit der sich Core-Gamer kaum befassen: Wer erobert den Mobile-Markt im Westen?

Die Publisher haben den Mobile-Markt als den großen Bereich ausgemacht, der Wachstumspotential und Geld bietet. In Asien werden hier schon riesige Summen umgesetzt, auch im Westen wächst der Mobile-Markt stark.

Newzoo-Mobile-Markt-2018
Das sind Zahlen aus dem April 2018 von NewZoo, die den boomenden Mobile-Markt beschreiben.

Es gibt hier aber eine große Diskrepanz:

  • Bei uns im Westen sind Mobile-Games vor allem „Casual Spiele“ wie Candy Crush – das gehört Activision Blizzard seit November 2015 schon. Diese Spiele richten sich eher an neue Zielgruppen und nicht an die typischen Stamm-Gamer
  • In Asien sind die Top-Mobile-Games aber eigentlich Core Games – also Spiele mit durchaus vorhandener Tiefe und komplexeren Spiel-Mechaniken und RPG-Elementen. Auch sie erschließen neue Zielgruppen, aber decken auch Gamer ab
Fate Grand Order Saber
Fate/Grand Order: Ein Riesen-Hit in Japan.

Diese Mobile-Spieles sind in Asien erfolgreich: In Asien haben sich mehrere “typische” Spielformeln oder Modelle etabliert:

SuperData März 2019

Diese und ähnliche Modelle verdienen in Asien das ganz große Geld, während bei uns eher Pokémon gejagt werden oder Mario durch die Gegend springt.

Der neueste Asien-Hit aus dem März 2019 war mit “Perfect World” ein 14 Jahre altes MMORPG, das jetzt im chinesischen Mobile-Launch im neuen Glanz erstrahlt.

Perfect-World
Perfect World – der neueste Hit aus Asien.

Hinter diesen Hits in Asien stecken oft „klassische Gaming-Publisher“, wie etwa Tencent (LoL), NetEase, Nexon oder NCSoft (Lineage).

Firmen, die früher nur für den PC entwickelt haben, und denen der Sprung in die neue Mobile-Zeit gelang.

Dazu kommen neue Firmen wie Netmarble hoch, die gezielt auf Mobile gehen.

Quelle: Gameswirtschaft (via NewZoo – Stand April 2019)

Bei den Börsenwerten haben einiger solcher asiatischen Firmen, die den Mobile-Wechsel geschafft haben, mittlerweile die klassischen westlichen Publisher an Wert überholt.

Klar ist: Die westlichen Publisher wollen auch diesen Sprung schaffen. Sie wollen von PC-Firmen zu Firmen werden, die auch auf Mobile Geld verdienen.

Und damit müssen sie sich beeilen.

traha naiad burg
Traha, ein neues Mobile-Game von Nexon

Die Asiaten kommen

Das ist zuletzt passiert: 2017 und 2018 haben die großen asiatischen Publisher versucht, ihre Core-Mobile-Games aus Asien im Westen zu Erfolgen zu machen.

Mit großem PR-Aufwand wurden Spiele wie Lineage 2 Revolution und Arena of Valor (Honor of Kings) in den Westen gebracht. Dazu hat man Promis wie Conan O’Brien oder Hearthstone-Streamer angeheuert.

Der große Erfolg blieb aber aus.

lineage-2-revolution-Conan-O-Brien-Werbung
Mit Conan O’Brien startete Lineage 2 Revolution im Westen.

Allerdings ist der westliche Markt trotzdem in den Fokus der Asiaten geraten: Denn “westliche Überraschungshits” wie „Clash of Clans“ oder „Clash Royale“ kommen zwar aus Finnland. Die Firma dahinter, Supercell, hat sich mit Tencent aber schon im Sommer 2016 ein Asien-Riese geholt.

Auch der große Erfolg von Fortnite auf Mobile-Geräten spielt Tencent in die Taschen, denn die sind stark an Epic beteiligt.

Die 5 aktuell erfolgreichsten Mobile-Spiele der Welt auf iOS und Android

Das passiert jetzt gerade: 2019 sind jetzt die etablierten „westlichen“ Publisher so weit und wollen selbst den Coregamer-Markt im Westen bei Mobile mit ihren Marken erschließen:

Die Idee ist es offenbar, die eigenen “starken Marken” als Türöffner zu nutzen, um so die Spieler zu begeistern.

