Das MOBA League of Legends ist ein harter E-Sport: Jetzt fand das internationale Turnier MSI 2024 in China statt. Zwei Teams traten für Europa an: Der 22-jährige Oh „Noah“ Hyeon-taek spielte als ADC für Fnatic. Der junge Südkoreaner hatte sich für das Turnier in LoL viel vorgenommen, wollte seinem Idol, Ruler, alle Ehre machen. Doch der Druck wurde zu hoch.
Wer ist Noah in LoL? Noah begann im Jahr 2017 mit 15 Jahren kompetitiv LoL zu spielen. In dem Jahr gewann der ADC Ruler mit Samsung Galaxy die Weltmeisterschaft gegen Faker. Damals entschloss sich Noah dazu, Ruler zu Ehren ein ADC zu werden.
Noah spielte für das Nachwuchs-Team von KT Rolster in Südkorea, wechselte im Dezember 2022 nach Europa und spielt seit Juni 2023 für Fnatic, eines der besten europäischen Teams. Mit seinem Landsmann Jun bildet er ein südkoreanisches Botlane-Duo in der LEC.
Das Turnier MSI 2024 sollte jetzt sein großer Durchbruch werden. Denn er wollte Ruler alle Ehre machen.
22-Jähriger nimmt sich vor, sein Kindheits-Idol zu ehren
Wie war er vor dem Turnier? Realistisch gesehen hatte Fnatic nicht mal Außenseiterchancen bei dem Turnier eine gute Rolle zu spielen, aber Noah hatte sich viel vorgenommen. Vor dem Turnier sagte er in einem Interview, er wolle das chinesische Team Top Esports schlagen und sich damit für sein Idol Ruler rächen. Denn der konnte sich 2024 nicht für das MSI qualifizieren.
Ruler, der für das chinesische Team JD Gaming spielt, hatte die Qualifikation verpasst.
ADC ist selbstkritisch nach den ersten Niederlagen: Ich bin das Problem
Wie lief es dann für den Jungen ADC? Gar nicht gut. Fnatic verlor 1-2 gegen Top Esports. Noah musste gegen Jackeylove ran, einen der besten ADCs der Welt. Noah holte 6 Kills und starb 6-mal in den 3 Spielen.
Mit seiner Leistung war er aber überhaupt nicht zufrieden: Auf Twitter entschuldigte er sich für seine Leistung. Er sei das Problem gewesen. Jetzt werde man sich auf Gen G. vorbereiten.
Aber letztlich verlor man gegen die Südkoreaner 0-3 und eine 1-3 Niederlage gegen „Team Liquid“ (USA) besiegelte das Ausscheiden von Fnatic. Gen G. gewann später sogar das Turnier.
Spieler sagt: Er las zu viele Kommentare, bekam eine Panik-Attacke
Das sagte der Spieler nach dem Turnier: Noah ist offenbar geknickt durch das Turnier und sagt: Er habe sehr schlecht gespielt und viele Leute enttäuscht, am meisten sich selbst (via twitter).
Er sagt, er habe zu viele Kommentare und Meinungen über sich gelesen, den Glauben an sich verloren und sich so sehr in die Krise hineingesteigert, dass er eine Panik-Attacke erlitten hat.
Der 22-Jährige sagt, er dachte nur noch daran, was andere über ihn sagen.
So will er weitermachen: Noah sagt, von jetzt bis zum letzten Spiel des Jahres werde er alle Social-Media-Apps löschen und sich nur noch auf sich selbst und die Leute um ihn herum konzentrieren.
Er entschuldige sich bei den Fans, er werde sein Bestes tun, um sie wieder stolz zu machen.
Manche Spieler sind ihre eigenen größten Kritiker
Das steckt dahinter: Das ist was, das man sich von außen klarmachen muss. Egal, wie hart und kritisch Fans sind, einige Spieler sehen sich selbst am kritischsten. Wenn zur Selbstkritik und der fachlichen Kritik der Coaches dann auch noch Schmäh-Kritik von außen dazu kommt – ob berechtigt oder nicht – kann das gerade bei jungen Spielern zu einer Krise führen, bei der die Kritik das genaue Gegenteil erreicht und Spieler blockieren.
Selbst wenn Fans von Fnatic das nicht hören wollen: Das einzige Spiel, das Fnatic hätte gewinnen können, wäre das gegen Team Liquid gewesen – und auch dann wären sie in der nächsten Runde gegen T1 ausgeschieden.
Sowohl Top Esports als auch Gen G. spielen faktisch in einer anderen Liga als Fnatic, die vor wenigen Monaten noch im tiefsten Trauertal des europäischen LoL steckten.
Es bringt nichts, die Spieler mit einer übertriebenen Erwartungshaltung zu konfrontieren. Wie gut es Fnatic heute geht, sieht man an solchen Geschichten: LoL: Fnatic veröffentlicht herzzerreißendes Video, wie ihr Traum von den Worlds zerbricht
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