Overwatch 2 hat einen Battle Pass im Battle Pass, damit es auch nicht zu günstig wird

Overwatch 2 hat einen Battle Pass im Battle Pass, damit es auch nicht zu günstig wird

Overwatch 2 will mehr Geld von den Spielern. MeinMMO-Dämon Cortyn sieht das kritisch – aber selbst Bezahl-Spieler fühlen sich beim neuen Event hintergangen.

Wer meine früheren Artikel gelesen hat, kennt meine Meinung zur Mechanik von Battle Passes bereits. Für mich grenzen sie manchmal an „Selbstversklavung“, aber ich habe mich daran gewöhnt. In Spielen wie Dead by Daylight oder Overwatch 2 finde ich sie grundsätzlich ganz okay – denn ich würde die Spiele ohnehin spielen. Da finde ich 10 Euro rund alle 6-8 Wochen gar nicht so wild.

Bei einem Spiel, das mich durchgehend unterhält, kann ich damit gut leben.

Unzufrieden werde ich allerdings, wenn man mich verarschen will und etwa während eines laufenden Battle Pass einfach noch einen zweiten Battle Pass aktiviert, um nochmal ein paar Euro abzukassieren. Richtig knatschig wird es dann, wenn dieser Battle Pass nicht genügt, um alle verfügbaren Belohnungen zu bekommen, es Zeitdruck gibt und man nochmal nachträglich “reincashen” muss, wenn man wirklich alles will.

Exakt das ist die glorreiche Idee hinter dem „Winter Wonderland 2024“ in Overwatch 2.

Ein zweiter Battle Pass – Mit Zeitdruck und zu wenig Belohnung

Zusätzlich zum laufenden Battle Pass der aktuellen Saison, der schon 10 € kostet, kann man jetzt nochmal 5 € für einen zweiten Battle Pass zum Weihnachtsevent ausgeben.

Das Konzept ist hier, dass man sich „Winter Fair Tickets“ verdienen kann. Eine neue, temporäre Währung, mit der man dann die Belohnungen des Weihnachtsevents kaufen kann.

Wer den zweiten Battle Pass nicht kauft, der kann sich jede Woche 40 von den Tickets erspielen – also insgesamt 120. Das dauert zwischen 18 und 36 Matches pro Woche – je nachdem, ob man gewinnt oder nur verliert, also für das ganze Event zwischen 54 und 108 Matches.

Overwatch Winter Wonderland Mini Season Pass

Fast noch beknackter finde ich, dass diese Tickets wöchentlich limitiert sind. Denn nach den ersten 40 Tickets ist Schluss, die nächsten 40 kann ich erst ab dem 26. Dezember freispielen und die letzten 40 erst am 2. Januar.

Ein zeitlich so streng limitiertes Event, bei dem der Fortschritt auch noch wöchentlich eingeschränkt wird. Einfach traumhaft in der Weihnachtssaison, wo sich die meisten Leute ohnehin ihre Zeit streng einteilen müssen und zwischen stressigen Familientreffen, Urlaubsreisen oder Silvester-Feiern aufteilen. Da ist ein „Oh, ich sollte diese Woche noch Tickets farmen, sonst muss ich Anfang Januar 108 Matches an wenigen Tagen spielen“ genau das, was mir noch gefehlt hat.

Der nächste Haken an der Sache? Der einzige richtig gute, weihnachtliche Skin, Reinhardt in Weihnachtsgeschenke gehüllt, kostet bereits 160 Tickets. Das sind mehr Tickets, als man sich als Free2Play-Spieler in der Zeit verdienen kann.

Grandioses Konzept. Da kommt richtig Weihnachtsstimmung auf und man fühlt sich wirklich so, als würden die Entwickler einen mit dem Weihnachtsevent beschenken. Nicht.

Overwatch Winter Wonderland Reinhardt Skin
Der Reinhardt-Skin kostet mehr, als Free2Play-Spieler verdienen können.

