Cortyn rechnet Artifact keine hohen Erfolgschancen zu. Das liegt aber nicht am Spiel, sondern an den Zuschauern.
Valve wagt den Schritt in den Markt der großen Kartenspiele und versucht mit Artifact etwas Neues. Anstatt nur auf einem Spielfeld zu zocken, findet Artifact in „3 Lanes“ gleichzeitig statt und erinnert damit ein bisschen an ein MOBA. Doch ich glaube, dass dieser Ansatz für die Überlebensdauer eines Kartenspiels Gift ist.
Für den Vergleich werde ich auch ein bisschen über Blizzards Hearthstone reden. Alleine schon, weil Hearthstone aktuell wohl der unangefochtene Platzhirsch in diesem Genre ist und daher als Referenz gut herhalten kann.
Mitfiebern in Artifact fällt schwer
Bei Hearthstone ist das Mitfiebern leicht. Selbst wenn man Hearthstone nicht spielt, hat man nach ein paar Minuten des Stream-Schauens verstanden, worum es geht. Man versteht die Abläufe, sieht einen klaren Prozess und ist sofort mitten im Spielgeschehen.
Sicher: Auch bei Artifact wird man nach einer Weile in das Spiel hineinfinden und als Zuschauer verstehen, was Sache ist. Aber die Einstiegshürde ist um ein vielfaches höher. Bis man alleine verstanden hat, warum Artifact auf 3 unterschiedlichen Spielfeldern gleichzeitig gezockt wird und was die miteinander zu tun haben, vergeht schon eine Weile.
Dann muss man über all diese Prozesse auch noch auf dem Laufenden bleiben. Während auf Lane 3 die Karten platziert und gebufft werden, muss man noch im Hinterkopf haben, was auf Lane 1 und 2 eigentlich Sache ist.
Bei Hearthstone schaltest du einen Stream ein. Du siehst das einzige Spielbrett und die Karten in der Hand des Spielers. Du weißt schneller, was Sache ist. Du hast rasch einen klaren Überblick vom Stand des Spiels, siehst ob der gezeigte Spieler gerade überlegen oder unterlegen ist. Du kannst schon bald mitfiebern und miträtseln, wie er nun agieren wird.
Ein Kartenspiel wie Artifact oder Hearthstone lebt nicht nur vom Spielspaß, sondern auch davon, wie viel Freude es beim Zusehen macht. Es muss leicht verständlich sein und mit nur einem Blick offenbaren, wie es aktuell aussieht. Das gelingt Artifact leider nicht – oder zumindest noch nicht.
Für Spieltiefe wird Dynamik geopfert
Ich glaube keiner würde anzweifeln, dass Artifact mehr taktische Tiefe als Hearthstone bietet und daher auch zwei bis drei Ebenen komplexer ist. Die Frage ist allerdings, ob Komplexität alleine etwas gutes ist, vor allem, wenn dafür andere Aspekte dem Spiel geopfert werden.
Dadurch, dass in Artifact jede Reaktion erst eine Gegenreaktion hervorrufen kann, ziehen sich einzelne Spielzüge mitunter in die Länge. Das macht das Spiel nicht nur für die Spieler träger, sondern auch als Zuschauer uninteressanter. Wenn man nicht gerade ein Faible für Mathematik hat, dann sind die unzähligen „X bufft Y“- und „A schwächt B, wenn C bei aktiver Mondfinsternis im Epizentrum von D steht“-Effekte nicht sonderlich spannend.
Ich würde Artifact wünschen, dass es ein sehr erfolgreiches Spiel wird. Denn dann hätte Hearthstone endlich einen ernstzunehmenden Konkurrenten und müsste mit neuen Ideen aufwarten. Dann würden die Entwickler nicht mehr so leicht damit durchkommen, einfach den Turniermodus zu streichen. Damit Hearthstone neue Impulse bekommt, wäre ein erfolgreicher Konkurrent das Beste, was passieren kann.
Eigentlich ist das eine ziemlich traurige Ansicht, wenn ich sage: „Ich hoffe Artifact ist gut, damit Hearthstone daran wachsen kann“ – aber mehr rechne ich dem Spiel aktuell leider nicht zu.
Mehr wissen wir sicher Ende November. Dann sollte Artifact nämlich veröffentlicht werden und wir werden sicher einen genaueren Blick hineinwerfen.
Wie ist eure Meinung zu Artifact? Freut ihr euch schon auf das Kartenspiel von Valve? Oder ist das so gar nicht euer Interessensbereich?
