Nach Skandal: „The Game Awards“ will Activision Blizzard nicht dabei haben

Nach Skandal: „The Game Awards“ will Activision Blizzard nicht dabei haben

Activision Blizzard muss einen weiteren Schlag einstecken. Bei den Game Awards 2021 dürfen sie keine neuen Spiele vorstellen.

Die negativen Nachrichten rund um und für Activision Blizzard reißen aktuell nicht ab. Eine Möglichkeit, zukünftige Spiele auf großer Bühne zu präsentieren, geht ihnen nun durch die Lappen. Auf den Game Awards will man Activision Blizzard keine Bühne bieten – man habe schlicht keinen Platz für Firmen, in denen es Missbrauch und Belästigung gibt.

Was sind die Game Awards? Die Game Awards wurden 2014 von Geoff Keighley ins Leben gerufen. Das ist immer der Host der Awards, aber man kennt ihn vielleicht auch von der Gamescom, denn dort produziert er das Programm für die „Opening Night Live“, auf der die größten Neuerungen angekündigt werden.

Bei den Game Awards geht es darum, die besten Spiele-Titel des vergangenen Jahres in zahlreichen Kategorien zu küren. Gleichzeitig ist es aber auch für viele Publisher und Entwickler eine Möglichkeit, kommende Spiele zu enthüllen und erste, exklusive Bilder der nächsten Top-Games zu zeigen.

Dieses Jahr finden die Game Awards am Freitag, den 10. Dezember statt – von 1:00 Uhr morgens bis um 5:00 Uhr.

Was wurde nun gesagt? Auf Twitter verkündete Geoff Keighley, dass Activision Blizzard keinen großen Auftritt bei den Game Awards haben wird. Lediglich in den Nominierungen tauchen Spiele von Activision Blizzard auf, immerhin wurden Call of Duty („Best Esports Game“) und Warzone („Best Ongoing Game“) nominiert.

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Auf Twitter erklärt Keighley dazu:

Die Game Awards sind eine Zeit der Feier für diese Industrie, die größte Form der Unterhaltung in dieser Welt.

Dort gibt es keinen Platz für Missbrauch oder Belästigung in irgendeiner Firma oder irgendeiner Community.

Geoff Keighley auf Twitter

Weiter erklärt er in einem Folge-Tweet:

Mir ist auch bewusst, dass wir eine große Plattform haben die Veränderung inspirieren und beschleunigen kann. Wir haben uns dem verschrieben, doch wir müssen alle zusammenarbeiten, um ein besseres und inklusiveres Arbeitsumfeld zu erschaffen, in dem sich alle wohl fühlen und so die besten Spiele der Welt bauen können.

Geoff Keighley auf Twitter

Wer sich auf große Neuankündigungen von Activision Blizzard gefreut hat, wird diese also wohl zumindest auf den Game Awards nicht erleben. Da zumindest Blizzard erst vor Kurzem auch die BlizzConline 2022 abgesagt hat, war zumindest aus dieser Richtung wohl ohnehin nicht viel zu erwarten.

Was für eine Bedeutung hat das? Dass ein so großer Entwickler wie Activision Blizzard abseits der Nominierungen und möglichen Gewinne in den Kategorien gar nicht vorkommt, ist relativ selten. Immerhin werden die Game Awards nicht nur genutzt, um vergangene Titel zu ehren, sondern auch einen Ausblick auf die Zukunft zu geben. Trailer oder kurze Kommentare der Entwickler zu anstehenden Projekten sollen Fans und Spieler schon ein bisschen hypen – ganz davon ab, dass es recht solide Werbung für die eigenen Projekte darstellt.

Dass auch die Game Awards Activision Blizzard keine große Plattform bieten wollen, ist ein weiteres, recht offenes Zeichen der Ablehnung und reiht sich in viele Kritiken ein. Schon die Chefs von PlayStation und Xbox hatten sich kritisch gegenüber Activision Blizzard und vor allem Bobby Kotick geäußert.

