„Wir wollen uns mehr auf PvE fokussieren“ – Chef von Last Oasis verrät die Zukunft

„Wir wollen uns mehr auf PvE fokussieren“ – Chef von Last Oasis verrät die Zukunft

Nach seinem etwas holprigen Start hat sich das Survival-MMO Last Oasis zu einem richtigen starken Spiel auf Steam entwickelt und wird stetig verbessert. MeinMMO-Autor Benedict Grothaus hat sich mit dem Creative Director des neuen Spiels unterhalten, Florian Hofreither.

Last Oasis gibt es seit dem 26. März 2020 im Early Access auf Steam. Das neue Survival-MMO macht anderen Vertretern des Genres Konkurrenz, indem es den Fokus auf PvP setzt und eine ganz eigene Geschichte erzählt.

Statt sich fröhlich in einer Wüste, einem Dschungel oder in verlassenen Städten zu kloppen, wandert ihr hier stets mit euren riesigen Walkern aus Holz von Oase zu Oase, die auf der Karte neu erscheinen oder zerstört werden. Stillstand ist hier fatal.

Denn die Erde hat aufgehört, sich zu drehen und die Sonne verbrennt dadurch den Boden, wo sie ihn zu lange bescheint. Dadurch seid ihr stets auf der Flucht – und im Kampf mit anderen Spielern. Ressourcen und besonders Wasser sind schließlich ein rares Gut.

Nach starken Zahlen zum Release will Last Oasis in Zukunft noch größer werden. Im Rahmen von „Find Your Next Game“ habe ich mich deswegen mit dem Chef des neuen Survival-Games getroffen, Florian Hofreither.

Der hat mir verraten, dass es etliche Pläne für die nahe und ferne Zukunft gibt und etliche davon sind sogar schon sehr konkret. Insbesondere PvE wird eine große Rolle spielen. Und das, obwohl sich Last Oasis zuvor noch damit gebrüstet hat, PvP sogar besser zu machen als New World.

Florian hat mir erklärt, was die Ziele und Ideen sind, die das Team aktuell realisieren will. Dazu hat MeinMMO von Donkey Crew (dem Studio) noch einig exklusive Screenshots aus dem kommenden Update mit neuen Inhalten bekommen. Wann das kommt, wissen wir zwar noch nicht, die Bilder findet ihr aber hier im Artikel und im Titelbild.

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Der Trailer von Last Oasis zeigt auch ein wenig Gameplay

Spieler sollen wie Nomaden leben

Nach kurzen technischen Problemen, die unsere Brand-Managerin Leya Jankowski schnell für uns gelöst hat, startet unser Interview mit einer Frage von Florian selbst. Er fragt mich: „Das Interview findet aber schon auf Deutsch statt?“

Interessanter Punkt, denn all meine Fragen sind auf Englisch. Das Studio sitzt schließlich in Polen, Florian selbst stammt aber aus Österreich. Ein Fakt, den ich völlig vergessen habe und weswegen ich alle Fragen, während ich sie stelle, auf Deutsch übersetzen muss.

Das führt aber zu, dass wir bereits zu Anfang eine sehr lockere und entspannte Atmosphäre schaffen können. Das Interview läuft daher mit einigem Lachen und guter Stimmung ab.

MeinMMO: In deinen eigenen Worten: Was ist Last Oasis und was macht es so besonders?

Florian Hofreither: „Last Oasis ist ein Survival-Spiel, das sich hauptsächlich auf das nomadische Element konzentriert. Das ist etwas, das für uns wirklich interessant war und von dem wir denken, dass es einige Probleme des Survival-Genres lösen kann, etwa dass die Welt in normalen Survival-Games sehr schnell sehr statisch wird.

Wir arbeiten noch immer daran, dass wir das ganze verbessern. Indem wir die Spieler dazu motivieren, immer in Bewegung zu bleiben, können sie immer andere Sachen erleben und damit eine andere Beziehung zur Welt aufbauen.“

MeinMMO: Also Dynamik vs. Statik, mehr oder weniger?

Florian Hofreither: „Ja, genau.“

Florian Hofreither ist der Creative Director von Last Oasis und der kreative Kopf, dem das Spiel entsprungen ist. Zusammen mit anderen Entwicklern, die an der Multiplayer-Mod für Mount & Blade: Warband gearbeitet haben, hat er Donkey Crew gegründet.
Florian Hofreither Last Oasis

Starker Start mit Problemen

MeinMMO: Als das Spiel rauskam, hattet ihr 33.000 Spieler in der Spitze und mittlerweile immer noch 7.000 im Schnitt. Was denkst du zu diesem Erfolg?

