Vertreter eines indigenen Volkes verlangen, dass das MMORPG Final Fantasy XIV ihr Outfit aus dem Spiel entfernt

Vertreter eines indigenen Volkes verlangen, dass das MMORPG Final Fantasy XIV ihr Outfit aus dem Spiel entfernt

In einem Statement hat der Präsident des Samenrates, Áslat Holmberg, Square Enix aufgefordert, das “Hochnördliche Kostümset” aus Final Fantasy XIV sofort zu entfernen. Er beruft sich dabei auf die kulturellen Rechte der Samen an der Kleidung.

Um welches Outfit geht es? Am 14. Dezember kam ein neues Outfit in den Cash-Shop von FFXIV (Titelbild). Das Hochnördliche Kostümset besteht aus 5 Teilen und kostet 13,50 €.

Es ist vom Aussehen her an die traditionelle Kleidung der nördlichen Kulturen angelehnt, wobei der stärkste Einfluss von der Kleidung der Samen kam. Es ist ein indigenes Volk, das hauptsächlich im Norden Fennoskandinaviens angesiedelt ist, aber auch seine Vertreter in Russland hat.

Dieses Outfit sorgt aktuell für Ärger mit einer Organisation, die die Interessen der Samen vertritt.

Was ist der Samenrat? Der Samenrat ist eine unabhängige Nichtregierungsorganisation, die aus den Samenstämmen von Finnland, Norwegen, Schweden und Russland besteht. Das Hauptziel des Rates ist es, die Interessen der Samen als Volk zu vertreten und ihre kulturellen, politischen und sozialen Rechte zu sichern. Mehr dazu auf Wikipedia.

“Unsere Rechte an kulturellem Eigentum sind nicht theoretisch”

Was wird verlangt? In dem Aufruf an Square Enix verlangt der Präsident des Samenrates, dass Square Enix das Outfit “sofort aus dem Spiel entfernt und in einen Dialog mit dem Volk der Samen tritt.”

Die Firma habe mit dem Outfit die kulturellen Rechte des Volkes verletzt, so Holmberg:

[…] Unsere Rechte an kulturellem Eigentum sind nicht theoretisch. Sie sind und werden von den Rechten fürs geistige Eigentum geschützt, die grundsätzlich weltweit anerkannt sind. Als eine Medienfirma ist Square Enix sehr gut über diese Rechte informiert und es gibt keine Entschuldigung für diese eklatante Verletzung […]

Der Rat ist der Meinung, dass der Verstoß von Square Enix besonders schädlich ist, weil die Samenkleidung nicht nur das reine Aussehen repräsentiere, sondern einen Teil der Identität des Volkes repräsentiere.

Durch den Verkauf des Produkts habe Square Enix 41 Millionen Spielern [sic] erlaubt, sich als Samen zu verkleiden und trage dadurch zur Erosion der Kultur bei, so der Rat.

Am Ende des Aufrufs betont Holmberg, dass der Samenrat in der Vergangenheit häufig mit Medienfirmen in Fragen der Samenkultur zusammengearbeitet hat. Es gibt einen “angemessenen und passenden Weg, um diese Zusammenarbeit aufzubauen, aufrechtzuerhalten und zu erzwingen, dass alle notwendigen Elemente davon berücksichtigt werden.”

In dem Statement des Rates fehlt allerdings der Verweis auf mögliche rechtliche Konsequenzen, falls Square Enix ihren Forderungen nicht nachkommen sollte. Es ist daher nicht klar, wie genau der Samenrat weiter vorgehen wird, falls das Outfit im Spiel bleibt.

Das Statement des Samenrates gesellt sich in die Reihen der Streite und Skandale, die in den letzten Monaten rund um FFXIV passiert sind:

Final Fantasy XIV: Den besten Raidern der Welt werden alle Belohnungen entzogen – Sowas gab’s vorher noch nie

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Nickeling

Wir müssen noch ganz dringend wegen des Dirndls unsere kulturellen Rechte einfordern!

Huehuehue

Wer ist denn “wir”? Denn Anders als “die Sámi” sind “die Deutschen” keine einzige, einheitliche Volksgruppe und “Dirndl” sind noch dazu in mehreren anderen Ländern, außer Bayern, und mehreren anderen Volksgruppen, außer Bayern, ebenfalls Tradition. Sei Österreich, sei es die Schweiz, sei es Slowenien, sei es Südtirol.

