Warum machen uns MMORPGs wie WoW zu unfreundlichen Idioten?

Warum machen uns MMORPGs wie WoW zu unfreundlichen Idioten?

In MMORPGs benehmen sich viele Spieler wie die Axt im Wald. Doch woran liegt das? Warum verändern sich Spieler in Online-Rollenspielen wie WoW so rasch?

Dass es in Online-Spielen auch gerne mal etwas rauer zugeht, ist ein alter Hut. Wer irgendein Multiplayer-Onlinespiel oder ein MMORPG gezockt hat, der weiß, was für Beleidigungen da manchmal durch den Chat oder Voicechat fliegen. Doch in MMORPGs werden aus Opfern gerne Täter. Aus freundlichem Neuling wird aggressive Pseudo-Elite – und das oft in wenigen Tagen.

Warum machen MMORPGs uns so schnell zu so unfreundlichen Idioten?

Vom Noob-Tank zum Mecker-DD in 2 Schritten

Gerade in MMORPGs merke ich, Cortyn von MeinMMO, immer wieder, wie manche Spieler eine „Ich bin die Elite und ihr seid alles Deppen“-Einstellung haben und die stolz zur Schau stellen. Mit steigender Erfahrung in einem Spiel wird dieser Zustand schlimmer.

Ich merke das auch an mir selbst, ich bin davon nicht frei.

Ein gutes Beispiel ist da eine Szene im Dungeon Kronsteiganwesen (Waycrest Manor) in World of Warcraft. Als Tank-Spieler gibt es dort einige Gruppen, die etwas tückisch platziert sind. Man zieht sie quasi zu sich, sobald man einen Raum betritt und hat keine Chance, sie vorher zu entdecken. Weil man beim Betreten des Raumes aber schon eine andere Gruppe im Visier hat, werden dabei gerne mal beide Gruppen gepullt, was zu großem Chaos führen kann.

WoW BFA Tiragardesund Witch
Im Kronsteiganwesen kann man leicht Fehler machen – die Fehler macht jeder Tank mindestens ein Mal.

Das ist vermutlich ein Fehler, den jeder Tank, der neu das Tanken anfängt, exakt einmal macht. Ich auch. Da unser Heiler ziemlich gut war, hatten wir das gerade so überlebt. Trotzdem gab es gleich ein „tank, you retard?!“ im Chat zu lesen, bei dem ich schon keine Lust mehr hatte und mir zerknirscht lächelnd dachte: „Du mich auch“.

Spulen wir jetzt mal 10 Wochen vor. Gleicher Dungeon, andere Konstellation. Dieses Mal war ich als Schadensverursacher mit. Vom Tank hatte ich sofort den Eindruck, dass er seine Sache vermutlich zum ersten Mal macht. Er lief etwas verwirrt durch die Gänge, schien den Weg nicht zu kennen und es gelang ihm auch nicht auf Anhieb, alle Feinde an sich zu binden, indem er die Bedrohung auf sich zog.

Es war mehr als offensichtlich: Der Tank erfüllt seine Rolle zum ersten Mal und steht noch ganz am Anfang seiner Karriere. Auch wenn das keiner sagte, wusste ich das. Es war nicht zu übersehen.

Jeder ist mal ein Tank-Neuling. Aber das vergisst man gerne.

Wieder kamen wir an die bereits erwähnte Stelle mit den beiden Gruppen und in Gedanken hörte ich mich sagen „Hoffentlich pullt der Depp nicht beide Mob-Gruppen, sonst war’s das“.

Natürlich hat er beide Gruppen erwischt und natürlich endete es in einem Wipe von uns allen. Ich war angefressen. Ich beleidige Leute zwar nicht im Chat, aber in Gedanken hatte ich dem Tank schon ein paar Worte zugeordnet, die man im amerikanischen Fernsehen mit Piep-Tönen überspielt hätte.

Erst später wurde mir klar: Eigentlich war doch ich das Problem und nicht der Tank.

Ich sah doch, dass der Tank neu war und hätte eingreifen und ihn warnen können. Tat ich aber nicht, weil ich offenbar in dem Augenblick nur die Bestätigung wollte, dass der Tank tatsächlich so ein Noob ist, wie ich ihn mir bereits ausgemalt hatte.