Wer den kleinen Battle Pass kauft, der vervierfacht den Gewinn an Tickets – dann gibt es pro Woche nämlich bis zu 160, also 480 insgesamt.

Das ist übrigens noch immer zu wenig, um sich alle Belohnungen leisten zu können.

Man schafft es also, dass nicht nur „Free2Play“-Spieler enttäuscht werden, weil sie sich nichtmal den schönsten Skin leisten können, selbst wenn sie gar nichts anderes kaufen – sondern auch die Bezahl-Spieler fühlen sich betrogen, weil sie nicht alle Belohnungen bekommen können.

Die fehlenden Tickets kann man sich dann über ein weiteres Paket im Shop kaufen – für stolze 3.000 Overwatch-Münzen, also umgerechnet 30 Euro. Da fällt mir nichts mehr zu ein.

Overwatch Ticket Pack 30 Euro

Ich frage mich wirklich jedes Mal wieder aufs Neue, wie man diese Ideen bei Blizzard eigentlich durchbekommt, ohne dass da mal jemand kritisch hinterfragt, ob das wirklich eine gute Idee ist.

Frei nach dem Motto: Wenn alle unzufrieden sind, also Bezahl- und F2P-Spieler, dann ist die Unzufriedenheit wenigstens schön ausbalanciert.

Ich könnte mich hier noch lange aufregen. Etwa darüber, dass der teure Reinhardt-Geschenk-Skin nur ein „Recolor“ des Cardbord-Skins ist. Oder darüber, dass Overwatch jetzt Waffen-Skins verkauft, die fast genau so teuer sind wie normale Helden-Skins – aber die waren wenigstens so verbuggt, dass sie direkt wieder aus dem Shop entfernt wurden.

Es würde mich wirklich freuen, wenn das Einloggen in Overwatch 2 nicht immer mehr zu einem spannenden „Und welche neue Geld-Methode haben sie jetzt gefunden?“ verkommen würde, sondern einfach mal wieder der Spaß und die lustigen Events im Vordergrund stehen würden.

Dass Blizzard so etwas noch kann, hatten sie im vergangenen Jahr mit dem sehr coolen „Prop Hunt“-Modus gezeigt, selbst wenn der fast 1:1 aus anderen Spielen übernommen wurde.

Und ja, mir ist bewusst, dass auch andere Spiele schon solche „Mini Battle Pass“-Ideen hatten und umgesetzt haben. Ich rege mich trotzdem darüber auf, denn irgendwo habe ich ja doch noch die Hoffnung, dass Blizzard nicht auf absolut jede blöde Monetarisierungs-Idee aufspringt.

Es wäre wirklich schön, wenn sich diese Hoffnung mal wieder erfüllt. Vielleicht ja in 2024.

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Geroniax

Einfach Boykottieren. Also das komplette Spiel. Ist zwar schade für liebgewonnene Franchises, aber wo soll das denn sonst noch hinführen? Die erhoffte 180° Wende kommt erst dann, wenn es der Firma an das Geld geht. Vorher ist es denen komplett egal

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten von Geroniax
Vintersol

Bli$$ard halt. Die bekommen von mir keinen Cent mehr. Hab die letzte Enttäuschung (Diablo 4) noch nicht verdaut.

Jaque

ich verstehe den Unmut, und ich bin auch nicht angetan von dem doppelten bettelpass. Aber ich befürchte so läuft es (heute) doch eigentlich immer im Leben.
Beispiel; Ein Amazon fire TV stick bekommt man schon für 15€. man braucht aber mindestens 1 Abo um vernünftig streamen zu können. Seit neuestem werden Vollbild Werbungen zum Start angezeigt. Die “normale” Werbung ist ja eh immer da. Innerhalb der Serien wie es immer mehr Produktplatzierungen geben (Stranger Things als tolles Beispiel). Danach gibt es Merch zu den Serien, das man auch kaufen soll. Genau so verläuft es in Spielen.

