Ich bin mit 20.000 Spielern durch Tokio gelaufen, um mich in einem Event zu Monster Hunter Now von Drachen verprügeln zu lassen

Ich bin mit 20.000 Spielern durch Tokio gelaufen, um mich in einem Event zu Monster Hunter Now von Drachen verprügeln zu lassen

Monster Hunter Now ist ein neues AR-Game von Capcom und Niantic, dem Macher von Pokémon GO. Zum ersten großen Real-Life-Event in Tokio traten direkt 20.000 Jäger in etwas an, was sich wie ein MMORPG in der echten Welt anfühlt. MeinMMO-Redakteurin Sophia Weiß war für euch auf Einladung von Entwickler Niantic mit dabei.

Monster Hunter Now ist seit Mitte September 2023 live. Am Wochenende vom 12. und 13. Oktober veranstaltete das Team von Ninantic das erste große Real-Life-Event zum Game, den Monster Hunter Now Carnival Shibuya 2024. 

Etwa 20.000 Teilnehmer trafen sich laut Veranstalter in den Straßen Tokios, um Spuren zu sammeln und den neuen Raid-Boss Nergigante zu legen.

Ich war für euch dabei und habe fest gelootet, gelevelt, gekämpft und mich dabei wie in einem MMORPG-Raid gefühlt. Mit dem Unterschied, dass ich statt Sitzfleisch anzusetzen mal eben fast 17.000 Schritte auf den Tracker gedreht hat.

Ein Mobile-Game wie mein Lieblings-MMORPG 

Mit Mobile-Games ist das so eine Sache. Sie brauchen viel Platz auf dem Handy und verbrauchen viel Strom. Ich versuche daher, möglichst wenige davon zu zocken und mein Gaming auf den PC zu legen. 

Eine Ausnahme mache ich aber gerne für Pokémon GO und jetzt auch für Monster Hunter Now. Auch wenn ich Drachen lieber hegen und pflegen als bekämpfen möchte. 

Aber genau darum gehts in Monster Hunter Now: Die Welt der Monster scheint sich mit unserer Realität zu vermischen. Jetzt liegt es an den Spielern, unsere reale Heimat vor fiesen Pukei-Pukeis, Barroths und Rathalos zu retten.

Ich habe speziell für das Event in Tokio mit Monster Hunter angefangen und muss sagen: Auch dieses Mobile-Game macht richtig Spaß. Mit genug Mitspielern fühlt es sich sogar wie mein Lieblings-MMORPG Final Fantasy XIV an. Nur, dass ich dafür raus aus dem Haus muss.

So sah das übrigens live und in Farbe aus:

Auf (Monster-)Schnitzeljagd durch Tokio

Der Gameplay-Loop von Monster Hunter Now ist simpel: Ihr sammelt Ressourcen, erlegt Monster verschiedener Stufen und entwickelt eure Ausrüstung mit dem Loot der Biester weiter. Je besser dabei eure Waffe, desto stärker die Monster, die euch begegnen. 

Gleichzeitig erledigt ihr Quests und steigt in eurem Jägerrang auf. Das treibt die Story des Spiels voran, was wiederum neue Funktionen freischaltet. 

Für den Carnival in Tokio habe ich nur die Tutorials abgearbeitet. Zusammen mit Journalisten aus den USA und Großbritannien bin ich am Event-Samstag an einem von insgesamt fünf sogenannten Basecamps gestartet. Dabei handelte es sich um Parks und Plattformen, die Niantic und Capcom mit allerlei schicker Monster-Hunter-Deko ausstaffierten. 

Die Aufgabe des Tages: Ein neues, richtig fieses Monster hat es nach Tokio geschafft und treibt sein Unwesen. Wir sollten es aufspüren, identifizieren und unschädlich machen. 

Immer mit dem offenen Handy und gesenktem Blick wanderte unser Trupp von einem Ressourcen-Sammelpunkt zum nächsten: Laut Event-Quest sollten wir Pfotenabdrücke einsammeln. Die gab es aber nur an bestimmten Ressourcen-Quellen, wodurch die zu laufenden Wege zwischen den Basecamps festgelegt wurden.

Damit auch niemandem zwischen den Stationen langweilig wird, gab es auch in Maßen spawnende neue Versionen altbekannter Gegner. Diese ermöglichten noch einmal neue, coole Rüstungen. 

Unseren Trupp kostete es etwa knapp zwei Stunden, den neuen Boss freizuschalten. Unser Gegner für den Rest des Tages sollte der Drachenälteste Nergigante sein – der fürs erste Event-exklusive Raid. 

17.000 Schritte und Schmerzen in den Beinen für das MMORPG-Gefühl

Schon das Pfotenabdrückesammeln hat sich nach einer großen Gruppen-Quest angefühlt. Wir haben miteinander herum gescherzt, Kaffeepausen eingelegt, Werte verglichen und Ausrüstungstipps ausgetauscht. 