Das Verständnis für Neulinge und Fehler sinkt rasch

Und auch ihr, die (meistens) lieben Leser, seid offenbar nicht ganz frei von so einem Verhalten. Das will natürlich niemand gerne hören, entspricht aber doch dem, was man so manchmal in der Kommentar-Sektion zu sehen bekommt.

Ein jüngeres Beispiel war der Artikel „Ob ihr es glaubt oder nicht, WoW ist zu schwer für Neulinge“. Dort ging es darum, dass World of Warcraft mit all seinen Systemen und der fehlenden Übersicht zu komplex ist, um von Neulingen ohne Hilfe und Anleitung durchschaut zu werden.

Die Kernaussage war, dass Neulinge entweder viel Hilfe benötigen oder zahlreiche Stunden in Guides und mit Anleitungen außerhalb des Spiels verbringen müssen, um ihre Ziele und Aufgaben zu kennen.

“Spiel halt was anderes” ist nicht gerade der Top-Hinweis, der weiterhilft.

In den Kommentaren zeigte sich häufig fehlende Empathie für Neulinge oder das typische „Pseudo-Elite-Denken“ von Gamern mit grundsätzlichen Aussagen wie:

  • Also ich habe das ja auch von ganz alleine gelernt, dann kann jeder andere das auch.
  • Die neue Generation WoW-Spieler will ja einfach nur viel Loot ohne Aufwand, am besten schon fürs Einloggen belohnt werden.

Gerade der zweite Punkt ist interessant. Im Artikel wurde niemals gesagt, dass der neue Spieler nicht für Belohnungen arbeiten will. Er wollte nur gerne wissen, welchen Weg er einschlagen muss. Er wollte diesen Weg sehen können, ohne erst ewig danach googeln zu müssen.

Zusammen mit sarkastischen und zynischen Sprüchen, die immer wieder erklärten, wie blöd doch Vorgehensweise X oder Y war („Mit Dämonenjäger anfangen ist eine dumme Idee“ oder „Er sollte von 1 leveln, dann lernt man alles, so wie ich auch“) waren einige der Kommentare alles andere als hilfreich.

Auch wenn ich nicht für die Kommentarschreiber sprechen kann, so glaube ich doch, dass dahinter das gleiche „Pseudo-Elite-Denken“ steht, das ich im Kronsteiganwesen an den Tag gelegt habe. Frei nach dem Motto: „Also ich weiß wie der Hase läuft, jeder der das nicht hinkriegt, ist ein Nappel und mir eindeutig unterlegen.“

Den “Nappel von damals” hätten wir heute wohl nicht mehr genommen.

So ein Verhalten merke ich auch in der Gruppendynamik, die sich langsam verändert. Während es vor Monaten noch ausreichte, einen “Random-Spieler” mitzunehmen, wenn der innerhalb von 60 Sekunden zumindest ein kurzes “Hi” in den Chat schreibt, werden jetzt manchmal schon Seiten wie raider.io überprüft.

Das ist ein schleichender Prozess, dem ich mich nicht ganz entziehen kann. So eine Elite-Auswahl wird wohl nur noch schlimmer, wenn man Verderbnis-Effekte frei aussuchen kann.

Ich weiß nicht genau, warum wir dieses Verhalten so schnell annehmen. Ich kann nur vermuten, dass man damit das eigene Selbstbild ein bisschen aufpolieren will und sich von denen abgrenzt, die „nicht so erfahren“ wie man selbst sind. Denn in jedem Kommentar, der irgendwen zurechtweist, dass er Fehler X oder Y begangen habe, schwingt eigentlich mit: „Also ich hätte das ja richtig gemacht, denn ich habe Ahnung.“

Doch genau das sorgt oft dafür, dass wir auf andere wie unsympathische, unfreundliche Idioten wirken.

Also mein Tipp an alle, mich eingeschlossen: Fahrt mal einen Gang runter und bleibt nett. Das Spielgefühl aller wird dadurch besser, wenn wir uns einfach mal vergegenwärtigen, dass wir auch nicht von Geburt an die Skillgötter vor dem Herrn waren – und es vermutlich niemals sein werden.

Oder wie seht ihr das?

