Die Entwickler von Guild Wars 2 haben überraschend eine dritte Erweiterung angekündigt. Dazu gab es ein kurzes Teaser-Bild, sowie einen Dateinamen. Aus diesem lässt sich schließen, wohin die Reise geht. Doch das gefällt MeinMMO-Autor Alexander Leitsch nicht.
Update 26. August: Inzwischen wurde ein Trailer zur neuen Erweiterung veröffentlicht. Sie heißt “End of Dragons”, geht tatsächlich nach Cantha und erscheint 2021.
Was zeigt der Teaser? In der zugegebenermaßen kurzen Ankündigung zur dritten Erweiterung von Guild Wars 2 sieht man eine asiatisch angehauchte Stadt auf einer großen Brücke. Die Farben und die Bäume am Rand deuten ebenfalls asiatischen Flair an.
Das alles erinnert etwas an Cantha, die asiatische Region aus dem Vorgänger Guild Wars 1 Factions. Das wird besonders durch den Dateinamen des Bildes untermalt:
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Shing Jea war dabei die westliche Insel, auf der Spieler in Guild Wars Factions gestartet sind. Viele Spieler sind sich deshalb sicher, dass es in der neuen Erweiterung nach Cantha gehen wird.
Wo liegt das Problem? Ich selbst habe über 10.000 Spielstunden in Guild Wars 1 verbracht, nicht wenig davon auch in Cantha. Besonders die hohen Gebäude in den Großstädten, die wunderschönen Landschaften in Shing-Jea und auch das Jademeer hatten es mir angetan.
Aber für mich sind dies gute Erinnerungen an Guild Wars 1. Ich mag es nicht, dass seit der Erweiterung Path of Fire nur auf alte Gebiete gesetzt wird. Dass sie ständig Service für alte Guild Wars 1 Fans machen.
Ich möchte etwas Neues erleben, neue Zonen und Welten entdecken. Guild Wars 2 hat so viel zu erzählen, was nicht mit dem Vorgänger zu tun hat.
Außerdem befürchte ich, dass damit die Lore stark durcheinander gewirbelt wird.
Warum Cantha für mich keine gute Wahl ist
Was passiert aktuell in Cantha? Es gibt einen offiziellen Kanon für die 250 Jahre zwischen Guild Wars 1 und Guild Wars 2, auch für den Kontinent Cantha. Dort gab es unter Kaiser Usoku eine große Veränderung.
Er vereinte die verfeindeten Stämme der Kurzick und Luxon und das sehr radikal. Er eroberte ihre Gebiete und zwang sie zum Frieden. Außerdem verbannte er alle nichtmenschlichen Wesen vom Kontinent, weswegen es heute nur noch Tengus in der Dominion of Winds, der Stadt neben Löwenstein, gibt. Mit den nichtmenschlichen Wesen flohen auch vieler Kritiker des Kaisers.
Danach begann eine Politik der Isolierung, in der sich Cantha immer mehr vom Rest der Welt abschottete. Dabei half auch der Alt-Drache Zhaitan, der mit seinen Untoten den Meeresweg blockierte.
Wie passt das mit unserer Geschichte zusammen? Gar nicht! Wir sind eine Gemeinschaft aus 5 oder stellenweise sogar mehr unterschiedlichen Völkern. Die meisten Spieler nutzen keinen Menschen, auch wenn es sich dabei um das beliebteste der spielbaren Völker handelt.
Außerdem bekämpfen wir derzeit mit Jormag einen Alt-Drachen im Norden. Es mag durchaus die Möglichkeit geben, die Geschichte mir Jormag zu beenden und dann irgendeinen Dreh zu finden, der nach Cantha führt.
Gängige Spekulationen beziehen sich dabei auf den Tiefsee-Drachen, der ja eventuell Cantha bedrohen könnte. Doch selbst wenn die Geschichte sich um den Tiefsee-Drachen drehen sollte, dann erklärt das nicht, wieso ich einen Kontinent weit im Süden betrete, der mir als Sylvari sogar feindlich gegenüber steht. Oder warum ich Canthanern überhaupt helfen sollte. Wo waren sie denn, als wir Hilfe brauchten?
Außerdem führt das Töten von Drachen noch immer zum Leid der gesamten Welt. Eine wirkliche Geschichte, die nach Cantha führt, sehe ich noch nicht.
Muss der Fan-Service sein? Der Grund, warum sie Cantha jetzt veröffentlichen, ist der Wunsch einiger Spieler im reddit und in den Foren. Dort wird der asiatische Kontinent aufgrund seiner Optik seit Jahren gefordert, genau wie die Inhalte der Lebendigen Welt Staffel 1, die jetzt ebenfalls neu aufgelegt werden.
