Ambitioniertes Survival-Game auf Steam setzt voll auf PvP und scheitert – Selbst der Macher findet es mies

Ambitioniertes Survival-Game auf Steam setzt voll auf PvP und scheitert – Selbst der Macher findet es mies

Last Oasis hat ein paar richtig gute Ideen und ein einzigartiges Setting. Nur konnte es nie langfristig Spieler binden. Nun meldet sich der Erfinder zu Wort und sagt: Selbst er hat keinen Spaß mehr daran. Und das will er ändern.

Was ist da für ein Spiel? Last Oasis erschien im April 2020 im Early Access auf Steam mit einem einzigartigen Ansatz. Die Erde hat aufgehört, sich zu drehen und wird unbarmherzig von der Sonne verbrannt.

Als Überlebende seid ihr auf der ständigen Flucht vor der Sonne, kämpft euch durch die heiße Wüsten und sucht Schutz in Oasen. Dabei baut ihr euch in einer Mischung aus Wild Wild West und Conan Exiles seltsame Läufer aus Holz, auf denen sogar ganze Städte Platz haben.

Da Wasser aber ein knappes Gut ist, kämpft jeder um die rare Ressource. Dementsprechend hat Last Oasis zu Release mit einem großen Fokus auf PvP geworben. MeinMMO-Redakteur und Survival-Experte Benedict Grothaus fand das PvP in Last Oasis damals schon eine schlechte Idee. Und er hatte offenbar recht.

Im eingebundenen Video seht ihr den Trailer zur Season 4 von Last Oasis:

Warum scheiterte es? Der ständige Kampf ums Überleben hat offenbar nicht allzu vielen Spielern gefallen. Dabei startete Last Oasis mit über 33.000 Spielern auf Steam (via steamcharts.com). Nur wenige Wochen nach Release verlor es 99 % der Spieler.

Das größte Problem waren fiese PvP-Spieler, die immer wieder Neulinge vermöbelt haben. Erfahrenere Spieler und große Clans haben den Vorteil der Erfahrung auf ihrer Seite und wer gerade neu anfängt, wird schnell zu ihrem Opfer.

2021 sollte es schließlich eine Neuausrichtung auf PvE geben. Diese hat aber noch nicht allzu viel gebracht. Nach einem kurzen Anstieg der Spielerzahlen dümpelt Last Oasis gerade bei 300 Spielern im Schnitt herum.

„Last Oasis sucks“

Das sagt der Macher: In einem neuen Post auf Steam spricht der Macher von Last Oasis über das Spiel, der Österreicher Florain „chadz“ Hofreither. Dort heißt es:

Last Oasis ist total mies. Und ich sollte es wissen, ich habe es gemacht. Und mehr als das, ich habe es gespielt – viel.
Wenn ich sage, dass es mies ist, meine ich, dass ich nicht sonderlich lang Spaß habe beim Spielen. Nicht so lang wie bei anderen Survival-Games, die ich mag. Und mit dieser Meinung bin ich nicht allein.

Trotz mehrerer Anläufe und Seasons, die viel verändert haben, sei das grundlegende Problem nicht behoben worden, nämlich dass ihm das Spiel nicht gefalle. Bereits 2020 sprach Hofreither mit MeinMMO im exklusiven Interview über die Zukunft von Last Oasis.

Er wusste bisher jedoch noch nicht, wie er die Spieler zufriedenstellen könne, vor allem, wenn er selbst nicht wisse, warum er keinen Spaß habe. Nun jedoch habe er eine Lösung, wie es weiter im Post heißt.

PvP ist nicht immer schlecht. Rust frustriert selbst Veteranen, ist aber bis heute eines der erfolgreichsten Survival-Games:

Wie geht es weiter? Mit Season 5 soll Last Oasis erneut eine Überholung bekommen und sich voll auf PvE fokussieren. Wo PvP vorher immer ein Teil des Spiels war, soll es dann nur noch auf ausdrückliche Erlaubnis funktionieren, wohl ähnlich wie in Valheim.

Stattdessen solle die Welt gefährlicher werden, das PvE „brutal“. Alles soll versuchen, euch zu töten und ihr sollt ständig darum kämpfen müssen, überhaupt irgendwie zu überleben. Auch das „an die Hand nehmen“ soll verschwinden, der Einstieg anscheinend härter werden.

Seit dem Fokus auf PvE haben sich die Rezensionen merklich gebessert, mittlerweile steht das Spiel bei 80 % positiven Meinungen in letzter Zeit (via Steam). Es gibt zwar Kritiker, die das PvP als Besonderheit des Spiels vermissen, aber der Weg scheint der richtige zu sein.

Die Beta von Season 5 ist ab sofort spielbar, zumindest bis zum 7. Juli. Anscheinend hat sich Last Oasis dabei an Konkurrenten wie Conan Exiles oder Valheim orientiert. Vermutlich eine gute Entscheidung, schaut man sich an, welche Spiele auf Steam generell erfolgreich sind:

5 Spiele, die auf Steam überraschend explodiert sind

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Dragobertllas

Die Spieleentwickler haben mit der Session 5 den ganzen Spielspaß genommen. Session 4 war perfekt so wie es war. Auch kleine Spieler haben Chancen gehabt, auch ich habe mich als Neuling hochgearbeitet. Für mich ist das Spiel gestorben da es einfach keinen Spaß mehr macht. Das ganze Konzept von freiem handeln ist hin. Die ganze Mechanik die schön in eineinander gegriffen hat wurde platt gemacht. Schon schade wie man so ein klasse Spiel do versauen kann.

Azaras

Fand das Spiel Klassen was es für mich gekillt hat waren die zergs und die Zero to hero Action

2-3 Leute könnten Mittel große clans komplett alles nehmen weil man einfach immer wieder kamm

Fiz

Mit diesem Spiel hatte ich eine wunderbare Zeit. Und ich bin kein PvP-Spieler. Mit etwas übung, geschick und mit einer gewissen vorsicht, konnte ich mich als “lonewolf” sehr gut durchschlagen. Das war so spannend, man musste immer genau hören und alles im Blick haben.

Was hab ich in dem Spiel alles erlebt. Chinesen stürmten das Game in Hundertschaftren und die hatten einen Wachdienst. Da waren 24/7 Leuten eingeteilt zum bewachen der Base.

Das Crafting-System in dem Spiel war das was mich von allen Spielen welche ich bisher gespielt hatte, am meisten motiviert hat. Das hat alles wirklich sehr gut ineinander gegriffen.

Mein Dinghy Walker, selbtverständlich mit allen möglichen verbesserungen, und ich, uns hat keiner erwischt! Auch wenn es manchmal knapp war, da waren schon hartnäckige Leute dabei 😀

Hoffentlich werden die kommenden Updates gut und holen das Spiel zurück!

Toranes

Das PvP an sich war an dem Spiel in keinster Weise das Problem. Sonst hätten Spiele wie Rust auch keinen Erfolg. Davon abgesehen hatte das Spiel das beste skill based Nhakmapfsystem was ich je in einem Spiel erlebt habe. Man konnte selbst mit schlechten Anfängerwaffen gegen sehr gut ausgerüstete Spieler gewinnen wenn man vernünftig blocken konnte.

Das Problem war, dass die Entwickler Monate lang nicht auf die riesigen Zergs reagiert haben. Es gab sehr große clans die alles dominiert haben. Besonders Chinesische Clans.

PvE Spiele gibt es mehr als genug. Ich bezweifel, dass das Spiel so Erfolg haben wird. Vorallem wird so das richtig gute Kampfsystem ziemlich nutzlos.

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