Die Menschen sind nicht gewillt mehr Geld für die Spiele Auszugebene oder monatliche Zwangsabos zu zahlen. Im Grunde ist es daher sogar angenehmer dass bisher alle Zusatz-Inhalte bei OW2 auch nur das sind “Zusatz”. Niemand braucht die Inhalte und man kommt damit auch nicht weiter, schneller, höher.

Klar ist aber auch, dass wenn so viele Menschen da mitmachen und alles kaufen, Activision sich keine Mühe geben wird und immer weiter billige Inhalte (Texturen) für 20€+ verkauft….

Ja, ist Mist, aber Activision ist keine Zauberschule, sondern eine Gamingproduktionsstätte innerhalb der Gamingindustriw. damit ist dann alles gesagt. Industrie muss Geld generieren und das geht nur zulasten der Mitarbeitenden und natürlich der Käufer.

Corbenian

Blizzard ist tot. Das ist ein Fakt. Sämtliche Marken wurden ausgeblutet und Fristen bestenfalls ein Schattendasein. Lediglich WoW steht noch gut da. Hearthstone ist auch noch in Ordnung und relativ fair. Aber Overwatch, meine Lieblingsmarke, wurde vollständig vernichtet. Ein Battlepass, den man ingame nicht freischalten kann, ist schlicht Wucher. Alle schimpfen über Fortnite, aber das ist das fairste Spielsystem ever. Man kann nur hoffen, dass Microsoft bei Blizzard massiv aufräumt. Am besten den ganzen Laden dicht machen und die Lizenzen an fähige Entwickler verteilen. Warum Metzen sich noch wieder auf ein sinkendes Schiff begeben hat, ist für mich unbegreiflich.

Corbenian

Welche Dark Patterns meinst du denn bei Fortnite?

Gameplay ist eine Sache, aber wenn man Spielinhalte bewusst hinter eine Paywall verbirgt, dann kann das Gameplay noch so gut sein. Umso schlimmer, wenn der Vorgänger es im Grunde gezeigt hat, wie es richtig funktionieren kann.

Die Bettelpass-Problematik in OW2 wäre bspw. easy zu lösen, indem man den Spielenden die Chance geben würde, ihn auch ingame zu erspielen, siehe Fortnite.

(von Diablo 4 habe ich leider noch nicht viel Gutes gehört. Ich war eigentlich gehypt, habe aber mir angewöhnt zu warten. Zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Ich gehe auch davon aus, dass Diablo 4 sich noch gut entwickeln wird. Aber bis dahin vergeht noch min. ein Jahr)

Corbenian

Ja gut, wenn man seine Kreditkarte fest mit dem Account verbunden hat, ist es natürlich mies, wenn man mit einfachen Klick direkt kauft. Aber das ist ja schon paar Jährchen her und zudem müssen die Eltern ein Auge auf sowas behalten. Ingame-Käufe mit Echtgeld, ebenso wie sämtliche Transaktionen mit dem Plietschfon, sollten bei Jugendlichen streng überwacht werden und niemals fest mit einem Bezahlkonto mit entsprechenden Vollmächten verbunden werden.

By the way: Ging das nicht bei Overwatch 1 auch so einfach? Da wurde doch auch nicht extra gefragt, wenn man eine Vollmacht eingerichtet hat. Oder täusche ich mich da?

Splitter

Ich habe auch meinen Spaß an deren Spielen verloren. Das einzige was ich noch gelegentlich spiele ist Heroes of the Storm. Das ist auch noch echt gut, und für ein “eingestelltes” Spiel ist die Spielerbase in Ordnung. (Spielsuche geht fix)

Damals war ich traurig, dass sie das entsprechende Entwicklerteam aufgelöst haben um bei Diablo 4 mitzumachen. Aber mittlerweile bin ich doch froh das sie dadurch auch nichts mehr ruinieren konnten. Die OW2-Transformation ist HotS erspart geblieben und es ist immer noch super. Quasi ein Relikt aus alten Blizzard Tagen.

Daus Kieter

“aber selbst Bezahl-Spieler fühlen sich beim neuen Event hintergangen”

Da trifft es die Richtigen.