Florian Hofreither: „Ich würde sagen, unser Release war definitiv holprig, das lässt sich nicht bestreiten, aber wir sind grundsätzlich sehr zufrieden. Uns war klar, dass wir nicht alle Spieler von Anfang an halten. Wir haben eben ein Nischen-Spiel, das nicht für jedermann ist, und das ist okay. Wir sind mit den Zahlen zufrieden, aber wir wissen auch, dass wir noch viel zu erledigen haben, um die Leute zu überzeugen, dass wir nicht nur eine Eintagsfliege sind, sondern dass wir hier sind, um zu bleiben.“

MeinMMO: Du hast gerade von dem Start gesprochen. Ihr hattet direkt nach dem Start technische Probleme und musstet nochmal für eine Woche offline gehen. Wie wollt ihr das in Zukunft vermeiden?

Florian Hofreither: „Bei den Startproblemen wussten wir, dass es zu Problemen kommen kann, aber wir dachten, dass wir gut vorbereitet sind. Erst bei diesem Ansturm an Spielern am Start sind Probleme offen gelegt worden, die wir vorher einfach nicht finden konnten. Wir arbeiten noch immer daran, diese grundsätzlichen Probleme zu beheben und darum glauben wir, dass es zu solchen Problemen nicht mehr kommen kann.“

Er fügt mit entschlossener Miene hinzu: „Wenn es nur ein kleiner Fehler gewesen wäre, hätten wir das leicht beheben können. Aber das war wirklich ein tiefsitzendes Problem, das von Grund auf behoben werden musste. Jetzt, da wir wissen, wo es liegt, sind wir zuversichtlich, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.“

Die Zukunft von Last Oasis – Wachstum und neue Ideen

Nachdem wir geklärt haben, wie Last Oasis bisher so gewesen ist, interessiert mich jetzt brennend, wie es weitergeht. Das Potential des Spiels ist riesig, die Idee einmalig und die Entschlossenheit der Entwickler, und insbesondere von Florian, beneidenswert.

MeinMMO: Wie viele Leute arbeiten eigentlich an Last Oasis und wollt ihr expandieren?

Florian Hofreither: „Wir sind ungefähr 40-45 Leute und wir haben auf jeden Fall vor, zu expandieren. Wir suchen immer kreative Köpfe, schlaue Köpfe und motivierte Leute. Wir sind immer auf der Suche. Aber jetzt mit der Pandemie ist es natürlich schwieriger und auch für uns eine große Umstellung. Das macht alles etwas schwieriger, aber wir wollen jeden, der interessiert ist, für uns gewinnen.“

MeinMMO: Und habt ihr schon Ideen, in welche Richtung es gehen soll, sowohl mit den Leuten, die ihr dazu holt, als auch mit dem Spiel an sich?

Florian Hofreither:„Bezüglich der Entwicklung: Wir wissen noch nicht, ob wir für immer im Home Office bleiben, oder ob wir nach der Pandemie wieder zurück ins Studio kommen. Momentan benutzen wir das Studio für Meetings, die besser in Person geführt werden, aber hauptsächlich beschränken wir uns auf Calls.

Bezüglich dem Spiel an sich: Wir haben große Pläne für weitere Themen. Nach dem Launch haben wir uns kurzfristig darauf konzentriert, die Fehler zu beheben, alle Bugs zu fixen, alle Probleme der Balance und des Gameplays zu beheben. Damit sind wir jetzt grundsätzlich fertig, das Spiel läuft stabil. Wir sind damit zufrieden und wir fokussieren uns jetzt auf neuen Content. Neuen Content, der in verschiedenste Richtungen geht.“

Last Oasis Volcanic Theme Turm MMMO
Ein exklusiver Teaser zu den kommenden Updates von Last Oasis: Es wird düster.

So sieht der neue Content aus

MeinMMO: Gerade zu diesem Content: Kannst du schon sagen, auf welche Art und Weise der kommen wird? DLCs, kostenlose Updates, Add-Ons oder sogar Last Oasis 2?

