Fractured ist ein neues Sandbox-MMORPG, das sich erfolgreich über Kickstarter finanziert hat. Nun hat es einen Publisher gewonnen und plant für Anfang 2022 seine Beta. MeinMMO konnte mit Jacopo Pietro Gallelli, dem CEO von Dynamight Studios, über den aktuellen Stand des Spiels und die generellen Hürden des Sandbox-Genres sprechen.
Was ist Fractured für ein Spiel? Fractured ist ein Sandbox-Spiel, das in seinen Grundzügen an Ultima Online erinnert. Ihr erlebt das MMORPG in der ISO-Perspektive und sollt grundsätzlich spielen können, wie auch immer ihr möchtet. Dazu setzt Fractured auf ein ganz besonderes Konzept.
Es gibt 3 spielbare Völker, die jeweils eurem Spielertypen entsprechen:
- Wer einen Beastmen spielt, lebt auf einem Planeten, auf dem es nur PvE-Inhalte gibt.
- Wer einen Menschen auswählt, der bekommt einen Planeten mit eingeschränktem PvP und einem Karma-System für Griefer.
- Wer einen Dämon spielt, betritt eine Welt, die sich nur ums PvP dreht. Hier stehen ständige Action und Full-Loot im Fokus.
- Jeder Planet hat eigene Biome, Assets und eine angepasste Geographie. Es wird zwar möglich sein, zwischen den Welten zu wechseln, aber das unterliegt starken Limitationen.
Fractured verzichtet zudem auf feste Klassen und bietet euch stattdessen einen Talent Tree. Dort könnt ihr die erspielten Punkte nach euren Wünschen und passend zu eurem Spielstil verteilen. Das MMORPG will zudem den Grind-Aspekt reduzieren, indem es euch über ein Wissens-System ständig zum Erkunden und Töten neuer Monster einlädt, um darüber eure Fähigkeiten zu leveln, anstatt immer die gleichen Aktivitäten zu erleben.
Im Endgame stehen die Städte im Fokus, die von verschiedenen Gilden kontrolliert und im PvP erobert werden können. Es soll 30 große und über 90 kleine Städte geben, um die Spieler kämpfen werden.
Einen ersten Einblick in das Gameplay und die Inhalte von Fractured liefert euch dieses Video vom YouTuber Idodmg:
In welchem Zustand befindet sich Fractured derzeit? Derzeit befindet sich das Sandbox-MMORPG in einem Alpha-Stadium und kann dort zu festgelegten Zeiten getestet werden. Einen garantierten Zugang gibt es über Gründer-Pakete, wobei Fractured an sich ein Buy2Play-Spiel wird. An manchen Tests können aber auch alle registrierten Spieler teilnehmen.
Für das erste Quartal 2022 ist zudem die erste Beta geplant, wie uns Jacopo Pietro Gallelli, der CEO vom Entwickler Dynamight Studios, verriet. Die Beta richtet sich ebenfalls an Käufer des Gründerpakets.
Bei der Umsetzung und dem kommenden Release wird den Entwicklern künftig die deutsche Firma Gamigo helfen, die am 15. Dezember offiziell verkündet hat, das Publishing des MMORPGs zu übernehmen.
Im Rahmen dieser Ankündigung konnten wir auch ein Interview mit Gallelli führen. Wir haben ihn darin nach den typischen Problemen von Sandbox-Spielen, den PvE- und PvP-Inhalten sowie dem Einfluss von Gamigo befragt.
Ein neues Tutorial und Quests darüber hinaus, um Neueinsteiger nicht zu verlieren
MeinMMO: Sandbox-MMORPGs werden von einigen Spielern kritisch gesehen. Es gibt zu viel zu tun, doch sie wissen nicht, wo sie anfangen sollen und was es eigentlich zu tun gibt. Viele verlieren die Motivation, bevor sie die Inhalte überhaupt richtig gespielt haben. Was wollt ihr dagegen tun, dass Spieler die Orientierung verlieren?
Gallelli: Das ist eine sehr gute Frage, denn viele neue Spieler, die an Sandbox-MMOs gewöhnt sind und jetzt zu Fractured kommen, haben genau dieses Problem. Wir hatten bereits ein Tutorial implementiert, das in dieser Hinsicht hilfreich war. Aber es reicht nicht aus, nur zu lehren, wie die Progression in einem Sandbox-MMO funktioniert. Viele gehen trotzdem verloren.
