Eine Studie hat in den USA dargestellt, wie gefährlich Pokémon GO am Steuer sein kann. Laut der Hochrechnung seien schon über 250 Menschen gestorben, die in Verbindung mit Verkehrsunfällen und dem Spiel standen.
Das ist die Studie: Die Purdue University aus dem US-Bundesstaat Indiana hat eine wissenschaftliche Studie zur Gefahr von Pokémon GO im Straßenverkehr erstellt.
Dabei haben sie fast 12.000 Unfallberichte aus ihrem County begutachtet und festgestellt, dass zwischen dem 1. März 2015 und dem 30. November 2016 ein Anstieg an Verkehrsunfällen zu verzeichnen waren. Sie stellten dann fest, dass vor allem viele dieser Unfälle an Orten passierten, die in Pokémon GO besonders beliebt waren und die vor allem erst nach dem Release im Sommer 2016 stattfanden.
Die wissenschaftliche Studie ging dann noch weiter und rechnete diese Unfälle auf nationale Ebene hoch. Dabei kam heraus, dass allein in den USA über 250 Todesopfer in Unfällen auf Pokémon GO zurückzuführen sein sollen.
145.000 Unfälle durch Pokémon GO in den USA
Das stellt die Studie fest: Auf nationaler Ebene kommen die Analysten zu folgende Schäden, die in Verbindung mit Pokémon GO im Straßenverkehr zu verzeichnen sind:
- 145.000 Autounfälle
- 30.000 Verletzte
- 256 Tote
- Schaden in Höhe von 2 bis 7,3 Milliarden Dollar
Dazu wurde in der Studie Folgendes geschrieben:
Anhand von polizeilichen Unfallberichten für den Tippecanoe County, Indiana, und unter Nutzung der Einführung des Augmented-Reality-Spiels Pokémon GO als ein natürliches Experiment, dokumentieren wir eine überproportionale Zunahme von Unfällen und damit verbundenen Fahrzeugschäden, Verletzungen und Todesfällen in der Nähe von Orten, an denen Benutzer das Spiel während der Fahrt spielen können.
Wir schätzen die landesweiten Kosten für Benutzer, die Pokémon GO während der Fahrt spielen, auf 5,2 bis 25,5 Millionen Dollar in den 148 Tagen nach Einführung des Spiels. Wenn man diese Schätzungen auf das landesweite Niveau hochrechnet, ergibt sich ein Gesamtbetrag zwischen 2,0 und 7,3 Milliarden Dollar.”
Das muss man beachten: Dahinter steckt eine Menge Hochrechnung. Die Analyse bezieht sich nur auf das Tippecanoe County und wurde dann direkt auf die gesamten USA übertragen. Es ist wahrscheinlich, dass es andere Gebiete gibt, wo diese Zahlen deutlich höher oder niedriger ausfallen.
Außerdem hat sich die Spielerzahl nach Release deutlich verkleinert. Im Sommer 2016 probierten tausende von Menschen Pokémon GO aus, verloren aber kurze Zeit später wieder das Interesse. Es ist also logisch, dass vor allem zu Beginn von Pokémon GO ein großer Anstieg zu verzeichnen war, doch der mit den abnehmenden Spielern wieder nachlässt.
Trotzdem sind die hier genannten Zahlen beachtlich und selbst wenn sie nur teilweise zutreffen, zeigen sie doch ein Risiko von Pokémon GO im Straßenverkehr.
Die Polizei erlebt in Verbindung mit Pokémon GO immer wieder skurrile Situationen. So haben sie beispielsweise einen Drogen-Dealer fassen können, weil er bei der Fahrt am Handy war und Pokémon GO spielte. Nur so kontrollierten sie den Mann und fanden die Drogen.
Ein anderer Fall ereignete sich in Japan. Dort schlug ein Mann einen anderen Mann zusammen, weil diese sich um eine Arena im Spiel gestritten haben. Schlussendlich musste die Polizei eingreifen und den Angreifer festnehmen. In Japan kam es bereits zu mehreren skurrilen Vorfällen rund um Pokémon GO.
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