Twitch: Kleine Streamer machen Protest, große Streamer machen Kasse – #ADayOffTwitch

Twitch: Kleine Streamer machen Protest, große Streamer machen Kasse – #ADayOffTwitch

Einige Streamer wollten am 1. September ein Zeichen gegen Hate-Raids auf Twitch setzen und riefen unter dem Hashtag „#ADayOffTwitch“ zum Streik auf. Nur wenige der großen Streamer solidarisierten sich mit den kleineren. Das Leben der Großverdiener im Twitch dreht sich gerade um richtig dicke, neue Verträge.

Das ist #ADayofTwitch:

  • Einige Streamer haben dazu aufgerufen, Twitch für einen Tag zu bestreiken und nicht zu streamen. Sie wollten damit die Aufmerksamkeit auf „Hate-Raids“ legen. Die treffen besonders kleine Streamer und Angehörige von marginalisierten Gruppen hart.
  • Schon früh zeichnete sich ab, dass einige der großen Streamer diesen Protest nicht mittragen würden.
  • Jetzt kennen wir einige der Ergebnisse.

Twitch fehlten etwa 7-13% der Zuschauer

Hat der Streik denn funktioniert? Na ja, es war zumindest ein Einschlag bemerkbar. Der 1. September war aus Sicht der Zuschauerzahlen ein „schwacher Tag“ für Twitch, aber kein katastrophaler Tag. Die Differenz bei den Zuschauerzahlen vom letzten Mittwoch zum Streiktags stieg erst im Laufe des Tages an, als sich der Hashtag rum sprach:

  • Zur Hochzeit des Tages am 1. September um 22 Uhr hatte Twitch etwa 3,5 Millionen Zuschauer
  • Zur Hochzeit des Tages am letzten Mittwoch hatte Twitch etwa 4,5 Millionen Zuschauer
  • 5 Stunden vorher hatte die Differenz aber lediglich 370.000 Zuschauer betragen (2,55 Mio. vs. 2,92 Mio.)
twitch-tracker
Es war eine sichtbare Lücke zu erkennen. Quelle. Twitchtracker

Es fehlten Twitch insgesamt etwa 7-12 % an Zuschauern im Vergleich zu den Vorwochen, wie ein Journalist berechnet hat.

Zach Busey bezog noch weitere Faktoren in seine Rechnung ein, wie den Abgang einiger Streamer und den Gamescom-Boost.

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2 große Twitch-Streamer wechseln für viel Geld zu YouTube

Was war bei den großen Streamern los? Eine besonderer Dreh des Tages war, dass 2 große Twitch-Streamer am 31. August und am 1. September gerade angekündigt hatten, nicht mehr auf Twitch zu streamen: DrLupo und TimTheTatman wechseln zu YouTube. Sie unterschrieben dort exklusive Verträge. Die Rede ist von „Geld, das das Leben verändern wird.“

Alleine weil sie nicht mehr streamen, fehlten Twitch am Mittwoch, dem 1. September etwa 50.000 Zuschauer.

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TimTheTatman nimmt sich nicht nur einen Tag von Twitch frei.

Große spanische Streamer streiken

Haben auch große Streamer bei dem Streik mitgemacht? Ja, zumindest der betont linke Streamer und Haus-Besitzer Hasan „HasanAbi“ Piker (34.000 durchschnittliche Zuschauer) hat am 1. September aus Solidarität nicht gestreamt.

Kaceytron (500 durchschnittliche Zuschauer, Titelbild) solidarisierte sich ausdrücklich mit #ADayOffTwitch und machte streamfrei. Shooter-Spezialist shroud (20.000 durchschnittliche Zuschauer) war auch nicht auf Twitch zu sehen.

Die größten spanischsprachigen Streamer, ibai und auronplay, die normalerweise immer streamen, gingen am 1. September nicht auf Twitch live. Auronplay solidarisierte sich ausdrücklich mit dem Hashtag.

Alleine die beiden Spanier kommen zusammen auf 250.000 durchschnittliche Zuschauer. Ihre Abwesenheit dürfte einen Löwenanteil des Unterschieds ausgemacht haben.

