Sandbox oder Themepark entspricht in etwa der Frage Story oder nicht. Doch wie genau unterscheiden sich die beiden MMORPG-Genres voneinander und wer sollte welches spielen?
Als MMORPGs Mitte der 1990 Jahre aufkamen, spielten vorgegebene Geschichten kaum eine Rolle. Quests waren rudimentär und es ging im Grunde hauptsächlich darum, in der Gruppe mit Freunden die Welt zu erkunden, deren Hintergrundgeschichte zu er erfahren und gemeinsam Herausforderungen zu meistern – etwa Dungeons zu erkunden, Monster zu besiegen und mächtige Helden zu werden.
Viele Freiheiten in der Sandbox
Als eines der ersten „echten“ Sandbox-MMORPGs kam 1997 Ultima Online auf den Markt. Sandbox, weil es sich im Grunde um einen großen Sandkasten handelte, in dem Quests und Story keine Rolle spielten. Jeder konnte das tun, was er wollte. Egal, ob er in Dungeons Monster jagen oder einfach eine Bäckerei betreiben und die anderen mit Nahrung versorgen wollte.
Eine Sandbox bietet den Spieler möglichst viele Freiheiten in der Onlinewelt. Es soll so wenig wie möglich vorgegebenen werden. Spieler können sich selbst Häuser und ganze Städte erschaffen, sie kümmern sich selbst um die Wirtschaft, stellen Gegenstände her, die andere brauchen, bieten sich gegenseitig Schutz, führen Gildenkriege… Eine Sandbox möchte eine Art zweite Heimat für möglichst viele Spieler sein.
Die Merkmale eines Sandbox-MMOs sind also:
- Wenig bis gar kein Fokus auf Quests und Story
- Spieler genießen viele Freiheiten
- Crafting und Housing sind sehr wichtig
- Spieler können es auch als Handwerker zu was bringen
- Die Community erschafft ihre eigenen Geschichten
Themepark-MMORPGs überzeugen mit Geschichten
Als 2004 World of Warcraft erschien, definierte es den Begriff der Themepark-MMORPGs. Der Begriff leitet sich von Freizeitparks ab, bei denen man eine Attraktion nach der anderen erlebt. In MMORPGs sind dies Quests und Story. Die Spieler werden anhand von Aufträgen durch die Geschichte geführt. Meist handelt es sich um lineare Erfahrungen. Nach den erledigten Herausforderungen geht es zur nächsten Quests und man erlebt die nächste kleine Geschichte.
In einem Themepark-MMORPG steht genau diese Spielerfahrung im Mittelpunkt. Es geht nicht darum, Städte zu errichten oder sich um die Wirtschaft der Welt zu kümmern – auch, wenn das trotzdem noch möglich ist. Es geht darum, sich auf die Story und die Quests einzulassen, welche dabei helfen, den Helden zu entwickeln. Themepark-MMORPGs nutzen viele Elemente von Single-Player-Rollenspielen, verpacken diese aber in eine Multiplayer-Erfahrung.
Die Merkmale eines Themepark-MMORPGs sind:
- Fokus liegt auf Quests
- Die Spiele legen großen Wert auf das Erzählen von Geschichten
- Spieler sind im Grunde meist Abenteurer und Helden
- Das Erkunden der Spielwelt ist wichtig
- PvE ist oft wichtiger als PvP
Es geht auch beides
Mittlerweile gibt es sogar Hybriden. Hierzu zählt etwa Black Desert Online. In diesen Spielen gibt es Quests und eine Story, die aber nicht im Fokus stehen. Es ist weiterhin möglich, sich an der Wirtschaft der Spielwelt zu beteiligen, ein Imperium aufzubauen, Gildenkriege auszufechten und alles, was Story angeht, zu ignorieren.
MMORPGs sind sehr vielseitige Spiele. Sie möchten den Spielern möglichst viele Optionen bieten, um auf die Weise Spaß zu haben, die einem die meiste Freude bereitet. Sei es durch das Erleben einer Geschichte oder, wenn man sich eine Art zweites Leben in einer virtuellen Welt aufbauen möchte.
Wer sollte was spielen?
Es kann durchaus so sein, dass diejenigen, die Themepark-MMORPGs gerne spielen, wenig mit Sandbox-Titeln anfangen können – und umgekehrt. Wer eine spannende Story erleben möchte, der findet das in einem Themepark-Spiel wie beispielsweise The Elder Scrolls Online (ESO). Wer dagegen viele Freiheiten genießen und seine eigene Geschichte anhand seiner Taten und nicht anhand von vorgegebenen Quests schreiben will, der greift zu Sandbox-Spielen wie beispielsweise EVE Online.
Für wen eigenen sich Sandbox-Spiele? Eine Sandbox spricht vor allem die Spieler an, die sich wenig aus einer vorgegebenen Geschichte machen und sich lieber etwas aufbauen möchten. Wer also gerne ein Meisterhandwerker sein will, sich am Aufbau einer Stadt beteiligen will oder es zu einem mächtigen Helden bringen möchte, der die Welt bereist und die grausamsten Feinde erledigen will, der kann dies in einer Sandbox tun. Ihr könnt es zum Leiter einer Gilde oder sogar zum Herrscher eines eigenen Königreichs bringen.