Wir überarbeiten gerade das Tutorial, was eigentlich vor dem Start der Beta erledigt sein soll. Das wird auf eigenen Inseln stattfinden und immer tiefgründiger und spaßiger werden.
Und dann planen wir einige Quests, die die Spieler über das Tutorial hinaus führen und zeigen, was die Hauptaktivitäten im Spiel sind, wenn man vorankommen möchte. Nämlich das Erforschen von neuen Gebieten, das Besiegen von Kreaturen, um neue Fähigkeiten freizuschalten, der Anschluss an eine Stadt und das Erwerben eines Grundstücks und so weiter.
Es ist wichtig, so eine Anleitung zu geben, die über das Tutorial hinausgeht. Das kann natürlich nicht ewig so weiter gehen, sonst wären wir nicht bei einem Sandbox-MMORPG, aber ich denke, das Wichtigste ist, dass die Spieler wirklich verstehen, was die Aktivitäten im Spiel sind und was sie tun sollten, wenn sie das Tutorial abgeschlossen haben.
Welten komplett ohne PvP oder aber mit Full-Loot
MeinMMO: Ebenfalls kritisch stehen viele Spieler dem PvP gegenüber. In eurer ursprünglichen Ankündigung hieß es, dass es auch bei den Beastman ein wenig PvP geben soll. Kannst du das genauer erläutern und was gibt es generell an PvP-Inhalten?
Gallelli: Das Grundkonzept von Fractured besteht ja daraus, dass es 3 Welten gibt. Jede dieser Welten hat andere Regeln, was PvP angeht. Die Spieler haben also die Wahl. Sie können etwa die bösen Dämonen spielen, bei denen es im Grunde keine Regeln gibt. Dort gibt es Full-Loot-PvP überall.
Das Gegenteil davon sind dann die Beastmen, die Guten quasi. Sie können andere Spieler nicht attackieren, mit Ausnahme von zugestimmten Duellen. Das ist die ideale Entscheidung für Spieler, die zwar Sandbox und RPGs mögen, mit dem PvP aber nichts anfangen können. In anderen Sandbox-Spielen ist es oft so, dass man die ersten Stunden im PvE verbringt, aber dann im Endgame PvP spielen muss. In der Welt der Beastmen könnt ihr aber die komplette Charakterentwicklung erleben, ohne in nicht einvernehmliches PvP verwickelt zu werden.
Und dann gibt es noch die mittlere Ebene, den menschlichen Planeten. Dort gibt es die Möglichkeit, kriminell zu werden, aber auch ein bestrafendes System, wenn man sich dazu entscheidet. Man kann dort von einem Kopfgeldjäger getötet werden und landet dann in einem Gefängnis. Einem tatsächlich physischen Gefängnis, erstellt von den Spielern, denen die Stadt gehört. Und dort muss man dann eine bestimmte Anzahl von Stunden verbringen oder sich für viel Geld herauskaufen. Aber in dieser Welt besteht theoretisch die Möglichkeit, dass man von anderen Spielern getötet wird. Das passiert aber eher selten.
MeinMMO: Und gibt es dann auch Full-Loot in der Menschen-Welt?
Gallelli: Das diskutieren wir gerade. Früher war es so geplant, dass auch in der Menschen-Welt Syndesia Full-Loot herrscht. Im letzten Tests haben wir einige Anpassungen vorgenommen. Wir veränderten es von Full-Loot auf den Verlust des Inventars. Der Verlust der Ausrüstung hingegen soll davon abhängen, wie schlecht der Ruf ist. Je böser die Spieler waren, desto mehr von der Ausrüstung geht verloren. Wir arbeiten aber noch daran, die richtige Balance zu finden.
Dieser Planet ist tatsächlich der schwerste, denn die anderen beiden sind klar: kein PvP und Full-Loot-PvP.
PvE-Endgame setzt auf Weltbosse, Events und viel Erkundung
MeinMMO: Was können sich PvE-Spieler erhoffen? Wie sehen da der Gameplay-Loop und das Endgame aus?
