Bei League of Legends finden die Weltmeisterschaften in Island statt. Das europäische Team Fnatic ist bereits ausgeschieden. Der Jungler des Teams, Gabriël „Bwipo“ Rau (23), sagt, während der LoL Worlds 2021 griffen Fans seine Freundin hart an. Sie sollen ihr sogar Todesdrohungen geschickt haben.
So liefen die Worlds für Fnatic:
- Das europäische Team Fnatic galt als Kandidat, um zumindest das Viertelfinale zu erreichen. Doch einer ihrer wichtigsten Spieler, ADC Upset, musste aus familiären Gründen von den Worlds abreisen.
- Ohne Upset gewann Fnatic nur ein einziges Spiel und schied in der Gruppenphase aus.
- Jungler Bwipo war nach der ersten Woche den Social-Media-Accounts seines Teams entfolgt. Nach dem Ausscheiden wendete er sich in einem Post an die Fans.
Bwipo sagt: Verlust von Upset hat ihn gebrochen
Das sagt Bwipo: In einem Post auf Twitter erklärt Bwipo seine Situation (via twitlonger). Den 23-Jährigen habe die Information, dass Upset die Worlds verlässt, hart getroffen. Vor allem weil die Information so kurz vor dem 1. Spiel und ohne Vorwarnung kam, habe es Bwipo emotional zerlegt.
Das ganze Spiel von Fnatic war auf die überragend starke Botlane und eben Upset ausgelegt, schreibt der Belgier:
„Ich bin weinend zusammengebrochen, weil ich wusste, dass wir verloren sind. Ich wusste nicht, was wir tun sollen. All unser Erfolg kam von der Botlane. Ohne sie habe ich keine Möglichkeit mehr gesehen.“
Bwipo
Der Jungler sagt: Er kam mit der Situation einfach nicht klar, nicht nach 16 Stunden, nicht nach 40 Stunden, auch nicht nach 64 Stunden: Alles zu verlieren, worauf man hingearbeitet hat, das habe ihn gebrochen.
Das hat es mit seiner Freundin zu tun: Bwipo betont, welche wichtige Rolle seine Freundin für ihn selbst und auch für das Team Fnatic spielt. Sie habe ihn in den letzten 3 Jahren immer unterstützt, habe ihr eigenes Leben hinten angestellt, und war immer für ihn da. Sie habe ihm auch geholfen, Fnatic zusammenzuhalten, gute Laune und Hoffnung auszustrahlen – ohne sie wäre Fnatic in Woche 2 der Worlds zusammengebrochen, glaubt Bwipo.
Auch als er mit der Nachricht kämpfte, dass Upset das Team verlässt, habe seine Freundin ihn unterstützt.
In dem Moment wollte er nichts mehr, als bei ihr sein. Bwipo wollte nach Hause gehen, mit ihr reden. Er verstand einfach nicht, warum er sich die Worlds noch weiter antun sollte. Doch seine Freundin überredete ihn zu bleiben.
Bwipo fand die ganze Situation unerträglich: Er entfolgte Fnatic und dem Management vor lauter Wut und Frustration. Es fühlte sich alles so unfair an.
Doch, laut Bwipo, hätten seine Fans die Situation von außen offenbar völlig falsch gelesen und machten jetzt seine Freundin dafür verantwortlich, dass Bwipo so abgelenkt wirkte. Seine eigenen Fans und die Community hätten ihr Morddrohungen geschickt, hätten sie über Wochen angegriffen und beleidigt. Und Bwipo habe das zugelassen.
Bwipo sagt, seine Freundin habe immer alles dafür getan, ihn und Fnatic zu unterstützen. Und er habe nichts unternommen, außer zuzulassen, dass sie die Schuld für alles bekommt, obwohl sie nichts dafür kann.
Sie habe jetzt Social Media verlassen – wegen all des Leids und der Morddrohungen. Er werde das nun auch tun.
Wie geht es weiter? Von Bwipo gibt es aktuell kein Statement zu seiner Zukunft, aber es kursieren bereits Gerüchte, dass er Fnatic verlässt und sich 2022 als Free Agent ein neues Team sucht (via twitter).
Es scheint, als wäre während der LoL Worlds 2021 einiges in die Brüche gegangen.
Offenbar eine „Yoko Ono“-Situation
Das steckt dahinter: Bwipo zeigt auf Twitter, in Interviews und auch in LoL selbst immer wieder seine Zuneigung zu seiner Freundin. So hovert er etwa über dem Helden „Kai’Sa“ in der Champion-Auswahl als Gruß an sie. Er twitterte im Monat vor den LoL Worlds häufig über sie. Schreibt etwa, wie sehr er sie vermisst und wie viel er ihr verdankt.
Offenbar haben diese öffentlichen Zuneigungsbekundungen aus irgendeinem Grund dazu geführt, dass sich bei Teilen der Community, vor allem in der französischsprachigen, ein Bild von einer Art „Yoko Ono“-Figur aufgebaut hat, die Fnatic so ruiniert, wie Yoko Ono die Beatles ruiniert haben soll.
Als Bwipo dann in eine Ausnahme-Situation geriet und mit dem Verlust von Upset nicht klarkam, scheint die Situation eskaliert zu sein. Es zeigt, wie schwierig es für E-Sportler ist, wenn ihr Privatleben auf Social Media zu öffentlich wird.
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Bwipo kann man einfach nur gern haben… Und ohne ihn, wäre Fnatic sicher nicht da, wo sie (noch) sind… Ich habe oft das Gefühl, dass er des Teams einzige Konstante ist…
Er sagt das er froh sei das sie da ist und ihn unterstützt (vorallem war Bwipo selbst bei den Worlds erste Klasse und wer die Spiele gesehen hat weiß das es fast immer im Late game ein Teamfight war der Schief gegangen ist was FNATIC die Spiele gekostet hat). Warum sollte man eine Person für Niederlagen verantwortlich machen bei der man weiß das sie genau das Gegenteil gemacht hat und das Team die normale Saison über mental gecarried hat?
Unabhängig von allem andern: wer Angehörigen von “Promis”, Sportlern, Entwicklern usw Morddrohungen schickt ist menschlicher Abschaum. Nichts rechtfertigt ein solches Verhalten.
Kann dir nur Zustimmen.
Ich würde einmal behaupten, dass jeder menschlicher Abschaum ist, der irgendwem Morddrohungen schickt
Exakt, wenn schon dann richtig, nicht nur leere Drohungen