Twitch hat einige Streamer reich gemacht – Doch Amazon verdient zu wenig Geld, weil ihr immer geiziger werdet

Twitch hat einige Streamer reich gemacht – Doch Amazon verdient zu wenig Geld, weil ihr immer geiziger werdet

2014 hat der Versandriese Amazon die Streaming-Plattform Twitch für 970 Millionen US-Dollar gekauft. In den letzten 10 Jahren sind einige Leute mit Twitch reich geworden, auch wenn sie keinen Schulabschluss hatten und nicht gerade nach Erfolgsmensch aussahen – aber Amazon selbst hadert mit dem Kauf, wie jetzt bekannt wurde.

Das ist die positive Seite von Twitch:

Doppelt so viele User wie 2019 – aber nicht mehr Umsatz

Lohnt sich das aus Sicht von Amazon? Nein, für Amazon scheint sich der Kauf nach 10 Jahren nicht gelohnt zu haben. Wie ein Bericht des Wall Street Journals zeigt:

  • Hat sich die Nutzerzahl seit 2019 zwar verdoppelt
  • Doch sind die Einnahmen mit 667 Millionen $ Umsatz ungefähr auf dem Niveau von 2019

Wie Dotesports weiß, verlieren die Leute, die das meiste Geld auf Twitch ausgaben, das Interesse an der Plattform.

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Laut des Berichts fürchtet Amazon, Twitch könnte eine „Zombie-Marke“ werden: Man ist besorgt, dass man eine junge aufstrebende Plattform übernommen hat, die dann aber stagniert und von Konkurrenten überholt wurde. So erging es ihn schon mit anderen Unternehmen wie Goodreads.

Nach dem Bericht rechnet man damit, dass eine weitere Entlassungswelle Twitch treffen könnte. Denen mangelt es einfach an Geld.

Zweitverwertung auf YouTube ist ein Problem

Woran liegt das? Ein großes Problem von Twitch ist, dass einige Streamer nicht gerne Werbung schalten, weil es den Streaming-Fluss stört und die Zuschauer nervt. Der US-Streamer Asmongold verzichtet auf seinem Zweitkanal sogar ganz auf Werbung, was Twitch jährlich viel Geld kostet, denn obwohl er Twitch kein Geld durch Werbung bringt, verursacht Asmongold mit seiner Reichweite enorme Server-Kosten.

Streamer wie Asmongold oder auch MontanaBlack nutzen Twitch, um in Streams Content herzustellen und nehmen auch das Geld durch Twitch-Abos gerne mit.

Den Hauptteil ihres Einkommens machen viele Streamer durch eine Zweitverwertung ihrer Twitch-Streams auf YouTube. So beschäftigen die Streamer eigene Cutter, die ihre Twitch-Strems zu mundgerechten Happen für YouTube zurechtschneiden, wo zum Teil mehrere Videos pro Tage erscheinen – und die werden wiederum stark monetarisiert.

Wie MontanaBlack offenlegt hat er 2023:

  • auf Twitch etwa 1 Million Euro verdient
  • auf YouTube aber 2,2 Millionen Euro – das Gros mit der Zweitverwertung seiner Twitch-Streams

Die Streamerin Amouranth ist sogar noch krasser. Sie sieht Twitch als “Werbeplattform, die einem Geld dafür gibt, dort Werbung zu schalten”: Sie ist nur auf Twitch, um dort Kunden zu gewinnen, die sie dann auf ihre eigentlichen Einnahmequellen lenkt, Bezahlplattformen wie Onlyfans.

Dan Clancy Twitch CEO Stream Screenshot
CEO von Twitch, Dan Clancy.

CEO von Amazon steht in der Kritik

Wie reagieren die Mitarbeiter? Die Mitarbeiter scheinen ihren Ärger vor allem am neuen CEO Dan Clancy festzumachen. Mitarbeitern soll es übel aufstoßen, dass der zu Publikum-Events wie der TwitchCon fährt und dort mit Streamern speist.