Aber Hauptsache sich erstmal “ironisch” über eine Minderheit, die einen Missstand ausgemacht hat und diesen auch benennt, lustig machen. 👍

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Scaver

Das Dirndl wurde nachweislich und unbestritten in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts erfunden. Das Dirndl war hauptsächlich in Bayern und Österreich Tradition. Aber ja, es fand seinen Weg auch in andere Länder. Weil sich die Deutschen nicht so angestellt haben!

Nichts desto trotz würden nach dem Beispiel der Samen die Rechte des Dirndls bei den Deutschen als Volk (wie es heute definiert wird) liegen. Ist aber nicht der Fall. Im Falle der Samen aber auch nicht!

Ich sehe da keinen Missstand! Anders als der Typ vom Samenrat behauptet, ist es nicht illegal, wenn man traditionelle Kleidung eines Volks trägt, zu dem man nicht gehört!

Es ist natürlich wichtig, dass das Volk als solches, deren Kultur und deren Eigentum geschützt wird. Aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen. Auch als Minderheit kann man sich nicht die Welt machen, wie sie einem gefällt!
Solange SE die Samen dadurch nicht verunglimpft, verstößt die Nutzung deren Outfits definitiv gegen kein Recht!

Yikes

Bitte klär mich mal darüber auf welche Tradition denn vorallem das moderne Dirndel hat.
Und wie du darauf kommst das es Identitätsstiftend für uns als Deutsche ist.

Yikes

Ist doch immer wieder schön, wenn mitteleuropäer anderen unironisch erklären wollen wann wo und wie sie sich als minderheit betroffen fühlen dürfen.

T.M.P.

Was ist denn das wieder für ein Blödsinn?
Ist farbenfrohe Winterkleidung aus Stoff jetzt patentrechtlich geschützt?
Wenn ich mir ein paar Wikieinträge usw anschaue ist deren “Tracht” alles andere als einheitlich, und die hier gezeigten Bilder sind wohl schon das ähnlichste was aufzutreiben war.
Das Kostüm im Spiel hat ein verstärktes Oberteil, einen schalartigen Kragen, viel weitere Ärmel, einen Ledergürtel und ist insgesamt wesentlich aufwendiger und detailreicher.
Die Mütze ist auch ganz anders, und von den nackten Beinen red ich gar nicht erst…

Und wie genau trägt dies zur “Erosion der Kultur” bei? Ich wusste nicht einmal, dass es diese Leute gibt. Und selbst wenn, und ich Rollenspieler wäre, würde ich nicht einen Samen spielen, sondern nen Typen der aus dem eisigen Norden Eorzeas stammt.

Am Ende des Aufrufs betont Holmberg, dass der Samenrat in der Vergangenheit häufig mit Medienfirmen in Fragen der Samenkultur zusammengearbeitet hat. Es gibt einen “angemessenen und passenden Weg, um diese Zusammenarbeit aufzubauen, aufrechtzuerhalten und zu erzwingen, dass alle notwendigen Elemente davon berücksichtigt werden.”

Des Teufels Advokat meint: Der Samenrat, 15 Leute die Aufmerksamkeit, Anerkennung und Geld wollen.

Man, hoffentlich dürfen wir die Ninja, Samurai, Cowboys, Wüstenvölker, Dschungelvölker, Emos, Punks, Nazis und Geheimagenten behalten.
Nicht, das da auch noch einer klagt. 🤐

Schnattermann

Naja,es ist wohl von den Samen inspiriert. Beiden Seiten wäre anzuraten mit etwas Augenmaß zu reagieren. So könnte SE das Outfit mit einer Website über dänische Kultur verlinken oder die Hälfte der Erlöse an einen passenden Kulturverein spenden.
Schade dass solche Sachen momentan immer mit der Brechstange gelöst werden.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Schnattermann
Scaver

Warum sollte SE da etwas Spenden? An wen sollen sie noch alles spenden, nur weil sie sich von denen haben inspirieren lassen. Mehr ist das hier nicht.

Huehuehue

Großes Unternehmen “beutet” (eingetragene “Marke” von) XYZ für Profit des Unternehmens aus, XYZ sagt, man wolle das so nicht bzw. man wolle zumindest gefragt werden ob das denn überhaupt ok sei – irgendjemanden im Internet: “Sollen sich doch einfach geehrt führen”…

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
T.M.P.