Activision-Finnazbericht-Free2Play
Wichtiger Teil der Strategie von Activision Blizzard: Mobile

Das Ziel von Activision Blizzard ist klar: Sie wollen führend im Mobile-Bereich im Westen werden. Das will Activision Blizzard dadurch erreichen, dass sie ihre etablierten Kern-Franchises auf Mobile bringen.

Schon seit Jahren gibt Activision Blizzard die Parole aus, die Kern-Franchises auf Mobile zu portieren:

  • So kann man Hearthstone als ersten Versuch sehen, obwohl das erst ein Jahr nach dem PC-Release auf Smartphones kam
  • Mit Diablo Immortal wird jetzt wohl demnächst der erste “große Versuch” unternommen.
  • Danach dürfte Warcraft folgen, wahrscheinlich als Strategie-Spiel.
  • Call of Duty Mobile läuft zur Zeit an

Je nachdem, ob dieser Versuch erfolgreich ist oder nicht, könnte es die Zukunft des Gamings hier im Westen deutlich beeinflussen.

In jedem Fall erklärt es, warum man in letzter Zeit so wenig Neues von Activision Blizzard hört: Die sind gerade an ihrer Mobile-Offensive dran.

Deshalb ist es spannend: Allerdings scheint sich der Westen viel stärker gegen Mobile zu wehren, als das in Asien der Fall war. Das könnte schon an der Kultur liegen. Das Gaming hat sich in beiden Kulturkreisen anders entwickelt, als man von der klassischen Spielhalle mit Gaming-Automaten weg ist:

  • hier im Westen haben viele Spieler eigene Konsolen mit großem Fernseher und Setup oder hochwertige Gamer-PCs
  • in Asien spielten ohnehin viele in der Öffentlichkeit, in PC-Cafés, auf “fremden PCs”

Die “Core-Gamer” hier im Westen haben bei den Versuchen der westlichen Publisher bisher gezeigt, dass sie Widerstand leisten, auf Mobile “gezwungen” werden. Auch die üblichen Bezahl-Modelle auf Mobile lehnen Core-Gamer im Westen häufig ab: Viele übliche Modelle erscheinen ihn als Pay2Win.

The Elder Scrolls Blades Aufmacher
Umstrittenes Spiel aktuell: Elder Scrolls Blades.

Diese Ablehnung bekamen die westlichen Publisher jetzt einer nach dem anderen zu spüren:

Es wird also spannend sein, wie sich dieser Kampf um den westlichen Mobile-Markt tatsächlich auswirkt. Daher scheint Blizzard mit der Veröffentlichung von Diablo Immortal auch noch zu zögern.

Wenn Diablo Immortal kommt, sollte es den Core-Gamern auch gefallen und wenig Angriffs-Potential bieten. Denn Diablo Immortal wird ein Schlüsselspiel für Activision Blizzard werden.

Entwickler sagt: Diablo Immortal ist fertig – aber Blizzard schweigt
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Potbot

Geht doch nur ums Geld … was soll daran wichtig sein …. Asia mobile markt kann man auch so erschließen .. ohne hardcorefans so krass vor den Kopf zu stoßen …einfach nur noch Geld zählt…. so traurig ….

Conrad Neumann

Sehr schön geschriebener Artikel. Dazu kann noch erwähnt werde , dass auch zum Beispiel der deutsche Markt sich in eine derartige Richtung entwickelt. Siehe zum Beispiel hier: https://www.4players.de/4pl

Sicherlich wollen es die meisten PC- und Konsolenspieler noch nicht wahrhaben (ich auch nicht so richtig), aber auch “wir” bewegen uns mit großen Schritten vom Core-Gaming hin zum Mobile-Gaming.
Natürlich werden viele Core-Gamer hierzulande die vermeintlich minderwertigen Mobile-Produkte ablehnen. Es wird aber mindestens genau soviele Menschen geben, die diese Spiele gerne kaufen und spielen. Das sind vermutlich auch Zielgruppen, die niemals Core-Gamer waren, weil die Hürde (teurer PC, teure Konsole) zu hoch ist. Ein Smartphone wiederum hat jeder in der Tasche. Und es ist psychologisch viel “einfacher” 10 Mal 5 Euro für Ingame Goodies auszugeben, als 1 Mal 50 Euro für einen AAA-Titel. Das spielt der Branche in die Hände.