Quelle(n): stevinho.justnetwork.eu, dexerto.com
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ValeriaCaissa

Ich halte das Ganze für falsch. Eine riesige Firma hat interne Querelen, Leute meinen sie würden übergangen, würden nicht fair behandelt und dazu kommen vermeintliche Straftaten. Das gibt es aber in jedem größeren Unternehmen. Die Frage ist, ob man mehr als anderswo hat durchgehen lassen, ob man immer richtig entschieden hat oder ob der Prozess richtig abgelaufen ist. Aber das ist eine Frage die ein Gericht erst Mal klären muss.

Beim Thema Activision Blizzard wird mir zu sehr alles für bare Münze genommen und es ist zu viel Vorverurteilung im Spiel.

ValeriaCaissa

Ist es? Ja natürlich, es gibt bestätigte Vorfälle aber das hat Activision-Blizzard ja selber nicht bestritten. Ein Vorfall heisst aber nicht, dass die Firma dafür verantwortlich ist. Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich mir die Klageschrift tatsächlich angesehen, denn sie ist öffentlich einsehbar und da stehen sehr wenige Namen drin und sehr viel Vagheit. Nehmen wir als Beispiel nur den des Suizids. Selbst in meinem Unternehmen gab es das schon mehrfach. Das ist schlimm und an der Stelle sei gesagt, dass sich bitte jeder Hilfe suchen sollte, der mit solchen Gedanken spielt. Hier hat dir Presse übrigens immer wieder den Kodex nicht eingehalten und nicht auf Hilfe verwiesen. Auch bei dem Thema steht dort kein Name, es steht dort was jemand anderes behauptet. Mit eben jenem Wort “eine Mitarbeiterin behauptet”.

Es geht vor allem darum, ob Blizzard richtig mit denn internen Problemen umgegangen ist. Und das kann niemand von uns beurteilen, ebenso wenig wie Branchenleute. Die Berichterstattung und der Umgang führt aber immer wieder dazu, dass man eine bereits feste Position annimmt. Ja wann immer es bei Overwatch um Jesse McCree geht gibt es Leute die behaupten er hätte Frauen sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt. Dabei gibt es keine Vorwürfe, keine Anklage, kein Urteil. Gar nichts. Könnte jeder nachlesen, der die Klageschrift einfach Mal ansieht. Es gibt nur ein Foto von der Cosby Suite und selbst Skandalblatt Kotaku berichtet es war vor allem ein Platz der Zusammenkunft und nicht eine Vergewaltigungshöhle.

Chawkean

Ich schließe mich hier der gängigen Meinung an. Es ist sicherlich eine gut gemeinte Geste, um diese Umstände abzustrafen, allerdings kann man bei sexueller Belästigung und Sexismus nicht nur einen Täter bestrafen. Sexismus und Diskriminierung sollten in keiner Firma akzeptiert und toleriert werden.

ich wäre eher für die Nominierung „schlechtester Arbeitgeber“ oder „skandalösester Arbeitgeber“, in welchem eine Top 10 der großen Studios aufgeführt wird. Gewertet wird anhand von Skandalen, Diskrimierung im Betrieb und Verhalten des Unternehmens gegenüber diesen Skandalen. Um so größer der Skandal und umso schlechter die Aufarbeitung der Probleme, umso höher die Platzierung auf der Liste.

Von 10 – 1 werden verschiedene Summen an Hilfsprojekte gefordert und eine klare Aufarbeitung, um von der Liste runterzukommen.

Phoesias

Activision Blizzard bekommt Cancel Culture mal hautnah zu spüre

Ist aber schon bissle scheinheilig, wie hier in den comments bereits ausgeführt, die Probleme, wenngleich nicht in dem Ausmaß (zumindest nicht bekannt?), betreffen dann doch auch den ein oder anderen weiteren Publisher.

Ach und Thema Crunch ist ja auch schon
wieder out…

Seine vor political correctness triefende Stellungnahme holt mich jedenfalls aber mal so garnicht ab

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Phoesias
Kite5662

Die Game Awards ist ein Zirkusverein. Selbst wenn Blizzard dabei wäre – Was sollen sie bei Denen nominieren? Der 9.1.5 Patch?

Leyaa

Es ist ja schön, dass man ein Zeichen setzen will, aber wenn man da konsequent durchgreifen will, müsste man ebenso Spieleschmieden wie Riot Games, Amazon Games Studios oder Ubisoft mit einreihen. Und vermutlich haben noch viele andere große Studios Probleme mit Sexismus und Diskriminierung am Arbeitsplatz.

exelworks

Für mich hat das immer einen bitteren Beigeschmack.

