MMORPGs und MMOs begleiten uns seit vielen Jahren. Doch was war eigentlich das erste Spiel, das dieses Genre so richtig begründet hat? Dazu gibt es gleich mehrere Antworten.
Was sind MMO und MMORPG überhaupt? Grundsätzlich kann man sagen, dass ein MMO ein Online-Multiplayer-Spiel ist, bei dem sehr viele Spieler mitmachen und online miteinander interagieren können – mal ganz unabhängig vom Genre wie Rollenspiel oder Shooter.
MMORPG bezeichnen massive Online-Rollenspiele. Normalerweise agiert man gemeinsam mit Hunderten oder Tausenden von Spielern in den virtuellen Welten. Deshalb heißt die Abkürzung MMORPG ausgeschrieben “Massively Multiplayer Online Roleplaying Game”.
Die ersten MMOs basierten auf Text
Wann kamen MMOs auf? Die Entwicklung der Massively-Multiplayer-Games reicht bis in die 1960er-Jahre zurück, als Studenten
das Lehr- und Lernsystem „PLATO“ in der Universität von Illinois nutzten, um sich mit dem Kommunikationstool per Chat die Zeit zu vertreiben.
1973 erschien das Multiplayer-Spiel Maze War, welches von Programmierern der NASA stammt. Spieler jagten sich in dem Titel durch ein Labyrinth, das aus Vektorgrafik erschaffen war. Im Grunde sah man nur Striche, welche die Gänge begrenzten und Spieler wurden als “Augen” dargestellt.
1978 folgte das Spiel MUD (Multi User Dungeon), das von Roy Trubshaw, einem Studenten der Essex University in England, programmiert wurde. Der Gedanke war, die zum damaligen Zeitpunkt beliebten Text-Adventures wie Zork in eine Multiplayer-Umgebung zu verlagern. Statt Grafiken zu sehen, navigierten die Spieler per Text durch das Dungeon. Darauf bauten immer weitere Spiele auf.
Mehr zur Nostalgie von MMORPGs der alten Schule erfahrt ihr hier:
Das Genre ist älter als gedacht
Das waren die ersten kommerziellen Multiplayer-RPG: 1985 erschien das Onlinespiel Island of Kesmai. Es nutzte das MUD-Prinzip und führte rudimentäre Grafiken basierend auf ASCII-Zeichen ein. Sechs Spieler konnten gemeinsam ein D&D-ähnliches Abenteuer erleben. Das Spiel kostete über den CompuServe-Service $6 pro Stunde.
Ein “echte Grafik” wollte LucasArts Online-Adventure Habitat einführen. Allerdings wurde der Titel nie wirklich veröffentlicht. Es gab 1986 nur einen ersten Beta-Test. Habitat bot ein soziales Gameplay, das durch eine 2D-Grafik Grafik darstellte wurde, welche sich an den Lucasarts-Adventures der 1980er-Jahre wie etwa Maniac Mansion orientierte.
1991 folgte Neverwinter Nights. Ein Online-Rollenspiel, das auf den damals so beliebten RPGs der SSI-Goldbox-Spiele (Pool of Radiance) basierte. Auch für Neverwinter Nights musste über AOL $6 pro Stunde bezahlt werden. In eine ähnliche Kerbe schlug das ebenfalls 1991 veröffentlichte The Shadow of Yserbius.
1996 erschien Meridian 59, ein MMORPG, das schon alle wesentlichen Grundzüge heutiger Online-Rollenspiele besaß, aber noch nicht als MMORPG bezeichnet wurde. Es versetzte die Spieler sogar in eine 3D-Welt, die von 2D-Figuren bevölkert war.
Im Januar 1997 wurde das Online-Rollenspel Tibia veröffentlicht. Das von den damaligen Studenten Stephan Börzsönyi, Guido Lübke, Ulrich Schlott und Stephan Vogler entwickelte RPG ist auch heute noch spielbar und besitzt eine sehr aktive Community.
Wo der Begriff MMORPG herkommt
Das ist das erste MMORPG, das auch so bezeichnet wurde: 1997 erschien Ultima Online. Erstmals wurde als Begriff MMORPG (Massively Multiplayer Online Roleplaying Game) verwendet, den Ultima-Entwickler Richard “Lord British” Garriott erfand. Aus diesem Begriff leitete sich dann im Übrigen auch das Wort MMO ab, welches für Massively-Multiplayer-Spiele außerhalb von Rollenspielen verwendet wird.
