Der eigentlich so beliebte Boss von Blizzard sorgt mit 3 Aussagen für viel Ärger bei den Mitarbeitern

Der eigentlich so beliebte Boss von Blizzard sorgt mit 3 Aussagen für viel Ärger bei den Mitarbeitern

Der Blizzard-Chef hat seine Mitarbeiter verunsichert und demoralisiert. Es gibt weniger Geld und Angestellte, die man eher etwas belächelt.

Bei Blizzard „brennt die Hütte“ – schon wieder. Viele Mitarbeiter sind schockiert über neuste Aussagen des Chefs. Viel Geld wurde gestrichen, neue Regelungen sorgen mit hoher Wahrscheinlichkeit für Kündigungen und eine ganze Gruppe an Mitarbeitern fühlt sich nicht wertgeschätzt.

Schuld daran ist der Chef Mike Ybarra, der bisher für viele eine Art „Heilsbringer“ war. Doch in einer firmeninternen „Q&A-Runde“ häuften sich Aussagen, die zusammen einen neuen Skandal auslösten und die Motivation vieler Mitarbeiter ruinierten.

Viele der Aussagen in diesem Artikel stammen vom Magazin Game Developer, das mit Blizzard-Mitarbeitern gesprochen hat. Die jeweiligen Antworten von Ybarra haben sie sich dann noch von einem Blizzard-Spracher bestätigen lassen.

Blizzard kürzt Bonuszahlungen um 42 % – bei allen

Die erste schlechte Nachricht war die Ankündigung, dass die Bonuszahlung, die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens beteiligt, in diesem Jahr auf 58 % reduziert wird. Das hat viele besonders verwundert, da Blizzard ein extrem starkes 4. Quartal hatte und gleich mehrere Spiele und Erweiterungen erfolgreich veröffentlicht wurden – darunter etwa Overwatch 2 und World of Warcraft: Dragonflight.

Die Ankündigung sorgte für viel Frust und Wut. Zwar gilt diese Reduktion für alle Mitarbeiter – also auch die Chefs – doch Ybarra zeigte sich offenbar wenig empathisch und sagte:

Wenn ihr glaubt, dass die Führungskräfte viel Geld machen und ihr nicht, dann lebt ihr in einem Mythos.

Während es technisch natürlich stimmt, dass die Kürzung beim Bonus Führungskräfte und Angestellte betrifft, sind die Auswirkungen dafür doch drastisch unterschiedlich.

Oder etwas plakativer gesprochen: Wenn eine Führungskraft mit einem regulären Lohn von 300.000 $ im Jahr einen Teil der Bonus-Zahlung verliert, ist das für die Lebenssituation deutlich weniger dramatisch als wenn ein Angestellter mit 45.000 $ im Jahr den Bonus verliert, der sich bisher gerade so über Wasser halten kann.

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Blizzard beendet Home Office und sagt durch die Blume: „Wem es nicht passt, der kann ja gehen“

Schon vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Blizzard die aktuellen Regelungen zum Home Office auslaufen lässt. Viele konnten in den letzten Monaten vollständig von zu Hause aus arbeiten und mussten nur noch in seltenen Fällen ins Büro zurückkehren.

Nach dem Aussetzen dieser Home-Office-Regeln sind alle Mitarbeiter verpflichtet, mindestens 3 Tage pro Woche wieder ins Büro zurückzukehren. Das sorgt nicht nur für steigende Kosten bei der Anfahrt (die durch die Inflation zunehmend teurer wird) und mehr investierter Zeit für die Wege, sondern auch für Probleme bei einer ganzen Gruppe an Mitarbeitern.

Denn während der Hochzeit der Covid-Pandemie hatte Activision Blizzard viele Mitarbeiter eingestellt, die komplett als „Remote Worker“ im Home Office gearbeitet haben. So konnten auch neue Mitarbeiter gewonnen werden, die fernab von Blizzard-Büros lebten.

Auch diese Mitarbeiter sind nun verpflichtet, regelmäßig bei Blizzard aufzuschlagen, was dafür sorgt, dass viele umziehen müssten, um überhaupt ein Büro von Blizzard in der Nähe zu haben. Blizzard erwähnte aber auch, dass man einige neue Büros eröffnen will.

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Eine Frage an Ybarra war daraufhin, wie Blizzard verhindern will, dass diese Rückkehr zur Anwesenheitspflicht dafür sorgt, dass die Firma talentierte Mitarbeiter verliert. Daraufhin soll Ybarra gesagt haben:

Letztlich wollen wir, dass die Leute glücklich sind und wenn Entscheidungen mit eurer Zufriedenheit nicht in Einklang stehen und ihr nicht glücklich werdet, dann müsst ihr das tun, was euch glücklich macht.