Diese Frage scheint Florian erwartet zu haben – oder er zeigt einfach, dass er Last Oasis lebt und atmet, denn er wirkt fest entschlossen, als er mir seine Pläne darlegt:
„Vorerst konzentrieren wir uns nur auf kostenlose Updates. Wir wollen das Spiel dahin bringen, wo wir sagen: ‘Das ist es, was es als Version 1.0 sein sollte.’ Wir haben uns das Feedback angesehen, und versucht, so den Eindruck der User zu gewinnen. Darum haben wir uns dazu entschieden, eine Themen-basierte Roadmap zu releasen, die wir bald der Öffentlichkeit präsentieren. Wir wissen das schon intern, wir müssen noch ein paar Einzelheiten ausarbeiten, wie das ganze zeitmäßig aussieht.

Grundsätzlich wollen wir Updates auf Themen konzentrieren. Das bedeutet: Alle paar Monate kommt ein neues Thema. Das erste Thema, das kommt, ist ein vulkanisches. Das kommt mit einer Karte rund um Hitze, Lava und Ressourcen. Damit kommen auch neue Waffen, neue Munition … ein ganzes Paket an neuem Content, das wir den Spielern geben. Wir hoffen, dass das zeigt, in welche Richtung wir gehen wollen.

Wir haben aber auch viele andere Ideen, die über normalen Content hinausgehen: Wir wollen das Spiel erweitern, neue Spielelemente einbringen. Ein Element, das sehr interessant ist, sind die Event-Maps. Die Karte bewegt sich immer weiter, bringt einzelne Oasen hervor oder nimmt sie wieder weg. Und auf was wir uns dabei stärker fokussieren wollen, sind diese Event-Maps. Das sind Karten, die nur für eine Stunde verfügbar sind und wo du so eine Art Szenario kriegst. Da kommen alle Spieler gleichzeitig rein, dann haben sie eine Stunde Zeit, um das Szenario zu lösen und mit Loot wieder herauszukommen.

Natürlich spielt PvP eine große Rolle, aber hier wollen wir uns mehr auf PvE fokussieren. Wir wollen neue Monster einbringen, neue Interaktionen mit diesen Monstern und viel von unserer Lore. Wir haben eine breite Hintergrundgeschichte für unsere Welt und die wollen wir den Spielern vermitteln. Wir wollen, dass die Spieler diese Welt erkunden und herausfinden, was diese Welt eigentlich ist.“

Last Oasis Volcanic Theme Landschaft MMMO
Exklusives Bild zur vulkanischen Landschaft im thematischen Update.

“Early Access ist das Beste, was in den letzten 10 Jahren passiert ist”

Last Oasis hat zwar einen einzigartigen Ansatz, aber die Idee der Survival-Games geht viel weiter zurück. Das erste Survival-Game ist schließlich schon 1984 erschienen. Und Donkey Crew haben schon einige Erfahrungen in der Entwicklung von Multiplayer-PvP-Spielen gesammelt. Daher interessiert mich nun: Woher kommen die Ideen für Last Oasis?

MeinMMO: Diese Updates mit den Themen klingen ein wenig ähnlich wie das, was Conan Exiles und ARK schon gemacht haben. Da hat das schon gut funktioniert. Sind das Vorbilder für euch?

Florian Hofreither: „Wir schauen uns natürlich die anderen Survival-Games an, aber wir glauben, dass wir einen anderen Ansatz brauchen. Wir nehmen nicht einfach ein Spiel und sagen dann: ‘So machen wir’s.’ Das ist der Grundgedanke von Early Access und ich persönlich bin ein großer Fan davon. Early Access ist das Beste, was in den letzten 10 Jahren passiert ist für die Spiele-Szene, sowohl für Entwickler als auch für Spieler.

Der Gedanke von Early Access ist, ein gutes, solides Grundspiel zu haben und das zu erweitern. Sinnvoll zu erweitern. Ich glaube, dass nicht nur Survival-Games, sondern alle guten und erfolgreichen Games dieses Grundprinzip beherzigen.“

MeinMMO: Viele von euch kommen von der Multiplayer-Mod für Mount&Blade. War Last Oasis euer erster Gedanke nach dieser Mod, welche gab es vorher und wie anders hätte Last Oasis aussehen können?