Aber mit Cantha ordnen sie sich unter, müssen ihre Geschichte und ihre Ideen zurechtbiegen und bauen durch die Erinnerungen an Guild Wars 1 gleichzeitig riesige Erwartungen auf.
Das kann funktionieren oder furchtbar schiefgehen.
Cantha ist für GW2 wahrscheinlich trotzdem gut
Warum ist Cantha trotzdem keine schlechte Wahl? Versteht mich bitte nicht falsch: Ich liebe Guild Wars 2, ich freue mich total auf die Erweiterung, auch wenn ich das Thema davon persönlich nicht mag.
Eine Erweiterung wird dem MMORPG guttun und dafür sorgen, dass das Spiel endlich wieder etwas Aufmerksamkeit von außen bekommt. Cantha eignet sich dafür hervorragend, weil es anders als die bisherige Spielwelt ist und zudem wunderschön gestaltet werden kann.
Nur hätte ich gerne etwas anderes gehabt, etwas Neues und Unverbrauchtes. Die Welt Tyria hat im Westen, Osten und Norden so viel zu bieten. Warum zwängt man sich selbst in ein Korsett, das Guild Wars 1 vorgibt?
Was hätte ich gerne gesehen? Ich hätte mich über etwas gefreut, mit dem niemand gerechnet hätte und was bisher im Spiel noch nicht erwähnt wurde:
- Eine alte und unbekannte Kultur, die sich irgendwo im Osten versteckt.
- Eine Höhlen-Erweiterung, bei denen wir auf versteinerte Zwerge treffen, die sehr eigen sein können.
- Oder, wenn es schon gegen den Tiefsee-Drachen geht, eine riesige Unterwasserwelt.
Ich persönlich bin überhaupt nicht begeistert von dem neuen Setting, weil sie für mich, als Lore-Nerd und langjährigen Guild-Wars-1-Spieler, nur verlieren können.
Wohin geht es, wenn es nicht Cantha wird?
Wird es überhaupt Cantha? Es besteht durchaus die Chance, dass ArenaNet uns mit diesem Teaser nur verwirren möchte. Denn Cantha wurde bisher mit keiner offiziellen Silbe erwähnt.
Die Ankündigung spricht lediglich davon, dass an einer dritten Erweiterung gearbeitet wird und zeigt dazu eben dieses Teaserbild. Da kann man möglicherweise auch andere Inhalte reininterpretieren:
- Es wäre möglich, dass sich mein Wunsch mit einer Unterwasser-Welt erfüllt und wir nur kurz Shing-Jea betreten.
- Es wäre möglich, dass geflohene Canthaner ein neues Shing-Jea im Osten der Welt errichtet haben.
Aber sind wir ehrlich: Aktuell rollt ein Hype-Train Richtung Cantha. Und wenn es jetzt nicht der asiatische Kontinent werden würde, hätte Guild Wars 2 auch wieder verloren, weil viele Spieler extrem enttäuscht wären.
- Positiv ist aber, dass Guild Wars 2 endlich mit den Spielern kommuniziert. Damit ist mein größter Wunsch für 2020 erfüllt worden.
- Die hohen Gebäude in Kaineng eignen sich zudem perfekt für Jumping Puzzles, meine Lieblingsaktivität in GW2.
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Ich möchte dem widersprechen. GW2 hat eine Menge neues geboten. Davon war und ist einiges sehr gelungen. Darüber braucht man nicht streiten. Ein Teil dieses Neuen hätte sie später einführen können, weil bei einigem wäre es schön gewesen, wenn sie sich an GW1 orientiert hätten. Es gab nicht wenige, die einiges z.B. aus dem PvP-Bereich gerne in GW2 gesehen hätten. Auch einige Klassen aus GW1 wären nicht schlecht gewesen. Mechaniken modifiziert, aber nicht ganz neu. Die Liste wäre noch viel länger, aber ich möchte nur ein paar Änderungen nennen, die neu bzw. anders waren.
HoT war auch neu und die Leute waren nicht ganz so glücklich über die Karten. Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass sich das geändert hat, weil PoF ein Strickmuster nach Art Zentraltyrias beinhaltet und nichts wirklich aufregend neues bietet (mal von den Reittieren abgesehen), aber die Gebiete aus der Kristallwüste, die ich sehr gerne bereist habe, um sie mir anzuschauen. Wären die Karten anders von den Events her gestaltet worden, so das der Spielspaß eher im Vordergrund steht, anstatt ähnlich wie in Zentraltyria Herzen-Event im Vordergrund zu stellen, aber kein Meta-Event oder eine andere Spiel-Mechanik, wäre PoF für mich top geworden. Es hat meinen Wunsch und Erwartung widergespiegelt, alt bekanntes, was funktioniert hat, aber eben mit dem grafischen und spielerischen Design von GW2.