Eingetragene Marke?
Mal langsam. Wir reden hier über eine Tunika, die blau und rot gefärbt ist.
Was übrigens zwei der drei Grundfarben sind und ziemlich oft verwendet werden.

Huehuehue

Was denkst du, was:” Sie sind und werden von den Rechten fürs geistige Eigentum geschützt, die grundsätzlich weltweit anerkannt sind”, wohl genau heißen soll?
Es “klingt” zumindest so, als hätten sie sich “Tunika&Kleid in diesem speziellen Schnitt und in dieser Farbkombination” tatsächlich irgendwo sichern lassen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Franker

Eingetragene Muster und Marken müssen sehr spezifisch sein, um anerkannt zu werden. Einfach nur Rot-Blaue Tunika ist zu allgemein dafür. Solche Sachen werden ja regelmäßig vor Gerichten abgeschmettert.

Und auf der anderen Seite, wenn sie die tatsächlich irgendwo etwas eingetragen haben, hätten sie das auch gleich konkret nennen können, mit Aktenzeichen und Land der Eintragung. So liest sich das eher wie eine Wunschvorstellung und zahnlose Drohung, weil sie genau wissen, dass sie keine Basis für Ihre Forderung haben.Die wollen vermutlich eher sozialen Druck aufbauen, und über Shaming Erfolg haben, als reales Recht.

Scaver

Nein, haben sie nicht. Sie berufen sich dabei nur auf den allgemein anerkannten Schutz des kulturellen Eigentums. Somit darf eine Kultur nicht das kulturelle Eigentum einer anderen Kultur als die eigene ausgeben.

Sie leiten davon aber auch das Recht ab, das niemand anderes diese Trachten herstellen oder auch nur tragen darf… oder halt mit davon inspirierten digitalen Outftis handeln darf.

Geschützt im Sinne vom Markenrecht ist da gar nichts. Schon deswegen nicht, da es nicht “die Tracht” bei den Samen gibt. Sehen in jeder Region anders aus, wenn auch ähnlich aus. Die Gemeinsamkeiten sind zu allgemein, als dass man das schützen lassen könnte. Daher ja auch der Versuch, auf die kulturellen Eigentumsrechte zu verweisen.

Erzkanzler

Nennt mich altmodisch, aber in vielen Fällen empfinde ich “kulturelle Aneignung” als Hommage an eine Kultur.

Was wollen wir denn für eine Zukunft? Jede “Kultur” darf nur noch ihre eigene abgegrenzte Kultureigenheit pflegen? Was für eine offene und freigeistige Gesellschaft. Dürfen in japanischen Spielen dann noch Jeans getragen werden? Beschweren sich dann die US-Amerikaner? Schottenmuster?

Darf Kultur in Zukunft nur noch kuratiert durch entsprechende Vertreter, im Museum hinter Glas betrachtet werden, damit ja keine Überschneidungen oder etwa Weiterentwicklungen entstehen? Damit auch ja kein Kind Interesse an Geschichte und Hintergrund anderer Kultur entwickelt?

Square geht ja nun nicht hin und verkauft “original samische” Tracht mit Echtheitszertifikat.

Weltoffenheit und Toleranz is wohl mal gerad wieder nich mehr so angesagt. Plötzlich haben alle Angst um ihre “Kultur”. Schon traurig, wie modern und weltoffene Menschen und/oder auch Minderheiten – die teilweise unter genau eben solcher Engstirnigkeit leiden mussten – die gleichen Mechanismen und Prinzipien pflegen, wie jene die andere Kulturen ablehnen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Erzkanzler
Huehuehue

Weltoffenheit und Toleranz is wohl mal gerad wieder nich mehr so angesagt. 

Weltoffenheit und Toleranz bedeutet nicht, die eigenen Traditionen (oder die eigene Kultur) aufzugeben (oder kommerziell von Anderen ausbeuten zu lassen), sondern das genau Gegenteil davon, andere Traditionen und Kulturen zu akzeptieren und sein zu lassen (solange sie nicht eklatant den klassischen Menschenrechten widersprechen)

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Erzkanzler

Es ist eben ein schmaler Grat zwischen aufgeben, ausbeuten lassen und sich verschließen. Im vorliegenden Fall entsteht den Samen ja keinerlei kommerzieller Schaden. Die Chance von anderen Kulturen zu lernen und andere Kulturen zu erfahren ist eine der wenigen Möglichkeiten Akzeptanz zu erzeugen.