Für wen eignen sich Themepark-MMORPGs? Seid ihr eher an spannenden Geschichten interessiert und folgt gerne Quests, lernt interessante NPCs kennen und möchtet einer Story folgen, in der ihr zum Held werdet, dann solltet ihr euch Themepark-MMORPGs ansehen. Hier steht die Geschichte im Mittelpunkt, die ihr gemeinsam mit Freunden erlebt.
Hier findet ihr eine kleine Liste mit guten Sandbox-MMORPGs:
- EVE Online
- ArcheAge
- Ultima Online
- Albion Online
Diese Themepark-MMOs könnt ihr euch ansehen:
- World of Warcraft
- The Elder Scrolls Online
- Final Fantasy XIV
- Guild Wars 2
Wollt ihr das „beste aus beiden Welten“, dann ist Black Desert Online einen Blick wert.
Welches Genre bevorzugt ihr? Sandbox oder Themepark? Oder mögt ihr es, wenn beide Elemente gemischt werden?
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Grundsätzlich ist das, was im Artikel beschrieben wird, schon aktuell so. Aber auch grundsätzlich muss auch nichts genau so sein. In sofern finde ich diese “Suggestion” nicht gut.
Weder muss ein Sandbox-System mit wenig Geschichte, NPCs und Quests, oder auch PvP-lastig, sein, noch ein Theme-Park auf diese Elemente fokussiert sein.
Das ist alles nur so gängige (vereinfachende, blinde) Praxis im Moment. Ich hätte in so einem Artikel ein bischen mehr “Konstruktives” erwartet.
Nur weil die derzeitigen Game-Designer so einseitig veranlagt sind, und immer nur “mehr vom Gleichen” kopieren, hat das noch lange nichts mit der darunter liegenden Technik zu tun.
Ich liebe es wenn beides vereint ist. Hatte lange Spaß an BDO gehabt vor allem wegen dem Kampfsystem. Aber dieses massive Grinde und das wechselhafte Glückssystem/Dropsystem von Monster nervt mich irgendwie. Allerdings kenne ich keine Alternativen die genug Abwechslungs und min. ein genauso geiles Action-Kampfsystem bieten. Somit komme ich immer wieder nach diversen Pausen zu BDO zurück.
Mir würden noch einige weitere Schwächen einfallen wie z.B. das Schatten/Licht nicht richtig sind, das oft mal entweder zu dunkel oder zu hell ist, vor allem am Anfang wenn es nicht eingestellt wird.
Wenn es dunkel ist aber in der Nähe Licht ist hat das kein richtigen Einfluss wie es eigentlich sollte.
Das sind halt so kleinigkeiten die einem dem Spaß nehmen.
Themepark ist halt meist sehr Kurzweilig außer man grindet die ettlichen Vielen Erfolge und son schmarn ^^
Sandbox ist halt meist mit Zwangspvp vermischt – und das ist mittlerweile nicht in den Formen wie es ist was für mich.
Verstehe nicht wieso man Sandbox pve entwickelt – wäre mal ne interessante Umsetzung
Habt ihr euch schon mal Legends of Aria angeschaut. Die haben den Scharm von Ultima online schön umgesetzt.
kaum ein themepark mmo spieler den ich kenne kümmert sich noch um die lore oder die story der quests. da wird nur alles schnell durch geklickt um ins endgame zu kommen. der weg dahin wird null genossen und ist mehr ein wettrennen zwischen gildernmitgliedern.
das Levelsystem hat doch dazu geführt dass man erst beim lvl cap mal durchatmet und nach links und rechts schaut. 90% der Spielwelt hat man da schon verpasst.
im endgame angekommen ist diesen spielern dann schnell langweilig. sind jetzt die spiele kaputt oder die spieler? 😀
ich steh total auf story, finde sie in themepark mmos aber meist sehr uninspirierend. generell langweilt es mich wenn jeder spieler der große unsterbliche held ist. dann doch lieber Singleplayer, da ist das dann glaubhafter.
da lob ich mir den steinigen weg in manchen sandbox spielen. da hab ich noch das gefühl teil der welt zu sein.
schade das viele sanbox spiele heutzutage an der bedienung und umsetzung scheitern.
Von wegen durchatmen am Levelcap…
Am Levelcap wird erst mal BIS-Gear gefarmt für den ersten Raid.
Aber nach dem Raidclear der natürlich innerhalb der Releasewoche sein muss, ist aber erst mal Entspannung angesagt.
Da geht in Foren und lacht Leute aus die den Raid noch nicht geschafft haben, während man natürlich betont wie wenig Content das Spiel bietet.
Ja, die Story in den meisten MMOs ist einfach nur langweiliges, repetetives “Geblubber”, ohne Einfluss auf das Spiel. Da wird versucht, so ein bischen “TV” in ein Spiel zu bringen, oder “Zeit zu schinden”. Also: “Skip,,skip…skip…”. Das ist aber schade. Eine nette Story, gute Dialoge, die man für die Quests braucht, aber ohne dass man sich einen minutenlangen Dialog anhören muss(!) -das Wichtigste sollte dann im Quest-Log stehen- jeder kann selber entscheiden, wie er an die Infos kommt, aber die Infos sind entscheidend, das wäre meine Vorstellung von “spannend”
Statt dessen auf jede Story zu verzichten und den Spieler seine “eigene Story” erfinden zu lassen .. billig .. kann ich auch im TV ein Testbild senden, kann sich auch jeder spannend saufen.