Gallelli: Für PvE-Spieler würde ich sagen, sind vor allem die Weltbosse das größte. Die werden wirklich schwer sein. Die werdet ihr in höherstufigen Gebieten antreffen. Irgendwann werden wir zudem mehr haben, nach der vollständigen Veröffentlichung, weil das gerade keine so hohe Priorität hat.
Aber wir werden Dinge implementieren, wie Dungeons und mehr Weltbosse. Im Moment haben wir noch keine Inhalte wie Raids geplant, die man normalerweise in Themepark-Spielen findet, aber unsere Welt ist für sich schon sehr anspruchsvoll. Es gibt zudem Welt-Events, wo verschiedene Kreaturen plötzlich auftauchen und die man dann besiegen muss.
Dann kann man noch Truhen in der Welt suchen und looten. Wir werden das ganze System noch ausbauen. Das Spiel bezeichnet sich ja nicht umsonst als “Dynamic”. Wir versuchen, die Welt ständig so zu verändern, dass man immer einen Grund hat, Gebiete zu erkunden, weil man interessante Ereignisse finden kann, die am Tag zuvor nicht da waren.
30v30-Schlachten um Städte sind ein wichtiger Endgame-Content – So funktioniert es
MeinMMO: Ein wichtiger Bestandteil vom PvP sind die Schlachten um Städte in der Spielwelt. Gibt es die auch in der Menschen-Welt?
Gallelli: Absolut, ein großer Fokus liegt auf dem Kampf Stadt gegen Stadt und Gilde gegen Gilde. Ihr könnt eine Stadt belagern und dazu Katapulte mitbringen, während die Verteidiger Wälle aufbauen können. Als Angreifer muss man dann in die Stadt einbrechen, Banner erobern und Punkte kontrollieren. Das ganze System wurde inspiriert von Spielen wie Shadow Pain.
MeinMMO: Ein großes Problem bei Kämpfen um Territorien ist die Balance zwischen den Gilden. In New World etwa dominiert oft eine Fraktion, aus anderen Spielen kenne ich es auch, dass eine Massengilde viele Städte im Besitz hat. Was tut ihr, damit euer Spiel die Balance hält?
Gallelli: Wenn es um das Thema Gebietskontrolle geht, dann finde ich, ist das Verwalten von Städten schon schwierig genug. Es ist zeitaufwändig und man bräuchte eine unmögliche Anzahl von Spielern, um viele Städte kontrollieren zu können.
Es gibt auch harte Anforderungen an die Bürger, um so eine Stadt aufzuleveln. Diese Einschränkungen sind also bereits in der Mechanik des Spiels verankert. Außerdem ist das Kämpfen in großen Gruppen gar nicht so vorteilhaft in Fractured. Denn in den PvP-Gebieten gibt es Friendly Fire, zumindest bei den AoE-Fähigkeiten. Wenn man also einen Feuerball schießt und der zu einer Explosion führt, schadet man seinen Freunden genauso wie seinen Feinden.
MeinMMO: Als kann ich immer Spieler aus Versehen verletzen?
Gallelli: Wenn du am PvP teilnimmst, egal ob du angegriffen wurdest oder der Angreifer bist, dann hast du Friendly Fire. Wer jedoch als Mensch nicht für das PvP geflaggt und nicht angegriffen wurde, der verletzt andere Spieler nicht mit AoE.
Man sieht das übrigens auch schon in ersten Videos zu Fractured. Man sieht nie wirklich eine Gruppe von 20 Spielern, die sich nebeneinander bewegen. Wenn zu viele Spieler auf einem Haufen stehen, dann würden sie sich mit wichtigen Fähigkeiten umbringen. Spieler neigen deshalb dazu, sich zu verteilen und ich glaube das ist ein wichtiger Punkt, mit dem wir die Spielerzahlen in Balance halten können.
MeinMMO: Wie läuft das mit einer Belagerung genau ab? Haben die Gilden Zeit, auf eine Kriegserklärung zu reagieren?
Gallelli: Ja, das haben sie. Wenn man eine Belagerung ausruft, dann muss man erstmal mit Gold, der Ingame-Währung, bezahlen. Dann hat man zwei oder drei Tage Zeit, da müssen wir noch genau über die Vorbereitungsphase entscheiden. Im letzten Test waren es zwei Tage, in denen man als Verteidiger eine Mauer bauen konnte. Hauptsächlich liegt es aber an den Angreifern, die Belagerungswaffen in das Gebiet zu bringen.
