Survival-Game auf Steam floppt wegen PvP, selbst der Chef findet es mies – Neues Projekt setzt voll auf PvE, sieht richtig gut aus

Survival-Game auf Steam floppt wegen PvP, selbst der Chef findet es mies – Neues Projekt setzt voll auf PvE, sieht richtig gut aus

Last Oasis war ein ambitioniertes Projekt, das einem Survival-Spieler wirklich alles abverlangen sollte. Der PvP-Ansatz sorgte dann aber für den Niedergang und zu viele toxische Spieler. Jetzt wollen die Macher mit Bellwright etwas ganz anderes ausprobieren. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus hat das neue Spiel auf der gamescom 2023 gesehen und erkennt deutlich mehr Potenzial als bei Last Oasis.

Was ist das für ein Spiel?

  • Last Oasis erschien 2020 auf Steam als Survival-Game mit Fokus auf Hardcore-PvP. Jeder Spieler soll hier um sein Überleben kämpfen und dazu soll jedes Mittel recht sein.
  • Die Idee: die Erde dreht sich nicht mehr, die Sonne verbrennt jeden Landstrich und nur Oasen sind sicher.
  • Dabei kamen ziemlich coole Features wie Power-Rüstungen und riesige Walker aus Holz zum Einsatz. Für einen Erfolg reichte es aber trotzdem nicht. Das neuste Update erschien 2022.
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So lief’s für Last Oasis: Last Oasis startete als vielversprechendes Survival-Spiel mit innovativen Ansätzen, aber auch großen Ambitionen auf Steam. Die Idee kam auch gut an, hielt sich jedoch nicht lange.

Von den ursprünglich 33.000 Spielern in der Spitze sind mittlerweile nur noch 100 übrig (via steamcharts). Die Bewertungen sind auf 22 % gefallen, kaum noch jemand interessiert sich für das Spiel. Grund war das ständige PvP, genau wie ich prophezeit habe.

Ich habe damals schon mit dem Creative Director Florian Hofreither gesprochen, als er noch hoffte, dass sich Last Oasis retten lässt. Es kam aber anders: 2022 empfand Florian selbst sein Spiel als miese Erfahrung.

Ein großes Problem waren toxische Spieler, die anderen und vor allem neuen Spielern immer wieder den Spaß verderben wollten. Aus keinem anderen Grund, als dass sie es konnten. Jetzt setzt sich das Entwickler-Team Donkey Crew an ein neues Projekt und das sieht viel besser aus.

„Wir haben aus unseren Fehlern gelernt“

Auf der gamescom 2023 habe ich Florian erneut getroffen – mehr oder weniger zufällig. Ein Treffen für das Projekt Bellwright hat sich nämlich erst kurzfristig noch ergeben. Den Österreicher wiederzusehen, hat mich sehr gefreut, vor allem mit seinem neuen Spiel.

Bellwright ist das neue Spiel des Studios, das sich nach Last Oasis nun vollkommen neu orientiert. Statt in einer postapokalyptischen Wüstenwelt geht es in ein europäisch angehauchtes Mittelalter:

  • ihr spielt einen Recken, der gegen die Tyrannei seines Königs aufbegehren will und eine Revolution anzettelt
  • wie in Medieval Dynasty rekrutiert ihr dazu immer mehr Leute und baut langsam einen Widerstand auf
  • über ein Bau-System könnt ihr ein eigenes Dorf aufstellen und sogar zur Festung mit Mauern ausbauen
  • gegnerische NPCs versuchen dabei, euch zu behindern. Die Angriffe werden stärker, je weiter ihr voranschreitet

Die Idee ist laut Florian eine Mischung aus Medieval Dynasty, Chivalry und Rimworld, wobei ich auch Anflüge von Valheim habe sehen können. Ihr verwaltet Bewohner indirekt über ein Aufgaben-System, könnt aber überall auch selber eingreifen: craften, jagen und bauen ist immer effizienter, wenn ihr es selbst macht.

Das soll dazu führen, dass ihr euch ganz auf das Gameplay konzentrieren könnt, das euch am meisten Spaß macht. Wollt ihr micromanagen, findet ihr Wege, um jede Produktion zu perfektionieren. Spielt ihr lieber bequem, lasst ihr die NPCs alles erledigen und macht euer Ding.

