Ein seltenes Szenario in World of Warcraft: 20 Hordler gegen einen Allianz-Paladin – und der will einfach nicht umfallen. Wir ergründen, was dahinter steckt.
PvP in World of Warcraft ist manchmal eine schnelle Sache. Häufig sind Kämpfe schon nach wenigen Sekunden entschieden. Besonders wenn eine Seite in der Unterzahl ist, geht der Sieg fast immer in wenigen Augenblicken an die Übermacht. Ein Paladin hält dem jedoch stand und sorgt dafür, dass mehr als ein Dutzend Angreifer sich die Zähne an ihm ausbeißt. Er hat einfach das stabilste Gottesschild von Azeroth.
Was ist passiert? In seinem neusten Video zeigt der Paladin-Spieler Rextroy einmal mehr, was in World of Warcraft möglich ist, wenn man die Mechaniken und Fehlerchen des Spiels perfekt ausnutzt. Todesmutig stürzt er sich als Mensch in eine ganze Gruppe Horde-Spieler vor der Stadt Orgrimmar. Doch anstatt recht schnell das Zeitliche zu segnen, gelingt es selbst über einem Dutzend Hordler nicht, den Paladin zu Fall zu bringen.
Immer wieder wird der Schaden absorbiert und selbst wenn mal ein bisschen Schaden angerichtet wird, heilt Rextroy das einfach weg. Es benötigt fast 20 feindliche Spieler und rund 4 Minuten des dauerhaften Angriffs, bevor Rextroy endlich bezwungen wird.
Wieso lebt der Paladin so lange?
Der Trick ist ein Fehler bei der passiven Fähigkeit des Heilig-Paladins „Vom Licht gerettet“. Dieser Zauber sorgt eigentlich dafür, dass ein verbündeter Spieler, der mit dem Zauber „Flamme des Glaubens“ belegt ist, einen Schutzschild über rund 9.000 Schadenspunkte bekommt, wenn seine Lebenspunkte unter 30 % fallen. Das kann nur einmal pro Minute ausgelöst werden.
Das ist der Fehler: Diese Fähigkeit hat allerdings einen kleinen Fehler. Wenn das Ziel nämlich nicht geschützt werden kann, weil man gerade keine Zauber auf es wirken kann – etwa in einem Heiligtum, oder weil der andere Spieler in einem Duell ist – dann bekommt der Paladin den Schutzschild stattdessen! Und noch besser: Der Zauber hat dann keine Abklingzeit und wirkt jedes Mal erneuert, wenn der andere Spieler unter 30 % seiner Lebenspunkte Schaden kassiert.
Das bedeutet: Wenn der andere Spieler mit der Flamme des Glaubens sich in einem Duell-Kampf befindet und in schneller Abfolge immer wieder Schaden unter 30 % seiner Lebenspunkte erleidet, wirkt bei jedem Schadenstick der Schutzschild auf dem Paladin erneuert. Bei knapp 5 Schadensticks pro Sekunde ist das ein Schutzschild von 35.000 Schaden – jede Sekunde!
Das erklärt dann auch, warum die Horden-Spieler durch diesen Schild quasi nicht durchkommen, da er sich einfach zu schnell erneuert. Sie müssten gemeinsam weit über 35.000 DPS – oder noch mehr – aufbringen, um Rextroy wirklich Schaden zuzufügen.
Ist das erlaubt? Grundsätzlich ja, da es einfach nur eine fehlerhafte Spielmechanik ist. Das gezielte Ausnutzen solcher Fehler wird jedoch häufig mit Strafen belegt. Im Fall von Rextroy ist es jedoch so, dass der seine entdeckten Fehler immer im Vorfeld bei Blizzard meldet, sodass die Entwickler ein wenig Zeit haben, um den Bug zu beheben, bevor er sein Video veröffentlicht. So ist es ihm möglich, spannende Videos zu zeigen, ohne dass die von ihm gezeigten Exploits und Bugs im Anschluss von Tausenden nachgemacht werden.
Was haltet ihr von diesem standhaften Paladin? Ein cooler Fund und ein interessantes Video? Oder sollte man für so etwas sanktioniert werden?
Rextroy begeistert immer wieder durch irre Mechanik-Kombinationen. Zuletzt wurde er als Hexenmeister unsterblich und erreichte Orte, an denen noch niemand war.
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Da liest man nur die Überschrift und weiß sofort:
“Alles klar, Rextroy war wieder unterwegs.”
Ich frag mich immer wieder, wie der auf solche ideen kommt.
Ich finde das auch absolut faszinierend und ich spiele nicht mal WoW 😀