Sobald die Vorbereitung vorbei ist, kann der Kampf beginnen. Sobald die Schlacht beginnt, kann nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmern beim Kampf dabei sein. Jeder, der nicht zu den Angreifern oder Verteidigern zählt, wird aus dem Stadtgebiet geschmissen. Derzeit ist die Kampfgröße 30 gegen 30, aber wir könnten die Zahl derzeit auch größer machen.
Während der Schlacht haben die Angreifer eine Stunde Zeit, um das Rathaus der Stadt zu erobern. Dazu müssen die Mauern zerstört werden, was nur mit Katapulten möglich ist. Angriffe von Spielern oder Magie helfen dabei nicht. Schafft man es, das Rathaus zu erobern, gewinnen die Angreifer. Ist die Stunde rum, gewinnen die Verteidiger.
Haben die Angreifer die Stadt eingenommen, werden alle bisherigen Bürger aus dieser rausgeschmissen und die Stadt wählt einen neuen Bürgermeister.
Neben der Eroberung gibt es auch ein Überfall-System. Wenn eine Gilde einen Überfall auf eine Stadt startet, bekommen sie nur Ressourcen und Gold. Hat die Stadt nicht genug davon, wird sie eine Stufe herabgesetzt. Das ganze System zu erklären, würde aber jetzt zu viel Zeit kosten. Wir arbeiten aber immer wieder daran, die Kämpfe und die Art, wie Kontrollpunkte funktionieren, zu verbessern. Eine Grundversion davon war aber im letzten Test schon spielbar.
Zwei Planeten fehlen noch, doch es gibt neue Gebiete und über 300 Stunden Content
MeinMMO: Bereits im Sommer 2020 haben wir mit dir ein ausführliches Interview geführt und damals hast du uns die grundsätzlichen Spiel-Inhalte und SpatialOS, die von euch genutzte “Wundertechnik”, näher vorgestellt. Was hat sich in den 1,5 Jahren seit unserem letzten Gespräch verändert?
Gallelli: Eine Menge. Neben der neuen Publishing-Partnerschaft würde ich sagen, dass die Entwicklung des Spiels gut vorangeschritten ist, auch wenn wir uns noch immer in der Alpha-Phase befinden. Wir haben die meisten Kernfunktionen implementiert, abgesehen von den zwei anderen Planeten und den zwei Völkern.
Das Städtesystem wurde im Vergleich zu 2020 jedoch stark erweitert, mit den großen PvP-Kämpfen und den Belagerungen. Wir haben zudem ein grafisches Update vorgenommen, mit einem Post-Processing-Shader Anfang 2021, der die Inhalte schöner und die Leistung verbessert hat.
Wir haben die Anzahl der Fähigkeiten und den Charakterfortschritt stark erweitert. Es gibt einen neuen Talentbaum und wir haben die Zahl der Fähigkeiten verdreifacht glaube ich. Wir haben außerdem neue Weltbosse, Legenden genannt, eingeführt, bei denen man zusätzliches Wissen erlangen kann.
Zudem haben wir die Art des Kontinents überarbeitet. Die Basis des Kontinents wird nun prozedural generiert, aber die Points of Interests auf der Karte sind handgemacht. Und wir haben die Zahl dieser handgemachten Gebiete um das Fünffache oder sogar Zehnfache erhöht.
Zusammen mit den Ingenieuren von Improbable, den Entwicklern von SpatialOS, haben wir eine stabilere und leistungsfähigere Version umgesetzt.
Das waren so die wichtigsten Neuerungen. Insgesamt haben wir versucht Fractured etwa an einen Punkt zu bringen, an dem etwa 300, 400 Stunden an Inhalten zur Verfügung stehen, bis man seinen Charakter vervollständigt, alle Fähigkeiten erlernt und die Ausrüstung auf die höchstmögliche Stufe gebracht hat.
Gamigo nimmt keinen Einfluss auf Monetarisierung oder Shop-Inhalte
MeinMMO: Nun hast du bereits die Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Gamigo angesprochen. Was ist der Grund für die Zusammenarbeit und was erhofft ihr euch davon?