Das wurde von vielen Mitarbeitern so interpretiert: “Wenn’s euch hier nicht passt, dann geht doch woanders hin.”

Ein Sprecher von Blizzard bestätige den Kommentar Ybarras gegenüber Game Developer, fügte aber an, dass man „auf das Feedback des Teams hören will“ und man das tue, was „langfristig das beste für das Unternehmen und die Spieler sei“.

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Qualitätskontrolle – Kein richtiger Job, in dem man eine Karriere sucht

Die größten Bedenken all dieser Änderungen gab es bei den Berufsgruppen, die aktuell am wenigsten verdienen. Dazu gehören vor allem Mitarbeiter der Qualitätskontrolle („QA“) und des Kunden-Supports. Diese Mitarbeiter haben ohnehin häufig Probleme, finanziell über die Runden zu kommen und sind demnach von diesen Einschnitten besonders betroffen.

In Bezug auf diese beiden Berufsfelder sagte Ybarra, dass „einige unserer Bereiche keine langfristigen Beschäftigungen“ sind. Laut Blizzard sei das so, weil man wolle, dass „die Leute sich weiterentwickeln und erweiterte Verantwortungen und Möglichkeiten wahrnehmen“.

Der Gedanke dahinter ist offenbar, dass sowohl Qualitätskontrolle als auch Kundenbetreuung keine Bereiche sind, die von Blizzard besonders wertgeschätzt werden und man nicht davon ausgeht, dass Mitarbeiter hier eine tatsächliche, langfristige Karriere verfolgen, bei denen man ähnliche Vorzüge und Boni genießen könnte, wie etwa im Spieldesign oder der direkten Entwicklung.

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Wenig verwunderlich, dass diese Ansichten die Moral vieler Mitarbeiter drückten. Gerade QA-Mitarbeiter versuchen seit Jahren mehr Anerkennung und Lohn zu erlangen und setzen sich dafür ein, dass ihre Arbeit als Beruf mit Karriere angesehen wird und nicht nur eine Sprosse auf der Leiter zu ganz anderen Karrieren sei.

Das Ansehen von Mike Ybarra bröckelt

Bisher hat Mike Ybarra bei Blizzard und auch der Community einen recht guten Stand gehabt. Er galt immer als „einer von uns“ – im Herzen ein Gamer, der auch etwa World of Warcraft auf hohem Niveau spielt und die Entwickler gegen den Willen der Leute „von oben“ schützt.

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Nach der Q&A-Veranstaltung scheint das Bild allerdings stark ins Wanken gekommen zu sein und bei vielen Mitarbeitern erhärtet sich der Verdacht, dass Ybarra sich vor allem darum sorgt, was am Ende des Jahres an Zahlen auf der Bilanz steht und die Umstände der Entwickler eher eine untergeordnete Rolle genießen.

In den sozialen Medien äußern viele Blizzard-Mitarbeiter und Familienangehörige ihren Unmut dazu. Einige dieser Tweets haben wir hier im Artikel mit eingebunden.

Quelle(n): gamedeveloper.com
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Todesklinge

Was wäre wenn:
“Bonuszahlungen von Bossen wird um 58% reduziert… alle voll happy 😁”

Huehuehue

K.a. ob eine Reduktion der Bonuszahlungen (nur) der Bosse um 58% einen ähnliche hohen Einsparungsbetrag ergeben würde, als sämtliche Bonuszahlungen auf 58%. Fakt ist, denen würde das sicher weniger weh tun.

Schnattermann

Wenn ich in einer Firma arbeiten würde, in der ich mich schlecht behandelt oder ausgebeutet fühlen würde, wäre ich weg.
Niemand wird gezwungen bei Blizzard zu arbeiten. Gründet eure eigene Firma und dann läuft alles so wie ihr euch das vorgestellt habt.

Oder auch nicht.

Aber man hätte auch hier seitens der Führung mit etwas mehr Feingefühl arbeiten können.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Schnattermann
Schnattermann

Tja, da haben wir wohl komplett verschiedene Ansichten.

