Strategie-Genies versprachen uns ein Spiel zu Star Trek – Nach 6 Monaten ist es tot, die Reviews bei Steam brennen

Strategie-Genies versprachen uns ein Spiel zu Star Trek – Nach 6 Monaten ist es tot, die Reviews bei Steam brennen

Paradox Interactive hat angekündigt, die Entwicklung von Star Trek: Infinite einzustellen. Nur 6 Monate nach dem Release werden keine Updates mehr kommen, auch die Erweiterungen bleiben aus. Fans zücken ihre Batleths, entsichern die Photonentorpedos und schießen eine volle Ladung Hass auf die Steam-Reviews ab.

Was ist das für ein Spiel? Es war eigentlich eine todsichere Sache:

  • Die Strategie-Spezialisten von Paradox entwickeln und verfeinern seit 2016 das geniale SF-Epos „Stellaris“, für das schon eine gute Star-Trek-Mod existiert.
  • Jetzt wollte man im Prinzip mit Star Trek: Infinite ein zugängliches Stellaris mit einem Star Trek Skin machen, um die Fans abzuholen. Man beauftragte ein südamerikanisches Studio mit der Umsetzung.
  • Das Interesse am Spiel und die Vorfreude waren hoch, weil es seit 25 Jahren, seit Star Trek: Birth of the Federation, kein 4x-Spiel mehr im Star-Trek-Universum gab.

Das Spiel erschien am 12. Oktober 2023, doch der Erfolg blieb aus und jetzt gibt es ein raues Erwachen für die Fans.

Das ist die Ansage von Paradox: Am 27. März teilte man den Fans mit, dass Star Trek: Infinite keine weiteren Updates erhält (via paradox).

Man nennt keine Gründe, sondern bedankt und verneigt sich herzlich nach links und rechts.

Steam Reviews fallen auf „Äußerst negativ“

Das ist die Reaktion: Die Reaktionen sind verheerend: Die Leute machen ihrem Frust über negative Reviews auf Steam Luft. Dort sind die Bewertungen in den letzten 30 Tagen jetzt auf ein dunkelrotes „Äußerst negativ“ gefallen. Die Leute schreiben:

  • „So kann man als Entwickler seinen Namen auch auf die schwarze Liste setzen“
  • „Absolute Frechheit“
  • „Wie kann an eine derartige Lizenz in den Sand setzen?“

Wie lief Star Trek Infinite denn? Schlecht. Schon zum Start hatte das Spiel in der Spitze nur 5.526 Spieler. Mittlerweile sind noch etwa 120 in der Spitze online.

Nicht mal einen Monat nach Release war Star: Trek Infinite schon unter 1.000 Spieler gesunken und konnte sich davon nicht mehr erholen.

Und deshalb stellt man es ein? Wie die GameStar vermutet, könnten auch Probleme beim Entwickler Nimble Giant dazu beigetragen haben, dass man die Entwicklung einstellen muss. Denn das südamerikanische Studio gehört zur kriselnden Gaming-Krake Embracer Group und die haben dem Studio in den letzten Monaten schon 2-mal Stellen gestrichen und Mitarbeiter entlassen.

Vielleicht packt man da die Weiterentwicklung gar nicht mehr und Paradox kann oder will nicht für Ersatz sorgen.

Käufer haben das Gefühl, Paradox bricht den Deal, fühlen sich betrogen

Was ist das Problem? Also Star Trek: Infinite war zum Release einfach nicht gut. Da fiel jegliche „Mundpropaganda“ oder Hype durch Reviews durch. Die Reaktionen waren eher mäßig bis verhalten und haben von einem Kauf abgeschreckt.

Ohnehin war die Begeisterung für das Spiel nicht so groß, wie sich das Paradox erhofft hatte, eben weil Stellaris schon über eine Fan-gemachte Star-Trek-Mod verfügte, mit der viele zufrieden waren.

Nach dem mäßigen Start von Star Trek Infinite: hofften die Spieler dann, dass Paradox das Spiel wenigstens weiterentwickeln würde, so wie die großen anderen Franchises, die mit der Zeit immer besser wurden.

Dass man den Titel jetzt so früh aufgibt, wird als Bruch dieses Deals gesehen.

Zumal Paradox mit dem verkorksten Release von Cities Skylines 2 und dem Ende von Imperator: Rome ohnehin in der Kritik steht.