KohleStrahltNicht

Du vergißt die älteren Spieler ab 40.
Die Sehkraft läßt nach und auch die Motorik….
Was spielen diese Spieler dann?
Denn gerade die älteren Spieler haben die Zeit , die Hardware und das Geld AAA-Titel zu kaufen und monatlich zu finanzieren.
Die Branche vergißt gerade die Alten!!!

Sgt. Butterbread

Dem kann ich nicht zustimmen, auch wenn ich nur halb so alt bin. Ich habe Haufenweise Spiele in der Bibliothek die sich Problemlos spielen lassen, egal wie alt man ist. Portal, Mount&Blade, Anno, Assassins Creed, sämtliche Strategie und Aufbauspiele, fast jeder 3rd person shooter, außer vielleicht so ein clusterfuck wie Warframe, selbst Battlefield kann man genießen, wenn man eben Sachen findet, in denen man gut ist. Hab mal ein Video von einem ü70 Spieler gesehen der nur Panzer gefahren ist. Der hat die jüngeren Spieler eiskalt abgestaubt. Der Freund meiner Mutter spielt super gerne mit mir Mario Kart, selbst auf den recht kleinen Joy-Cons der Switch, die selbst ich ziemlich eng finde. Also die Argumente lass ich echt nicht gelten, einfach mal die Augen aufmachen, es findet sich immer.

Zum letzen Sat: vergessen vielleicht nicht, aber das ist nun einmal nicht die Hauptzielgruppe. Kann man schlecht finden, muss man nicht. Darf man aber durchaus mal kritisch anmerken.

Logra

Was man hier im Westen aber nicht vergessen darf. Fast jeder hat hier zu Lande einen PC oder Konsole stehen die mit dem Internet verbunden ist. Das ist im asiatischen Raum ganz anders. Dort hat jeder ein Handy aber kaum einer eineb PC oder Konsole zu Hause.
Die gehen tatsächlich in ein Internet Cafe um zu spielen.

Robert Hatkeinenamen

Du hast den Beitrag also nicht gelesen?

Logra

Weil?

Das Nudelholz

Diesen Hass gegen Mobile kann ich einfach nicht verstehen. Jedoch sieht man mal wieder wie die “PC-Masterrace”-Vertreter aus ihren Kellern kriechen. Ich mein,versteht mich nicht falsch aber ein Diablo für unterwegs ist doch was. Wer will denn schon nen Laptop als Beispiel auf dem Schoß im Zug oder im Bus haben nur um nen größeren Bildschirm zu haben? Ich mein,schaut euch doch mal die Größe der Smartphones heutzutage an. 6 Zoll als Flaggschiff sollten doch für unterwegs reichen oder? Und wer es dennoch am PC spielen will soll sich nen Emulator laden!

Vallo

Was die Leute gegen Spiele auf dem Handy haben? Ganz einfach erklärt. Der Vorteil das man unterwegs spielen kann ist da positiv zu vermerken, aber schau dir einmal die Spiele an. Die Spiele setzen voraus das du so viel wie möglich bezahlst, damit du vernünftig spielen kannst bzw. ohne Aussetzer von ein paar Stunden. Die Qualität und der Umfang der Spiele ist ein Witz. Vergleich dann man andere Mobile Ableger wie der 3DS oder die Switch, da kannst du viel bessere Spiele spielen, ohne dass du sofort ein Bild vor dem Gesicht kleben hast mit “Sonderangebot von 1000 Dias für NUR 100€”. Blizzard wird es zwar weniger aggressiv machen, dennoch wird es sicher kein Spaß.

Mich und viele andere stören eher diese bekloppte F2P Mentalität auf dem Handy, wodurch ganz klar die Qualität, der Umpfang und das Gameplay leidet. Ich spiele auch gerne auf dem Handy, aber ich hab mir nur Titel wie Final Fantasy oder Dragon Quest geholt, weil dies vollwertige Spiele sind. Man muss dafür halt dann auch bezahlen – einmalig.

KohleStrahltNicht

Wenn ich unterwegs bin , sitze ich hinter dem Steuer meines Autos oder lege mein Handy an die Seite und lese ein Buch.
Der Kopf braucht auch mal Ruhe und muß nicht auch noch in jeder freien Sekunde mit Diablo oder ähnlichem auf dem handy zugedröhnt werden.

Dafür

Solange die den Krempel nur zusätzlich produzieren, ist mir das ziemlich egal.

Kauf ich halt nicht, sollen die Kids auf ihren Mini-Telefonen zocken, bis die Augen rechteckig sind. Und ihr Taschengeld für Mikrotransaktionsabzocke verheizen, wenn das soviel Spaß macht.