Florian Hofreither: „Last Oasis ist definitiv stark von diesem Mod inspiriert. Nicht vom Thema her, ich wollte etwas weg von diesem mittelalterlichen Thema und wollte etwas, was mir als Spieledesigner mehr Freiheit gibt. Aber spiel- und gameplaytechnisch sind viele unserer Erfahrungen aus dieser Mod in Last Oasis eingeflossen.

Das offensichtlichste ist natürlich das Nahkampf-System. Wir wollten sehen: Was passiert in einem Survival-Game, in dem man ganz wenige Optionen für den Fernkampf hat, wo wirklich jeder Kontakt hautnah geschieht. Und wir sind zufrieden damit, wie es funktioniert hat.

Aber es gibt auch andere Elemente. Ein weiteres, eher unbekanntes Element von unserer Multiplayer-Mod war ein Browser-Game, das sich Strategis nannte. Da hatte jeder seine Burg und seine Armee, dann brachte man diese Armeen zusammen und kämpfte das alles in Mount&Blade selbst aus. Da haben wir sehr viel über MMOs und PvP-MMOs gelernt, wie Spieler miteinander agieren, wie sie immer größere Clans aufbauen und wie man dagegen ankämpft.“

Last Oasis Mount and Blade
Mount & Blade: Warband ist wohl der Grund, warum wir Last Oasis überhaupt spielen können.

Der Release von Last Oasis – Wann ist es so weit, wie sieht es dann aus?

Nachdem ich nun eine sogar ziemlich genaue Idee von dem habe, was Last Oasis alles erhalten wird, interessiert mich natürlich, wann die Release-Version 1.0 an den Start geht – und was sich bis dahin alles ändern wird.

MeinMMO: Du sagst, dass du Last Oasis im Early Access aufbauen möchtest. Hast du schon eine Idee, wie das im Release aussehen soll? Also etwa, wie groß das Spiel sein soll, wenn es fertig ist?

Florian Hofreither: „Wir haben da konkrete Gedanken, aber lassen uns von den Spielern beeinflussen. Es ist wichtig, auf die Spielerbasis zu hören. Ich muss immer aufpassen, dass ich keinen Tunnelblick bekomme. Man hat eine gute Idee – oder man glaubt, man hat eine gute Idee – man entwickelt sie und dann kommt man erst darauf, dass sie doch nicht so gut ist. Early Access gibt einem da den Vorteil sich noch einmal neu auszurichten.

Ja, ich habe in meinem Kopf einen Plan, wie das Spiel aussieht als Version 1.0, aber ich weiß auch: Wenn es so weit ist, wird es ganz anders sein, als ich es mir jetzt vorstelle. Einfach, weil wir versuchen, auf die Probleme und Wünsche der Spieler zu reagieren. Darum haben wir da eine sehr spielergetriebene Entwicklung.“

MeinMMO: Und zeitlich? Kannst du da schon grob etwas sagen?

Florian Hofreither: „Grundsätzlich etwa zwei Jahre. Aber in Zeiten wie diesen ist es sehr schwer, konkret etwas vorauszusagen.“

Last Oasis Volcanic Theme Schlucht MMMO
Exklusives Bild: Eine Schlucht in der vulkanischen Landschaft – Kommen vielleicht sogar neue Walker?

PvP – Segen oder Fluch von Last Oasis?

Nachdem nun feststeht, dass PvE definitiv die Richtung ist, in die sich Last Oasis entwickelt, ist spannend, ob der PvP-Ansatz nach wie vor das Herz des Spiels bleibt. Florian ist sich sicher, dass die Entscheidung dazu die richtige gewesen ist und steht dazu, selbst wenn Last Oasis ein Nischenspiel wird.

MeinMMO: PvP wurde kritisiert, wenn auch weit weniger, als ich selbst ursprünglich dachte. Was sind jetzt, einige Monate nach Release, deine Gedanken dazu?

Wieder wirkt Florian bei seiner Antwort entschlossen und selbstsicher:

„Mein Motto ist: Man sollte das machen, worin man gut ist. Wenn wir uns auf ein PvE-Game konzentriert hätten, hätte das nicht funktioniert, weil ich damit wenig Erfahrung als Spieler habe. PvP ist das, was mir am Herzen liegt. Ich glaube, es ist wichtiger, sich auf das zu konzentrieren, worin man gut ist, statt einem Trend hinterherzulaufen. Selbst, wenn das bedeutet, dass man in einer Nische landet.

