Der britische Content-Creator Josh Strife Hayes (26) gilt als einer der wichtigsten Stimmen, was MMORPGs und MMOs angeht. Seine Video-Reihen über MMO-Design oder miese Pay2Win-Tricks in Diablo Immortal erreichen Millionen von Zuschauern. Doch von Twitch hat Hayes jetzt offenbar genug: Der TwitchCon-Vorfall um die Schaumgrube war für ihn zu viel: Bei einem PR-Event brach sich Streamerin Adriana Chechik den Rücken an 2 Stellen.
Wer ist Josh Strife Hayes?
- Josh Strife Hayes ist einer der wichtigsten MMO-Experten im Gaming: Er liefert jene fundierten Inhalte, auf die Asmongold (3,3 Millionen Follower) reagiert, indem er wild die buschigen Augenbrauen verzieht. Hayes selbst ist auf Twitch mit 133.000 Followern ein mittelgroßer Streamer.
- Wir haben auf MeinMMO etwa über Hayes berichtet, als er parasitäre Systeme in WOW erklärt hat. die schlechtesten MMOs der Welt suchte oder als er in einem 44 Minuten langen Video im Detail das Pay2Win-Design von Diablo Immortal auseinandernahm.
- Viele seiner YouTube-Videos basieren auf Twitch-Streams: Hayes streamt immer wieder live auf Twitch, die Clips daraus gehen dann auf YouTube viral. Aber jetzt hat er angekündigt, sein Live-Streaming auf YouTube zu verlagern.
Twitch-Clips können auch Spaß machen:
Hayes hat früher in Trampolinpark gearbeitet: Sicherheit steht über allem
Was stört Hayes an Twitch? In einem Clip sagt Hayes (via youtube):
Twitch hat in letzter Zeit zu viele Dinge versemmelt. Die Twitch-Con war nicht so gut organisiert, wie sie hätte sein sollen, war nicht so sicher. Sie behandeln Twitch-Partner nicht mehr so gut. Es gibt jetzt viele gerechtfertigte Beschwerden. Ich will jetzt YouTube eine Chance geben – und bisher ist es okay.
Hayes spricht explizit über den Vorfall auf der TwitchCon, bei der die Streamerin Adriana Chechik sich an zwei Stellen den Rücken gebrochen hat, als sie von einem Podest in eine Schaumgrube gesprungen war, die augenscheinlich viel zu flach war, um die Sicherheit der Streamer zu gewährleisten.
Chechik warf den Veranstaltern des Events vor: Sie hätten Streamer sogar dazu aufgefordert, in die Grube zu springen.
Hayes sagt, er habe in einem Trampolinpark gearbeitet und ihm seien die Sicherheits-Bestimmungen eingebläut worden. Er hat kein Verständnis, wie der Vorfall auf der TwitchCon in der Form passieren konnte:
Die Sicherheit bei sowas steht über allem. Wenn sich jemand verletzt, macht man das Ding zu. Dann findet man raus, woran es lag. Man findet sofort raus, wo der Fehler lag und behebt ihn.
Schaumgruben müssten mindestens 2 Meter tief sein und hätte noch zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen, um die Kraft eines Aufpralls zu mindern:
Hätte ich dort bei einem Event gearbeitet, hätte ich gesagt: Das ist nicht sicher. Das ist ganz und gar nicht sicher. Es ist ausgeschlossen, dass 2 Schaumstoffblöcke auf einem Betonboden irgendjemanden schützen.
Die Erklärung, auf die Rechte zu verzichten, welche die Twitch-Streamerin unterschrieben hat, hält Hayes für nichtig: So eine Erklärung könne niemanden vor Fahrlässigkeit schützen.
Wechselt er denn wirklich? Hayes streamt ohnehin nur unregelmäßig auf Twitch. Im September waren es 2 Streams mit 7 Stunden.
Nach seiner Ankündigung am 10. Oktober, dass er Twitch immer schlechter findet, war er nur noch einmal kurz, für weniger als 2 Stunden auf Twitch. Seitdem war Hayes nicht mehr auf der Plattform aktiv.
YouTube wird für “saubere” Live-Streamer immer spannender
Das steckt dahinter: Das Klima auf Twitch wird rauer. Zur Entscheidung von Hayes, sein Live-Streaming von Twitch auf YouTube zu verlagern, könnte auch beitragen, dass Twitch den 70/30-Split verringert hat. Man signalisiert den Streamern klar: Amazon will, dass Twitch Geld verdient. Bitte macht mehr Werbung für Amazon Prime und schaltet mehr eigene Werbung.
Seit einer Regel-Änderung im August haben Partner von Twitch jetzt ohnehin die Möglichkeit, auch auf anderen Plattformen zu streamen.
Für „saubere“ Content-Creator wie Hayes ist YouTube eine spannende Alternative. Die Plattform hat schon einigen „netten, smarten“ Streamern von Twitch lukrative Angebote für einen Wechsel gemacht. Streamer DrLupo sprach davon, mit dem Geld, das ihm YouTube zahlt, “fürs Leben ausgesorgt” zu haben.
Gerade für Hayes, der auf YouTube seinen Haupt-Content hat und dort die meisten Zuschauer erreicht, wird die Plattform so immer attraktiver.
Und Events wie die TwitchCon sind offenbar kein Pluspunkt für die Amazon-Tochter.
Twitch muss jetzt aufpassen, dass sie nicht zu viele der Leute verlieren, welche die Streaming-Plattform in den letzten Jahren so attraktiv für Zuschauer und Werbekunden gemacht haben. Es könnte gut sein, dass wir Josh Strife Hayes auf Twitch nur noch sehen, wenn Asmongold wieder nach Content sucht:
Hielt er sich an seine Ankündigung? Update, 8.3. 2023: Tatsächlich hat sich Hayes nach der Ankündigung weitgehend von Twitch zurückgezogen. Seit er das Statement abgegeben hat, war er nur noch 2-mal live auf Twitch zu sehen, am 19. Oktober und am 30. Dezember 2022:
- 2021 war Hayes noch 384 Stunden auf Twitch zu sehen
- Bis zu seinem Statement hatte er 2022 bereits 154 Stunden gestreamt
- Nach dem Statement waren es nur noch 8 Stunden im Jahr 2022
- 2023 war er bislang noch gar nicht auf Twitch zu sehen
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Hayes ist ein überragender Content Creator der mir dadurch nochmal um einiges sympathischer wird