Crunches sind in der Videospiel-Industrie kurz vor Release eines Spieltitels keine Seltenheit. In einem Interview mit einer amerikanischen Medieninstitution gaben 15 ehemalige und aktuelle Blizzard-Mitarbeiter Einblick in die Entwickler-Situation rund um Diablo 4.
Am 8. Dezember 2022 veröffentlichte die amerikanische Zeitung „The Washington Post“ ein Interview mit aktuellen sowie ehemaligen Blizzard-Mitarbeitern, welche über die Entwicklungsschwierigkeiten bei Diablo 4 sprachen, einem großen Spieltitel, dessen Release-Datum vor kurzem bekannt gegeben wurde.
Was wurde gesagt? Das Release-Datum am 6. Juni 2023 sei bereits eines gewesen, das man mehrmals nach hinten verschoben hatte. Und dennoch scheint laut der Interviewpartner Crunch erforderlich zu sein, um das Spiel rechtzeitig fertig zu bekommen.
Hier seht ihr den Trailer zum Release-Datum von Diablo 4:
Wie werden Crunches geregelt? Activision Blizzard schreibt kein Crunch vor, jedoch gibt es Vergünstigungen, die als Anreize dienen sollen.
Darunter befinden sich etwa eine DoorDash-Gutschrift im Wert von 25 Dollar für diejenigen, die mehr als 10 Stunden pro Tag arbeiten oder ein Aktien-Bonusplan für Mitarbeiter, die das Spiel fertigstellen. Für das Erreichen von Leistungszielen können die Mitarbeiter je nach Erfahrungsgrad Aktien im Wert von 5.000 Dollar bis hin zu 50.000 Dollar erhalten.
Was ist der Grund für den Crunch? Die Interviewpartner sehen das Problem in einem schlechten Management, das zu Crunch und dem späten Release-Datum geführt haben soll. Sie nannten auch mehrere Personen, deren Arbeitsweisen das Team gehemmt hatten.
Entscheidungen wurden von ihnen nicht durchgezogen und Features gestrichen, sodass die ganze bisherige Arbeit daran umsonst war. Einige Aspekte des Spiels wurden gepusht, nur um sich dann wieder umzuentscheiden und sie zu verwerfen. Das hätte das Team auf Dauer ausgebrannt.
Ein erfahrener Spielmacher, mit dem Ruf, problembehaftete Spiele zum Ziel zu führen, sei im Februar 2020 dazugeholt worden. Doch das einzige, was die Interviewpartner als Hilfsbetrag mitnahmen, war ein wöchentliches Zoommeeting, bei dem mehrere hundert Menschen zuhörten und er Entwicklungsfragen mit Themen wie Filme oder Prominente vermischte. Das empfand das Team als wenig hilfreich.
Eine Person erklärt dazu: „Die Leute waren frustriert, weil wir alle dachten, er würde kommen und das Spiel in Ordnung bringen. Und als nichts passierte, kam es zu dieser massiven Fluktuation“.
Was war noch schuld? Weitere Faktoren, die dazu führten, dass erfahrene Mitarbeiter die Firma verließen und dadurch wertvolles Wissen verloren ging, waren laut der Interview-Aussagen:
- schlechte Bezahlung
- unzureichende Arbeitsbedingunen
- fehlende Arbeitsmoral
Wie sagt Blizzard dazu? Ein Pressesprecher der Firma äußerte gegenüber der Washington Post folgendes im Bezug auf die Entwicklung von Diablo 4:
„Wie Sie vielleicht wissen, folgt die Entwicklung von Spielen im Allgemeinen und von ‘Diablo IV’ im Besonderen einem iterativen Prozess, bei dem sich der Umfang mit der Zeit weiterentwickelt. Die Produktion des Spiels läuft sehr gut. Überstunden sind freiwillig und auf bestimmte Teams beschränkt. Wir befragen das Team regelmäßig zu seinem beruflichen Wohlbefinden, und die letzten Ergebnisse sind so positiv wie seit Jahren nicht mehr.”
(via The Washington Post).
Bei den The Game Awards 2022 zeigte Blizzard einen neuen Trailer für Diablo 4 und präsentierte damit zum ersten Mal den wichtigsten Engel – Wer ist das?
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Crunch kann auch positiv sein.
ich freu mich drauf 🙂
Also wieder mal ein halbgares Spiel wo man 1 Jahr Betatester sein darf bevor es halbwegs rund läuft und dafür noch blechen soll. Freu 😒. Ich liebe Diablo aber vielleicht lass ichs dann doch erstmal liegen. 70 Tacken (ohne Battlepass) sind sowieso frech.
Am besten warten, bis Diablo 4 in den Sale kommt. Könnte zwar etwas dauern, aber das gibt höchstwahrscheinlich eine angenehmere, frustfreiere Spielerfahrung. Ist auch besser für den (angespannten) Geldbeutel 😉
Was ist daran frech? Normaler Preis …
Da möchte man dem Spiel (und Unternehmen) gleich wieder den Rücken kehren…
Ich habe die durchgesickerte Testphase gesehen. Die Gegner fallen um wie Püppchen und die Grafik ähnelt einem Handyspiel. Was zur Hölle haben die 5 Jahre lang getrieben?? Für das Spiel verlangen sie 70 Euro? Kapitalistischer Mist.💩
Dachte ich mir auch mit 70€… Nicht zu vergessen, dass man sich 4-Day Frühzugang kaufen kann, mit der Version nach “Standard” ^^ Neeeee… Das GAMe kann sich Blizzard diesmal sonst wo…
Machen wir uns nichts vor. Es gibt viele Missgünstige, die bereit sind, 200 € für die Standardversion zu berappen.😏
Missgünstige?
Also “Neider”? Bist du sicher, dass du das sagen wolltest?
Ich habe deine Frage nicht ganz verstanden.
=
“Es gibt viele Neider, die bereit sind, 200 € für die Standardversion zu berappen”
Die Frage war, ob du mit “Missgünstige” etwas Anderes gemeint hast, als das, was dieses Wort bedeutet.