Im Grunde haben wir über alles gesprochen, was ich auch mit meinen Gildenfreunden aus Final Fantasy XIV in Vorbereitung auf den nächsten Raid-Drop oder Fate- beziehungsweise Jagd-Train durchgehen würde. Und genauso lief es auch im Spiel.

Das macht für mich aber tatsächlich den Reiz aus: Wir haben alle zusammen gequestet und gemeinsam einen neuen coolen Raid-Boss gelegt. Mit dem Unterschied, dass wir dafür gemeinsam ein paar tausend Schritte durch eine uns fremde Stadt gelaufen sind. Bei mir waren es am Samstag alleine 17.000. 

Monster Hunter Now kommt genau diesem Gefühl eben ganz nah. Aber wie bereits geschrieben: Nach einem normalen Raid-Tag habe ich keine Schmerzen in den Waden.

Kurz vor Ende des Events spawnte eine super schwere Version des neuen Raids Nergigante. Aus unserer Gruppe hatten genau zwei Leute das passende Jägerlevel und die entsprechende Ausrüstung parat. Die zwei stellten sich also nervös der Herausforderung, während wir restlichen einen Kreis um sie bildeten und sie anfeuerten. 

So habe ich mich zuletzt gefühlt, als in dem 8-Mann-Raid nur noch einer von uns am Leben war und der Boss fast tot. Einfach herrlich!

Sword Art Online im Verkehrschaos

Der Monster Hunter Now Carnival hat richtig Spaß gemacht. Durch die Straßen Tokios ziehen, sich gegenseitig im Game unterstützen und zusammen neue Herausforderungen bewältigen war einfach cool.

Tatsächlich hat mich das Event übrigens auch etwas an das Game Ordinal Scale aus dem ersten Sword-Art-Online-Movie erinnert. Dabei treten Kirito und Asuka gemeinsam in einem Augmented-Reality-Game ebenfalls gegen mitten in der Stadt spawnende Monster an.

Die Funktionsweise von Monster Hunter Now ist sehr ähnlich. Der größte Unterschied ist, dass wir im echten Leben noch stur auf unsere Handys glotzen müssen. 

Das ist auch tatsächlich der einzige Punkt, der einen leicht faden Nachgeschmack bei mir hinterlassen hat: Wenn man richtig intensiv spielt und sich langsam von Basecamp zu Basecamp bewegt, hat man die Augen fast durchgehend am Handy.

Das kann in belebteren Gegenden schon mal schiefgehen, was ja auch ein Punkt bei Pokémon GO ist: Der konzentrierte Blick auf das Smartphone lenkt vom Straßenverkehr ab und bringt Verkehrsteilnehmer in Gefahr. MeinMMO berichtete bereits 2020 darüber: Pokémon GO soll in den USA schon für 30.000 Verletzte und 250 Tote gesorgt haben

Laut dem Veranstalter sind am Event-Wochenende insgesamt 20.000 Spieler in Shibuya unterwegs gewesen. Ich selbst konnte beobachten, wie viel Rücksicht japanische Fahrradfahrer und Fußgänger auf die Gamer genommen haben. Ob das aber in meiner Heimatstadt München so gut funktionieren würde, weiß ich nicht.

Grundsätzlich ist Monster Hunter Now ein spannendes Game. Empfehlenswert ist es für alle, die entweder Monster Hunter oder Pokémon GO lieben. Monster Hunter Now zockt sich super nebenbei auf dem Weg in oder aus der Arbeit oder Schule. 

Allerdings empfehle ich das Game nicht nur, weil es gut ist, sondern auch ein bisschen aus Eigennutz: Je mehr von euch mit dem Game anfangen, desto mehr Mitspieler für die nächsten Bossgegner habe ich. Ich freue mich also schon auf euch. Also: Bis hoffentlich bald beim Monster klatschen!

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Marcel

Ich muss zugeben, die Erfahrung hätte ich auch gern gemacht. Vorallem weil aus den Monster Hunter spielen, Nergigante neben Val Hazak einer meiner liebsten Drachenältesten war.

MHNow läuft in meiner Stadt besser als PoGo. Was vielleicht auch daran liegt, das es eine anständige Gruppensuche gibt und es keine Beschränkungen gibt, wie das manche Monster nur auf anderen Kontinenten auftauchen…

Andytaker

Schöner Artikel, bin ich schon bissel neidisch auf die Erfahrung ^^ Bei uns hier im Dorf ist weder bei Pikmin Go noch bei Monster Hunter viel los, umso mehr habe ich es genossen nebenbei im März wo ich Japan viele neue Spieler kennenlernen zu dürfen.

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