ESO-Chef verrät: Sein MMORPG hat die höchsten Spielerzahlen seit 2015 und plant noch einen starken Patch in diesem Jahr

ESO-Chef verrät: Sein MMORPG hat die höchsten Spielerzahlen seit 2015 und plant noch einen starken Patch in diesem Jahr

Im Rahmen der gamescom 2023 haben wir ein Interview mit Matt Firor geführt, dem Studio Director und damit Chef von The Elder Scrolls Online. Mit ihm haben wir über die Vergangenheit, die neuste Erweiterung, aber auch die Zukunft von ESO gesprochen.

The Elder Scrolls Online hat in diesem Jahr die Erweiterung Necrom herausgebracht. Diese enthielt die neue Klasse Arkanist sowie eine in sich abgeschlossene Story, die nicht durch einen weiteren Patch ergänzt wird. Das schaffte Raum für ein besonderes Update im 4. Quartal.

Über dieses Update, aber auch über die generelle Entwicklung der Spielerzahlen und die neue Klasse, haben wir mit dem Chef gesprochen.

Necrom und der Epic Games Store sorgt für die höchsten Spielerzahlen seit 2015

MeinMMO: Wie geht es ESO derzeit, vor allem verglichen mit den letzten Jahren? Für mich war Elsweyr eine der besten Spielerfahrungen und ich habe das Gefühl, dass Blackwood und High Isle nicht so stark performt haben.

Firor: ESO ist seit One Tamriel im Jahr 2016 stetig gewachsen. Morrowind war sehr stark und erreichte ein neues Hoch, bis dann die Pandemie kam und die Zahlen explodierten. Jetzt haben wir diese Pandemie-Spieler nicht mehr – wie alle anderen Games auch – aber unsere Zahlen hatten sich etwas unterhalb dieser Linie stabilisiert.

Mit Necrom gingen sie wieder stark nach oben und mit dem Release im Epic Game Store wurde es dann verrückt. Um die Frage zu beantworten: Derzeit spielen so viele Leute ESO wie seit 2015 nicht mehr. Ich mein, ihr habt zum ersten Mal Login-Warteschlangen gesehen.

MeinMMO: Habt ihr eine grobe Übersicht darüber, wie viele Spieler tatsächlich den Arkanisten nach dem Release von Necrom ausprobiert haben?

Firor: Die meisten. Zumindest haben fast alle die Klasse vorübergehend ausprobiert. Viele haben auch bis zum Max-Level weitergespielt und sogar darüber hinaus. Unsere Daten zeigen etliche Arkanisten, die Level 50 erreicht haben.

Es ist auch eine wirklich spaßige Klasse.

MeinMMO: Ein Kritikpunkt ist aber, dass man mit jeder neuen Klasse auch wieder durch die alten Gebiete spielen muss. Habt ihr jemals darüber nachgedacht, ein besonderes Startgebiet oder einen besonderen Spielinhalt nur für eine Klasse zu bringen, um den Spieldurchlauf etwas interessanter zu gestalten?

Firor: Ja, das haben wir, aber ESO ist so groß, dass sogar ich noch Dinge entdeckt habe, die ich mit meinem Arkanisten beim Leveln anders machen konnte als zuvor. Es gibt so viele Erweiterungen, Gebiete und DLCs, durch die man spielen kann. Ich habe die DLCs Thieves Guild und Dark Brotherhood gespielt und durch die Minigames dort gelevelt.

Wenn man möchte, dann findet man immer einen neuen Weg, um einen Charakter voranzubringen.

Der kommende Patch richtet sich an erfahrene Spieler

MeinMMO: Immer wieder liest man von Spielern, die mit der Entwicklung von ESO unzufrieden sind. Es würden große Highlights fehlen, obwohl ihr ja Dinge wie das Kartenspiel oder zuletzt die neue Klasse herausgebracht habt. Sind diese Spieler für immer verloren, weil sie unrealistische Erwartungen haben, oder könnt ihr sie noch zurückgewinnen?

Firor: Ich verstehe diesen Punkt total. Viele dieser Spieler sind bereits seit 9 Jahren in ESO unterwegs und haben viel gesehen. Doch wir können nur eine bestimmte Menge an Content liefern. Wenn man sich die letzten 10 Jahre anschaut, haben wir viele verrückte neue Sachen gebracht – nicht nur die neue Klasse oder ein Kartenspiel.

Wir haben One Tamriel veröffentlicht oder DLCs wie Thieves Guild oder Dark Brotherhood. Ich könnte noch so viel mehr nennen, wie die PvP-Battlegrounds oder das Antiquitätensystem. Doch so etwas können wir nicht jeden Monat bringen.

Aber im 4. Quartal dieses Jahr erscheint ein besonderer Patch. Der richtet sich vor allem an die Spieler, die diese Frage stellen. Es wird eben kein Story-DLC, sondern wird erfahrene Spieler ansprechen. Wir werden bald einen Stream veranstalten, wo wir die Inhalte genauer vorstellen.

