Die Spieler von WoW gelten normalerweise als herzlos und kalt. Aber WoW Hardcore scheint eine neue Seite zu wecken: Spieler zeigen sowas wie „Mitleid“ und helfen einander, selbst jemandem, der es eigentlich verdient hat zu sterben, weil er so unvorsichtig war.
Das ist die Situation:
- In WoW Classic Hardcore hat jeder Spieler nur ein Leben. Wer stirbt, ist tot und muss einen neuen Charakter erstellen.
- Dadurch sind einige Tricks von Blizzard bei World of Warcraft, die man normalerweise kaum wahrnimmt, plötzlich wichtig: So etwa Monster, die viel stärker als das Gebiet sind, in dem sie auftauchen.
- Durch diesen Mechanismus werden legendäre Feinde von früher plötzlich wieder spannend.
Spieler geht in einer „sicheren“ Stadt afk – Schwerer Fehler
Das war das Problem eines Spielers: Ein Spieler namens Loogie ging in WoW Hardcore inmitten eines Dorfs, Darkshire, afk. Er fühlte sich da wohl sicher.
Was er aber nicht wusste oder schon vergessen hatte: In WoW gibt es einen Mob namens „Kleiner“ (Stitches). Das Ungetüm spawnt, wenn Spieler eine bestimmte Quest abschließen, und rennt auf Darkshire zu, um jeden zu killen, der ihm im Weg steht.
Weil Kleiner ein Level-35-Elite-Mob ist, kann er in der Region viel Schaden anrichten. Der zertrampelt die Wachen von Darkshire wie Godzilla Tokio.
Normalerweise wird Kleiner, bevor er in Darkshire auftaucht, von einem höherstufigen Spieler ausgeschaltet, aber bei WoW Hardcore gibt es nur wenige solcher Spieler, also machte sich Stitches auf, die Stadt Darkshire zu verwüsten.
Der Spieler Loogie wäre mit ziemlicher Sicherheit inmitten von Darkshire gestorben und hätte seinen Charakter verloren.
Was passierte stattdessen? Wie ein Spieler auf reddit erzählt, hatten fremde Spieler Loogie entdeckt und sein nahendes Ende vorhergehen. Sie taten sich extra zusammen und riskierten ihr eigenes Leben, um Kleiner zu töten und Loogie zu retten.
Von ihrer Heldentat haben sie Loogie in einem Brief erzählt. Es heißt, man habe sogar höherstufige Spieler herbeigerufen, um den AFK-Spieler zu retten.
WoW Hardcore schweißt fremde Spieler zusammen
Warum ist das sowas Besonderes? Normalerweise scheren sich WoW-Spieler nur um die eigenen Freunde und Gildenmitglieder. Jeder andere, „sogenannte Randoms“, ist eigentlich egal und verdient kaum Beobachtung. Man sieht ihn als Rivalen im Kampf um Loot und Mobs.
Dass in WoW Hardcore jetzt Leute einem Fremden helfen, auch noch jemandem, der offenbar Mist gebaut hat, ist eine Seltenheit und erntet viel Lob im Forum reddit:
- Einer sagt: „Wir haben alles für Loogie getan, und er hat überlebt. Er loggte ein oder zwei Minuten danach aus.“
- Ein anderer sagt: „Ich war da. Er hat all meinen Zaubersprüchen widerstanden, aber Teufel nochmal, ich habe für Loogie gekämpft und mein einziges Leben riskiert.“
- Ein dritter Nutzer sagt: „Hardcore WoW hat langsam begonnen, mein Vertrauen in die Menschheit wiederherzustellen.“
Ein weiterer Reddit-Nutzer seufzt schlicht: „Das ist so süß.“
Weniger Glück hatte dieser Spieler. Der hatte zwar Freunde, aber auch Pech:
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