World of Warcraft steht in der Kritik – denn das neue Talent-System offenbart immer mehr handwerkliche Fehler und hat verfehlt, was es erreichen sollte.
World of Warcraft geht es so gut, wie schon lange nicht mehr. Das Gearing-System wird gelobt, das generelle Gameplay ist toll und der neue Raid macht viel Spaß. Allerdings gibt es noch immer Kritikpunkte und einige Widersprüche im Spiel, die von Woche zu Woche deutlicher werden.
Diese Thematik wurde nun auch im Subreddit von WoW aufgegriffen. In dem Beitrag „Bedeutsame Entscheidungen sollte nicht heißen, dass man zwischen gutem Single-Target-Schaden und gutem AoE-Schaden wählt“ wird das Thema angeregt diskutiert.
Der Thread-Ersteller pentarion erklärt seine Ansicht dazu:
Wenn Leute fragen, wie eine bestimmte Spezialisierung gerade abschneidet, dann sagen viele ‘Es ist okay, aber gerade jetzt wird man durch die Talente gezwungen, entweder guten Single-Targe-Schaden oder guten AoE-Schaden zu machen, aber nicht beides gleichzeitig.’
Das sieht nach einer so grundsätzlichen Sache aus, dass Blizzard dies gar nicht erst hätte zulassen dürfen, als sie die Talentbäume erstellt haben. (…)
Es ist nicht spaßig zu wählen, in einem Aspekt gut zu sein, aber schlecht in einem anderen. Die Wahl sollte verändern, wie sich eine Spezialisierung anfühlt und spielt oder welche Utility-Arten man bevorzugt und dich nicht direkt gut oder schlecht in bestimmten Inhalten machen.“
MoiraDoodle fügt dazu an:
Es fühlt sich noch schlechter an, wenn dein EINZIGER AoE ein Talent ist, das bedeutet, dass du effektiv einen Talentpunkt verlierst, den du für etwas Spaßiges anstatt für etwas Notwendiges hättest ausgeben können.
Amelaclya1 fügt an das Argument noch an:
Das ist es, was mich am meisten an den Talentbäumen stört. Ich glaube, Talente hätten sich nur auf Cooldowns, Buffs oder neue Interaktionen zwischen Fähigkeiten begrenzen sollen. Es fühlt sich einfach schlecht an, dass absolute Kern-Fähigkeiten jetzt auch „Talente“ sind. Das ist nur die Illusion von Auswahl. Oder könnt ihr euch vorstellen, dass ein Tierherrschaft-Jäger nicht Zorn des Wildtiers wählt?
Moregaze schreibt dazu:
WoW hat eine Identitätskrise. Auf der einen Seite schreit man nach „bedeutsamen Entscheidungen“, auf der anderen Seite will man ein kompetitives Spiel, das tatsächlich versucht, alles kompetitiv zu gestalten. Diese beiden Sachen stehen in direktem Widerspruch zueinander.
Tier-Sets machen alles nur noch schlimmer
Verstärkt wird dieses Problem noch durch einen anderen, großen Aspekt des Spiels: Die Tier-Sets. Diese Sets sind schon seit der Vanilla-Version von World of Warcraft extrem beliebt. Als Blizzard sie für eine Weile aus dem Spiel nahm, war der Aufschrei groß – Tier-Sets gehören einfach dazu und nach einiger Kritik kamen sie am Ende von Shadowlands zurück und sind auch jetzt noch integraler Bestandteil des Spiels.
Aber Tier-Sets verstärken diese Identitätskrise nur noch weiter. Denn diese Ausrüstungssets sind in der jeweiligen Saison quasi Pflicht. Fast allen geht es darum, so schnell wie möglich den 2er- und 4er-Bonus der Sets zu ergattern, weil die einen richtig starken Leistungsschub bedeuten.
Das erzielen die Sets aber, indem sie bestimmte Fähigkeiten einer Klasse verbessern. Während beim Verwüstung-Dämonenjäger etwa die Fähigkeit „Die Jagd“ verbessert wird, bekommen Schatten-Priester eine Verbesserung von „Schattenwort: Tod“. Darüber kann man sich mächtig aufregen.
Das untergräbt allerdings komplett die angestrebte Freiheit bei der Talentauswahl. Denn wenn bestimmte Fähigkeiten durch ein Tier-Set verbessert werden, dann werden diese Fähigkeiten und alle damit verbundenen Talente zur Pflicht.