Clancy allerdings hält das für ganz normales Verhalten: Hätte er eine Fabrik, würde er sich mit Rohmaterial-Lieferanten und Verkäufern treffen. Dieselbe Funktion erfüllten auch Streamer für Twitch.

Dass es Twitch nicht mehr so gut geht wie früher und man den Gürtel enger schnallt, sieht man an zunehmenden Werbeeinblendungen auf Twitch – aber auch daran, dass man deutlich bei den Verträgen spart: Die Tage von fetten Millionen-Deals für Streamer auf YouTube und Twitch sind offenbar vorbei

Quelle(n): dexerto
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Caliino

Das Problem mit der Werbung könnte Twitch ganz einfach lösen:
Die Werbung als Pflicht einführen, aber in Form eines “Kontingents”.

Ich weiß von mehreren größeren Streamern (3-5k Viewer) dass die “Angst” vor Werbung mitten in Videosequenzen oder spannenden Fights das “Problem” ist (und die Einnahmen davon sowieso irrelevant sind) und deshalb aktiv keine Werbung schalten.

Wäre es möglich das ganze als “Guthaben” und “Schuld” anzusammeln, könnte man gezielt bei kurzen Pausen im voraus mehr Werbung schalten und genau solche Situationen umgehen…

Akuma

Ein gescheiter Werbemanager würde schon reichen.

Twitchs Probleme mit Werbung basieren nicht mal drauf das es Werbung gibt, Sie basieren hauptsächlich darauf das es keine Kontrolle durch die Streamer gibt. Ebenso wie die Auswahl der Adds doch eher unpassend ist.

Werbung die dir mitten im Spiel einfach mal einen Cut rein macht und 30-60sek Blockiert ist schlecht und das kannst du auch nicht dauerhaft verhindern als Streamer.

Es ist halt echt kein wunder das man diesen dann nicht nutzt und lieber Manuell Werbung schaltet, wenn überhaupt.

Todesklinge

Sex sells… achja, Twitch will ja kein Geld damit verdienen. Tja.

Tom

Ja klar wir sind zu geizig, oder crazy idea Twitch ist nicht so toll dass man sein hart verdientes Geld hineinpumpt. Lebenshaltungskosten steigen seit Jahren wodurch Reallöhne sinken. Was wir uns als erstes sparen (sollten) ist alles nicht lebensnotwendig. Ich habe seit Beginn der anhaltenden Krise alle Streaming Dienste, Amazon Prime und jegliches Abo gekündigt. Ich lebe immernoch und vermisse ehrlich gesagt nichts.

Arnas

Da bin ich absolut bei dir. Ich habe es bis heute nicht Verstanden warum man überhaupt donated an Streamer? Also bei ganz kleinen vielleicht, aber alle anderen haben ihre Werbedeals und bekommen sowieso alles an Hardware etc. von Werbepartnern gestellt.
Und Streaming habe ich nur noch Crunchyroll, weil das gerade mal 7euro im Monat kostet. Joa ich vermisse nichts.

Trust

Hauptsache Streamer Beschweren sich, weil damals Twitch den Share zu gunsten der Plattform änderte. Ganz ehrliche Meinung: Twitch sollte den Share für die Streamer wieder drastisch Senken und darauf Pfeifen was Streamer sagen, gibt genug leute die auf Twitch streamen und darauf warten Entdeckt zu werden. Damals konntest du als Streamer das ganze ohnehin noch nicht Fulltime als “Job” machen.

Huehuehue

Du konntest das auch “damals” Fulltime als Job machen. Ninja machte das seit 2011.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Stunden von Huehuehue
Trust

Aber nur die ganz großen, heute haben einige Streamer Tausende Subs, zum großen teil dank Subgifts. Ohne diese Möglichkeit könnte manche das nicht Fulltime machen.