Huehuehue

Keinerlei kommerzieller Schaden (wobei, da stellt sich die Frage – wenn diese Tracht tatsächlich eingetragenes Eigentumsrecht ist, besteht sogar die Pflicht, hier einzuschreiten und dieses Eigentumsrecht zu verteidigen, um es nicht gänzlich zu verlieren) aber ein ideeler Schaden (weil man sich marginalisiert fühlt und weder gefragt, geschweige denn eingebunden und doch “kopiert” wurde)

Scaver

Da ist nichts eingetragen. Bitte dichte nicht Sachen dazu, die weder stimmen, noch in dem Artikel irgendwo erwähnt werden.
Kulturelles Eigentum sagt nur “gehört zur unserer Kultur, daher darf es keine andere Kultur behaupten, es wäre ihre”
Geistiges Eigentum sagt nur “wir hatten als erstes die Idee”

BEIDES ist rechtlich geschützt, aber BEIDES hat NICHTS mit irgend einer Eintragung irgendwo zu tun!
Marken Recht, Designschutz usw. sind ganz andere Dinge. Da gilt, wer als erstes das Ding anmeldet und dafür bezahlt bekommt den Schutz. In vielen Staaten unabhängig davon, ob man es auch tatsächlich erfunden hat.

Roan

Bei Markenrecht gilt immer wer es zuerst angemeldet hat. Eine Marke ist ja auch verkaufbar. Eine Marke ist ja einfach nur ein Name oder ein Logo das von niemand anderem verwendet werden darf.

Etwas anderes gilt beim Urheberrecht oder Copyright. Da wird ein bestimmtes Werk geschützt, z.b. ein Buch, ein Film aber auch ein bestimmtes Design bei Kleidung oder dergleichen das ausreichend einmalig ist und nicht allgemein. Dabei gilt beim Copyright ähnliches wie beim Markenrecht, das Copyright hat derjenige der es zuerst beansprucht hat und ist ebenfalls verkaufbar. So haben in den USA oft die Verlage das Copyright an den Büchern und nicht die Autoren. Beim Urheberrecht hingegen, das in Europa vorrangig gilt, hat automatisch der Urheber das Recht an seinem Werk, eine Eintragung ist da nicht notwendig. Und dies lässt sich auch nicht verkaufen, das Urheberrecht an sich behält immer der Urheber, er kann nur bestimmte Rechte abtreten, wie das Recht das Werk kommerziell zu nutzen.

Im vorliegenden Fall gilt nichts der genannten, Markenrecht sowieso nicht da ein Design keine Marke ist, Urheberrecht oder Copyright aber auch nicht, da diese nur eine begrenzte Zeit gelten (beim Copyright sind es meines Wissens 95 Jahre, beim Urheberrecht waren es 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers), was beides inzwischen bei einer traditionellen Tracht sehr wahrscheinlich längst abgelaufen ist.

Luripu

Genau und jeder Bayer beschwert sich jetzt wenn irgendwo auf der Welt Lederhosen und Dirndl verkauft werden,
von Leuten die nicht waschechte Bayern sind.
Apropo Hosen,die wurden von Kelten und Germanen “erfunden”.
Also das ist unser Kulturerbe,alle die nicht dazu gehören,
Hosen ausziehen.

Finraen

Tatsächlich gibt es ein Trachten Outfit in FFXIV.. Kostet 18€.
Genauso wie es Gegenstände der Nordamerikanischen Ureinwohner.. Südamerikanischen Ureinwohner.. Asiatischen Kultur.. eigentlich Verwurstet SE so ziemlich alles. Beschwerden darüber gab es meines Wissens nach in der Vergangenheit nicht darüber.

Huehuehue

Genau und jeder Bayer beschwert sich jetzt wenn irgendwo auf der Welt Lederhosen und Dirndl verkauft werden,

Sind die denn auch von “Rechten zum geistigen Eigentum geschützt”, wie die traditionelle Tracht der Sámi?
Und wenn ja, warum tragen die dann Österreicher und Schweizer auch? Weil das auch alle Bayern sind?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Scaver

Alles was jemand mal erfunden hat ist erst mal nach dem Recht zum geistigen Eigentum geschützt. Ganz besonders in Deutschland!
Warum tragen es andere auch? Weil die Erfinder (zwei deutsche Brüder Ende des 19. Jahrhunderts) sie bewusst verbreitet haben. Weil man das teilen und nicht engstirnig für sich behalten wollte.