Gehn die jedoch daher und produzieren nurnoch solchen minderwertigen Mobile Krimskram, und vernachlässigen dafür komplett ihre ehemalige Hauptzielgruppe, dann haben die sich deren Ablehnung in vollem Umfang verdient.

Darum geht Bethesda ja auch tausendmal geschickter vor als Blizzard, die bringen zwar auch ihren Mobile-Schrott, kündigen aber gleichzeitig auch weitere PC Games an.

Tronic48

Die können machen was sie wollen, tun sie sowieso, aber ich werde ganz sicher kein Spiel auf nem 5zoll Bildschirm Spielen, wenn 2 meter neben mir mein PC mit großen Monitor steht, völlig egal was das fürn Spiel ist, wenn sie allerdings diese Mobile Games auch fürn Pc machen, also so das mans sich aussuchen kann wo man das Spielt, dann hab ich nichts gesagt.

DaayZyy

Das Spiel scheint ja schon seit Monaten fertig zu sein wird aber einfach nicht released, schon merkwürdig. Guter Einblick in den Markt.

Klaphood

Wenn Immortal ja endlich mal ein Spiel werden würde, wo es keine fucking Energie, oder Truhen mit 8 Stunden Timer, oder irgendwelchen sonstigen Scheiß geben würde, der dir vorschreibt, wann und wie lange du zu spielen hast und damit Mobile einfach zu ner kompletten Drecksplattform macht…

Dann könnten sie vielleicht sogar tatsächlich führend im Westen werden. Aber ob man da so große Kernunterschiede zwischen den regionalen Versionen erwarten kann… ich weiß es nicht.

SethEastwood

Blizzard ist nur noch eine tote Hülle, die Blizzard Magie gibt es schon lange nicht mehr, die Zeiten wo man sich blind ein Spiel von Blizzard kaufen konnte sind vorbei.

manicK

Blizzard ist doch im Grunde tot. Wird von Activision fleißig untergraben, dauert nicht mehr lang bis es komplett weg ist. Viele wichtige Leute sind gegangen oder gegangen worden.

Ich zock selber ein paar Mini Spiele auf dem Handy oder Tablet. Aber wirklich fesselnd sind sie nicht. Bisher haben nur Clicker Spiele meine Sucht getriggered. 😀

Sgt. Butterbread

Durchaus ein interessantes Thema. Ich bin gerade in Japan und kann das alles aus erster Hand hier erleben. Jede Bevölkerungsgruppe, egal welches Alter oder Geschlecht, daddelt eigentlich in der Bahn. Leute die so alt sind, wie meine Eltern stehen mit einem DS oder Smartphone in der Hand und grinden oder spielen MOBAs. Jetzt ist LTE hier allerdings auch allererste Sahne, selbst in der U-Bahn hab ich maximalen Empfang und kann theoretisch telefonieren, looking at you, DB.

Wichtig ist allerdings auch ein großer Unterschied in der Mentalität der Leute. Japaner arbeiten wesentlich länger als wir, 50 bis 60 Wochenstunden sind durchaus drin. Die gegen morgens zur Arbeit und nachts geradewegs ins Bett oder in die Kneipe wenn am nächsten Tag frei ist. Dazu kommen lange Pendelzeiten, die Städte haben ganz andere Dimensionen. Hier in Osaka bin ich eine Stunde zur Arbeit gefahren, eine Richtung und das ist ganz normal. Also steht man in der Bahn und hat nichts zu tun. Man hat einfach viel Zeit und wenn man die Strecke jeden Tag fährt, ist aus dem Fenster gucken auch keine langfristige Lösung. Die Japaner stehen auf moderne Technik, also hat man immer die neusten Smartphones und die beste Hardware.

Die japanische Gesellschaft ist sehr homogen, Individualität ist hier nur ungern gesehen, Haare färben in der Schule und Uni verboten, Uniformen, einheitliche Kleidung im Büro usw. Die kleine Auszeit aus dem Einheitsbrei ist hier Gold wert und dafür sind gerade mobile Games natürlich ideal. Ich hab selber ein Gatcha(Helden-sammel)spiel ausprobiert, nämlich Azur Lane. Klar ist alles japanisch und es ködert einen auch ein bisschen mit halbnackten Mädchen, aber das Spiel war überraschenderweise auch sehr gut gemacht, nicht die Spur p2w und das Kribbeln in den Fingerspitzen beim bauen eines neuen Shipgirls ist schon fesselnd. Wäre mein Handy nicht verreckt und das Accountübertragen nicht so beknackt, hätte ich es sofort wieder auf mein neues runtergeladen. In Deutschland hätte ich das nicht einmal ausprobiert. Dort geht man raus mit ein paar Freunden, irgendwer hat ja immer Zeit oder sitzt nach der Uni oder Arbeit gemütlich auf dem Sofa oder am Schreibtisch und zockt. Wenn man aber den ganzen Tag woanders ist und am Abend halbtot, dann muss man eben auf andere Mittel zurückgreifen.

