Der 19-jährige Fortnite-Profi Bucke wollte an einem Turnier in Dänemark teilnehmen und flog dafür 6.500 Kilometer von Detroit in den USA bis nach Kopenhagen. Nun erzählt er, wie er dort von 4 Sicherheitsleuten zurückgeschickt wurde. Er hatte offenbar gegen die Regeln von Epic Games verstoßen, und das Alkohol- und Rauchverbot verletzt.
Das ist die Situation:
- Vom 13. bis 15. Oktober fand ein großes Duo-Turnier zu Fortnite in Kopenhagen, Dänemark, statt.
- 50 Duo-Teams aus aller Welt hatten sich für das Turnier qualifiziert und spielten vor Ort in Dänemark um ein Preisgeld von knapp 4 Millionen $.
- Doch ein Spieler aus Detroit, USA, wurde vor Ort, etwa 3 Stunden vor dem Turnier-Start disqualifiziert. Wir haben über den Vorfall auf MeinMMO berichtet. Bucke erzählt jetzt, wie ihm der Bann mitgeteilt wurde. Ein Kollege von ihm, Streamer Clix, verrät den Grund des Banns.
Fortnite erzählt immer wieder tolle Geschichten über seine Spieler:
Pro berichtet, wie er 3 Stunden vorm Turnier disqualifiziert und in den Flieger gesetzt wurde
Das sagt der US-Profi Bucke: In einem Stream auf Twitch, der dann als Clip geteilt wurde, erzählt der 19-Jährige von dem Moment, als er disqualifiziert und sofort in ein Taxi zum Flughafen gesetzt wurde:
[Er sagte zu mir:] Du musst jetzt gleich mit mir kommen. Ich sagte so: Was ist denn los? Und er sagte, wortwörtlich: Wir sind zu der Entscheidung gekommen, dass du von der FNCS Global Championship disqualifiziert bist. Diese Entscheidung ist endgültig und mehr kann ich dir nicht sagen.
Ich sagte dann: Sagen Sie mir doch, warum.
Aber er sagte: Das ist alles, was ich dir sagen kann. Du kriegst eine E-Mail mit mehr Informationen, wenn du zurück in den USA bist.
Dann sagte er: Wir haben einen Flug für dich um 15 Uhr – da war es 12 Uhr. Draußen wartet ein Taxi, das musst du jetzt nehmen.
Sie hatten 4 Sicherheitsleute – ich glaube, sie dachten, ich würde un-nett reagieren. […] Ich glaube, die Sicherheitsleute dachten, ich hau’ ihnen eine rein.
Warum wurde er denn disqualifiziert? Bucke sagte lediglich, ihm wurde gesagt, er habe gegen Paragraph 8 der Regeln verstoßen. Der Paragraph 8 (Code of Conduct – „Verhaltenskodex“) verlangt von Spielern ein tadelloses Benehmen (via fortnite).
Wie der mit Bucke befreundete Streamer Clix erklärt, sahen die Regeln vor, dass man bei dem Turnier weder trinken noch rauchen durfte.
Bucke haben gegen diesen Regeln im Stream verstoßen und sei deshalb disqualifiziert worden. Die Spieler seien über diese Regeln informiert worden (via tiktok).
In den Regeln von Epic Games findet sich zwar kein ausdrückliches Verbot von Alkohol und Zigaretten, aber da Bucke noch unter dem Mindestalter ist, ab dem man in den USA legal trinken kann, könnte ihm das zum Verhängnis geworden sein. Wenn Clix mit seiner Aussage recht hat, und es den Profis ausdrücklich verboten wurde, zu rauchen und zu trinken, wäre das auch ein logischer Banngrund.
Bucke findet Dänemark wohl einen Tick zu toll
Das ist der Clip, der ihn das Turnier gekostet haben könnte: Ein weiter Clip zeigt Bucke, wie er über Dänemark schwärmt:
- Alles sei in Dänemark anders
- Die Mädchen seien so offen, die würden schon mit 12 Jahren ausgehen, Bars besuchen – in den USA machten das nicht Mal 17-jährige Mädchen
- Man könne Bier und Wein mit 16 kaufen – mit 18 sogar “harten Stoff”. Dabei hielt Bucke eine Flasche “Smirnoff”-Wodka in die Kamera.