Wenn es Cantha werden sollte und sie es ähnlich wie PoF gestalten, wird mich persönlich eine Zeit lang die Gebiete fesseln, aber wenn der Spielspaß nicht da ist, genauso uninteressant werden wie PoF-Gebiete.
Es geht nicht nur um verklärte Nostalgie. Etwas neues gerne, aber im Augenblick ist das “Alte” neu genug und bietet so unglaublich viele Möglichkeiten, neue und interessante Spiel- und Charakter-Mechaniken zu implementieren, dass ich extrem gehypt bin und mich sehr darauf freue.
Wenn Anet einfach nur eine dritte Erweiterung angekündigt hätte, wäre ich zwar auch überrascht, aber viel skeptischer und meine Freude würde sich deutlicher in grenzen halten. Daher hoffe ich auf Cantha, Tengu und den Ritualisten usw 😉
Du bist mein Guildnews-Abaddon oder? Wenn ja, hatten wir ja schon häufiger unterschiedliche Meinungen 😛
Ich stimme dir zu, dass HoT-Gebiete anfangs echt unbeliebt waren. Aber das hat sich geändert und genau deshalb glaube ich, dass etwas Neues wichtig wäre. Cantha-Gebiete erzeugen Bilder im Kopf, die in meinen Augen nur schwer erreicht, aber sehr leicht verfehlt werden können. Und genau das wäre dann wieder negativ.
Was Neues hat erstmal keine Erwartungen!
/OT
Hihi, jaja, das hast Du es geschafft, dass ich mich hier angemeldet habe und die Seite frequentiere./OTend
Ich glaube aber, dass nach dem ganzen, was in den letzten Monaten über Anet eingebrochen ist (Entlassungen, Unzufriedenheit der Community uvm.) haben die Spieler genau so eine Nachricht gebraucht. Der Veteranen-Anteil, die mit Cantha jeder für sich individuell etwas verbinden kann und auch bestimmte Hoffnungen darin setzt und der Teil der Spieler, die mit Cantha nichts mehr verbindet, aber sich eben genau über das freut, was Du auch möchtest: Etwas Neues. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Veteranen den Hype noch anfeuern könnten und Spieler, die mit GW1 nicht viel anfangen können, die Neugier wecken könnte. Ich sehe das als Win/Win-Situation.
Eben weil die einfach Ankündigung eine Erweiterung zu veröffentlichen hätte eben nicht diesen durchschlagenden Erfolg und somit den Hype der Community. Natürlich kann ich mich irren, aber da man Anet schlechtes Marketing unterstellt, haben sie es hier nach meiner Meinung richtig gemacht. Natürlich nicht offiziell, aber eine Gerüchteküche ist in so einem Fall gut für die Stimmung.
Ich gebe dir absolut recht in dem Punkt, dass das ganze ein Knieschuss sein kann, aber es gibt keine Garantie, dass es bei einem Addone mit unbekannten Inhalt, aber Gebiete in Zentraltyria, nicht auch passieren könnte.
Was die Lore betrifft:
Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft. Wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit. George Orwell
Ich freue mich sehr, dass du hier bist <3
Immerhin hat es die News geschafft, das ich GW2 wieder Installiert habe. 2012 hat es mir nicht so gefallen, jetzt find ich das gar nicht mal schlecht und könnte MMO heimat werden.
Ich kam von GW1 und habe es ca. ein Jahr mehr oder weniger gespielt und bin dann länger zu einem anderen Spiel gewechselt, aber im lauf der Jahre hat sich das Spiel in vielen Bereichen angenehm entwickelt und es wird immer besser, daher kann ich es sehr nachvollziehen, wenn man es damals nicht so binden empfand.
Da GW2 lange, lange kränkelt, kann ich den Fan-Service als Möglichkeit zum Aufschwung schon nachvollziehen. Ich sehe aber auch genau hier die Schwierigkeit. Cantha ist DIE Erweiterung für GW1. Veteranen lieben sie und Spieler, die sie nicht kennen hören wahnsinnig tolle Sachen darüber. Und wie ANet mit Erwartungshaltungen (selbst für das Genre realistische) umgeht und diesen gerecht wird, wissen wohl alle. Das Potential zum Knieschuss ist wahnsinnig groß.
Sich davon zu lösen und mit GW2 einfach andere Wege zu gehen, wie du schreibst z.B. mit den Zwergen, wäre glaube ich entspannter und weniger riskant für die Firma. Ohne dabei auf Inhalt und neues Gameplay zu verzichten, was begeistern kann.