Zum Abschluss muss ich auch noch sagen, ich hoffe wirklich, dass Immortal floppt im Westen. Für den asiatischen Raum ist das Spiel perfekt, aber bei uns ist die Kultur und Mentalität einfach komplett anders und ich finde, dass ist auch was Gutes. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das nicht ein fatales Signal wäre, wenn Immortal hier gut ankommt. Warum sollte man dann noch groß für Konsolen entwickeln, wenn die Leute auch auf mobile games anbeißen? Die kann man auch so schön mit Mikrotransaktionen vollstopfen.

Gerd Schuhmann

Das find ich super-interessant. Vielen Dank für den Bericht.

Sgt. Butterbread

Gern geschehen!

Saigun

Interessant zu lesen. Da kann ich den Mobilehype in Japan zumindest schonmal sehr gut nachvollziehen.

TheDivine

Interessanter Post.
Wie du schreibst ist es im Osten ein ganz anderer Lebensstandart, dort verbringt man kaum Zeit zuhause.
Da mag das alles gut funktionieren um wenigstens paae Minuten dem Alltag zu entfliehen.

Aber ich hoffe zutiefst das Europa und der Rest der Welt nicht irgendwann in diesen Strudel rutscht.
Das wär ein Armutszeugnis was Menschlichkeit und soziale Freiheit angeht.

KohleStrahltNicht

Schau doch mal bei deiner reise aus dem Fenster.
Das Leben besteht nicht nur aus Games……mir fehlen die Worte.

Sgt. Butterbread

Mir fehlen die Worte, wie hier mein Post aus dem Zusammenhang gerissen wird. Wie nämlich gesagt: wenn man jeden Tag die gleiche Strecke fährt und dann am besten noch U-Bahn, dann ist nicht viel los, wenn man aus dem Fenster guckt. Mal ganz davon abgesehen, dass die Züge hier oft rammelvoll sind und man eh kaum was sieht.

Ich hab nie behauptet, dass das Leben nur aus games besteht, viel mehr hab ich sogar gesagt, dass ich das in Deutschland erst gar nicht anfangen würde. Viel mehr ging es mir darum, einen kleinen Einblick in den asiatischen bzw. japanischen Raum zu geben. Natürlich zockt nicht jeder hier pausenlos, manche lesen Bücher oder hören einfach Musik oder gucken aus dem Fenster, wenn es sich anbietet. Ich hing wie ein kleines Kind am Fenster, als ich von Tokyo nach Osaka mit dem Shinkansen gefahren bin. Nur will ich mir nicht immer die gleichen Häuser angucken, wenn ich zur Arbeit fahre.

Robert Hatkeinenamen

Toller Bericht!

Es ist doch einfach so: es gibt einfach deutlich mehr Smartphones als PCs oder Konsolen. Ergo gibt es deutlich mehr potenzielle Kunden. Und wenn nur ein Bruchteil dieser diese furchtbaren kauffunktionen in den Spielen nutzt ala he 99 Euro für 1000 Diamanten, dann wird damit einfach die mega krasse Kohle verdient. Siehe Tencent. Blizzard wäre also bescheuert wenn sie kein mobiles Diablo vor allem für den Asiatischen Markt machen.

Hoffen wir Einfach das sie damit die Mega Kohle machen und dadurch unsere guten alten pc Spiele quer subventionieren.

Ansonsten werden die Asiatischen Firmen die westlichen einfach Schlucken und dann Gute Nacht!

Saigun

Davon gehe ich nicht aus. Das würde für die asiatischen Firmen nur Sin machen wenn sie bei uns im Gamingbereich gross einsteigen wollen. Asiatische Gamingideen haben allerdings fast durchgehend einen schweren Stand bei uns. Selten das ein Asiagame bei uns mal wirklich Fuss fast. BDO z.b. ist da echt eine ganz grosse Ausnahme.