Einige Streamer, von denen man weiß, dass sie ein hohes soziales Verantwortungsgefühl haben, wie Pokimane oder Myth streamen zurzeit ohnehin weniger und waren auch am 1. September nicht auf Sendung.

Bremer Polizist reagiert völlig falsch auf Anzeige einer Twitch-Streamerin

Der aktuell größte Streamer auf Twitch, xQc, riss aber seine 11 Stunden auf Twitch ab. Sein Kollege Trainwreck startete am 31. August einen 37-Stunden-Stream und streamte den 1. September durch. Großverdiener wie Tfue, Ninja und summi1g waren ebenfalls auf Sendung. Auch für den größten deutschen Streamer MontanaBlack war der 1. September ein Tag wie jeder andere – Trymacs und Papaplatte sendeten ebenfalls auf Twitch.

Noch weiter ging der WoW-Streamer Asmongold. Der streamte zwar nicht am 1. September, fand den Streik aber insgesamt albern. Von ihm hieß es: „Niemanden interessiert es einen Scheiß, wenn ihr euch einen Tag freinehmt. Niemand weiß, wer ihr seid.“

Er würde nur mitmachen, wenn alle große Streamer mitmachen, dann sofort, aber wenn ein paar “Andys” das machen, jucke es keinen.

Gewohnt sympathisch.

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Das ist die Diskussion in der deutschen Twitch-Bubble: Es gibt auf Deutsch eine Vielzahl von Tweets zum Thema. Die Tonlage ist ganz verschieden:

  • Für viele ist #ADayOffTwitch ein ernstes Thema. Sie wollen, Aufmerksamkeit darauf legen, welchem Hass sich Angehöriger marginalisierter Gruppe häufig ausgesetzt sehen – nicht nur auf Twitch, sondern überall
  • Andere nehmen den Hashtag locker. Sie sagen, sie solidarisieren sich mit #ADayOffTwitch, streamten aber Mittwoch ohnehin nie, oder nutzten die Chance jetzt, um blau zu machen
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  • Andere wiederum sagen, sie wollten jetzt nicht, dass Streamer angemacht werden, nur weil sie am 1. September streamen. Da seien die Leute ja nicht besser als die Hater, die sie kritisieren
  • Immer wieder las man auch bewusste Entscheidungen, sich dem Streik nicht anzuschließen. Denn Twitch unternehme ohnehin etwas und habe die Bewegung bereits anerkannt – der Streik sei daher nutzlos
  • Andere sagten: Wer den Streik als nutzlos empfinde, beweise damit nur, dass er aus einer privilegierten Lage spricht und offenbar nie Opfer solcher Hate-Raids wurde
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Im Vorfeld war der Hashtag kontrovers diskutiert worden. Manche sagten, sie könnten es sich einfach nicht leisten, einen Tag nicht auf Twitch zu sein.

Andere ergänzten, einen Tag nicht auf Twitch präsent zu sein, sei ja genau das, was Hater erreichen wollten: Die Hater hätten so Streamer von Twitch vertrieben. Das könne daher keine Lösung sein.

Für die Streamer hinter dem Hashtag war der Streik-Tag eine Möglichkeit, Twitch da zu treffen, wo sie es merken: beim Geldbeutel. Sie erhoffen sich, dass Twitch nun etwas gegen die Hate-Raids unternimmt.

Häufig treffen Hass-Kommentare die kleinen Streamer, die ihnen schutzlos ausgeliefert sind, weil sie über kein großes Netz an Moderatoren verfügen. Eine der größten Streamerinnen auf Twitch geriet aber ebenfalls ins Fadenkreuz, offenbar hauptsächlich, weil sie eben eine Frau ist:

Große Twitch-Streamerin bekommt viel Hass ab, legt jetzt erstmal eine Pause ein

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Alzucard

Einmal steht da 7-13% und dann 7-12%

Keragi

Da beginnt die berühmte schere zwischen Arm und Reich das digitale zu erobern. Bald Gründen die Kleinen ne Gewerkschaft.