Jetzt, im Nachhinein, würde ich sagen: Ja, wir hätten uns mehr auf PvE konzentrieren sollen. ich würde das aber keinen Fehler nennen. Ich habe damals mit dem Wissen, das ich hatte, die Entscheidung getroffen und bin damit zufrieden. Aber jetzt wollen wir mehr PvE-Elemente reinbringen. Wir haben eine so breite Story und eine so coole Welt aufgebaut und wir haben viele Gedanken, was gutes PvE ausmachen soll. Das ist eine Richtung, in die wir stärker gehen möchten.“

MeinMMO: Ist das auch der Grund, warum ihr jetzt die Privatserver gebracht habt?

Florian Hofreither: „Die Privatserver wollten wir schon von Anfang an bringen. Das waren technische Gründe, warum das nicht ging. Aber die sind deswegen interessant, weil es Communitys eine andere Form der Interaktion gibt. Du kannst dann auf einem Server sein, wo du die Leute kennenlernst und kennst, hast deine Freunde und Feinde, die Leute, die neu dazukommen …“

Mit einem verschmitzten Grinsen fügt er hinzu: „Ich spiele selber teilweise auf den Community-Servern, weil es mich interessiert, wie die Leute da interagieren. Ich spiele natürlich unter einem Alias, damit niemand weiß, wer ich bin. Aber es ist interessant, mit anzusehen, welche Communitys sich da aufbauen.“

MeinMMO: Hatte das einen Einfluss auf die offiziellen PvP-Server?

Florian Hofreither: „Nicht wirklich. Natürlich ist das schwer, das wirklich akkurat zu sagen. Aber unserer Einschätzung nach sind das verschiedene Zielgruppen. Leute, die wirklich in dieser großen Welt einen Eindruck hinterlassen wollen sind andere, als jene, die lieber auf einem kleinen Server mit ihren Freunden oder mit einer Gruppe aus Bekannten spielen. Wir sehen nicht, dass diese Community-Server der großen Welt etwas wegnehmen.“

Last Oasis Screenshot Kampf
“Feste aufs Maul” ist nicht jedermanns Sache, aber die Privatserver spalten die Community auch nicht.

Last Oasis in 5 Jahren – Was kommt nach dem Release?

Last Oasis ist nicht nur ein Survival-MMO, sondern wird auch ein Service-Game. Florian und seine Donkey Crew wollen das Spiel so lange begleiten, wie es geht. Und dazu haben sie sogar schon Ideen, wie es so lange spannend bleiben soll.

MeinMMO: Gibt es Pläne für einen Solo-Modus?

Florian Hofreither: „Das ist etwas, das noch nicht weiter ist als in der Brainstorming-Phase. Wir reden darüber, weil es interessant ist, aber wenn wir es machen, wollen wir das anders machen als andere Survival-Games. Einfach einen leeren Server hergeben und zu sagen: ‘Hier ist dein Solo-Modus’, das macht nicht viel Sinn und keinen Spaß. Aber wir haben Überlegungen, wie wir die ganze Thematik des Bewegens und des nomadischen Lebens in eine Solo-Variante übertragen können. Einige aus dem Team würde das interessieren, das anzugehen, aber wie gesagt, vorerst ist das noch im Brainstorming.“

MeinMMO: Kannst du schon abschätzen, wie lang Last Oasis laufen wird? Wie lange möchtet ihr es begleiten?

Florian Hofreither: „Wir hoffen, es so lange zu entwickeln, wie Interesse daran besteht. Aber das einzuschätzen ist ganz schwer. Es sieht so aus, als bleibt es stabil und mit den neuen Themes, die wir raus bringen werden, glauben wir, dass wir viele alte und neue Spieler begeistern können, zurückzukehren und reinzuschnuppern. Wir machen uns nicht wirklich sorgen. Für uns als Studio war Last Oasis ein absoluter Erfolg und wir werden weiter daran arbeiten, bis es da ist, wo es sein muss.“

MeinMMO: Kannst du schon einen Trend bei den Spielern entdecken, in welche Richtung sie es gerne hätten oder was ihnen nicht so gefällt?

Florian Hofreither: „Was natürlich ein großer Kritikpunkt ist, sind diese riesigen Gruppen von Spielern, die aufgrund ihrer Zahl einen großen Vorteil haben. Das ist eines der größten ungelösten Probleme des Game-Designs, wie man eine große, freie Welt macht und dann die Leute dazu bringt, nicht direkt in den größten Block zu wandern. Aber da haben wir konkrete Ideen, wie wir das verbessern wollen.