Gallelli: Wir waren unserer Community gegenüber immer offen in der Tatsache, dass wir auf der Suche nach einem Publisher waren. Wir haben dafür immer zwei Gründe genannt.
Einer ist natürlich die Finanzierung, um damit unser Team erweitern zu können. Wir waren immer in der Lage, uns mit unseren Einnahmen aus den Verkäufen der Gründer zu versorgen. Das war in Ordnung, aber hat uns nie erlaubt, unser Team auf mehr Mitarbeiter als 7 oder 8 zu erweitern.
Der zweite Grund ist, dass wir keine internen Fähigkeiten hatten, um Marketing betreiben. Wir waren immer sehr schwach, wenn es um anständige PR und auch Community Management ging. Es ist einfach verrückt, mit 7 oder 8 Leuten ein großes MMORPG zu managen. Und wir hatten auch keine finanziellen Möglichkeiten, um Marketingkampagnen umzusetzen.
Aus diesen beiden Gründen haben wir immer nach einem Publisher gesucht, der uns noch vor dem Release unterstützt und der große Erfahrung mit PR, Marketing und Community Management hat, so wie Gamigo, der sich sehr intensiv mit MMOs befasst hat.
Es hat alles sehr gut gepasst, vor allem wegen der Erfahrung und der schieren Größe, die der Verlag hat. Die Geschichte mit uns und Gamigo reicht schon einige Zeit zurück, bis 2017. Es war der allererste Publisher, der sich an uns wandte, um über eine mögliche Partnerschaft zu sprechen. Sie haben die Entwicklung des Spiels verfolgt, selbst getestet und uns 3 Jahre lang Feedback gegeben, bevor wir dann im Sommer 2021 tatsächlich einen Vertrag abgeschlossen haben.
MeinMMO: Und was ändert sich jetzt durch Gamigo für die Spieler? Werdet ihr weiterhin eurem Bezahlmodell treu bleiben? Und hat die Zusammenarbeit Auswirkungen auf den Ingame-Shop?
Gallelli: Das Geschäftsmodell wird sich nicht ändern. Es ist immer noch geplant, ein Buy2Play-Titel mit Gründerpaketen zu sein, so wie es jetzt auch der Fall ist. Und auch was die kreative Richtung angeht, haben wir die volle Kontrolle darüber. Natürlich besprechen wir uns mit Gamigo, wenn es um Dinge wie die Monetarisierung geht, aber sie haben nie versucht, uns Dinge aufzuzwingen, die wir nicht schon selbst geplant hatten.
Fractured ist ein Kaufspiel mit einem Item-Shop, in dem kosmetische Inhalte verkauft werden, und einem VIP-Abo, das Rabatte, kosmetische und nicht kosmetische Inhalte bereithält, einige kleine Zeitersparnisse und Bequemlichkeit, aber keine zusätzliche Power.
Es richtet sich vor allem an Spieler, die weniger Zeit haben, und das war immer der Plan und das wurde immer gesagt, sogar schon zum Kickstarter-Start. Wir haben allerdings noch keine kompletten Inhalte für das VIP-Abo festgelegt [Anmerkung der Redaktion: Laut FAQ soll es einen erhöhten Zuwachs an Knowledge Points geben, die für den Talentbaum wichtig sind, sowie weitere “Vanity Rewards”].
MeinMMO: Ihr hattet im letzten Interview gesagt, dass ihr es vom Publisher abhängig macht, ob ihr auf Steam startet oder nicht. Gibt es da jetzt einen neuen Stand?
Galelli: Bisher ist der Plan, während der Beta noch nicht auf Steam zu warten. Danach werden wir dann sehen. Ich denke, dass wir wahrscheinlich auf Steam erscheinen werden, aber es wird erst später passieren. Als wir alleine waren, war unser Plan, irgendwann während der Beta auf Steam zu erscheinen, aber da wir jetzt die Unterstützung eines Publishers haben, können wir den Steam-Launch auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem das Spiel schon vollständiger ist.
Die Beta startet im Q1 2022, der volle Release könnte schon Ende 2022 stattfinden
MeinMMO: Kannst du uns denn schon genauere Details zum Start der Beta verraten? Oder sogar zum Release?
