Eine Streamerin auf Twitch veranstaltete eine Auktion für einen guten Zweck. Dabei ließ sich eine Stunde Gaming mit dem Shooter-Star Michael „shroud“ Grzesiek ersteigern. Die ging für 53.000$ (43.700€) weg – an einen anderen Twitch-Streamer.
Warum gibt jemand so viel Geld aus? Die hohe Summe für die Stunde Gaming mit shroud kam im Rahmen einer Wohltätigkeits-Auktion zustande.
Bei einer Charity-Auktion spenden prominente Menschen bestimmte Dinge oder Leistungen, für die dann geboten wird, um Geld für einen guten Zweck zu erzielen.
Es ist etwa üblich, dass man ein Abendessen mit einem Hollywood-Star ersteigern kann oder einen signierten, berühmten Gegenstand, sowas wie „Der Baseball-Schläger, mit dem ein entscheidender Homerun erzielt wurde.“ Es sind Gegenstände mit einem hohen symbolischen Wert.
Eine Streamerin hat dieses Konzept jetzt auf Twitch übertragen und war damit richtig erfolgreich.
Tausende Dollar für Trikot von xQc oder eine Stunde mit shroud
Das brachte am meisten Geld: Das meiste Geld brachte bei der Auktion „Eine Stunde Gaming mit shroud“.
Shroud gilt als „der menschliche Aim-Bot“ und ist einer der absoluten Stars auf Twitch. Eine Stunde, mit ihm zu spielen, reizte offenbar viele Menschen, die dafür zehntausende von US-Dollar boten.
Am Ende gewann Twitch-Streamer Ludwig (1,5 Mio Follower) mit einem Gebot von 53.000$ die Gaming-Stunde und freute sich. Er brüllte „Ich habe shroud gekauft!“ und wurde noch lauter, als shroud ihm eine Privat-Nachricht schickte und ihm folgte.
Maya sagte im Twitch-Stream: Wahrscheinlich hätte Ludwig shroud für die Stunde gemeinsames Spielen auch einfach nur anschreiben müssen, aber darum gehe es ja nicht.
Was wurde sonst noch versteigert? Für 31.000$ ging eine goldfarbene Schaufel weg, die von Sodapoppin signiert wurde, der ist einer der größten Fan-Lieblinge auf Twitch, der sich auf wüste Eskapaden mit Sukkubi einlässt. Die Schaufel hat sich Twitch-Streamer Mizkif gesichert.
Ein Schnäppchen war hingegen das Trikot von Rust-Bösewicht xQc aus seiner Zeit bei Luminosity – das kostete 12.500$. Die Gucci-Schuhe von Rapper T-Pain gab’s für ein bisschen mehr als 12.000$.
Insgesamt wurden bei der Auktion über 500.000$ erzielt – ein großer Erfolg für Maya und ihr Tierschutz-Projekt.
Ein Heim für exotische Tiere bieten
Wofür wurde Geld gesammelt? Die 22-jährige Twitch-Streamerin Maya Higa hat etwa 380.000 Follower auf Twitch. Ihr Ding sind der Tierschutz und vor allem Raubvögel wie Falken und Adler. Sie nennt sich selbst auch “Bird Girl”, Vogelmädchen.
Sie veranstaltete am 10. Februar eine große Auktion, bei der im Schnitt 44.220 Leute auf Twitch zusahen. Sie sammelte Geld für das „Alveus Sanctuary“: Das ist ihr eigenes Tierschutz-Projekt in Texas.
Es geht bei dem Projekt darum, Tiere zu schützen, weil deren Lebensraum durch den Menschen bedroht ist. Das „Alveus Sanctuary“ soll ein Raum werden, in dem Menschen Kontakt mit exotischen Tieren haben: In einem Video, in dem das Konzept beschrieben wird, sind etwa Schlangen, Kängurus, Zebras oder Kakadus zu sehen.
Mit dem Projekt soll Tieren ein zu Hause gegeben werden, die nicht mehr in die Wildnis entlassen werden können. Besucher sollen die Möglichkeit haben, hier mit den Tieren in Kontakt zu treten. Außerdem soll das Projekt als Zentrum dienen, um Content über die Tiere zu erstellen und so Zuschauer über sie zu informieren.
Die Summen im Stream zeigen sicher auch, wie gut bezahlt viele Twitch-Streamer und YouTuber sind, die auf die Gegenstände da bieten konnten. Das sind Dimensionen, bei denen sich “Normalverdiener” nur die Augen reiben können:
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Wenn man sich den Stream anschaut, geht’s da auch darum, mit shroud zu spielen. Das ist sicher eine Prestige-Sache und Charity spielt sicher eine wichtige Rolle, aber ganz konkret ist es auch: Ich will mit shroud spielen.
Das hat schon einen Grund, warum ausgerechnet shroud so hoch geht.
Da haben offenbar auch Leute mitgeboten, die sich einen Traum erfüllen wollten, einmal mit shroud zu spielen. Der ist wohl auch eher verschlossen und es ist nicht so leicht, Zugang zu dem zu kriegen.
Jemand wie Ludwig ist jetzt auch nicht der beste Kumpel von shroud. Der sagt auch: Er wollte den mal kontaktieren, aber konnte den gar nicht erreichen.
Ist halt schwer zu sagen, wie viel da Charity ist und wie viel “Ich will mit shroud spielen”, aber es ist nicht so, als wäre es völlig egal gewesen, dass es um shroud geht und der wollte nur 53.000$ spenden. So ist es wirklich nicht, wenn man sich den ganzen Wirbel drumherum anschaut.
Na eigentlich ist das nicht so schwer zu sagen. Die vielen “Normalo” Spieler welche da mitbieten nur um mit Shroud zu spielen können sich 53 Tsd Dollar nichts leisten.
Die die es sich leisten können mal eben 50k irgendwo für auszugeben, sind meist eh reich. Denen gehts nicht ums spielen, sondern tatsächlich ums Spenden. Natürlich gepaart mit etwas positiver Publicity.
Von daher hat Bodicore schon recht. Ihr setzt das Ganze gerne in eine etwas dramatischere Szene um Klicks zu generieren. Find ich auch nicht schlimm, schliesslich kann man euch ohne kostenpflichtiges Abo lesen.
Aber dazu kann man dann ruhig stehen.
Die die es sich leisten können mal eben 50k irgendwo für auszugeben, sind meist eh reich. Denen gehts nicht ums spielen, sondern tatsächlich ums Spenden. Natürlich gepaart mit etwas positiver Publicity.
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Das glaube ich nicht. Auch in dem Fall gab’s dann einen, der so viel Geld gespendet hat, weil es sein Traum war, einmal mit shroud zu spielen. Auch reiche Leute spielen gerne. 🙂
Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber es gab immer mal Gerüchte, dass der Sohn eines Scheichs eine WoW-Gilde finanziell unterstützt, weil er mit denen rumhängen wollte. Das ist schon so.
Wer einfach spenden will, der kann ja spenden. Aber dieses “Ich will mit Person X spielen” -> Das hat schon einen Reiz.
Ich hab gestern noch viele Clips zu diesem Kauf von shroud gesehen: Da ging’s schon darum, mit shroud zu spielen und mit shroud abzuhängen. 🙂 Das ist dann auch viel “sich gegenseitig frotzeln” und “zeigen, wie viel Geld man hat”, dieser Event-Charakter.
Schaut euch mal den Clip von Ludwig an: Das sieht nicht so aus, als ist da die Spende im Vordergrund. 🙂