Davon abgesehen lesen wir häufig, dass den Spielern Last Oasis zwar Spaß macht und dass die Basis solide ist, aber dass es nicht genug zu tun gibt. Das akzeptieren wir und da haben wir viele Ideen, die wir herausbringen wollen.“

Last Oasis PvP MeinMMO
Coole Walker, heiße Kämpfe und eine interessante Geschichte – davon gibt’s in Zukunft noch mehr.

Bock auf Last Oasis? Hier sind Tipps vom Chef

Abschließend will ich von Florian noch wissen, worauf man als Neuling am besten achten sollte – schließlich ist Last Oasis ganz anders als andere Survival-Games. Und wer könnte bessere Tipps geben als derjenige, dessen Kopf das ganze Spiel entsprungen ist?

MeinMMO: Wenn ein neuer Spieler jetzt gerade anfangen wollen würde mit Last Oasis, was wäre der wichtigste Punkt, dem du ihm raten würdest?

Florian Hofreither: „Das Wichtigste ist der Unterschied zu anderen Survival-Games und das Wissen, wie man sicher bleibt. In anderen Survival-Games bist du einfach ausgeliefert. Du bist auf der Karte, und wenn du dich ausloggst, kannst du immer noch angegriffen werden. In Last Oasis kannst du dein ganzes Hab und Gut nehmen und dich mit allem ausloggen.

Der wichtigste Ratschlag für neue Spieler ist deswegen: Nimm nur in die Karte mit, was du auch verlieren kannst. Du musst überlegen, wie viel du riskieren willst und was du dafür zurückbekommst.

Das Andere ist Kommunikation. Es ist unglaublich, wie weit man damit kommt. Wenn man ein Mikrofon hat und im Voicechat aktiv ist, lernt man sehr schnell sehr viele Freunde kennen. Das ist etwas, das viele Spiele unterschätzen.“

MeinMMO: Herzlichen Dank für das Interview!

Hit-Potential: Riesig

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Last Oasis wegen seines PvP-Fokus keine blühende Zukunft zugestanden habe. Aber das Gespräch mit dem Chef hat mich definitiv eines Besseren belehrt.

Die Ideen, die Florian und sein Team haben, finde ich allesamt grandios. Thematische Updates? Genau mein Fall, das war schon bei Conan Exiles super cool. PvE-Events, die immer wieder auftauchen? Genau für sowas will ich zocken. Eine tiefe Story, die ich entdecken kann? Verdammt, ja! Genau das fehlt den meisten Survival-Games doch!

Der Weg zu diesen Neuerungen scheint ebenfalls schon geebnet, denn sie stammen teilweise aus dem Feedback der aktiven Spieler. Ich sehe keinen Grund, warum diese coolen Features noch abgesagt werden sollten.

Die einzige Unbekannte bleibt, wie gut die Umsetzung am Schluss wirklich aussieht. Das betrifft sowohl die genaue Umsetzung der Features selbst, als auch den technischen Aspekt des Spiels.

Was ich bisher von Last Oasis gesehen habe, lässt mich dem Ganzen aber positiv entgegensehen. Selbst, wenn mir der PvP-Ansatz bisher persönlich nicht gefallen hat, ist dessen Umsetzung zweifellos gut gelungen. Und mit den kommenden Systemen sehe ich nicht, warum nicht für alle was dabei sein sollte.

fragt meinmmo benedict

Benedict Grothaus
Freier Autor und Survival-Experte bei MeinMMO

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TorteTV

Nach starken Zahlen zum Release will Last Oasis in Zukunft noch größer werden.

So doll war der EA Release doch gar nicht, oder soll das hier Werbung zu FYNG werden? Last Oasis ist bestenfalls ein Nischen MMO auf Steam und steht momentan auf “Ausgeglichen”. Die Entwickler haben immer wieder betont das sie PvP als Grundlage sehen und davon auch nicht abweichen werden. Laut ihren Aussagen sind sie ja Profis in PvP Entwicklungen und werden da keinen Schritt von abweichen. Die bewertungen auf Steam scheinen da eine andere Richtung einzuschlagen, deshalb ist dieser Artikel jetzt sehr verwunderlich. In Hinsicht auf FYNG solltet ihr das vieleicht als Werbung flaggen.