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Magic sollte auf dauer gute Konkurrenz für Hearthstone sein denke ich. Mir persönlich macht es auch mehr Spaß. Artifact finde ich wegen der 3 lanes nicht so dolle.
Allerdings die sache das man Karten n auf dem steam markt an und verkaufen kann ist eine sehr tolle sache. Das fehlt magic und HS
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Hearthstone ist ein Kartenspiel für casuals was sehr leicht zu verstehen ist, für Kartenspiel Veteranen aber sehr schnell eintönig und langweilig wird.
Artifact hingehen ist wesentlich komplexer und spricht mehr die Magic Spieler an und Kartenspieler die mehr Tiefgang wollen. Beide Spiele haben sehr unterschiedliche Zielgruppen und ich denke das beide Titel sehr gut koexistieren werden. Hearthstone wird einige Spieler verlieren, aber wirkliche Auswirkungen wird es nicht haben.
Verstehe auch nicht warum so auf das zusehen eingegangen wird? Das ist ja ziemlich egal. Ich will gutes Gameplay und selber zocken und danach sollten sich auch die Entwickler richten. Twitch ist zu unwichtig und Valve wird das auch ziemlich egal sein, die machen sowieso ihr eigenes Ding. Der Spieler muss eine gute Erfahrung haben und die Systeme müssen alle funktionieren.
Artifact ist gut so wie es ist und wer bei Hearthstone bleiben möchte kann da ja auch bleiben und wer auf Twitch irgendwas gucken möchte kann das auch tun. Das wird aber nichts daran ändern, dass Artifact ein Erfolg wird. Valve hat eine sehr große Fanbase und hat mit dem The International eine riesen Plattform wo auch Artifact gepusht werden kann.
Was ich nicht verstehe ist die Aussage von Peacebob “Das Spiel schaut zwar nett aus und bringt einige interessante Ideen mit, ist aber zu “anders” als das es großen Erfolg haben könnte.” Das ergibt für mich kein Sinn. Gerade wenn man anders ist und etwas neues macht, hat man Erfolg. Das immergleiche will keiner und interessiert niemanden.
Auch das Argument Artifact ist zu komplex um das beim zusehen zu verstehen. Jeder der schon mal ein Kartenspiel gezockt hat, versteht das nach wenigen Minuten. Wenn man komplett neu im Genre ist, mag es etwas länger dauern, aber dafür gibt es schon jetzt sehr sehr gute Videos auf YT die Artifact erklären.
Da hat jemand den Nagel auf den Kopf getroffen.
Das Spiel schaut zwar nett aus und bringt einige interessante Ideen mit, ist aber zu “anders” als das es großen Erfolg haben könnte. Daran wird vermutlich auch nicht der Erfinder von MtG höchstselbst etwas ändern können.
Hätten sie auf dieses aufsplitten verzichtet wäre es sicher eher etwas geworden.
Ich glaube bei diesen Spiel hier muss man es anders herangehen als in Heartstone. Wie du schon geschrieben hast ist Artifact auf 3 Ebenen und Heartstone nur auf eine.
So weit so gut, aber wenn man bei Artifact anders herangeht wird es vielleicht besser zu verstehen sein
In Artifact ist man ein “Feldherr” der 3 Flanken zu überschauen hat. Zum glück aber nicht alle 3 auf einmal
Hier werden mehr als nur “Kartenspieler” skills gefragt, sondern auch wie gut kann man 3 Bereiche managen und im Kopf behalten kann. In Star Trek kommt es dem 3D Schach nahe, aber hier nicht ganz so extrem
Artifact scheint mehr “Multi Tasking” vom Spieler zu verlangen
Ist mir so beim Video anschauen eingefallen
Kann mir Fast nicht vorstellen das Artifact ein Misserfolg wird, da steht einiges an Geld und Know-how dahinter.
Kann mich noch an meine Ersten Runden Hearthstone erinnern, hatte da vorne und Hinten keinen Plan und dachte nur wer soll den S. Spielen.
Desweiteren macht HS Grade wirklich keine Glorreiche Zeit durch, hatte selten eine Meta wo du so wenig Einfluss und Zugriff auf das Spiel hattest, manche Partien kannst du eigentlich Instant aufgeben.
Ich freu mich schon auf Artifact jedenfalls.
Auf Thronebreaker freue ich mich schon mega drauf, wird sicher klasse werden. Ich hoffe allgemein das Gwent mehr an Popularität gewinnt mit dem Homecoming Update, wäre zu begrüßen. Bin selber von HS auf Gwent geswitcht, ist meiner Meinung nach das bessere Kartenspiel, wegen 1. weniger RNG und 2. mehr Komplexität.