Aber das Recht auf geistiges Eigentum schützt einzelne Personen, nicht ganze Völker. Der Erfinder ist geschützt und seine Erben, die das geistige Eigentum erben können (wenn denn möglich).
Erfinder oder Erbe dessen kann aber niemals ein ganzes Volk sein. Deswegen kann sich ein Volk auch nicht auf das geistige Eigentum per se berufen.
Da kommt das kulturelle Eigentum ins Spiel, welches aber nur bedingt in Form von Gesetzen existiert.

Roan

Rechte an geistigem Eigentum gilt erstmal bei jedem einzigartigen Werk das ausreichend unterscheidbar ist und nicht allgemein gehalten. Vor allem in Deutschland oder anderen europäischen Ländern. Nennt sich Urheberrecht. Dieses hat automatisch der Urheber des Werks und kann dieser auch nicht verkaufen.

Allerdings gilt dieses Recht nur bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, danach ist es freies Gut. Deshalb darf heute jeder frei nach Belieben Werke von Mozart oder Beethoven spielen, sie kommerziell nutzen oder auch abändern wie es einem gefällt. Oder Werke der klassischen Literatur.

Da bei dieser Tracht der Urheber sehr wahrscheinlich schon lange tot ist (und vermutlich auch gar nicht mehr bekannt) fällt es nicht unter das Urheberrecht. Somit besteht hier kein Schutz des geistigen Eigentums (unter Copyright fällt das ebenfalls nicht).

Es gibt einen Schutz von kulturellem Eigentum, dieser betrifft aber nur Schutz gegenüber anderen Kulturen dass die dieses nicht als Eigentum ausgeben dürfen. Es gibt da keinen Schutz vor kommerzieller Nutzung und auch keine Rechte dass man daran beteiligt werden müsste. Rechtlich haben die Samen keine Handhabe gegen die Nutzung ihrer Tracht zu kommerziellen Zwecken, sofern sie dadurch nicht verunglimpft werden oder ähnliches. Deshalb wäre es auch sinnlos wenn sie mit rechtlichen Schritten drohen (was sie ja auch nicht tun), sondern wenden sich stattdessen an die Öffentlichkeit in der Hoffnung, dass Square Enix auf sein Image bedacht ist und der öffentliche Druck groß genug ist. Wenn es square Enix egal ist haben die keine Möglichkeit ihre Forderung durchzusetzen.

Millerntorian

Musste echt schmunzeln; hatte gerade aktuell auf dem YT-Kanal von Harry G genau über dieses Thema sein neuestes Video “Kulturelle Aneignung” (zur Karnevalszeit) gesehen.

Dein Statement trifft diese ganze…ähem….Diskussion auf den Punkt. Perfekt.

Also, wo kann ich die Petition “Runter mit eurer Büx!” unterschreiben?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Millerntorian
Threepwood

Das Outfit ist bestimmt nicht ohne Grund entsprechend abgeändert bzw. könnte eher als “inspiriert” durchgehen.
Es gibt ja auch Kleidung von Native Americans im Spiel (und in eh irre vielen RPGs, MMORPGs etc.) und viele weitere, traditionelle Kleidung. Ob das als “eklatante Verletzung” zu verstehen ist…ja gut, sie fassen es so auf, also sollte das erstmal ernst genommen werden.

Meine naive Sichtweise könnte u.U. auch sein, dass es auch cool sein könnte, von der eigenen Kultur inspirierte Kleidung in so einem großen Spiel verewigt zu sehen. Ich ahne aber, dass sowas mit orthodoxen Motiven der Betroffenen kollidiert.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Threepwood
Huehuehue

Am Ende des Aufrufs betont Holmberg, dass der Samenrat in der Vergangenheit häufig mit Medienfirmen in Fragen der Samenkultur zusammengearbeitet hat. Es gibt einen “angemessenen und passenden Weg, um diese Zusammenarbeit aufzubauen, aufrechtzuerhalten und zu erzwingen, dass alle notwendigen Elemente davon berücksichtigt werden.”