Huehuehue

Ich kenne Streamer/Vtuber, die haben um die knapp 1000 Subs (und +/- 1000 Zuseher pro Stream) und machen das “Fulltime”. Sogar die allermeisten, die das “Fulltime” machen, haben einen Zuseherschnitt ab dem höheren dreistelligen Bereich.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Stunden von Huehuehue
Trust

siehst du und dann gibt es die, die +- 1000 Zuschauer haben und bis zu 6k Subs, da gibt es leute die buttern ganz schön rein. Sobald diese weniger als 5k haben, bekommen sie Schweißperlen wegen zu hoher Ausgaben. Dann wird schnell jedes Placement angenommen und Werbung geschaltet wenn es mal nicht so Rund läuft.

Wenn man mal überlegt, wie Big manche Streamer sind und wie krass das mittlerweile Ausgebaut wurde durch Mitarbeiter für die Streamer und Diverse Firmen, dann ist es doch recht Crazy

Zuletzt bearbeitet vor 2 Stunden von
ParaDox

Ich würde nicht von geiziger sprechen, die Benefits was so ein Abo bringt reichen mir einfach nicht. Ein paar Emotes sind zwar nett, nur jucken die mich so wenig dass ich mir nicht mal die Mühe mache mich am PC anzumelden für den kostenlosen Prime Sub.
Wenn die mal anständige Benefits hätten oder 1024/60fps hinter einem Abo verstecken würden , wäre das eine Überlegung wert. Derzeitig sehe ich keinen Grund dafür auf der Platform Geld auszugeben.

J_Clockson

Der Streamer selbst, der da rumhockt und dich bespaßt, ist also kein anständiger “Benefit” für dich, um auch mal was zurückzugeben? Traurig sowas

bugfisch

Ein wenig unklug, das so von Twitch zu kommunizieren, denn wenn sich die User verdoppeln, der Umsatz aber gleich bleibt, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass die Real-User Anzahl gleichgeblieben ist, aber der Anteil an Bots massiv gestiegen ist und Twitch sich selbst nicht ums Botfighting kümmert, weil diese ja letztendlich auch als User in den Kennzahlen für Werbepartner landen…

Huehuehue

Die Korrelation musst du jetzt aber erstmal erklären. Es können nämlich auch viel mehr normale User werden aber die generelle Bereitschaft für den Erwerb von Abos und Bits sinkt einfach (weil die Zeit generell finanziell nicht so “einfach” wie noch 2019 ist und Streaming ein absolutes Luxusgut und man auch ohne Abo ja weiterhin alles genauso sieht, bis auf ein paar Werbeeinblendungen, hat man so ziemlich keine Nachteile ohne)

LordHelmchen269

Sehe ich auch so -es ist wie immer. Wenn die Kosten den Ertrag übersteigen muss man was ändern.

Wenn der Kanal eines großen Streamers der Plattform mehr kostet als es bringt muss halt die Plattform reagieren. Notfalls mit “sanfter Gewalt”. Zu Wenig / Keine Werbung aber mit Partnerschaften und 2. Verwertung viel Kohle machen und alle anderen sollen die Plattform erhalten spielt es auf Dauer halt nicht.

Wundert mich sowieso dass das Twitch bei den Großen nicht längst so handhabt. Würde denen im Creator Dashboard ne Aufstellung zeigen was die Kosten pro Monat sind die die Streams verursachen und sie können sich überlegen wie sie das lösen.

(Mehr) Werbung oder einfach “Betriebskosten” zahlen am Ende des Monats und fertig.

Huehuehue

 Würde denen im Creator Dashboard ne Aufstellung zeigen was die Kosten pro Monat sind die die Streams verursachen und sie können sich überlegen wie sie das lösen.