Schnattermann

Ich denke, dass würde den Rahmen des Forums sprengen. Ich möchte hier auch kein Politikum daraus machen, letzten Endes geht es ja hier um MMOS und nicht um wirtschaftliche Konzepte.
Von einfach mal kündigen spreche ich auch nicht, aber man sollte sein Leben nicht in einem Job verschwenden den man nicht aushält oder der einen nervt. Das man erstmal eine Alternative erarbeiten muß sollte selbstverständlich sein.
Niemand sagt dass das einfach ist.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Schnattermann
Huehuehue

Wenn man seine Mitteleuropäer-Schablone (Sozialleistungen, Krankenversicherungen, weitgehend für das einzelne Individuum “kostenloses” Gesundheitssystem, ftw.) drauflegt und anhand der dann bewertet, dann sind die Ansichten tatsächlich einfach nur “unterschiedlich”.
Das ist halt bloß nicht US-amerikanische Lebensrealität – dort heißt “gehen, wenn es einem nicht passt” (60 Tage, weil Kalifornien gibt’s den Sicherheits-“Cooldown” bei einvernehmlicher oder unternehmensseitiger Kündigung) nach der Trennung lebt man ausschließlich nur noch von dem, was man eventuell an Ersparnissen hat, wenn man nicht sofort wieder einen Job findet.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Serigo

Das Blizzard nicht viel von Qualität hält, hat man ja in letzter Zeit zur Genüge gesehen. Vielleicht sollten die mal ihre Prioritäten überdenken, so nach den letzten Jahren voller Shitstorms.

SiskoD

In bezug auf diese beiden Berufsfehler? freudscher versprecher?

Drahn

Und wenn dann Diablo 4 erscheint, ist das auch wieder vergessen.

Aschmidt

Also mein Geld bekommen die nicht. Schon seit ca. 2 Jahren nicht mehr.
Und jedes Mal, wenn ich denke: ach vielleicht sollte ich doch Mal…..
Und dann kommt immer wieder solch eine Nachricht und dann versteckt mein Geld sich wieder in meine Tasche.

Huehuehue

Sehr integer!
Und, wenn du diese Einstellung tatsächlich überall und nicht nur bei einem so leicht verzichtbaren Luxusgut wie “Unterhaltung” durchziehst, dann chapeau, Hut ab!

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Luripu

Also diese “QA” Abteilung muss chronisch unterbesetzt sein
und natürlich schlecht bezahlt.
Wenn ich mir AAA PC Release anschaue wie Calisto Protocol,HL,Wild Hearts,
kann ich kaum glauben das es eine “QA” Abteilung überhaupt gibt.

Spiele Management 2023:
-Spiel ohne ausgiebige Qualitätskontrolle einfach auf Steam veröffentlichen
-“größtenteils negativ” Reviews kassieren
-rumheulen das die Spieler Schuld sind,warum das Spiel geflopt ist.

Todesklinge

Du hast vergessen dafür Vollpreis zu verlangen + ingame Shop!

Chitanda

Und Bettelpass

Firavun Anubis

Die Tatsache, dass Blizzard sich nicht mehr satt fressen kann, ist für mich ein weiterer Grund, Diablo 4 nicht zu kaufen. Es ist eine Schande, was mit diesem unternehmen geschieht. Die Angestellten tun mir wirklich aufrichtig leid. Diese Chefs bekommen mein Geld jedenfalls nicht. Ich werde diese Parasiten nicht mit meinem Geld alimentieren.😀

Huehuehue

😡

Gaminator

Einer in so einer Postion ist niemals einer der “einer von uns” ist, er hält sich an Zahlen etc. Er muss zuerst an die Firma denken und wenn er eine/n Familienmutter/-vater entlassen muss, dann wird er das auch machen. Es gibt keinen “kumpel Chef” es gibt Chefs die sind fairer und fähiger als andere, ja, aber mehr auch nicht. Daher – lieber Vorsicht walten lassen.

Firavun Anubis

Was für eine Art von Geschwätz muss man denn haben, um so etwas schreiben zu können? Die Gehälter der Chefs bleiben gleich und die Beschäftigten müssen den Gürtel immer enger schnallen.

Huehuehue

Bleiben sie nicht, auch deren Boni werden um denselben Anteil reduziert. Bloß fällt das dort weit weniger ins Gewicht, wenn die auch ohne Boni ob hohem Fixgehalt, bereits gut leben können, als bei denen, deren Fixgehalt alleine nicht ausreicht.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Gaminator

Hä? Meine Aussage bezieht sich zwar auf was ganz anderes, aber bist wohl etwas sehr benebelt. 🙂

Firavun Anubis

Und worauf genau bezieht sich deine Aussage? Kannst du mich bitte aufklären? Wie du weißt, bin ich ein bisschen benebelt.😅

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