TheDivine

Nichts desto trotz spielen schon viele asiatische Konzerne bei uns mit.
Viele westliche Unternehmen werden bereits von asiatischen Sponsoren/Aktionären gepusht.

TheDivine

Um ehrlich zu sein hoffe ich das Diablo Immortal (zumindest im Westen) ein kompletter Flop für Actiblizz wird.

WIR (die Spieler) sind immernoch die Kunden und die Publisher sollten wieder zu dem zurück was die Kunden sich wünschen, nicht dem was sie für uns als gut erachten.
Das gilt für mobile ebenso wie für halbfertige Vollpreistitel für Konsole oder PC.

So lange wir aber jeglichen Mist kaufen den man uns vorsetzt indem man uns mit leeren Versprechen lockt und wir drauf eingehen wird sich aber wohl nichts ändern.

SethEastwood

Die könnten den Westlichen Markt komplett ignorieren und sich komplett auf Asien konzentrieren und ihnen würde es blendend gehen…

TheDivine

Jup, denke ich leider auch.

Sha

Diese Flashbacks von der Blizzcon 2018 …. aua ….. so als Diablo fan ….
Klar werd ich mir D:I anschauen , vieleicht hab ich Spass damit … aber wünsche mir das die einfach auf die Fressefliegen .
Der Satz ob “wir keine Handy haben” und das mit diesen Trailer mist war einfach reudig .

Saigun

Ich hocke gerade im Zug auf der Heimfahrt. Ja ich lese mein mmo, ich blätter durch die foren, ich schau mir die fussballergebnisse von heute nachmittag an. Aber ich würde jetzt niemals auf die Idee kommen zu zocken! Jetzt z.b. Games wie skyrim zocken? Oder in GW2 wvw spielen? Niemals jemals. Ständig durchsagen, es steigen leute ein und aus, kurz gesagt, ich habe hier nie die ruhe die ich zum zocken brauche. Sobald ich daheim bin, klar da werde ich zocken. Aber wieso sollte ich daheim auf einem handy oder ipad zocken? Ich habe einen neuen 24 zoll Bildschirm, wieso sollte ich den gegen paar cm bildschirm eintauschen. Und die wichtigste frage, wieso soll ich elderscrolls blades mit seinen lächerlichen cashshop (dieses spiel ist eine Beleidigung für die ganze elderscrollsreihe), einen spiel wie skyrim vorziehen. Wenn ich in skyrim mal wieder alles gesehen habe hole ich mir den nächsten contentmod und kann weiter machen.

Es wird in den Artikeln von Handygames geschrieben die auch Spieltiefe haben. Nun, welche zum beispiel? Ich habe über emulator schon einige ausprobiert. Im vergleich zu pc games haben die aber alle kaum spieltiefe und können mich einfach nicht halten.

Osiris80

Reiche Asiaten cashen, arme müssen halt cheaten, normal ein Spiel zu spielen scheint bei denen nicht in Frage zu kommen.

Hunes Awikdes

Sehr interessanter Artikel, Danke Gerd. 🙂

Coreleon

Die Asia Spiele zünden hier nicht weil die vom Aufbau her nicht zum Westlichen Markt passen.
Nehmen wir mal Heiler, die werden im Westen ganz gerne gespielt in Asien nicht da nutzt man lieber Heal pots. Grinding findet man da super und hier bekommen die Leute das kalte kotzen.
Und schließlich, Shops, in Asien laufen die auch prima und auch mit p2w gibt es da nicht so Theater wie im Westen, nur hier funktioniert das so einfach nicht.
Ja die Zahlen sehen verlockend aus aber da verstehen die Analysten die unterschiede nicht und die sind halt brachial. Sich zusehr auf die Berate zu verlassen hat eine menge IT Firmen das Genick gebrochen und die hatten sicherlich keine billigen Leute. 😉

Luriup

Warum asiatische mobile Games hier nicht richtig durchstarten,
wurde mir diese Woche mal wieder gut vor Augen geführt.
Da startete ein MMO Namens Tales of Wind.
“Tolle Rabatte und Events zum globalen Start”
Die Rabatte sehen so aus,dass ein Mount statt 300 nur 150€ kostet.
Der Event bezieht sich auf die ersten 7 Tage in denen man bitte
für 5000€ Euro Spiralen(inGame Währung) kaufen soll,
um alle Goodies abzugreifen.
Sorry wenn den Leuten in Asien das Geld so locker sitzt
aber mir müsste ein Fuss fehlen wenn ich auch nur die 150€ für ein Mount zahlen würde.