Das Tier-Set diktiert also direkt, welche Talente man zwingend nehmen muss, um effizient zu sein.
Das alles führt dazu, dass sich die Talentauswahl von World of Warcraft in einer seltsamen Situation befindet. Denn zum einen möchte Blizzard den Spielerinnen und Spielern maximale Freiheit gewähren und zugleich, dass man eine Auswahl mit Bedeutung trifft. Das ist aber schlicht nicht möglich, wenn absolute Kern-Fähigkeiten einer Klasse Teil des Talentbaumes sind und andere Talente durch Tier-Sets so eine große Bedeutung zukommt, dass sie zur Pflicht werden.
Auch wenn das aktuelle Talent-System im Kern eine gute Idee ist, braucht es noch deutlich mehr Überarbeitung und eine Änderung in der Tier-Set- und Talent-Philosophie, damit das System sein volles Potenzial entfalten kann und so wird, wie es von den Entwicklern gedacht war.
Oder wie seht ihr das?
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Ja, auch ich habe schnell gemerkt, dass das neue Talentsystem noch nicht ganz ausgereift ist. Aber: Es ist ein neues System, das es erst seit dieser Erweiterung gibt. Ich denke da wird zukünftig noch fleißig dran rumgeschraubt und getuned. Ich denke die haben für diese Erweiterung sehr viel Arbeit in das Handwerk und das Drachenreiten gesteckt. Da sind die Talente etwas kurz gekommen. Wird sicher noch.
Wenn die einen nicht rummeckern dann wieder die anderen.
Das hier als aktuelle Stimmung innerhalb der gesamten Spielerschaft wiederzugeben halte ich für stumpf.
Gibt genug Gründe seine Talente anzupassen. Wenn man nonstop nur den gleichen Content macht braucht man sich nicht wundern wenn die Art Kritik kaum Sinn ergibt. Mit dem 5.0-10.0 Talentsystem hat man auch nahezu immer nur zwischen ST und AE gewechselt.
Was die Set-Boni betrifft können wir auch gerne zu 0815 Boni mit 5% auf alles zurückkehren oder die künstlichen Konstrukte einführen die im nächsten Addon dann eh im Talentbaum oder Zauberbuch landen.
Die haben doch von Anfang an gesagt, dass sie zugunsten “bedeutsamerer (dh. mehr als bloß +×% für Skill A, +y% für Skill B – also einem der Gründe, warum die mal weg waren)Talentbäume einen Teil der absoluten Freiheit aufgeben?
Und gerade die T-Sets machen es halt doof, ich versteh auch nicht, warum auch die unbedingt in dieser (extrem veralteten) Form zurück kommen mussten.
Vor einem Jahr wurde meine Meinung dazu mit meldungen, Beleidigungen und Hass Kommentaren abgestraft.
jetzt gibt es einen Artikel dazu 🤣
meine Meinung bleibt auch, auch wenn ich mich damit abgefunden habe, die Talentbäume sind einfach nur absolut kacke 😅
mir gefällt immer mehr das System von ff14 , keine Talentbäume.
was in wow eigentlich wenig ändern würde, da 98% eh die selbe skillung spielen.
Die Talentbäume als solches sind recht gut, einzelne Spezialisierungen mal ausgenommen (Windläufer, Schattenpriester zB).
Das Problem ist die Interaktion mit den Tier-Sets. Die hätte man nicht wieder einführen dürfen mit den Talentbäumen, zumindest nicht in dieser Form der Boni, die nur einzelne Talente betreffen.
Genau das meine ich, im Artikel steht klar das die Talentbäume und der Form schon ungünstig sind, da sie einem lediglich die Wahl zwischen Single Target und Aoe lassen, will ich dieses eine Talent haben, geht dies nicht ohne Verlust an anderer Stelle, dies heißt am Ende, man hat keinerlei Freiheit auf eine freie skillung. Die Limitierungen sind viel zu groß.
dazu sind 60% der Talente Dinge die man weglassen könnte oder standardmäßig hin zu fügen, da sie jeder skillt.
dazu gesellen sich ein paar Überlebens und Mobilty Fähigkeiten zwischen denen man tatsächlich wählen kann.
der Rest ist so wichtig das man ihn eh skillen muss. Je nach dem ob Aoe oder ST teils auch extra für PvP. Eine Hybrid skillung macht selten Sinn.
man kann mit den Talentbäume arbeiten, aber in der Form ist deren Existenz sowas von egal. Man macht sich die 2 oder 3 Wege fertig, speichert diese und Switch nur nerviger Weise hin und her ^^ irgendwie so überflüssig.