„Orsinium und Murkmire sind meine liebsten Inhalte“

MeinMMO: Zum Ende hin nochmal die Frage. Was sind deine Lieblings-DLCs oder Erweiterungen, die man derzeit in ESO spielen kann? Und welche war die Wichtigste für das Spiel selbst?

Firor: Ich habe zwei Favoriten. Orsinium ist mein Lieblings-Kapitel, auch wenn wir es damals noch nicht als Kapitel bezeichnet haben. Einfach alles daran ist fantastisch. Es hat die traditionellen “Elder Scrolls”-Politik-Elemente mit verschiedenen Fraktionen.

Meine Lieblings-Story ist die vom DLC Murkmire. Die Hauptgeschichte ist zwar kurz, aber man startet wie Indiana Jones und geht dann plötzlich in der Zeit zurück. Das macht einfach Spaß.

Für das Spiel war die wichtigste Erweiterung Morrowind. Ansonsten sollte man den Patch One Tamriel hervorheben, der den Grundstein für das heutige ESO erst gelegt hat.


Danke an Matt Firor für das Interview! Wenn ihr mehr zur Entwicklungsgeschichte von ESO lesen wollt, haben wir hier einen passenden Artikel:

ESO war zu Release richtig mies und gehört jetzt zu den besten MMORPGs – Was ist da passiert?

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EliazVance

Ich könnte noch so viel mehr nennen, wie die PvP-Battlegrounds oder das Antiquitätensystem. Doch so etwas können wir nicht jeden Monat bringen.

Was er nicht sagt. Hat auch niemand erwartet. Aber mal neue Skills für die bestehenden Klassen, statt einer neuen Klasse? Oder neue Waffenarten? Die Addons sind insgesamt recht dünn an Features, wenn man mal “mehr vom gleichen” abzieht bleibt in der Regel ein großes neues Feature pro Jahr. Ist das eine neue Klasse, geht quasi jeder der nicht neu anfangen will leer aus.
Allein beim Gedanken an die Skyshards für Skillspunkte krieg ich Brechreiz. Beim Gedanken daran, dass ich mir die für Twinks auch ausm Shop holen könnte wird aus dem Reiz dann ordentlicher Würfelhusten.

Das Spiel braucht nicht jeden Monat ein neues System. Das Spiel braucht auch nicht unbedingt jedes Jahr zig neue Dungeons. Für mich braucht es neue Wege, mit den bestehenden Klassen zu spielen.

Bin ja gespannt was da im Winter kommt. Was sie liefern ist für gewöhnlich ja richtig gut. Nur leider bringt das irgendwann nichts mehr, wenn sich die Leute durch das Moment-to-Moment-Gameplay langweilen weil der Templar auch nach 10 Jahren immer noch Biting Jabs / Puncturing Sweeps spammed.

ESO hat so viele großartige Dinge, schade dass es ausgerechnet bei den Klassen irgendwie auf der Stelle tritt.

Zuletzt bearbeitet vor 8 Monaten von EliazVance
mmo_experiment

Naja neue Klassen machen kein Spaß bei eso. Alle Wegpunkte fehlen, diverse gameplay Elemente müssen durch quest wieder freigespielt werden. Die erste 10 Stunden ist man damit beschäftigt alle spiel Elemente für die neue Klasse wieder freizuschalten.

Maximus106

“Versprochen, beim nächsten Patch wird alles gut.”

Compadre

Ich hatte mit dem Spiel eigentlich immer Spaß, egal ob ich es gelegentlich oder über die Pandemie progressiv gespielt habe. Kann das aber durchaus verstehen, dass einem etwas die Highlights fehlen. Habe in dem Spiel dann irgendwann nahezu alles gesehen, von den Storyinhalten bis zu den Raid-Triffectas… Irgendwann bist du dann auch mal durch mit einem Spiel.

Dazu gefällt mir die momentane META auch nicht. Fand das noch besser, als es wirkliche unterschiede zwischen Magicka und Stamina Chars gab. So wie es aktuell ist, kannst du die unterschiedlichen Ressourcen auch ganz weg lassen und wie andere Spiele lediglich noch auf einen Ressourcenpool setzen.

Sollten sie das wieder besser hinbekommen und sollte mal wieder ein Highlight kommen, bin ich denke ich sofort wieder am Start.

Direwolf

Vielleicht bin ich zu wenig Hardcore ESO Spieler. Aber ich find es super.

Der einzige Punkt ist der, dass ich gern ein Klassentoken hätte.

HJJ

Moin, was ist ein “Klassentoken”?

Maximus106

Dass du mit einem bestehen Charakter die Klasse wechseln kannst.

HJJ

Ah, okay. Vielen Dank und beste Grüße 😎

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