Das es wohl doch der ein oder macht,
sieht man ja dann immer im Ranking,
wo die ersten auf selben Level schon das doppelte an Kampfkraft haben.
Bei sowas vergeht mir dann die Lust aufs spielen
und es fliegt gleich wieder vom Smartphone.

Der Knackpunkt bei DI liegt für mich am P2W Faktor.
Ist dieser so hoch wie bei 99% der mobilen Games,
hält es sich keine Woche auf meinen Geräten.

Keupi

Hoffentlich können wir uns durchsetzen. Es kann ja gerne Mobilegames geben, aber bitte bringt auch herkömmliche qualitativ gute Spiele für den PC und die Konsolen raus.

Verstehen tue ich die Mobilegamesschiene eh nicht, weil wenn ich wirklich unterwegs spielen möchte, dann kaufe ich mir einen Nintendo Switch und habe sogar beides in einem, bei einer guten Qualität der Spiele. Oder geht es bei Mobile nur um den geringen Anschaffungspreis?

N0ma

Das Mobile zur Zeit das meisste Geld abwirft ist sicher unstrittig und wird auch so bleiben, auch wenn sichs irgendwann etwas normalisieren wird. Ist im Prinzip wie Fastfood, das bringt auch mehr Geld als haute cuisine. Deshalb wird man aus HC Essern aber nie FF Anhänger machen.

Der westliche Core Gamer wird weiterhin an PC oder Console spielen. Von daher geht der Satz “Die „Core-Gamer“ hier im Westen haben bei den Versuchen der westlichen Publisher bisher gezeigt, dass sie Widerstand leisten, auf Mobile „gezwungen“ werden.” in die falsche Richtung. Das wird in absehbarer Zeit nicht passieren. Die Leute die auf der Blizzcon saßen waren damit auch nicht die Zielgruppe und deshalb irrelevant.

Was anderes wäre es wenn man mobile auf PC spielt, aber da seh ich im Gegensatz zu einigen Artikeln noch kein adäquates Spiel in nächster Zeit, abgesehen von Kartenspielen und rundenbasierten Sachen.

Plague1992

Skylanders ist bereits gescheitert, oder zumindest weit unter den Erwartungen geblieben und selbst so andere starke Marken wie Super Mario haben bereits gezeigt dass es nicht einfach reicht einen großen Namen auf ein Mobilespiel zu packen. Im schlimmsten Fall gibt es immer so ein Dungeon Keeper Phänomen und ein total legitimes Mobile Spiel ( also für Mobile Verhältnisse ) wird übertrieben gehated allein wegen des Namens.

Wenn Immortal ebenfalls scheitert könnte es die komplette Marktstratgie von Activision Blizzard der nächsten 5-10 Jahre über den Haufen werfen. Es wird definitiv in Asien boomen und dann ist aber ebenfalls fraglich wie sehr sich Activision in Zukunft noch auf den Westen fokussieren wird. Ich freue mich eher weniger auf das Spiel an sich als vielmehr um das Drumherum.

Gerd Schuhmann

Wenn Immortal ebenfalls scheitert könnte es die komplette Marktstratgie von Activision Blizzard der nächsten 5-10 Jahre über den Haufen werfen.

Jo, seh ich ähnlich. Ich wär vielleicht noch ein bisschen vorsichtiger: Es würde zumindest einen wichtigen Teil der Strategie über den Haufen werfen.

Sie werden sicher auch noch PC/Konsolen machen und sie wollen das Drumherum weiter ausbauen und den E-Sport weiter pflegen mit dem Franchise/Städte-Modell. Das wäre davon nicht so betroffen.

Aber ich glaube, dass das meiste Potential im Mobile-Markt für sie liegt und wenn sie da scheitern, wäre das sicher das größte Problem.

Auch wenn sie das Gegenteil sagen, glaube ich, dass E-Sport für sie nicht so gut läuft, wie sie erwartet haben, weil da Fortnite aus dem Nichts kam.

Gut, durch die Franchise-Sachen sind sie da aber wohl relativ safe, weil da Leute ja in die Liga von außen investieren.

Wrubbel

Sollen sie machen. Mich gewinnen sie so nie. Mobile-Gaming interessiert mich überhaupt nicht.

Paulo De Jesus

Ich finde umständlich auf dem Handy zu spielen ????

Wrubbel

Da bin ich bei dir.