Ultima Online bot in einer grafischen Umgebung die Möglichkeit, ein freies Rollenspiel zu erleben. Die Spieler entwickelten ihren Helden anhand von Skills, erkundeten ein großes Land und konnten selbst Berufe wie Handwerker oder Fischer erlernen.
Von hier entwickelte sich das Genre über Everquest und World of Warcraft bis heute weiter.
Was war denn jetzt das erste MMO und MMORPG? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, da so viele Faktoren mit in die Entwicklung spielten.
- Wenn man wirklich zurückgeht, müsste man Maze War wohl als den Anfang der MMOs bezeichnen.
- Geht man vom ersten kommerziellen Rollenspiel für “größere” Spielerzahlen aus und sucht das erste “im Prinzip MMORPG”, dann war dies wohl Island of Kesmai.
- Wenn man aber den Begriff MMORPG heranzieht, dann war es Ultima Online, da zuvor kein anderes Onlinespiel so bezeichnet wurde.
Wie man aber sieht, war es eine Entwicklung, die sich über mehrere Jahrzehnte zog und bei der jede weitere “Generation” auf der vorherigen aufbaute. So entwickelten sich die MMORPGs, die wir heute kennen.
Zwar gab es auch schon vor Ultima Online Rollenspiele, die man online spielen konnte, wie beispielsweise Meridian59 und Tibia, offiziell wurden diese damals aber nicht als MMORPGs bezeichnet. Erst später wurde ihnen dieser Begriff verpasst.
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Ich kann mich noch lebhaft an die Diskussionen mit meinem Vater erinnern wenn wieder mal eine viel zu hohe Telefonrechnung in’s Haus kam ob meiner Modem Eskapaden.
Das erste M bei MMO steht für Massively oder auch Massiv, was da teilweise als MMO bezeichnet wird, ist einfach nur ein MO.
Das ist aber eine Seuche, die heute noch schlimmer ist. Z.B. Anthem als MMO zu bezeichnen ist wie einen Lada Niva als Oberklasse zu klassifizieren.
Sorry aber war Meridian 59 nicht vorher da ??? ups hätte die anderen mal lesen sollen vorher 🙂
Das erste 3D MMORPG war wohl Meridian 59. Das war auch mein erstes MMORPG welches ich gespielt habe.
Das erste 3D MMORPG mit richtigen PvP Raids war dann DAoC.
MMo’s wie hier beschrieben gehen hand in hand mit “Flatrates” zusammen. zu Ultima Online Zeiten (Akustikkoppler? Modem? 300Baud, 1200, 2400, 4800 usw… Ist Illegal und Verboten!) haben die Spieler hohe Telefonrechnungen zu tragen um ihr hobby zu frönen oder etwa nicht, liebe “Mailbox nutzer?”, oder wird hier auch Spiele herangezogen die mit einem Link Kabel gespielt werden können? Wie z.b. einige PS1 Spiele?
Ja die zeitliche Abrechnung+Kreditkarte als Zahlungsmittel waren bei UO noch meine Gründe es nicht zu spielen.
Meine erste “Flatrate” hatte ich erst kurz vor Diablo 2 Release bekommen.
Bis dahin hiess es 6Pf/min zahlen.
Vor UO spielte ich noch “Die 4. Offenbarung”. Da hatte ich erst mal eine Telefonrechnung von 500 DM. Dann kam zum Glück die Flatrate. UO hab ich dann auf Freeshards gespielt.
Und ultima online läuft heute noch. Und das nicht nur als freeshards
Dwarf Fortress?
Das kam erst 2006 raus
Sehr lustig dass das erste richtige mmorpg Ultima Online (selbst sehr aktiv gespielt) Damals schon so viel geilen Scheiß und Freiheit geboten hat, dass sich da viele moderne mmorpgs ne Scheibe von abschneiden können.
Und uo läuft immernoch!
In der Tat. Ich spielte zwar nur auf Freeshards, aber ich war hin und weg von den vielen Möglichkeiten. Es fühlte sich wirklich echt an – und alles was du dort tun konntest in dem Freiheitsgrad findet man als Gesamtpaket bis heute kaum.