EsIstDrSheriff

Streiken ist dumm. Anstatt dass man seine Plattform nutzt, um die message zu verbreiten, macht man nix? Hm

Hisuinoi

So eine Protest Aktion bringt doch garnichts.
Außerdem ist Streamen immer noch ein Hobby und nur die wenigstens können daraus mehr machen.

Allerdings spielen da mehrere Faktoren eine Rolle gefällt den Leuten die Person die hinter einer Cam sitzt, gefällt denen was der Streamt,.. und und und
Wo soll da bitte Rücksicht genommen werden?

Die Leute reagieren echt über, für etwas das schon immer ein Hobby war.
Und selbst wenn die mal gut davon lebten kann das nicht ewig so weiter gehen.
Die kleinen Streamer sollten sich eher beschäftigten in die Zukunft zu blicken was wenn die Einnahmen mal wegfallen oder stark einfallen.

Kurkras

Ahja, aber da sitzen und Stillschweigend Ungerechtigkeit zu akzeptieren ist die richtige Lösung? Einfach nichts tun und aufgeben ist das Ziel? Sorry, aber das ist Grundsätzlich falsch.

Ich hol dich hier gerne mal kurz ab und bring dich auf den neuesten Stand.

Die Zeit in der Streaming ausschließlich ein Hobby war, ist schon längst vorbei. Streaming gehört mittlerweile zu einem der lukrativsten und attraktivsten Jobs der Welt. Streaming ist lang keine Nische mehr. Streaming ist schon lange kein “Hobby” mehr für die meisten Menschen.

Die Rücksicht sollte an der Stelle genommen werden, an der die Unfairness beginnt. Kleinere Streamer werden (wie in dem Artikel steht) von Hass Raids noch weiter runter geputzt und ihnen wird die Möglichkeit genommen überhaupt zu größeren Streamern aufzusteigen. Ihnen wird schlicht die Möglichkeit genommen, sich einen Namen zu machen. Die großen Streamer die ihre Soziale Ader auf Eis gelegt haben um möglichst viel Geld zu schäffeln, interessiert das natürlich nicht und die informieren sich hierüber auch nicht. Denen ist die Ungerechtigkeit egal.

Bezüglich der Reaktion der Leute… reagiert die Deutsche Bahn über wenn sie sehen das sie zu wenig entlohnt werden? Reagieren die Leute über die ihrem Unmut durch öffentliche Kommentare/Proteste Luft machen über? Ich glaube eher das Problem liegt an dir selbst da du noch in veralteten Ansichten gefangen bist. Streaming ist für viele ein Beruf und auch Lebensinhalt.

Hast du noch nie gehört “Das Hobby zum Beruf machen.” ? Schon allein durch diesen Satz sollte der Schalter umgelegt werden im Verständnis.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von ThisIsThaWay

Ich glaube was viele nicht sehen.
Es gibt auch genug kleine Streamer die versuchen damit zu leben.

Ist wie mit den Supermarktketten, da kennt jeder auch nur X und Y. Aber das es da auch noch Z gibt sehen viele nicht.

Streamer sollte eigentlich schon ein anerkannter Beruf sein. Wenn man beachtet, wie viel Kapital dahinter steckt mit Werbung usw.

Kurkras

Ganz genau, man nehme auch mal die Spiele Industrie als Beispiel. Man kann durch Fernsehwerbungen, Werbebanner auf Websites, Zeitschriften schon eine gewisse Masse erreichen. Aber die ganz breite Masse lässt sich eben nur durch Streaming erreichen. Das ist eine immense Unterstützung eines Wirtschaftszweigs welcher immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Daher ist es ja auch in gewissem Maße ein expliziter Eingriff in das Wirtschaftssystem wenn man kleinen Streamern die Daseinsberechtigung nimmt. Man kann das auch ganz gut mit den Onlinehandel Giganten und den Lokalen Läden vergleichen (“Support your local store”) der Vergleich ist jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen, aber eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden ?

