Der sogenannte „Peekers-Advantage“ ist ein Phänomen in Call of Duty, das aggressiven Spieler einen grafischen Vorteil verschafft. Ein Experte hat nun an Beispielen in Black Ops Cold War und dem Battle Royale Warzone veranschaulicht, wie stark die Vorteile in den aktuellen CoDs sind und wie ihr sie für euch nutzt.
Was ist der „Peekers-Advantage“? Dabei handelt es sich um eine ungenaue Synchronisation der Spielfiguren beziehungsweise deren Sichtfeld in Call of Duty. Das führt dazu, das Spieler, die um eine Ecke kommen, einen bewegungslosen Gegner zuerst sehen. „Peek“ oder „Peeken“ steht für einen Blick oder die Bewegung um die Ecke/Deckung und „Advantage“ ist der Vorteil.
Das ist ein bekanntes Phänomen in CoD und auch in den neusten Titeln der Reihe ein Thema. Der CoD-Experte „JGOD“ hat sich die „Mechanik“ in Warzone und Cold War noch einmal genauer angesehen und veranschaulicht, dass dieser Vorteil in beiden Titeln nicht zu unterschätzen ist. MeinMMO zeigt euch die Ergebnisse seiner Analyse und was dahinter steckt.
Peekers-Advantage bringt aggressiven Spielern Vorteile
Wie sieht der Vorteil aus? Im Grunde geht es darum, dass Spieler in Bewegung und mit gutem Movement von einer abweichenden Darstellung der Spielfiguren und dem Sichtfeld profitieren. Folgende Situation:
- Ein Spieler rennt über die Map und läuft um eine Ecke
- Ein anderer Spieler sitzt hinter dieser Ecke und wartet darauf, dass jemand kommt
Eigentlich wäre der „Camper“ in dieser Situation im Vorteil. Doch der „Peekers-Advantage“ sorgt dafür, dass der rennende Spieler den Camper zuerst sieht. Das sind nur wenige Augenblicke. Doch bei Shootern wie Call of Duty, die eine sehr geringe Time-to-Kill aufweisen, macht das einen ordentlichen Unterschied.
Um den Vorteil zu verdeutlichen, zeigen wir euch ein Bild, das denselben Moment in einem Match aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Die beiden Bilder oben sind aus Cold War, die unteren aus Warzone:
In beiden Situationen ist der Spieler im Vorteil, der direkt um die Ecke geschossen kommt. In den Sichtfeldern der Spieler mit „Nachteil“ sind die Gegner noch gar nicht zu sehen, doch die „Rusher“ können schon längst anfangen anzuvisieren und sich damit einen Vorteil, den „Peeker-Advantage“ sichern.
Wie kann ich das für mich nutzen? Der erste Schritt ist getan – ihr kennt die Mechanik und wisst spätestens jetzt, dass es diesen Vorteil gibt. Kennt ihr die Position des Feindes und könnt eine Ecke nutzen, um ihn anzugreifen, seid ihr leicht im Vorteil – wenn die Waffe stimmt.
Mit Movement-Tricks könnt ihr diesen Vorteil noch vergrößern. Je schneller ihr um die Ecke kommt, desto mehr profitiert ihr von dem „Advantage“. Slides, Perks und Ausrüstung, die euer Tempo erhöhen, erhöhen auch die Asynchronität der Sichtfelder. Das führt zu einem größeren Vorteil des „Peekers“.
Wollt ihr euch die Analyse von JGOD selbst ansehen und die Vorteile in bewegten Bildern erleben, binden wir euch hier sein englisches Video ein:
Fehler oder Absicht – Ganz sicher ist man dabei nicht
Warum gibt es den Peekers-Advantage? Viele Faktoren spielen in das Thema herein. Für JGOD sind die Hauptgründe jedoch eine Mischung aus der Infrastruktur des Netcodes und den grafischen Voraussetzungen in Call of Duty:
- Die Spielfiguren bewegen sich so schnell, dass der Server keine synchrone Abbildung der Bewegung hinbekommt
- Das Sichtfeld bevorzugt die „Peeker“ zusätzlich
JGOD sagt, dass die Synchronisations-Probleme der Server verständlich sind. Was ihn aber ein wenig stört, ist die Ungenauigkeit der Kamera. Denn selbst, wenn ein Spieler Vorteile durch einen höheren Ping hat und der Server die Positionen der Feinde sehr schnell synchronisiert, bleibt der „Peeker“ auch mit einer schlechteren Leitung im Vorteil. Das krumme Sichtfeld führt dazu, dass der „Peeker-Advantage“ weiter bestehen bleibt.
Das Problem ist allerdings nicht mehr so schlimm, wie noch vor ein paar Jahren. Die CoDs mit Jetpacks und „Augmented Movement“, wie Infinite Warfare aus 2016, gaben sehr viel größere Vorteile für „Peeker“. Die hohen Geschwindigkeiten führten zu einem überdurchschnittlichen Vorteil für Rusher, was die Spiele noch schneller und in manchen Situationen auch ein wenig unfair machten.
Absicht oder nicht? Das lässt sich nicht abschließen klären. Gegen die serverseitigen Ungenauigkeiten bei der Synchronisierung gibt es aktuell nur wenig, was die Entwickler tun können. Besonders bei Spieler mit richtig guter Leitung. Allerdings sind die asynchronen Sichtfelder schon ein Faktor, der von den CoD-Machern stark beeinflusst werden kann.
JGOD nennt die Spieler-Kamera „broken“ und sagt, „Das ist halt, wie es in Call of Duty funktioniert“. Andererseits könnt auch eine tiefere Logik dahinterstecken, um Camper zu benachteiligen und Spieler, die eher weniger Movement für ihr Gameplay nutzen. Es könnte sogar sein, dass ein CoD ohne „Peekers-Advantage“ weniger Spaß macht, weil das Campen dadurch noch stärker wird. Kritsche Aussagen von CoD-Entwicklern dazu, konnten wir bei unseren Recherchen nicht finden.
Wollt ihr mehr über den „Peekers-Advantage“ wissen, verlinken wir euch hier zwei englische Entwickler-Blogs zu dem Thema:
- Grafikkarten-Entwickler Nvidia untersucht das Problem von der Hardware-Seite aus (via nvidia.com)
- Ubisoft erklärt „Peekers-Advantage“ in Rainbown Six Siege und wie sie dagegen vorgehen (via ubisoft.com)
Wichtig ist, dass ihr diesen Vorteil kennt und damit arbeitet. Es gibt euch einen kleinen Vorteil gegen Camper in Call of Duty, wenn ihr eine Position um die Ecke angreift. Ihr seid aber schnell benachteiligt, wenn ihr selbst eher offen steht oder eine Position verteidigen wollt. CoD ist ein aggressiver, schneller Shooter und oft habt ihr einen Vorteil, wenn ihr Call of Duty auch genauso spielt.
Wie ihr euch einen weiteren Geschwindigkeits-Vorteil erarbeiten könnt, erfahrt ihr hier: CoD Warzone: So legt ihr eure Panzerung schneller an und spart wichtige Zeit.
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