Andererseits habe ich mir selbst, als ich noch sehr aktiv und gehyped das Spiel spielte, Cantha gern in der neuen Engine, Grafik und Gameplay vorgestellt. Ebenso die Tengu – würde mich nicht wundern, wenn diese ebenfalls mit einer Einleitung kommen.
Es ist zweischneidig, aber da ich ANet keinen “Knaller” mehr zutraue, überwiegt die Skepsis. Wünschen würde ich mir aber sehr gern einen “Knaller”.
Cantha war die beste Erweiterung schon zu GW1. Werde sobald es kommt auf jeden kaufen und GW2 nochmal eine Chance geben. Allerdings fand ich es immernoch schade das sie zu GW2 diesen komischen neuen Grafikstil gewählt haben. Und das grandiose alte Doppeltklassensystem mit Main und Sekundär Klasse und diesem geilen Feature Fertigkeiten von besiegten Bossen zu erlernen mit dem Siegel der Erbeutung über Bord geworfen haben. Dies hatte den Hauptteil von Guild Wars ausgemacht und war etwas ganz besonderes. Hoffe ja Instant das es noch ein GW3 geben wird das wieder wie GW1 sein wird meinetwegen auch dann mit neuen Gebieten 😉 Wobei mir fast ein Remastered langen würde 🙂
Ich kann dich verstehen, du kennst auch GW1, und hast es lange gespielt, wie lange, 10.000h, oh man.
Ich kenne nur GW2, habe GW1 nie gespielt, deshalb freue ich mich, egal was da für eine 3 Erweiterung kommt, Hauptsache es kommt eine 3te.
Ich kann es durchaus verstehen und bin sogar deiner Meinung. Eben wieso nichts neues.
Aber ich denke…
“Es ist Zeit alle Völker zu vereinen, um gegen die Katastrophen zu kämpfen” bzw. Am Toren von Löwenstein stehen Tengus, die genau das erzählen seit ungefähr 7 Jahren.
Ich will meine Hand nicht ins Feuer halten, aber ich glaube sehr daran, dass wir die Tengus (mit allem drum und dran) bekommen sowie die Region Cantha.
Ja, es müsste erstmal alle Völker frieden schließen, sagten die Tengus. Genau das passiert jetzt(bald) mit der LW 5.
Sylvari/Menschen/Asuras sind schon vereint. In der LW 5 geht es im Prinzip um den Jormag, aber auch um den Charrs/Norn.
Letztendlich ist es eine Spekulation von mir. Sobald die Erweiterung kommt, wissen wir mehr 🙂
Viel Spaß beim spielen und erfolgreiche Kämpfe in WvW.
Meine abwegige Idee: Es könnte auch die Möglichkeit bestehen, dass Cantha zwar gegen den Tiefseedrachen kämpft, dieser allerdings freundlich gesinnt ist und es dazu führt, dass wir einen Feldzug gegen Cantha mithilfe des Drachen führen. So könnte man auch 1,2 neue Mounts einbauen, die uns der Drache als Hilfsmittel zur Seite stellt.
Das wäre verrückt! Und irgendwie cool! Vorstellen kann ich es mir nicht, aber damit hätte ArenaNet mich tatsächlich überrascht 😛
Ja versteh ich, sehs aber nicht so eng. Ist schon ziemlich viel Zeit vergangen seit GW1 und jetzt (Echtzeit, nicht die 250 Jahre). Viele werden GW 1 vlt auch gar nicht gespielt haben oder so wie ich nur das Grundspiel. Loretechnisch gibts probleme aber die währen doch leicht zu lösen? Drachen (Kanonenboote) zwingen Cantha (Japan) sich nach 250 Jahren Isolation und Frieden zu öffnen.
Da stört es mich sehr viel mehr, dass Skyrim nach ESO kommt. Skyrim ist noch nicht so alt, Hinz und Kunz hat das Spiel schon hundert mal durchgenudelt und vermutlich mindestens 3 mal gekauft (Steam, Switch, VR), mit Orsinium gibts ein erstklassiges DLC das auch optisch an Skyrim erinnert und die kommen auf keine bessere Idee als es auch noch in ESO reinzupacken? Das ärgert mich wirklich aber scheinbar bin ich damit ziemlich alleine.
ja genau das hab ich mir auch gedacht als ich das bild gesehen hab ich hätte lieber die asura städte befrei
da wären auch interssant möglichkeiten entstanden für beherrschungen aber was wollen sie uns nun in cantha bieten auser housing..
Naja, der Kontinent an sich bietet schon möglichkeiten, wir Sprungrätsel entlang von riesigen Häusern oder versteckte Tunnel innerhalb der Stadt (die Unterstadt halt). Ich hab nur einfach andere Wünsche als das 😛