Es dürfte denen vorrangig tatsächlich erstmal um korrekte Repräsentation und vor allem um “wir wollen gefragt und eingebunden werden” gehen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
SenorChang

“wir wollen geld”

Huehuehue

Wenn du dich mit Sámi beschäftigen würdest und wie viel (mehr) Geld (als bei so etwas) die Gemeinschaft bereits abgelehnt hat, wäre das nichts, was dir als Erstes in den Sinn kommen würde.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Scaver

Es will aber niemand die Samen im Spiel repräsentieren. Das Outfit ist davon nur inspiriert, aber eben kein Samenoutfit.

Huehuehue

Es gibt ja auch Kleidung von Native Americans im Spiel (und in eh irre vielen RPGs, MMORPGs etc.) und viele weitere, traditionelle Kleidung. 

Da ist das Kind leider meist auch schon vor Jahrzehnten/teilweise sogar Jahrhunderten in den Brunnen gefallen, was nicht heißt, dass man als Gesellschaft (und Unternehmen) nicht daraus lernen könnte.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Threepwood

Was heißt für dich denn daraus zu lernen? Wieder hin zur strikten kulturellen Trennung?
Da war die Menschheit bereits oft und das passiert aktuell schon wieder. Bei Musik, Kleidung und was nicht alles.
Wenn das des Rätsels Lösung für ein interkulturelles Miteinander sein soll, kann das heiter werden. Vor allem mit den ganzen, primär weißen Stellvertreter-Kids, die leider nicht nur auf Twitter hängen bleiben und Kultur-Cop in der Freizeit spielen.

Huehuehue

Was heißt für dich denn daraus zu lernen? Wieder hin zur strikten kulturellen Trennung?

Das Zauberwort heißt, wie so oft, “Konsent” (statt “Aneignung”, also “einfach nehmen”). Fragen, einbinden, beraten lassen, gegebenenfalls eben auch Mal ein Nein akzeptieren.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Threepwood

Bin ich total bei dir. Ich fänd es auch cool, reale Inspirationen anders einzubringen, eine Art soziale Cross-Promo im gegenseitigen Einvernehmen draus zu machen. Mit Gewinnbeteiligung für den kulturellen Verband etc.

Aber da sind wir eben nicht, vielleicht noch nicht. Und solche Konzerne erst recht nicht, die geben selten bis nie den Vorstoß bei sozialer Entwicklung.
Ein mini kleiner Teil der Welt lotet da grad mittels extremer Positionen etwas aus und das wird von den gleichen Menschen ebenfalls gefährdet.

Stephan

Tja, wo endet “sich inspirieren lassen” und wo fängt “kopieren” an. In dem Falle seh ich schon ne Menge Unterschiede. Von daher kein Problem mit dem Skin.

N0ma

vielleicht kann man sich ja einigen zb 30% Provision 🙂

Huehuehue

Ich denke nicht mal, dass es ihnen um Geld geht, wenn man betrachtet, wie Sámi so leben und welche Werte sie so haben (zB. wollen sie die enorme Bodenschätze, wie zB. Kupfer, nicht nutzen, trotz angebotener Milliardenzahlungen). Die wollen wahrscheinlich eher überhaupt erst gefragt und “eingebunden” werden.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Sven

Denen geht es nur um Cash…. Da war ähnliches mit Frozen von Disney wo die saami rumgeheult haben und zu Frozen 2 gab’s einen Deal mit denen. Dazu die Kleidung lol da gab’s auf Twitter beispiele von anderen nationen Winter Kleidung ect die auch ziemliche Ähnlichkeiten aufwiesen und auch Vergleich zum glam aus ff14 und saami Kleidung also es hat Ähnlichkeit aber wenn es danach geht müssten die über jede Kleidung mit ähnlichem Muster und blau roten Farben sich aufregen. Das einzige was sie da au auf Twitter erreicht haben ist sich zum Horst gemacht zu haben und das kann nicht im Sinne dieser indigenen Leute sein. Dieses the saami council hätte vielleicht eher sich direkt mit Square enix in Verbindung setzen sollen. aber guess what die tun genau das auf Twitter um nen shitstorm zu generieren und daher halte ich von diesem the saami council rein gar nichts und helfen tut es denen auch nicht wenn Leute davon nur angefressen werden!

xRoey

Sollen sich an Boris Becker wenden, der kennt sich ja mit Samenraub aus lol

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