Das ist den Creatoren allerdings ziemlich egal und die haben Alternativen, die vielleicht nicht so praktisch und bequem sind aber sie existieren und werden auch größer, der finanzielle Nutzen von Werbung ist für die Creatoren, vergleichsweise relativ gering – und darum scheut man sich vor Zwangsverpflichtungen”, weil verlieren möchte man die halt auch nicht, weil das, unter Umständen, zwar erstmal billiger käme und finanziell sogar besser wäre, aber dafür andere Kennzahlen (Zuschauerzahlen, etc.) absacken, die man aber ebenso braucht (um zB. die für Twitch deutlich lukrativeren “mittelgroßen Streamer” auf der Plattform zu halten)

Zuletzt bearbeitet vor 6 Stunden von Huehuehue
bugfisch

Naja, ein Grundproblem an der Kostensteigerung ist aber vermutlich auch, dass das Versäumnis für die Mehrkosten ein Dilemma von Twitch selbst ist.
Wenn sich die Userzahlen verdoppeln aber die Umsätze nicht, dann heißt das im Grunde nur: Die Userzahlen sind nicht wirklich gestiegen, sondern es sind vermehrt Bots unterwegs. Und Twitch weiß das, tut aber nichts dagegen, weil die Bots am Ende des Tages ja in den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen als User auftauchen, also auch für Investoren und Werbepartner genutzt werden, Bots zu bekämpfen liegt also nicht in deren Interesse – aber Bots kosten dennoch. Die meisten werden zwar die Streams nicht abgreifen, aber die Betriebskosten schon steigern ohne selbst eben Umsatz zu erzeugen.

Womit dann auch das Problem kommt, dass pro User viel weniger Werbung ausgespielt wird, wenn du doppelt so viele User hast, aber die Doppelung nur von Bots kam, die die Streams gar nicht abgreifen und so auch keine Werbung geschaltet bekommen, dann hast du pro User nur noch halb so viel Werbung, auch wenn jeder echte User noch genau so viel Werbung geschaltet bekommt wie vorher…

Ich denke, man versucht hier das hausgemachte Problem auf die echten User abzuwälzen, statt das Bot-Problem anzugehen, weil man die Kennzahlen nicht anfassen will und das ist problematisch…

MathError

Tja dann Streamer ab einer gewissen Reichweite wie Asmogold, Montana und Co. dazu zwingen Werbung zu schalten, dass bei einer bestimmten Größe keiner die Wahl von denen hat, als die übliche Werbung zu schalten, dass Amazon mindestens auf Null bei Server-Kosten dieser Streamer kommt.

Das Geld ist auch knapper bei den “Viewern” geworden, man überlegt sich vielleich zweimal ob man ein oder mehrere Abo’s im Monat abschließt.
Viele Streams sind aber auch mehr zu Reaction-Streams, JustChatting oder irgendwelchen “Reallife”-Kram geworden. Das Gaming ist immer mehr in den Hintergrund gerutscht.

Vieles ist auch auf Youtube ausgewandert. Will man als Gamer Guides/Builds für gewisse Spiele haben, schaut man oft auf Youtube vorbei oder auf entsprechenden Seiten. Twitch müsste vielleicht in dieser Richtung Möglichkeiten auf ihrer Plattform bieten, die es für die “Viewer” und Streamer interessanter macht.

Zuletzt bearbeitet vor 6 Stunden von MathError
bugfisch

Dass das Gaming in den Hintergrund gerutscht ist, stimmt zwar – ist aber ja für die Umsätze ja nicht schädlich, denn die anderen Formate sind ja nunmal viel “Werbe- und Abofreundlicher”…
Ich glaube auch, dass es nur indirekt das Problem ist, dass das Geld bei den Usern weniger geworden ist – die Abos wird das nicht sooo hart getroffen haben – aber indirekt hast du in soweit recht, dass eben dadurch auch die User weniger kauffreudig sind und die Marketingbudgets der Werbepartner deutlich gesunken sein sollten – da liegt dann wahrscheinlich das Hauptproblem für Twitch…

Ich bezweifel dennoch, dass es wirklich mehr User geworden sind, wenn die Umsätze wirklich im Grunde gleich bleiben ist die naheliegende Antwort nicht, dass der User nur noch halb so viel ausgibt, sondern dass die Anzahl der echten user nicht sonderlich gestiegen ist, aber eine erhebliche Zahl an Bots dazugekommen ist…

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