Swatting: 28-Jähriger wird wegen einer Wette bei Call of Duty um 2 $ erschossen – Nun erhält die Familie 5 Millionen $

Swatting: 28-Jähriger wird wegen einer Wette bei Call of Duty um 2 $ erschossen – Nun erhält die Familie 5 Millionen $

Um die Weihnachtszeit 2017 gab es in Wichita, Kansas, einen tragischen Vorfall. Zwei Spieler von Call of Duty: WWII gerieten miteinander in Streit um eine Wette über 2 $. Einer beschloss, den anderen „zu swatten“. Bei dem darauf folgenden Polizei-Einsatz starb der 28-jährige Andrew Finch, der völlig unbeteiligt war. Die Familie des Toten verklagte 2018 die Stadt. Fünf Jahre später wurde der tragische Vorfall nun beigelegt.

Wie kam es damals zum Swatting?

  • Es ging um eine Wette in Höhe von 2 $ in Call of Duty: WW2. Zwei Spieler, damals 19 und 20 Jahre alt, gerieten über die Wette derart in Streit, dass der eine beschloss, dem anderen ein Polizeikommando auf den Hals zu hetzen.
  • Um das Swatting zu veranlassen, rekrutierte er den damals 25-jährigen Tyler Barris, von dem man wusste, dass er sowas macht. Barris rief am 27. Dezember die Polizei von Wichita an, täuschte eine Geiselnahme vor: Jemand halte Bruder, Schwester und Mutter als Geisel, würde damit drohen, die Familie umzubringen und das Haus in Brand zu setzen.
  • Barris schickte die Polizei an die Adresse, die ihm einer der Spieler gegeben hatte. Doch die Adresse war falsch. Dort wohnte gar nicht der verhasste Gaming-Rivale, sondern der völlig unbeteiligte Andrew Finch.  Der kam aus dem Haus, zog sich, laut Personen, seine Hose mehrfach hoch, ein Polizist dachte, der ziehe eine Waffe und erschoss ihn. Andrew Finch starb.
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Familie kämpft 5 Jahre lang vor Gericht um ihr Recht

Das wurde jetzt entschieden: Was folgte, war ein jahrelanger Rechtsstreit. Die Familie von Andrew Finch verklagte Wichita im Jahr 2018 und kämpfte dann 5 Jahre um ihr Recht.

Wie PC Gamer meldet, wurde Wichita letztlich aus der Klage entfernt und nur der Polizist, Justin Rapp, der geschossen hatte, wurde verklagt – aber die Stadt kommt für dessen Kosten auf.

Man hat sich jetzt darauf geeinigt, dass die Familie 5 Millionen $ erhält, davon bezahlt die Stadt 2 Millionen $, den Rest übernimmt die Versicherung.

Ein Sprecher der Familie sagt:

Es war sehr schwierig, um es höflich auszudrücken. Ich habe gesehen, wie die Familie Enttäuschung um Enttäuschung erlebte, aber heute kamen wir endlich als Gemeinschaft zusammen. Wir haben es geschafft.

Der Bürgermeister von Wichita sagt, er sei einfach froh, dass man als Gemeinde jetzt endlich einen Abschluss finden konnte, auch für die Familie. Das sei einfach eine furchtbare Situation.

Was geschieht mit den Tätern? Der Anrufer Tyler Barris sitzt 20 Jahre im Gefängnis ab, nachdem er sich in 51 Fällen schuldig bekannt hatte, falsche Telefonanrufe getätigt und Drohungen ausgesprochen zu haben.

Derjenige, der ihn engagierte, bekam 15 Monate Haft – der andere Call-of-Duty-Spieler kam mit einer Strafe von 1.000 $ und einigen Auflagen davon. Er verstieß aber gegen die Auflagen und erhielt 18 Monate Haft.

Der Fall von Andrew Finch führte zu einer Gesetzes-Änderung in Kansas, die härtere Strafen für Swatting vorsieht.

Immer wenn man seitdem davor warn, dass „Swatting“ eben kein dummer Streich ist, sondern eine hochgefährliche Angelegenheit, bei der Leute ernsthaft zu Schaden oder sogar ums Leben kommen können, meint man genau diesen Fall aus 2017.

Swatting ist auch heute noch für viele Twitch-Streamer ein großes Thema und sehr belastend:

Twitch-Streamerin arbeitet hart, ist 2022 erfolgreicher denn je – Aber sie ist todtraurig und völlig fertig

Das Titelbild stammt vom Glendal Police Department. Es zeigt Tyler Barris.

Quelle(n): PC Gamer
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