Warum war Star Trek Infinite nicht gut? Das Konzept von Stellaris sieht vor, dass man sich in einem abgeschiedenen Teil der Galaxis langsam aufbaut und sich so lange ausbreiten und neue Planeten besiedeln kann, bis man auf die ersten Aliens trifft, mit denen man sich auseinandersetzt.

In Star Trek Infinite begegnet man den Alien-Rassen schon gleich zu Beginn des Spiels, aber jede der 4 Rassen (Föderation, Klingonen, Romulaner, Cardassianer) hat ein gewaltiges Hinterland in ihrem Rücken, das er endlos lange besiedeln kann, was für einen kruden Spielverlauf sorgt.

Star Trek: Infinite war Stellaris vom Grundkonzept deutlich unterlegen und hat einfach nicht gezündet.

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MathError

Bin ein riesen Star Trek Fan nur kann ich nicht viel mit 4-X Games anfangen, ist einfach nicht mein Gameplay. Aber ich dachte mir als Trekkie schaue ich es mir einfach mal an, aber wurde nicht warm damit.

Jedem Trekkie kann ich “Star Trek: Resurgence” nahe legen, bekommt am 23. Mai einen Steam Release, läuft aber schon etwas länger über Epic Games. Mit dem Steam Release bekommt man ein ausgereiftes Spiel, wo die Entscheidungen die man trifft, auch wirklich Impact auf die Story haben, die nebenbei richtig gut ist.

Das Studio hinter dem Game ist jetzt kein Riesekonzern, aber sie haben eine Perle erschaffen. Ich will nicht wissen, wenn dieses Studio das Kapital/Ressourcen von Tripple-A-Games Studios hätte, was da machbar wäre. Ich könnte mich in einem solchen Spiel verlieren. 😍

lrxg

Unschön. Aber andererseits ist ein Ende mit Schrecken vllt besser als Schrecken ohne Ende. Super anständig wäre es natürlich, wenn Paradox einen Refund anbieten würde.

Akuma

Leider viel verschenktes Potential aber der Ansatz von Pdox war auch massiv falsch.

Paradox hätte viel mehr Zeit und Geld reinstopfen sollen, von Anfang an, um ein würdige Star Trek-Spiel zu schaffen, das dann auch als geistigen Nachfolger zu Birth of the Federation durchgeht. Hat man halt leider nicht.

Sie haben eine ältere Version von Stellaris genommen, was an und für sich nicht mal das Hauptproblem ist, viel zu wenig Zeit und Geld und so wie es jetzt wirkt kein sonderlich gutes Konzept dahinter.

Das man nicht die aktuellste Version von Stellaris nimmt versteh ich zwar auch nicht so ganz, die Funktionen die in ST nicht funktionieren wie der bau von Mega-Strukturen oder Planetenkillern hat man ja auch so rausgenommen.

Es wirkt daher leider wie ein Schnellschuss und leider nie wie ein Spiel das auch nur annähernd an meine fast 2000 Stunden Stellaris reichen wird.

lIIIllIIlllIIlII

Stellaris (auch wegen des ST Mod): 2205 Stunden
Star Trek Infinit: 8,9 Stunden

Akuma

Ich hab noch bissel mehr so knapp 20 Stunden dann kam wichtigeres raus^^

Ich spiel aktuell aber auch kein Stellaris mehr und werde auch den nächsten DLC nicht holen. Bin da selbst inzwischen der Meinung das Sie endlich einen zweiten Teil mit neuer Engine machen sollen.

lIIIllIIlllIIlII

Ich habe keine richtige Meinung dazu.

Einerseits ja, da das aktuelle Setup, vor allem im Endgame, extrem limitierend ist für neues Gameplay aber auch im aktuellen zustand Probleme bereitet. Außerdem könnten neue verbesserte Core Mechaniken wie der Raum oder Bodenkampf eingeführt werden. Ich gehe davon aus, dass sie viel aus dem ersten Versuch gelernt haben – falls das Personal überhaupt noch da ist.

Andererseits nein, da Stellaris seit Jahren weiterentwickelt wird und über die Jahre ein sehrt tiefes aber auch breites Gameplay supportet. Es ist quasi ausgeschlossen, dass ein neues Stellaris auch nur annährend die Vielfalt, Breite oder Tiefe bieten könnte.

Es würde sich vermutlich wie ein sehr beschnittenes aber moderners Stellaris anfühlen und würde selbst nach Veröffentlichung Jahre brauchen um etwas ähnliches zu bieten.