Der Fokus liegt dabei voll auf PvE. Auf Nachfrage meint der Chef: Das Team hat aus den Fehlern von Last Oasis gelernt. Und Bellwright zu machen, sei auch viel angenehmer. Keine toxischen Spieler, wieder Freude am Entwickeln und etwas, auf das wirklich alle Mitarbeiter Lust haben.

Im Moment liegt der Fokus noch auf der Singleplayer-Erfahrung, ein Koop-Modus ist aber schon geplant. Bellwright sei bereits „Feature Complete“, also nahe an einem Zustand, den man der Öffentlichkeit zeigen kann. Im Dezember 2023 soll es in den Early Access starten. Ein Release-Datum gibt es aber noch nicht.

Ein weiteres, vielversprechendes Survival-Game, das ich auf der gamescom 2023 sehen durfte, ist Return to Moria. Auch das könnt ihr euch bald selbst ansehen:

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Toranes

Was hier geschrieben wird ist schlicht nicht wahr. Nicht das PvP an sich war das Problem. Denn es war von vornherein bekannt dass PvP Kern des Spiels ist. Gerade deswegen hat es sich doch so gut verkauft und auch mehrere Wochen gute Spielerzahlen gehabt.

Das Problem waren die Entwickler die nicht auf die Community gehört haben.
Der Hauptgrund wieso viele Leute aufgehört haben waren Chinesische mega Zergs die durch die Oasen gezogen und alles getötet haben. Logisch dass man da auch als PvPler auf Dauer keinen Bock hat.

Ganz davon abgesehen haben die Entwickler einen kompletten Neustart gewagt und es zu einem PvE Spiel gemacht. Das war dann allerdings wirklich schlecht weil es nicht durchdacht war und jeglichen Reiz des Spiels genommen hat.

Vielleicht solltet ihr aufhören PvP grundsätzlich zu verteufeln und euch stattdessen besser mit einem Spiel auseinandersetzen um die Probleme zu erkennen.

Kein einziges Wort zu der kompletten Umstellung des Spiels vor über 1 Jahr zu PvE, woher auch die zuletzt sehr miesen Bewertungen kommen.

Außerdem war das Spiel sehr skill based und in meinen Augen hatte es eines der besten Melee Kampfsysteme der letzten Jahre. Man konnte auch deutlich besser ausgerüstete Spieler besiegen wenn die nicht richtig geblockt haben.

BinAnders

PvP klappt einfach nicht, weil es von Menschen gespielt und so immer wieder zerstört wird. Das gilt einfach für alle PvPs. Es gibt keine Mechaniken, die zuverlässig verhindern können, dass A..geigen ihr unwesen treiben. Griefer, Ganker, Zergs, dagegen gibts in MMOs nur ein Mittel: kein PvP. Leider ist das so.

René

*Open PvP
Wenn man das PvP stark einschränkt, z.B. durch Arenen mit sehr kleinen Gruppen oder höchstens Schlachtfelder kann das auch ganz gut funktionieren.

Toranes

So ein Unsinn… Selbst Hardcore PvP spiele wie Rust funktionieren. Das hat seit Jahren um die 100k Spieler gleichzeitig online. Warum? Weil es gebalanced ist. Man kann nicht mal eben jemanden Raiden, das erfordert Ressourcen und vorbereitung. Man kann nach kürzester Zeit eine kleine Base errichten wodurch man sicher ist. Es ist skill based und die Entwickler kümmern sich um ihr Spiel.

Für manche Spieler sind aber alle Spieler die einen besiegen ” griefer”. In meinen Augen verteufeln viele Spieler PvP auch nur weil sie unfähig und nicht bereit sind wenige Minuten zu investieren um Spielmechaniken zu verstehen.

  • Was ist mit Mechaniken dass Spieler die einen gewissen Level haben keine Neulinge töten können?
  • Offline Raid Schutz?
  • Matchmaking Systeme damit Spieler mit deutlich besserem Gear nicht gegen sehr schlecht ausgerüstete Spieler kämpfen?
  • Generell eher Skill anstatt gear based Spiele?
  • Spawnschutz?
  • Gruppen/Clansgrößen um Zergs zu verhindern. Beispielsweise wurde bei Last Oasis vom ersten Tag an gefordert dass die Oasen ein bestimmtes Clan Limit bekommen und nur sehr wenige für Massenkämpfe zwischen Clans ausgelegt werden sollen. Das kam erst extrem Spät.
  • Generell vernünftiges balancing, insbesondere in Survival MMOs

Aber hey, gibt keine Mechaniken/Systeme die PvP fair gestalten…

Schlachtenhorn

“PVP war kein Problem”, nächster Satz “Die Chinesischen PVP Spieler haben alles ruiniert”.