Natürlich ist so eine Aktion ein starkes Statement und als Reaktion auf die Vorfälle auch wichtig und richtig. Dennoch bedeutet jede Form von Boykott auch Schaden für alle Mitarbeiter. Selbst Menschen die für die Umstände nichts können und vielleicht sogar Opfer gewesen sind.

Mit sowas wirft man halt schnell alle Leute in einen Topf.

Das ist fast so als wenn man bei häuslichen Missbrauch nicht nur den/die Täter bestrafft sondern die Opfer gleich noch mit.

Nicht nur das, sondern es wirkt auch etwas scheinheillig das jetzt kurz davor zu tun und erst nachdem Geoff konkret darauf angesprochen wurde.

Schlimmer jedoch ist, dass im Advisory Board der Game Awards immer noch Rob Kostich sitzt (Activision) welcher Kotick weiterhin den Rücken stärkt https://thegameawards.com/about. Klar muss man ein Signal setzten, aber dann die Mitarbeiter die am wenigsten damit zutun haben und sogar Opfer sind indirekt zu bestrafen ist nicht der richtige Weg.

Und wenn sie jetzt so reagieren hätten sie das genauso bei Riot und Ubisoft handhaben müssen die genauso ihre Klagen hatten. Ebenso Sony/ Playstation welche sich auch über Activision Blizzard aufgeregt haben und nun selbst Fälle im eigenen Unternehmen haben.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Azurael

Das mag sein, aber gerade bei einem Thema wie Missbrauch sollte man nicht unterscheiden und sagen nur weil die weniger schlimmes gemacht haben kehren wir das unter den Teppich und vergessen das ganze nach nem Jahr und die Unternehmen dürfen weiterhin alle Vorzüge geniesen weil das “schlimmere” Unternehmen in dem Moment im Fokus steht.

Und scheinheilig ist es für mich vorallem aus dem Grund dass immernoch Rob Kostich im Advisory Board sitzt wie oben beschrieben. Wenn man hier konsquent ist müsste man ihn entfernen sonst hat das für mich leider wenig Wirkung zu sagen “wir zeigen nix von Activions Blizzard, aber hinternrum dürfen sie weiterhin mitentscheiden und mitmachen”

Für mich fehlt insgesamt einfach eine durchgängige Konsequenz bei solchen Ankündigungen. Entweder man schließt alle aus die bis heute immernoch Vorfälle und Probleme haben oder man geht das Risiko ein nicht mehr glaubwürdig zu sein. Jedoch kann ich mir gut vorstellen dass man die Award Show dann sehr kurz halten muss und vor allem kein Geld generiert, wenn ein Großteil der Unternehmen nichtmehr auftreten darf.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Azurael
monk

jo, kann nicht verstehen, wie man sowas sagen kann. “bei denen ist das nicht ganz so schlimm wie bei blizzard, die kann man ruhig weiterhin unterstützen”. 😂

TheGardener

Siehst du, das ist das Problem mit solchen “News”.

“Ebenso Sony/ Playstation welche sich auch über Activision Blizzard aufgeregt haben und nun selbst Fälle im eigenen Unternehmen haben.”

ANGEBLICH!
Einer wurde jetzt direkt entlassen, ja, aber da wurde ja auch direkt gehandelt dann. Trotzdem redest du von einer Mehrzahl und forderst dann schon das die auch weg müssen und genau deshalb sollte man so “Gerüchte” nicht als news verbereiten! Ganz schlimm heutzutage!

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von TheGardener
ValeriaCaissa

Es ist mehr als nur Gerüchte, es ein Mix. Da werden verschiedenste Themen zusammengeschmissen, dazu hat man laufende Verfahren, unter dem Strich ist es ein riesiger Topf aus “keine Ahnung”. Das wäre das sinnvollste was man dazu sagen kann und nicht das, was man gemeinhin sagt, unter anderem dass die Industrie ein Sexismus-Problem hätte.

Rosco

Top! Umso weniger Werbefläche für so ein kaputtes Unternehmen, desto besser. Nur noch ein Scherbenhaufen der Laden.