Ja das ist auch bei mit ein Grund warum ich Gwent lieber mag als andere Kartenspiele…
Gwent ist einfach flexibler bei den meisten Spielen bin ich mit einer Strategie ins Spiel und habe diese durchgezogen bei Gwent kommt es öfters vor das ich mein Vorgehen noch während dem Spiel ändern muss.
Vielleicht ist das gegen bessere Spieler nicht mehr so aber im Casualbereich in dem ich mich bewegte war Gwent noch sehr flexibel..
Ja kann ich so unterschreiben, ich befinde mich im Bereich Rank 17 und da ist es auf jeden Fall noch so.^^
Twitch ist halt für viele kostenlose Werbung für die Entwickler grade durch stream sind battle royal beliebt geworden weil es durch twitch immer mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Minecraft ist ja durch yt Mega groß geworden sonst hätte es ein kleine fan base vielleicht gehabt. Aber heute ist es wichtig grade so welche mehrspieler Spiele auf twitch beliebt zu sein ohne twitch beliebtheit wird es sehr sehr sehr schwer die Masse zu erreichen und ich bin mir sicher das die Entwickler auch in der Entwicklung ihre Spiele schon überlegen wie wir ein Spiel entwickeln
Muss ein Entwickler echt darauf achten das sein Spiel bei Twitch gut ankommt?
Was interessiert einen Casual Gamer wie mich ob bei dem Game gut Leute zusehen können?^^ Ich kapier es wohl einfach nicht
Wenn die Leute den anderen Leuten beim Spielen zusehen kaufen die vermutlich das Game ja gar nicht da sie keine Zeit dafür haben weil sie zusehen müssen oder wollen ?
Ich benutze kein Twitch würde aber auch nicht auf die Idee kommen wegen dieser Platform ein Spiel zu holen
Ich denk mir immer ich hab bei Facebook nichts versäumt da werde ich auch mit Twitch nichts versäumen
Zum Thema Artifact: Ich glaube das wird einschlagen!
Ich hab mal ein Interview gelesen und da hat ein Publisher erklärt:
– Früher haben sie Journalisten angeheuert, um testweise Game-Reviews zu schreiben, damit sie mitbekamen, wie das Spiel wohl getestet wird von Magazinen
– und heute drehte sich bei der Entwicklung viel um, “Wie kommt das auf Twitch an”
Du hast bestimmte Spiele, deren Erfolg nur durch Twitch zu erklären ist, wie z.b. Friday the 13th. The Game oder auch PUBG
Dieser „Twitch-Boost“ ist vielleicht für kleinere Titel interessant, aber bei größeren die sowieso schon längst jeder auf den Schirm hat spielt das denke ich keine Rolle mehr. Wenn man bereits Bekanntheit erlangt bringt auch Twitch recht wenig. Solange das Spiel im „1 gegen 1“ Spaß macht wird es gespielt, unabhängig davon ob es zum zuschauen ebenfalls Spaß macht. Theoretisch könnte es Millionenfach gespielt werden und halt gleichzeitig auf Platz 69 von Twitch landen. Da können sich bestimmt die Steam Statistiken als nützlicher erweisen durch einen rechtsklick erfährt man mittlerweile wie populär ein Spiel ist, Spielerzahlen, Reviews, Beiträge … Und das sagt mehr aus als Twitch viewer
Ich freue mich schon drauf.
Besonders darauf, das man die Karten bei Steam tauschen, kaufen und verkaufen kann. Fand das auch bei Scrolls von Mojang ganz nett.
Ich habe fast alle CCGs gespielt und am besten gefällt mir zur Zeit Eternal Card Game. Danach Elder Scrolls Legends, sowie Spellweaver und Faeria. Mit Hearthstone konnte ich nie warm werden und Magic Online finde ich momentan auch etwas dröge. Es muss das Gesamtpaket stimmen und dazu gehört neben dem Gameplay und Grafik auch das Belohnungssystem und Microtransaktionen, dieses finde ich persönlich bei Eternal Card Game zur Zeit ganz gut. 🙂
Wenn man nicht gerade ein Faible für Mathematik hat, dann sind die unzähligen „X bufft Y“- und „A schwächt B, wenn C bei aktiver Mondfinsternis im Epizentrum von D steht“-Effekte nicht sonderlich spannend.
Wieso Faible für Mathematik? Ich hasse Mathematik und musste vor jeder Schularbeit einen Intensivkurs durchmachen um die Schularbeiten zu schaffen da ich in der Zwischenzeit wieder alles (und mit alles meine ich alles über der Volksschule) und finde dennoch diese Spielweise hochfaszinierend.