Hisuinoi

Du vergisst eine tatsächliche, klar gibt es kleine Streamer die in Ordnung sind. Aber nicht jeder ist zum Streamen geeignet ich sehe viele kleine Streamer und wie die sich verhalten. Die einen spielen einfach vor sich hin und schauen nicht auf den Chat. Andere wechseln zu oft Spiele das die Zuschauerzahlen zu sehr schwanken, mal 70 dann wieder nur 10 oder weniger.

Nur weil jemand sein Hobby zum Beruf machen will, heißt das noch lange nicht das es auch klappt oder dieser jemand geschaffen dafür ist. Ich sehe da keine Ungerechtigkeit, die einzige Ungerechtigkeit wäre, wenn große Streamer unberechtigt gegen kleine Streamer reden. Und ja sowas toleriere ich auch nicht.
Aber der Rest liegt allein in der Hand des Streamers ob er Erfolg hat.

amonk

hat tim als thumbnail zu wenig klicks gebracht oder warum jetzt kaceytron?

Yoma

eigentlich Valkyrae aber die is ja jetzt bei YT 😉

Lightningg

Sieht man mal wieder schön was Asmongold fürn Ar*** ist, schön auf die kleinen Streamer hinabsehen, sich mit der Thematik aber null beschäftigen.

sirhc

Wieso sollte er sich überhaupt mit der Thematik beschäftigen?
Soweit ich verstehe wird bereits jeder frauenfeindliche und rassistische Kommentar in seinem Stream entfernt und er spricht sich stark dagegen aus.
Er tut also bereits alles was er kann.

Ich sehe die Aktion übrigens auch so wie dieser Dracon.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von sirhc
Kurkras

Würde er tun was er könnte, würde er nicht so einen Geistigen Abfall von sich geben sondern sich auch für solche Protestaktionen stark machen. Aber lieber von seinem Thron aus gestohlenem Gold auf die kleineren hinab schauen und lachen.

Ich bin aber auch absolut kein Fan von Asmongold, Montana Black und Knossi. Man möge mich korrigieren, aber ich glaube das was dort fabriziert wird hilft uns als Gesellschaft eher im Negativen Sinne (Zumindest im Fall von Montana Black und Knossi. Asmongold ist einfach eine unappetitliche Körperöffnung).

Zaron

unappetitliche Körperöffnung XD
Geil.

passt aber zu Asmongold?

EruChitanda

Stoffwechselendproduktausscheidungsorgan klingt hübscher

amonk

sich mit der Thematik aber null beschäftigen.

jo, weil du das auch so gut weißt

Natty

Asmon: wie oft musste ich den chat in sub Mode stellen wegen hate Raids

Hater auf mein mmo äh der kennt die Thematik ja gar nicht ??

Lightningg

Bin kein Hater, aber jeder mit normalen Menschenverstand labert nicht so eine Gülle wie Asmongold. Die kleinen Streamer sehen mit den Hate Raids eine problematik, die Twitch aus der Welt schaffen sollte. Spielt dabei keine Rolle ob 100 streamer oder 1000 streamer da mitmachen. Die Problematik bleibt die gleiche. Es geht um das zeichen setzen. Da muss man das nicht als großer streamer so herabsehen, macht er aber trotzdem, würde aber mitmachen wenn andere große streamer auch dabei sind. Zeigt doch das es ihn null interessiert, aber wenn andere große streamer es machen, er auch streiken würde. Entweder man steht zu einer sache oder nicht. ist einfach traurig dieser typ. Stell dir vor du wurdest 10 euro an kinder spenden und ich würde dir sagen, dass diese 10 euro NULL bewirken, weil es das system ist, was verändert werden muss und ich dich einen idioten nennen würde. würdest du das toll finden, obwohl du es nur gut meintest und etwas verändert wolltest? glaube ich nicht

Natty

Sub mode an und das Problem ist vorbei ?

Lightningg

ist es ebend nicht. Denn dann würden die non sub viewer drunter leiden, die auch gerne mit den streamer interagieren möchten durch den chat.

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