Was ich auch sehr innovativ fand, ist das UI. Die Möglichkeit, die Bedienelemente frei um das Grafikfenster herum zu verteilen fänd ich gerade in der heutigen Zeit, wo Mehrschirmkonfigurationen normal sind, wirklich eine Überlegung wert. Minimap, Chatfenster, Inventar usw. einfach auf den 2. Schirm legen zu können – komisch, das das niemand aufgegriffen hat.
Mit der Frage “What was the first mmo?” Hat man früher in mmo Chats einen Krieg ausgelöst. Heute interessiert sich niemand mehr dafür.
heute würde “Who was the first Multiplayer Egoshooter?” mehr Staub aufwirbeln, weil das Thema gerade In ist
Kenne diesen “Krieg” eher aus den Worldchats der MMORPGs die nach WoW kamen.
Einer schrieb “WoW war das erste MMORPG” und schon konnte man für Stunden den Worldchat ausblenden.
Verstehe ich – zumal WOW eigentlich das Meiste von Everquest abgekupfert hat, und das ganze dann in einfach serviert hat.
Für 6$ kann man heutzutage ein paar Tage online sein. Wie sich die Zeiten ändern.
Meine Eltern hätten mich wohl auch gesteinigt wenn ich damals solche Beträge durch die Telefonleitung gejagt hätte. 😀
Gerne mehr solcher Artikel. Ist immer wieder interessant zu lesen mit was das eigene Hobby angefangen hat.
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein ein MMORPG ein Online-Multiplayer-Spiel ist, bei dem sehr viele Spieler mitmachen und online miteinander interagieren können – mal ganz unabhängig vom Genre wie Rollenspiel oder Shooter.
Da stellt sich mir die Frage: wofür steht denn das RPG in MMORPG?
P.s: Ein „echte Grafik“ wollte LucasArts Online-Adventure Habitat einführen.
Geh mal auf einen Rollenspiel Server in einem der älteren MMORPGs die noch laufen.
Dann weisst Du wofür das RPG steht.
Keine Ahnung ob in UO alle so drauf waren,
da es ja das erste war.
Zumindest die Freeshards die ich kenne waren fast alle Rollenspielserver mit recht strengen Regeln. Das die auch eingehalten werden, dafür sorgten GM’s. Auf kleinen Servern gab es manchmal mehr GM’s als Spieler 🙂
Beim ersten Absatz muss ich mir die Haare raufen: ” Grundsätzlich kann man sagen, dass ein ein MMORPG ein Online-Multiplayer-Spiel ist, bei dem sehr viele Spieler mitmachen und online miteinander interagieren können – mal ganz unabhängig vom Genre wie Rollenspiel oder Shooter”
Wenn man die Erklärung für MMO genutzt hätte – okay. Aber bei dem Begriff MMORPG steckt das Genre RPG ja schon drin, daher macht das so für mich keinen Sinn.
Als ich die Headline gelesen habe, musste ich spontan an Everquest denken. Die haben das, was man heute unter MMORPG versteht entscheidend geprägt, auch wenn es vielleicht nicht das erste MMORPG war.
Zumindest hat Everquest das Themepark-MMO maßgeblich geprägt, einschließlich der Bedienoberfläche. Die wurde von WoW fast 1:1 abgekupfert, und so Standard.
wow war das erste mmo.. sorry musste sein xD
Bei mir war’s hautpsächlich Helliconia, und später auch was Clandestine. Zu der Zeit waren UO und EQ aber schon recht beliebt, aber uns fehlte idR das Equipment dafür ^^
Wir alle wissen doch das WoW das erste mmorpg war….
Ich weiß, das war ironisch gemeint, aber WoW war wirklich das erste MMORPG, was jeder, egal wie schlecht er auch war, spielen konnte und trotzdem seine Erfolgserlebnisse bekam.
Oder um es blumiger auszudrücken, WoW war seinerzeit das mit Abstand zugänglichste MMORPG.
Ja, im Ideen *hust* “synthetisieren” war Blizzard ja immer schon gut 🙂
Ja wenn man es mit EQ2 vergleicht das etwa zur selben Zeit raus kam(in EU kam WoW später als in US),
war es wesentlich genügsamer in Sachen Hardware.
Dann noch die NPCs mit Zeichen über dem Kopf “Hey ich habe eine Quest”.
Das war schon einfacher als mit jedem NPC zu reden den man so trifft,
in der Hoffnung er hat eine Quest.
ach kacke, da hats ja schon jemand geschrieben^^
Naja WoW war immerhin das erste MMO das Massentauglich war.