Aber gut Geschmäcker sind verschieden, manchen reicht eine gute Illusion aus für ein gutes gefühlt ☺️
Dem Hersteller ist durchaus bewusst, dass die Wahlmöglichkeiten oftmals Illusion sind, darum hat lange Jahre auch darauf verzichtet. Man ist aber draufgekommen, dass die Spieler das psychologische Element, mit jedem Stufenaufstieg irgendwie “mächtiger” zu werden und sei es nur, weil der Zauber jetzt Effekt X hinzufügt, jahrelang einfach gefehlt hat und sich ein Talentbaum deshalb einfach “besser” fühlt, obwohl es nur ein kleiner, psychologischer Trick ist.
Ich muss dem leider zustimmen. In der DF Beta war das noch etwas anders bzw. wäre da der Weg noch offen gewesen, es richtig zu machen. Nach meiner Meinung auch zum Release von DF noch.
Das Grundkonzept ist super. Doch am Ende wurde wieder alles nur für kompetitives M+ und kompetitives Raiden “optimiert” und der Spaß und die Individualität mit jedem Patch mehr entfernt.
Anfangs konnte ich beim Rufer noch abseits der Meta skillen und damit gut performen. Später wurden die Talente so umverteilt, dass es nicht mehr möglich war gleichzeitig individuell und dann noch “gut”, geschwiege denn “effektiv” zu skillen. Dafür brauchte man dann auf einmal 3-5 Talentpunkte die woanders fehlten, anstelle vorher 1-2.
Jetzt bin ich seit einigen Monaten bei FF XIV und ich muss sagen… dort gibt es kein Talentsystem und das macht sogar mehr Spaß. Jeder Job (Klasse) hat ein volles Set an ST Skills und ebenfalls ein volles Set an AoE Skills. Man hat sie einfach immer und immer gleich effektiv. Jetzt gilt es nur zu entscheiden, wann man es nutzt (und das kann einen enormen Unterschied ausmachen).
Ich will damit aber nicht sagen, dass Talentsysteme schlecht sind. Ich hätte nichts gegen eines auch in FF XIV (wird aber nie kommen). Aber es muss mir die Möglichkeit geben, Skills zu verbessern, zu verändern, neue Synergien und Effekte zu schaffen. Aber es dürfen nicht die Basic Skills irgendwo tief im Baum versteckt sein, die erst mal die hälfte der Punkte schon dafür benötigen, dass man diese bekommt.
Einer der Gründe, warum ich meine WoW “Pause” erst mal fortsetzen werde. Das zweite ist das ständig versaute Klassen-Balancing (bekommt FF XIV auch problemlos hin). Und zu gute letzt die nächste Erweiterung. Sie lädt einem, nach meiner Meinung, vom Mitspielen förmlich aus.
Peinlich mit anzusehen wie hier der Mangel an Flexibilität in FF14 gepriesen wird.
Gegeben dass die Balance hier dann nahezu perfekt sein soll so ist die Differenz zwischen schlechtestem und bestem Spec verglichen mit WoW grade mal n paar %Punkte besser.
Und wie soll man den letzten Satz bitte verstehen?
Da verstehst du dann aber FF14 DPS Specs nicht. Hier kann man nicht einfach alle DPS Klassen miteinander vergleichen. Der Bard und Dancer macht selber wenig Schaden, bufft dafür dann aber einen oder gleich den ganzen Raid. In WoW vergleicht man immer nur den persönlichen DPS (Außer beim Verstärker Rufer).
Ein Mangel an Flexibilität ist nicht immer schlecht. In WoW ist es doch auch nur so, dass der Talentbaum meistens eine Illusion von “Freiheit” ist, da wenn du so skillst wie du es willst teils gerne garkeinen Schaden machst (Siehe Assassination Rogue).
Ich spiele beide Spiele und muss sagen, auch wenn beide Spiele MMOs sind, kann man diese aufgrund der Design Philosophie nicht wirklich vergleichen.