Toranes

Lesen, verstehen und dann kommentieren. Versuche das in Zukunft mal.

Schlachtenhorn

Dann Formuliere deine Sätze anders Prinzessin.
Ich zitiere mal:
Der Hauptgrund wieso viele Leute aufgehört haben waren Chinesische mega Zergs die durch die Oasen gezogen und alles getötet haben. Logisch dass man da auch als PvPler auf Dauer keinen Bock hat.

Auch diese mega zergs sind im Kern PVP.
Oder möchtest du sagen das du entscheiden kannst was PVP ist und was nicht?
Du sagst PVP war nicht der Grund und im nächsten Satz sagst du “Der Hauptgrund war das chinesischen PVP Spieler loslegten und jeder andere der nicht diese Form von PVP bevorzugte, abhaute.”

Erst denken, dann Tippen und dann versuchen andere zu belehren. Versuche das mal in Zukunft mal.

Toranes

Habe ich im zweiten Satz bevor der Teil mit den Chinesen überhaupt zur Sprache kam etwa nicht geschrieben ” Nicht das PvP an sich war das Problem”?. Das meine ich mit lesen und verstehen.Du hast dann lieber irgendwas aus dem Kontext gerissen. Im Artikel wird von “toxischen Spielern” und das PvP im allgemeinen als Grund für das scheitern genannt und das ist eben falsch bzw. extrem ungenau. Sonst könnte ich ja auch bei jedem PvE Spiel was scheitert schreiben ” PvE Spiel scheitert wegen PvE”. Obwohl das Spiel dann beispielsweise ein extrem schlechtes balancing hatte weswegen die Leute aufgehört haben, streng genommen auch immer noch PvE stimmts?

Genau auf diese krasse Ungenauigkeit des Artikels zielt meine Antwort ab. Der Autor ist laut eigener aussage auch überhaupt kein PvP Fan siehe: https://mein-mmo.de/last-oasis-verschwendetes-potential/

Wie bereits gesagt, die Entwickler haben mehrfach völlig versagt und das hat Last Oasis gekillt. Nicht der Grundgedanke eines PvP Spiels. Denn viele Aspekte des PvP waren richtig gut. Super Kampfsystem und Neulinge wurden insofern geschützt, dass sie ihre Walker in einer absolut sicheren Lobbys “parken” konnten.

Keine freie Regionswahl und ein Region- oder Pinglock hätte auch sehr geholfen um, insbesondere Spieler aus Fernost, die gerne auf Drittanbieter Software zurückgreifen, fernzuhalten.

Der Autor hätte auch schreiben können Last Oasis ist an PvP und PvE gescheitert. Denn die vollständige Umstellung auf PvE hat überhaupt keinen Erfolg gebracht. Obwohl der Entwickler vorher reumütig über sein eigenes Spiel geschrieben hat ” Das Spiel macht keinen Spaß”. Das wurde im Artikel aber nicht mal erwähnt weil es wahrscheinlich nicht ins Bild des pösen PvP Spiels passt.

August 2022 https://steamcharts.com/app/903950 Spieleranstieg auf 6,1k nach der Umstellung auf PvE. Nach 1 Monat war der höchststand noch bei 663.. Die Spieler waren schneller weg als zum PvP Start des Spiels obwohl es zum Release 7 tägige Server Downtimes, massive bugs und balancing Probleme gab.

Das vertrauen in das Studio hat durch das Ganze jedenfalls massiv gelitten. Im Forum zu Last Oasis haben zahlreiche Spieler geschrieben, dass sie nie wieder ein Spiel dieses Studios kaufen werden.

Ich wage wie der Autor des Artikels jetzt auch zu sagen, dass Bellwright keinerlei langfristigen Erfolg haben wird. Schließlich sind in den letzten Monaten genug PvE Survival Games gescheitert. Darunter auch “Coreborn” von einem deutschen Studio. Mehrere deutsche Streamer haben es zu Release gespielt und Werbung gemacht. Jetzt steht das Spiel bei ca. 50 Spielern. Nach 1 Monat.

Warum? Weil PvE Spiele eben schnell langweilig werden und Entwickler nicht so schnell Content liefern können wie man ihn durchspielt.

Zuletzt bearbeitet vor 7 Monaten von Toranes
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