TorteTV

Ist ja auch nicht böse gemeint. Jedoch ist diese völlig neue Meinung gerade etwas schwer verständlich. LO ist Sponsor von FYNG und plötzlich kommt solch ein Sinneswandel und durchaus positiver Artikel. Ich entschuldige mich dafür, das ich da vieleicht mehr hinein interpretiere als es gewollt zu sein scheint. Ein bitterer Nachgeschmak bleibt allemal.

TorteTV

Ich fände es klasse wenn LO diesen Weg einschlägt. Dann wäre ich der erste der es kauft. Leider läuft ihnen die Zeit weg um PvE Spieler ins Boot zu holen. Juli/August startet New World, danach kommt Cyberpunk, Vieleicht hätten die Entwickler nicht so derb von sich selbst überzeugt und diese Einstellung nach außen auch präsentieren sollen. So hat man einfach einen schlechten Eindruck, die Entwickler haben eine gewisse Antipatie, weil sie trotz des schlechten Start auf Steam von Ihrem Weg überzeugt waren und nicht eingesehen haben das dies falsch war. Ansonsten alles ok 🙂

Leya

Hi Thomas,
Last Oasis hat eine Trailer-Ad-Platzierung für das Live-Streaming-Programm gebucht. Das tun auch andere Spiele über die wir berichten. Das hat keinen Einfluss auf die redaktionelle Arbeit der Redakteur*innen und Autor*innen. Wenn wir ein Advertorial auf der Seite haben, dann ist das auch als “Anzeige” gekennzeichnet. Wir machen uns sogar strafbar, wenn wir bezahlte Inhalte nicht als Werbung markieren. Diese “Ihr seid doch sowieso gekauft”-Vorwürfe gehen übrigens auch gegen unsere Kommentarrichtlinien und sind auch schwierig. Woher weiß ich, dass du nicht jemand von der Konkurrenz bist, der hier bezahlt wurde um unseren oder den Ruf von Last Oasis zu sabotieren? 😉
Es passiert auch öfter, dass Spiele sich nochmal neu erfinden müssen, weil sie eben doch nicht so gut ankommen mit ihrem Konzept. Ganz aktuelles Beispiel ist da auch New World, die von ihrem harten Surival-PvP-Plan abwichen sind.

TorteTV

Diese „Ihr seid doch sowieso gekauft“-Vorwürfe gehen übrigens auch gegen unsere Kommentarrichtlinien und sind auch schwierig.

Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Sorry falls mein Kommentar diesen Eindruck hinterlassen hat. Falls dem so ist möchte ich mich dafür entschuldigen. Benedict hat bereits ganz gut erklärt warum es jetzt geht.

Es passiert auch öfter, dass Spiele sich nochmal neu erfinden müssen, weil sie eben doch nicht so gut ankommen mit ihrem Konzept.

Und das ist eben die große Überraschung bei LO. Die Entwickler waren so von ihrem Konzept übezeugt, das nie auch nur ein Funken Hoffnung Bestand, das sich daran was ändern wird. Die 180° Wende kam einfach jetzt viel zu überaschend und war beim ersten lesen nicht glaubwürdig genug. Wenn mich jemand bezahlen würde um Redaktionen oder Spiele zu sabotieren, müsste ich nicht mehr so früh aufstehen. Ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann, ist schwer zu sagen. 🙂 also sry nochmals.

Leya

Dazu muss man verstehen, dass Indie-Studios häufiger die Neigung dazu haben das zu machen, was ihnen gefällt und darauf hoffen, dass es schon genug geben wird, denen es auch so gefällt. Viele lassen sich dann auch von einer schreienden Minderheit trügen, die einfach lauter brüllt als die Mehrheit. Wenn es dann darum geht, dass Leute das Spiel tatsächlich spielen und mögen sollen kommt dann das böse Erwachen. Das ist hier auch passiert.
Last Oasis war zum ersten Mal für ein breites Publikum zugänglich und dem haben die PvE-Inhalte dann doch gefehlt. Also sind sie jetzt in einer Phase, in der sie überlegen müssen, wie sie darauf reagieren. Das müssen sie tun, weil ihr Spiel sonst langfristig sterben wird. Wir haben zur Teilnahme bei FYNG überall exklusive Infos angefragt und das waren sie bereit im Interview zu erzählen und zu geben, weil sie auch Vertrauen darin haben, dass wir solche Infos vernünftig aufbereiten.
Vor meinem Interview im Dezember mit Amazon wusste auch noch keiner, dass sie die Wende von PvP-Sandbox zu Open World mit PvE machen. Das haben sie auch uns erstmalig erzählt und kam für viele als Schock. Das haben sie aus ihren Alpha-Tests gelernt.