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33 Kommentare
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Sternwuffel

Top Dagor ist da auch ganz lustig.
Als eh zu fetter Heiler, renn ich vor, außen rum natürlich und warte.
Tank zieht voll durch und bleibt auf halben Wege stehen.
Ich meinte, soll er halt ran kommen….
Direkt kam “jeder hätte mal klein angefangen”.
Natürlich, sofern man denn auch wirklich klein wäre und sichtlich keine Ahnung von dem Dungeon hat.
Das sieht man aber schon mit 2 Klicks. 😀

Oder als Tank, macht man zwar schon Tempo, doch gibt es immer Helden, die noch fleißig pullen müssen.
Stört mich erstmal nicht…
Setz ich nach dem Boss halt noch mal eins drauf!
Als Teddy ist man schon nicht der schnellste….
Zack wird sich an allem aufgehängt und gejammert was das Zeug hält.

Also, was will man nun eigtl?

Platzend und anstachelnd sind da sowieso ganz nette Sachen.
Was macht man als DD da?
Ein mob wird schon seid gefühlt 30 Metern gezogen und entsprechend größer.
Spotten, weg laufen und hoffen dass die Fernkämpfer drauf hauen.

Bei platzend nimmt man neuerdings grundsätzlich die größten Gruppen, die natürlich ganz schnell fallen müssen.
Verrecken garantiert, Heiler wird nieder gemacht.

Und dann immer wieder die Chats.
Dies, das und jenes bringt mir nichts.
Ich will nur ein höheres Itemlevel!

*kotz brech würg

Am 2 ten Boss bereits 38 Tode, wird die Aktion entspannt abgebrochen.
Nicht weil die Leute zu schlecht sind, sondern weil die Kenntnisse der eigenen Klasse und der Dungeon einfach noch nicht sitzen.

Neue Gruppe, neues Glück.
OK, kein. Rio, kein Gear, kann ja nur schief gehen xD
Dachte ich….
Als Heiler wird man zwar großteils ignoriert, aber kein Problem. Da wurden Fläschchen und Fähigkeiten raus gehauen, als gäbe es dafür einen Erfolg.
Mein Lächeln wurde breiter und breiter.

Also bleibe ich dabei.
Rennt eine Instanz lieber bis zum erbrechen, auch wenn es keine Verbesserung verspricht, doch zum lernen und probieren,damit es dann später runder läuft.

Mit den vielen verschiedenen Klassen und Talent Kombis, hat man irgendwann auch einen Blick dafür, ob die Leute nun einfach ungeübt oder bloß mit Absicht mies spielen.

Aber wehe man hat mal eine Frage….
Da überschlagen sich die Leute mit beleidigungen und mit Glück hat man mal jemanden, der einem alles lang und breit erklärt.
Wobei man dann auch skeptisch werden könnte….
So macht es zumindest den Anschein.
Oder der eine der sich wirklich Zeit nimmt, wird dann halt ignoriert.

Also, was wollen die Leute eigtl?

Bei jedem meiner “ersten Male”, hab ich mir nachher die angeschaut, die am lautesten geschrien hatten.
Viel kam da selten bei rum… Welch ein Wunder 🙂

Für mich ist klar, GS spricht nicht für Erfahrung!
Rio sowieso nicht.

Schau nicht was andere machen, sondern probier dich selbst aus.
Und ja, man darf auch mal jemanden doof finden.
Nur seid immer nett zu euren Heilern, denn ohne geht’s oft nicht.

Wenn ich als Heal oder Tank direkt angepampt werde, kommt die Quittung garantiert.
😀

WurstWiesel

Viele Spieler haben im echten Leben einfach wenig Selbstvertrauen, werden genauso so behandelt und flüchten sich ja auch oft genau aus diesem Grund in Online-Rollenspiele. So war es bei mir auch als ich angefangen habe. Dort bekommt man schnell Anerkennung, ist der strahlende Held, der man im echten Leben nie sein wird usw.
Da werden einige Zeitgenossen genau zu dem, was sie in der Realität am eigenen Leib erfahren. Sie fühlen sich auf einmal als die Geilen weil es endlich einen Bereich des “Lebens” gibt, in dem sie glänzen können und das lassen sie andere spüren. Aus dem Grund habe ich mit WoW auch vor Jahren aufgehört.