Es ist gut möglich, dass Epic Games diesen Stream gesehen hat und entschied, den Spieler sofort zu disqualifizieren.
Partner trennt sich von Bucke nach der Aktion
Was für Auswirkungen hatte das? Der Partner von Bucke, Okis, mit dem er sich für das Turnier qualifiziert hatte und es spielen wollte, musste letztlich alleine antreten. Auf Twitter schrieb er: „Hab so hart gearbeitet, für nichts.“
Wie aus einem weiteren TikTok-Video hervorgeht, hat sich der Partner mittlerweile von Bucke getrennt. Er schrieb, er wolle zwar weiter mit Bucke befreundet bleiben, aber könne nach den Ereignissen nicht mehr sein Partner sein.
Allgemein sieht man unter den Profis die Disqualifikation von Bucke wohl klar als Fehler des Spielers und nicht als Fehlentscheidung von Epic Games an. Generell wird der Bann eher als „enttäuschende Dummheit“ von Bucke betrachtet.
Wie sieht Bucke das mittlerweile? Der scheint den Fehler mittlerweile ebenfalls klar bei sich selbst zu sehen. Am 16. Oktober fragte er auf Twitter: „Warum bin ich nur so verdammt blöd?“
Auch bei der ersten großen WM bannte Fortnite damals einen Profi:
Fortnite nimmt 14-Jährigen aus WM-Match raus – Das hat er Schlimmes gemacht
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Also das klingt ziemlich dumm und es sind zu wenig Informationen vorhanden…
War er nur im Livestream fernab vom Austragungsort oder hat er die Flasche mit aufs Gelände geschmuggelt?
Es sollte immer die Gesetze inbetracht gezogen werden die für das jeweilige Land gelten indem das Turnier stattfindet.
Sollte er den Alkohol auf dem Gelände ausgepackt haben und dort getrunken dann ist das wirklich dumm und eigenverschuldung aber wenn das abseits war und “nur” in seinem live dann ist das definitiv eine Fehlentscheidung von Epic.
Das heißt ja das wenn ich vor Eintritt in die Halle eine Zigarette rauche wei,l ich nunmal Raucher bin dann bin ich sofort disqualifiziert… Sind dann auch Sicherheitsarbeiter und alle anderen Nichtraucher?
Also das klingt ziemlich dumm und es sind zu wenig Informationen vorhanden…
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Er ist wohl wegen dieses Clips auf Twitch gebannt worden, sagt Clix. Ich glaube, das ist halt unsere deutsche Sicht, die daraus spricht. In den USA sieht man Alkohol bei Minderjährigen einfach anders als bei uns mit “Bier ist ein Grundnahrungsmittel” und “Zur Konfirmation trinkt jeder Junge spätestens seinen ersten Schnaps.”
Er ist 19 und darf in seinem Heimatland nicht legal Alkohol kaufen.
Dass Epic Games keinen Bock drauf hat, dazustehen als: “Wir fliegen Teenager ins Ausland und lassen die da Wodka saufen”, ist doch völlig nachvollziehbar. Wenn die Firma sagt: “Wir wollen das nicht” und den Spielern das mitteilt, dann ist das halt so.
Ich kann mir gut vorstellen, dass einfach eine klare Anweisung an die Spieler kamen: Wenn ihr in eurem Heimatland nicht legal Alkohol kaufen könnt, dann macht das in Dänemark auch nicht – weil das 100 % ein typisches Klischee ist: “Ami ist da 1. Mal in Europa und kommt mit dem Alkohol nicht klar” – das ist wie das Klischee “Deutscher fährt nach Amsterdam und kifft sich die Rübe weg.”
Allgemeine Grundregel für alle beruflichen Veranstaltungen: Lass den Veranstalter, dessen Werbepartner, Kollegen & Co nicht öffentlich schlecht aussehen. Und ganz besonders nicht durch das eigene Fehlverhalten. Ansonsten bist du sehr schnell raus aus den Geschäft.