ah jo, “erfolgreich” und “PvP” zwei Welten treffen aufeinander.
Bis auf ein paar wenige “Profilneurotiker” will das niemand. Wann kapiert das die Industrie endlich?

Zyrano

Ich verstehe solche Aussagen echt nicht… und ja ich mag solche Games aber die Spielerzahlen von solchen Games sagen auch das sie keine nischen Produkte sind. Ein solches Game zu entwickeln ist nur deutlich schwerer da wenn sie Fehler haben diese deutlich schwerer wiegen da Spieler diese gegeneinander ausnutzen werden was bei einem PvE Spiel weniger der Fall ist. Aber wie gesagt wenn man sich andere PvP Spiele ansieht dann sieht man das sie durchaus eine Daseins Berechtigung haben und man sie auch erfolgreich nennen darf.

Aber deswegen anderen eine Psychische Krankheit zu attestieren ist schon ziemlich Frech und unangebracht und verstößt mit Sicherheit auch gegen die Regeln hier! @Benedict Grothaus

Solche Interviews gibt den Spielen oder Entwicklern mehr Tiefe. Es ist auch eine (oder wahr) stärke von GameStar

Mahzel

Interviews gehören zu den Artikeln, die ich hier am liebsten lese. Ist immer wieder sehr interessant, unabhängig davon, ob das Spiel, um das es geht, überhaupt interessant für mich ist.

Yoma

Mmh ich hab da oft Schwierigkeiten die Verbindungen zur Realität zu finden, zumindest bei CEOs,…
Zb was ist das “nomadische Element”. Survivalgames sind statisch, aber durch das nomadische Element ist unseres dynamisch, äh was? Und als Erklärung kommt dann “Ja, genau.” 🙂

Mahzel

Das Spiel möchte die Spieler zwingen, wie Nomaden zu leben, sprich keinen festen Wohnsitz haben und immer weiter ziehen und nur zeitweise verweilen. Der Normalfall ist ja, das man sich früher oder später eine Base errichtet die immer weiter wächst, die direkte Umgebung ist dann das Areal, in dem man sich die meiste Zeit aufhält.

Dadurch entstehen feste Bauten und Gebiete in denen vorrangig die selben Spieler anzutreffen sind, die das Areal wie ihre Westentasche kennen.

Durch das “normadische Element” ziehen die Spieler immer weiter, erkunden immer weiter, treffen auf andere Spieler und Behausungen die ebenfalls weiter ziehen, die ganze Welt bleibt dadurch im ständigen Wandel, niemand bleibt lange vor Ort, keine “Hauptstädte”, die entstehen, sondern dauerhafte veränderungen, deswegen dynamisch.

So hab ich das jedenfalls verstanden.

Leya

Interviews gefallen mir an dem Job auch mit am besten. Ich finde es immer sehr spannend einen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Gerade bei kleineren Studios, wie hier mit Last Oasis, sind die Interview-Partner auch nicht so hart auf die perfekten PR-Antworten getrimmt. Hier finde ich die Ansicht von Florian ziemlich interessant was Early Access angeht und dass er es als Entwickler als Segen betrachtet.
Es gibt auch immer mal Interviews, da holst du kaum persönliche Ansichten oder wirklich tiefere Informationen zum Spiel heraus, da kannst du noch so ein guter Interviewer sein. Es gibt dann diese Interviews, die einfach darauf ausgelegt sind gewisse Infos rauszuhauen und nicht großartig auf das Gespräch einzugehen – die machen dann auch nicht so viel Spaß, weder dem Interviewer noch dem Leser. Dieses gehört auf jeden Fall zu den besseren Interviews 🙂

Mahzel

Ja, ein ganz wichtiger Punkt, interessant ist es natürlich nur, wenn das einstudierte PR Geblubber zu Hause bleiben muss. Wie in diesem Interview oder dein Valorant Interview letstens.

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