Daniel999

Damit bestrafst du die Frauen bei Blizzard also noch mehr …

Rosco

Auch unter den Frauen gibt es schwarze Schafe. (Darf man diesen Term überhaupt noch nutzen?) Einige Frauen bei Blizzard übertreiben. Es ein wenig mit ihrer politischen Überkorrektheit und verurteilen mittlerweile generell alles was Weiss und Männlich ist. Beleidigungen, Unterstellungen und Rufmord gehören für diese Frauen bei Blizzard zum Twitteralltag. Sowas wird dort ebenfalls beschäftigt und keinen bei Blizzard scheint es zu interessieren. Ich erwarte von einem Unternehmen was predigt für alle Menschen ein willkommendes Betriebsklima zu schaffen, auch Frauen die sich fehlverhalten sachgerecht zu entsorgen.

Es geht auch nicht nur um die Skandale der jüngsten Zeit, sondern auch um das Große Ganze. Legendäre Spiele die Gaminggeschichte geschrieben haben total verhunzt, ich werde denen nie verzeihen wie sie WC3 mit Reforged total zerstört haben. Das ist eine Beleidigung an die Spielerschaft gewesen.

TheGardener

Diese News hier (die es natürlich überall gibt, nicht nur auf mein MMO) ist weit mehr Werbefläche als eine Nominierung bei den Game Awards. Ausserdem bestraft man hier 99% weil sich nicht mal 1% fehlverhalten haben.
Komplett der falsche Weg der hier gegangen wird!

Daniel999

Ist halt so in etwa wie:

Alle Flüge aus Weißrussland verbieten, weil Menschenrechte, Wahl, Folter
Damit würde man aber quasi nur die Zivilbevölkerung bestrafen.

Deswegen hat man Konten eingefrohren und Reisesperren gegen die Mächtigen verhängt

Verdient würde ich sagen, an Bobby Kotick festzuhalten trotz allem ist einfach ein Zeichen von “Uns interessiert es null, was die Leute denken, wir warten einfach bis sich der Trubel gelegt hat”. Klar gibt es genug andere Firmen mit ähnlichen Problemen oder Skandalen, aber da wurde zumindest öffentlich alles daran gesetzt, um die Fehler zu beseitigen (Was intern der Fall ist, schwer zu sagen)

Daniel999

Du sagst es “Trubel”

Nur weil sich Leute auf Twitter beschweren ist es noch lange kein Grund diesen Menschen Beachtung zu schenken

ChrisP1986

Ohne etwas zu behaupten, glaube ich nicht das der Rest von sämtlichen Publisher, eine reine und weiße Weste besitzen…

ChrisP1986

Ja das ist mir klar, aber im Prinzip dürfte man ja quasi nichts mehr auszeichnen, wo das generell stattgefunden hat…
Ich denke mir bei sowas immer nur, ja der hat mehr schlimmes gemacht, als der andere und muss dafür bestraft werden…
Es ist doch vollkommen egal wer wovon am meisten aufm Buckel hat, es ist bleibt trotzdem die selbe Missgunst, also sollten alle mit nachweislich Dreck auf der Weste ausgeschlossen werden und nicht nur der eine, weil er der schmutzigste ist…
Es bleiben ja alle schmutzig…🤷🏼‍♂️

Misterpanda

Ich glaube zwar nicht, dass sie dort brandneue Spiele ankündigen würden, aber natürlich werbemäßig schon doof für die Firma. Es ist ziemlich offensichtlich dass alle erwarten, dass bei Blizzard etwas verändert wird, nicht mehr nur die Fans. Das finde ich sogar gar nicht schlecht. Ich hoffe dass man dann in ein paar Jahren vielleicht auch wieder die Begriffe Blizzardgames und Qualität in einem Satz nennen kann. Wobei natürlich die Spiele-Qualität auch nicht nur von den Arbeitsbedingungen abhängt, an der Entwickler Einstellung und Philosophie muss auch gearbeitet werden. Nur weil Kotick irgendwann weg ist heißt das ja nicht dass sofort wieder die alte Qualität da ist. Trotzdem ist das ein gutes Zeichen, dass die Bedingungen als Grundlage anders werden müssen.

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