Galelli: Den genauen Start der Beta kann ich noch nicht verraten, aber im besten Fall sollte sie im Q1 2022 starten. Einen genauen Termin haben wir noch nicht festgelegt. Aber ja, Q1 wird es wohl.
Und was die vollständige Veröffentlichung angeht, würde ich sagen, so etwa Ende 2022. Aber da ist es schon schwieriger eine Schätzung abzugeben. Wir brauchen noch mindestens 6 weitere Monate an Daten. Das liegt dann vor allem an der Einführung der neuen Planeten. Das ist die größte Sache, die eine Menge Arbeit in Bezug auf künstlerische Gestaltung und den Aufbau der Welt erfordert.
Entwickler haben den Markt analysiert, kämpfen gegen stumpfen Grind und PvP-Zwang
MeinMMO: Der Markt der Sandbox-MMORPGs und auch der MMORPGs allgemein ist stark umkämpft. Was glaubst du, warum Fractured da Erfolg haben wird?
Galelli: Fractured hat meiner Meinung nach viele einzigartige Inhalte. Als wir Anfang 2017 Fractured entwickelt haben, haben wir den Markt der Sandbox-Spiele genau analysiert, um die größten Fallstricke zu finden.
Eines der größten Probleme, das wir identifiziert haben, war die Menge an Grind, die Spieler in Sandboxen durchlaufen mussten. Für das Aufleveln von Dingen musste man die gleiche Aktion über einen sehr langen Zeitraum wiederholen, oft im gleichen Gebiet. Es war sogar so langweilig, dass man öfters auf ein Makro umgestiegen ist, weil es einfach keinen Spaß macht.
Auch Ultima Online, ein Spiel, das ich bis heute verehre, ist ein solches Spiel. Es hat genau diese Art von Fallstrick und die Progression macht so keinen Spaß.
Wir haben mit dem Knowledge-System und der Tatsache, dass man Wissen erlernen muss, eine völlig neue art der Progression entwickelt. Man kann dieses Wissen nicht immer wieder von der gleichen Kreatur lernen, sondern muss sich tatsächlich in der Welt bewegen und die Fähigkeiten der Kreaturen lernen. Das System ist zu groß, um es komplett zu erklären, aber es soll Anreize zur Erkundung geben und dafür sorgen, dass es sinnlos ist, vier Tage am gleichen Ort zu bleiben.
Außerdem ist das System so konzipiert, dass man in kurzer Zeit wettbewerbsfähig wird. Man kann also nach ein paar Tagen schon an hochrangigem PvP und hochrangigen Herausforderungen teilnehmen. Natürlich ist man nicht so effektiv, wie ein erfahrener Spieler, aber man kann ein brauchbares Niveau erreichen.
Eine weitere Sache ist natürlich PvP. Wir haben schon darüber gesprochen, dass man auf einem Planeten komplett darauf verzichten kann. Das ist ein Vorteil von Fractured.
MeinMMO: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!
Was sagt ihr zu Fractured? Spricht euch das Konzept des Sandbox-MMORPGs an oder seid ihr eher davon abgeschreckt? Was findet ihr gut und was stört euch an den Ideen? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Bereits im Juni 2020 hatten wir von MeinMMO einen Anspielbericht zu Fractured geschrieben. Den könnt ihr euch hier durchlesen:
Das MMORPG Fractured könnte das nächste Ultima Online werden
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Gamigo? Nein danke. Hat sich leider schon erledigt. Auf diesen Verein, der augenscheinlich einen unendlich schlechten Kundenservice hat und nur am Geld verdienen interessiert ist (hat man an Kings and Legends gesehen- R.I.P.) hab ich keine Lust.
Bei “Gamigo” hatte sich das Game erledigt.
Definitiv
Friendly Fire im PVP, sehe ich auch das erste mal 😀
Ich finde es auch ein bisschen Kontraproduktiv die Spielerzahl quasi schon im Vorfeld direkt “zu Dritteln”, Rassen zu beschränken und Crossplay zwischen den drei Bereichen auszuschließen. Da braucht man keine Glaskugel um zu sehen, das manche Welten sicherlich sehr schnell sehr leer sein werden.
Muss ich dir Recht geben.
Was ich nicht verstehe ist die Zielgruppe.