Kendrick Young

Wenn es wenigstens was eigenständiges und neues wäre, fast alle assets sind aus Diablo 3. Daher wird es vorallem Diablo 3 spieler doch recht fix langweilen.

Seska Larafey


Deshalb ist es spannend: Allerdings scheint sich der
Westen viel stärker gegen Mobile zu wehren, als das in Asien der Fall
war. Das könnte schon an der Kultur liegen, weil sich das Gaming in
beiden Kulturkreisen anders entwickelt hat, als man von der klassischen
Spielhalle mit Gaming-Automaten weg ist:

hier im Westen haben viele Spieler eigene Konsolen mit großem Fernseher und Setup oder hochwertige Gamer-PCs

Also hier ist auch mehr "Platz" als z.b. in Tokio's normale Stadtwohnungen


in Asien spielten ohnehin viele in der Öffentlichkeit, in PC Bangs, auf „fremden PCs“

Die in Asien haben eine andere Arbeitskultur als hier, sie spielen auf dem Weg zur Arbeit im Pendeln


Die „Core-Gamer“ hier im Westen haben bei den Versuchen der
westlichen Publisher bisher gezeigt, dass sie Widerstand leisten, auf
Mobile „gezwungen“ werden.

Sehr gut erfasst und der Freizeit Faktor spielt hier mit rein

Dafür

Bei mir bedeutet das Teil eher das Ende der Zukunft von Blizzard.

Handyspiele Entwickler interessieren mich nunmal überhaupt nicht, wie auch deren Games.
Einzig interessantes Blizzard Release 2019: WoW Klassikserver. Schon ziemlich traurig.

Alzucard

der westen hat was gegen starke monetarisierung

Paulo De Jesus

Richtig, die meinstens spiele sind stark pay to win. Und dagegen wehre ich mich wie viele von uns.

Insane

Hier wehren sich einige gegen jede Form von Bezahlmodell ^^ Die Spielerschaft ist da sehr in-homogen. Ich kann auch nicht erkennen, dass es eine Tendenz zu einem Modell gibt.

Alzucard

Und du kennst alle?
Scherz beiseite ich denke wirklich, dass der westen eher etwas gegen p2w praktiken hat als asien.

Seska Larafey

Auch im Westen gibt es nicht nur Heiligen im Spiel. Als ob “Wale” nur ein Asiatisches Phänomen ist

Alzucard

Hat ja auch niemand behauoptet und das ganze geht auch nicht um einzelne, sondern um das ganze.

Dafür

Ganz ehrlich, mir hat beim jahrelangen WoW zocken das Abomodel nie was ausgemacht. Hat sich nie unangemessen oder nach Abzocke angefühlt.

Das kann ich von so manchen F2P Modellen, geschweige denn von dem was bei den meisten Handygames so abgeht, absolut nicht behaupten.

Insane

Ich hab auch kein Problem damit. Kannst ja mal ne Umfrage machen, wie viele Leute bereit wären ein Abo für ein Mobile abzuschließen ^^

Dafür

Auf Mobile könnte ich auch mit B2P leben.

Nur kann man damit die Handyzocker nunmal nicht dauerhaft melken, und auch keine Cashcow-Games produzieren. Also wird das dort wohl auch eher die Ausnahme bleiben.

Insane

Und auch kein dauerhaftes Onlinegame.

Langfristige und wiederkehrende Investitionen kann man nie mit einmaligen und kurzfristigen Finanzierungen decken. Das geht am PC und der Konsole nicht und natürlich geht das auch am Smartphone nicht.

Dafür

Für Onlinegames ist B2P natürlich wenig geeignet, da denke ich eher an solche Sachen wie Infinity Blade & Co.

Gäbe es tatsächlich jemals ein mmorpg, das es wert wäre, auf dem Handy dauerhaft gespielt zu werden, hätte ich auch dort kein Problem dafür ein Abo zu zahlen. Warum auch nicht?

Das liegt halt daran das ich als PC Zocker das Geschäftsmodel kennen und schätzen gelernt habe. Was bei dem üblichen Handy Klientel halt nicht der Fall ist.

Glücklicherweise wird das sowieso nicht passieren, trotz aller Grafikblenderei der neusten Asia Handy MMOS, bleiben die Dinger einfach nur totaler Schrott und machen sich durch den Mikrotransaktions Müll nur noch mieser.

Insane

Das scheint aber für viele andere Spieler anders auszusehen ^^

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