Todesklinge

Einfache Lösung: nicht kaufen!

Luripu

Da wird sich an den 85% negativen Reviews auf Steam wohl so schnell nichts ändern.^^

Apropo 1000 und eine Abzockmethode.
Ich habe gestern mal in die Open Beta von Moonlight Blade mobile reingeschaut,
der mobilen Version(mit PC Client) eines chinesischen MMORPGs,
was es nie in den Westen geschafft hat.
Dort gibt es den Battlepass in 3 verscheidenen Stufen=f2p,standart preis und teuer.
Dazu kommt noch ein Gacha wo man Partner NPC rausziehen kann,
dann den Outfit Shop für Echtgeld,
hundert verschiedene Ressourcen Kisten für Echtgeld,
irgend eine Art Kalender wo man für Echtgeld Türchen öffnet
und natürlich die mehr reincashen=mehr Gewinne Leiter.
Also eigentlich alles reingequetscht womit mobile Games Geld verdienen.
Natürlich von Tencent falls noch wer an Tarisland glaubt.^^

T.M.P.

Warte… war das nicht mal so, dass man in Spielen zu Weihnachten ein paar Dinge geschenkt bekommen hat? Und jetzt soll man stattdessen extra bezahlen?
Wie unweihnachtlich.^^

Gaminathor

Viel Geld für mittelmäßige Spiele. Ich bin erstmal bei Blizzard raus und warte ab, bis sie wieder mehr Herzblut in die Spiele stecken. Einfach nur traurig, wenn ich daran denke wie mich damals Warcraft 3 gefesselt hat und was sie nun fabrizieren. Ich wünsche mir, dass Blizzard eines Tages wieder richtig gut wird.

Firefix

Verständlich. Aber nicht vergessen, den Stress macht man immer nur sich selbst. Wenn der Reinhardt Skin schon der hübscheste sein soll, dann Gute Nacht.
Man muss nicht jeden kosmetischen Gegenstand mitnehmen. Am Ende, geht es um den Spielspaß und nicht darum, alles haben zu müssen.
Ich würde es einfach ignorieren. Wenn ich mich gezwungen fühle, zu spielen, dann suche ich mir was neues.
Ich spiele sehr wenig F2P Spiele. Es kann aber passieren. Heroes of the Storm oder The Cycle(vor der Änderung). Alle 100h mal nen 10er ausgeben, war für mich schon in Ordnung.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten von Firefix
Caliino

Es geht nicht um den Grundsatz vom Geld ausgeben, sondern wie und für was das ganze ist.

Die Monetarisierung nimmt in den letzten Jahren immer mehr drastische Formen an und leider unterstützen das zu viele Idioten einfach blind.

Natürlich kostet die Entwicklung von neuem Content und Server Geld, aber ich nehme mal als Beispiel D4:
– Gekauftes Spiel
– 4x 25€ Bettelpass
– Echtgeld-Shop
– gekaufte Erweiterungen

Ich bin zwar nicht im D4 Thema drin, aber was ich so mitbekommen habe, waren die Seasons eher ein “umfärben” vom Mobs mit ein paar kleinen Gameplay Neuerungen.

Ich befürchte ehrlich gesagt dass du die Addons früher oder später sogar kaufen musst um überhaupt auf den (kompletten) neuen Season Content zugreifen kannst weil die nur mehr in den neuen Gebieten erscheinen…

Und nun zu einem weiteren “Problem”:
Das betrifft nicht nur Online Titel, sondern auch immer mehr Singleplayer…

Firefix

Solange die Kunden mitspielen, kann man sich beschweren wie man will. Die Industrie hat Jahre gebraucht, um die neue Generation “richtig” zu erziehen.
Da kann man nicht viel machen. Ich werde weiterhin sehr geizig in dem Bereich sein.
Ich habe eine echte Abneigung auf die mobile Spielebranche. Die geben für jeden Scheiss Geld aus. Mit der Zeit ist der Müll auf uns übergeschwappt.
Und die richtigen Zocker, leiden darunter.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten von Firefix
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