Das Spiel splittet sich in ein schlechteres Lost Ark und ein schlechteres Albion.
Nun fragt man sich wer soll das spielen und wer wechselt dahin?
Sie sollten die 3 Welten auf jeden Fall zusammenlege, dann könnte es interessant werden. Jedoch bei der Konkurenz wirds mega schwierig.
Corepunk kommt ja auch noch als Konkurent.
Und wieder ein Spiel wo ich investiert habe
und es jetzt vor die Hunde geht, dank Gamigo.
ich hoffe die erstatten uns das Geld. Die haben ja nun ein publisher / Investor.
Gamigo als Publisher?
Nein danke xD
Wer KaL gespielt hat, weiß auch, warum Gamigo gar nicht geht….
ich mag Spiele schon in iso perspektive, aber was zurzeit an eine Flut von Spielen in Iso perspektiven kommt bzw kommen wird ist schon unschön. Denn viele titel davon wären in 3rd oder first person besser dran…. wie z.b. Lineage reihe etc
Mag so toll sein wie es will, kann leider aber mit der ISO-Perspektive nichts anfangen. Da fehlt für mich einfach die “Immersion”, die ich in einem MMORPG aber haben möchte. Schade.
Hört sich durchdacht an.
Der grösste Konkurrent dürfte Albion sein.
Das man mehrere Welten braucht ist allerdings eher ein Nachteil gegenüber Albion, denke ich, man wird sehen.
Ich lege keine große Hoffnung in Fractured, auch wenn ich das MMO schon sehr lange beobachte.
Die 3 Völker an die PvP-Bereitschaft zu binden, mag auf dem Papier ja nett aussehen. Ich sehe da aber in der Praxis viele Schwierigkeiten.
Zum Einen gibt es sicherlich viele, denen z.B. die Optik der Beastmen nicht gefällt, sich aber nicht auf PvP-Kämpfe einlassen wollen. Andere mögen gerne PvP, finden Menschen langweilig aber wollen trotzdem kein Fulloot-PvP Gegänke.
Meine PvP-Gesinnung bestimmt hier zu 100% wie ich aussehen werde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sehr populär ist.
Das Zusammenspielen wird so vermutlich auch nicht gerade erleichtert. “Oh, du spielst auch Fractured? Cool, lass uns zusammen spielen!” – “Hm, als Mensch kann ich aber nicht auf deine Vampirwelt…”
Dass sich die Entwickler Grind und PvP-Zwang als die 2 großen Hürden herausgearbeitet haben, ist sicher sinnvoll. Aber zumindest im Bereich PvP-Zwang ist ihre “Lösung” in meinen Augen nicht gerade optimal, da es lediglich einen anderen Zwang kreiert.
Das Knowledge-System ist hingegen ein interessanter Ansatz um den langweiligen Grind zu kontern. Darauf hätte ich durchaus Lust.
Und dann kommt da noch gamigo. Das ist so ziemlich “the worst of the worst” unter den Publishern. Ist für mich schon beinahe ein Ausschlusskriterium und wirkt auf mich eher als eine Verzweiflungstat. Zugegeben, mir fällt praktisch auch kaum ein MMO-Publisher ein, der hier wirklich überzeugen könnte. Aber gamigo ist wirklich das Schlimmste. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das am Ende gut für Dynamite Studios – und damit für Fractured – ausgeht.
Gamigo ist das Schlimmste, was man als Publisher bekommen kann. Da geb ich dir uneingeschränkt Recht. Nie wieder….
Das man die Welten gar nicht wechseln kann finde ich schade wenigstens nach der Levelphase sollte man sich nochmal entscheiden können oder halt mit langen cooldown. Oder nur ein Mal gratis und danach nur mit echt Geld
Ist schwer umzusetzen da sie ja aussehen umändern müssten. Außerdem könntest ja den kompletten loot aus der pve Welt mit transferieren obwohl es im full loot Gebiet warscheinlich deutlich schwerer wird genau diesen zu bekommen. Dann würde jeder in der pve Welt Farmen und dann zu full loot transferieren und den Markt dort dominieren
Muss ich hier korrigieren: Man wird die Welten besuchen können, aber strengen Limitationen unterliegen. Wie genau die aussehen, ist aber noch nicht bekannt.