Die Profis in World of Warcraft betreiben gerade „Split Raiding“ – aber was sind diese „Splits“ eigentlich? Wir erklären euch den Begriff.
Wer sich aktuell für World of Warcraft interessiert, wird wohl auch schon vom „World First Race“ gehört haben. Hier treten die besten Gilden der Welt an, um als erstes einen Raid auf höchster Schwierigkeit zu meistern. Doch wenn man dann in die Streams der Profis schaut, könnte man verwundert die Stirn runzeln. Häufig machen die Profis gar nicht den mythischen Raid, sondern sind nur auf normal oder heroisch unterwegs.
Auf dem Bildschirm steht dann zumeist als Erklärung, dass gerade „Splits“ oder „Split Raids“ gemacht werden.
Doch was bedeutet das eigentlich und warum machen die weltbesten Spieler das?
Was sind „Splits“? Als „Split Raiding“ bezeichnet man es, wenn die eigentliche Profi-Raidgruppe sich in mehrere Gruppen aufteilt („aufsplittet“) und dann eigene Raidgruppen erstellt, um stattdessen den heroischen und normalen Raid zu säubern. In der Regel sind in solchen Gruppen lediglich 3 bis 7 Charaktere aus dem Profi-Raid, der Rest wird mit Zweitcharakteren, Fans oder Söldnern aufgefüllt.
Schon zu Beginn eines solchen Split-Raids ist klar: Sämtliche Ausrüstung, die im Raid fallen wird, geht in jedem Fall an die Profis. Alle anderen treten ihren Anspruch auf Beute ab.
Das führt dazu, dass man beim Betrachten der Streams häufig sieht, dass die Profis in scheinbar unterschiedlichen Gruppen unterwegs sind – das dient aber lediglich dem Erhalt von Ausrüstung.
Warum machen die Profis das? Der Grund ist simpel: Starke Ausrüstung. Um die härtesten Inhalte zu meistern, müssen die Profis an die bestmögliche Ausrüstung gelangen und die gibt es eben auch im heroischen und normalen Raid. Denn die Profi-Gilden am oberen Ende (also etwa Method, Echo oder Team Liquid) spielen alle auf einem extrem hohen Niveau, das spielerisch äußerst nah beieinander ist. Unterschiede gibt es eben vor allem in der Ausrüstung.
Ein paar Nachkommastellen an Leistung durch ein oder zwei bessere Items können am Ende den Unterschied zwischen einem „World First Kill“ und der Niederlage machen.
Pro Woche haben Charakter nur ein einziges Mal Anrecht auf Beute von einem Boss. Wenn Charakter A also beim Bezwingen von „Königin Ansurek“ anwesend war, kann er in dieser Woche keine Beute von der Königin (auf der gleichen Schwierigkeit) mehr erhalten. Das gilt auch dann, wenn für Charakter A gar kein Item gedroppt ist, sondern andere Mitspieler den Loot gewonnen haben. Da ein Boss aber nur zwischen 4 und 6 Items droppt, bekommt jeder Charakter nur in seltenen Fällen Beute.
Daher ist es nur effizient, sicherzustellen, dass Beute im Falle eines Falles sofort an die Profis weitergereicht wird und diese Charaktere ein besonderes Anrecht haben.
Ist das denn erlaubt? Ja, grundsätzlich spricht nichts dagegen, den Beuteerhalt zu maximieren. Für viele Spieler und Fans ist das sogar eine gute Möglichkeit, mit den Idolen der Profi-Gilden mal in Kontakt zu kommen – oder sogar ein bisschen Gold zu verdienen.
Denn schon im Vorfeld zu einem „World First Race“ suchen die großen Gilden immer nach Unterstützern, die sich dazu verpflichten, in den Split-Raids mitzukommen und ihre Beute an die Profis abzudrücken. Vergütet wird das in aller Regel mit einer netten Summe an Gold – zwischen 100.000 und 300.000 Gold gibt es zumeist für 1-2 Stunden, in denen man durch den normalen oder heroischen Raid durchrennt und dabei sogar weitestgehend von den Profis „gezogen“ wird.
Was sind die Nachteile von Splits? Nachteile gibt es einige, wobei zwei vor allem in Gewicht fallen.
Der erste Punkt ist der Druck, der durch die Existenz von Split-Raids besteht. Aus Sicht vieler ermuntert die Existenz von Split-Raids ein „degeneriertes“ Verhältnis zum Spiel. Es kann sich nämlich lohnen, viele Charaktere auf maximaler Stufe zu haben, um mehrere Split-Raids zu veranstalten – in der Hoffnung, dass einer davon die bestmöglichen Drops bekommt. Je mehr Charaktere man auf maximaler Stufe besitzt, desto mehr muss man an Split-Raids teilnehmen, um endlich den „perfekten“ Charakter zu erhalten.
Der zweite negative Punkt ist wohl der Unterhaltungsfaktor. Denn für die Community und Fans des World First Race ist es in der Regel sehr ermüdend, den Profis dabei zuzusehen, wie sie stundenlang (für sie) triviale Inhalte farmen, um die Ausrüstung zu verbessern. Das stört häufig das Gefühl eines Wettrennens, weil der Eindruck entsteht, dass die Profis gerade lieber andere Inhalte spielen – selbst, wenn die notwendig für das spätere Vorankommen sind.
Was haltet ihr vom Split-Raiding oder auch nur der Existenz dieser Splits? Ist das eine gute Sache, um möglichst effizient zu sein? Oder sollte Blizzard das unterbinden und so ein Gameplay gar nicht erst ermöglichen?
Wie gut die Erweiterung The War Within als Ganzes ist, wollten wir hier von euch wissen.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Ich halte es für unsauber. Wenn Blizzard wollte das man sich schneller ausrüstet würden sie die Droprate erhöhen. Ist ein weiterer Punkt weshalb die Firstruns offiziell sein sollten. Dann könnte man da auch Regeln vorgeben.