Akuma

Zugegeben ich mache mir das etwas einfacher. Stellaris ist jetzt fast 8 Jahre alt. Die Clausewitz Engine ist hoffnungslos überaltert und Stellaris schleppt so oder so schon massiv viele Altlasten mit.

Endgame ist lustig, da ich sehr gern große Galaxien gespielt hab ist das bei mir im Übergang von Mid zu Late-/Endgame schon passiert. Das Achievement wenn man sich der “Vereinigung der Galaxis” widersetzt hab ich bis heute nicht, weil mir kleine Galaxie-Maps nicht so gefallen und ich die recht zügig überrolle immer und große sind so langsam und laggy das es kaum gescheit spielbar ist.

Andererseits nein, da Stellaris seit Jahren weiterentwickelt wird und über die Jahre ein sehrt tiefes aber auch breites Gameplay supportet. Es ist quasi ausgeschlossen, dass ein neues Stellaris auch nur annährend die Vielfalt, Breite oder Tiefe bieten könnte.

Es würde sich vermutlich wie ein sehr beschnittenes aber moderners Stellaris anfühlen und würde selbst nach Veröffentlichung Jahre brauchen um etwas ähnliches zu bieten.

Das ist aber genau der Punkt den Paradox gehen muss und bei CK3 ja gegangen ist.

Ein neues Stellaris wird selbstverständlich nicht die gleichen Möglichkeiten bieten, aber mit einem richtigen und kompletten Neuanfang könnten Sie das Grundgerüst auch gescheit aufbauen, auch für neuen Content. Ich sehe da persönlich einfach das Problem nicht, wenn der Umfang da geringer ist, wenn Sachen wegfallen.

Akuma

Bin ich der einzige hier der mehr als 15 stunden geschafft hat? 😅

lIIIllIIlllIIlII

Das Game war von Beginn an ein Fail….. von Außen ein Reskin von Stellaris und unter der Haube eine veraltete Version von Stellaris von vor ca. 2 oder 3 Jahren.

Im Endeffekt war es nicht nur ein schlechtes ST Game, es war auch schlicht ein schlechtes Game. Und vor allem war es deutlich flacher, deutlich liebloser und deutlich weniger ST als der ST Mod von Stellaris.

Noch besser fand ich die Patches und Dev Diary’s wo von großen Veränderungen gesprochen wurde und dann wurden Bilder gezeigt von grafisch “verbesserten” Pylonen eines Schiffes. Wo man selbst mit Lupe kaum einen Unterschied feststellen konnte. In so einem Unsinn erschöpften sich die Patches. Am Ende des Jahres erdreistete sich dann die Community zu fragen ob das Game jetzt tot sei oder ob da noch was kommt.

Ein Monat später meldete sich dann ein Dev und verkündete: Nein! Das Game ist nicht tot und man prüfe grade mit Paradox wie man am besten neue Inhalte bereitstellt. Dann Monate Funkstille und schließlich: sorry, war nur ein Witz! Game ist natürlich tot.

Im Endeffekt die Fortsetzung einer Reihe von Paradox Enttäuschungen:

Imperator Rome Skylinesdie letzten Stellaris DLCVictory 3Star Trek Infinite
Meine Prädikation ist: Mellennia ist das nächste Game das im Klo runter gespült wird.

Zuletzt bearbeitet vor 24 Tagen von lIIIllIIlllIIlII
Akuma

Das Game war von Beginn an ein Fail….. von Außen ein Reskin von Stellaris und unter der Haube eine veraltete Version von Stellaris von vor ca. 2 oder 3 Jahren.

Ich würde nicht Fail sagen, aber so massiv verschenktes Potential halt. Siehe meinen anderen Post, hier wurde einfach viel zu wenig Zeit und Geld in ein Konzept gepackt. Ich sehe halt die Ansätze für ein gutes Spiel, leider aber auch einfach nicht mehr, dazu fehlt zu viel und man wird es jetzt auch nicht mehr bekommen.

Es gibt ja theoretische Gründe warum Sie eine ältere Version von Stellaris genommen haben um STI zu bauen. Allerdings aus meiner sicht keine logischen, da Funktionen aus Stellaris so oder so entfernt werden mussten

ist natürlich alles meine persönliche Sicht, manchmal würde ich gern wissen was in den Köpfen der Verantwortlichen vorgeht 😅

Zuletzt bearbeitet vor 24 Tagen von Akuma
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