chips

Ja, diese Überheblichkeit von Menschen scheint allen eigen zu sein. Man sieht es dann besonders gut, wenn man Politiker anschaut, die alles besser wissen und sich über langjährige Warnungen von Experten hinwegsetzen oder einer Minderheit glauben, die dem eigenen Weltbild entspricht (siehe Klimaerwärmung). Und das Schlimmste ist, dass es wirklich jeden ausnahmslos betrifft. Mal mehr mal weniger.
Ich habe als Heiler auch schon Leute ins Unglück laufen lassen, obwohl ich wusste, dass es höchstwahrscheinlich in einem Wipe enden wird. Hab nicht in den Chat geschreieben, dass ich nach nem Kampf oom bin und das Trinken nicht abgebrochen, obwohl ich gesehen habe, dass sie viel zu früh wieder Mobs pullen. Ich habe Tage an denen mach ich das durchaus. Aber an anderen weise ich einmal drauf hin, dass ich ab und zu mal ne Pause brauche und dann lass ich es dabei. Ist ja schliesslich auch die Aufgabe des Tanks ein bisschen auf mein Mana zu achen.
Ganz besonders kenne ich das aus meinem Berufsleben. Wenn man im Sozialbereich arbeitet, mit Menschen zu tun hat, die in einigen Bereichen verunsichert sind oder immer wieder dazu tendieren falsche Entscheidungen zu treffen, von denen ich aus Erfarung und wegen meiner Ausbildung weiss, dass sie langfristig schädlich sind. Aber genau da muss man besonders vorsichtig sein. Selbst wenn man recht hat kommt es schwer drauf an, wie man ein Problem handhabt.
Nach dem Wipe sich aufregen und den anderen Spieler zur Sau machen ist halt einfach, man wird die Anspannung schnell los und wertet sich seber damit vielleicht sogar auf (auch wenn das ein falscher Eindruck ist). Viel besser wäre es sich zurückzunehmen, zu fragen was man besser machen kann und das dann umsetzen. Weil man immer Einfluss hat und was tun kann. Selbst wenn man vermeindlich nichts falsch gemacht hat.
Oder anders gesagt: Besserwisserisch sein gehört zum Mensch sein dazu. Die Frage ist wie man damit umgeht. Ob man es schafft das zu erkennen und gegenzusteuern. Weil am Ende ist auch WoW doch nur ein Spiel, auch wenn man zum 4. Mal an einem Boss im “easy Raid” gewiped ist.

Lukien

Dieses Thema ist zu komplex als das ich darauf, ohne ein Roman zu verfassen, angemessen und ausreichend antworten könnte. Der Tank muss alles wissen, können und am besten noch über Wasser laufen und Wunder wirken, geredem am Anfang hatte ich es zu spüren bekommen, wurde ich mit Spott, Beleidigungen und Ignor nur so überzogen und das im Bereich M0, M2 also die Instanzen die zum Üben gedacht sind. Ich hatte mich nicht davon abschrecken lassen und mich mit der Materie, durch Guides etc. zu einem guten Tank entwickelt, kenne mittlerweile die Innis, Affixe usw. Auswendig und dennoch, werde ich für fast jedes Missgeschick der Gruppe verantwortlich gemacht. also was tun, um den Beleidigungen zu entgehen? Vor einigen Wochen hatte ich noch pingelig genau die Heals beäugt, Ausrüstung, Talente, Erfolge etc. Aber auch das war keine 8 Garantie und ein Low Heiler, 450, hatte mir zudem bewiesen, dass er in der Lage war besser zu sein als so mancher 470er! Verwirrung, Ratlosigkeit, was tun um den Beleidigungen zu entgehen und trotzdem, daß Spiel zu spielen, daß mir sonst so gefällt? Antwort bleibt aus.

Ich bin Heiler in WoW und habe einen extrem lange Zündschnur ich mag es eigentlich gerne mit Tanks zu spielen die Anfänger sind, da passieren lustige Sachen. Ausserdem ist es für mich irgendwo auch ein Erfolg eine Gruppe die schlechte Karten hat, durch die Instanz zu bringen.

Ich mag die ersten beiden Wochen eines Addon am liebsten, wenn alle bisschen planlos sind und vielleicht sogar die Klasse gewechselt haben,

Allerdings gibt es da auch zwei Kategorien Tanks.
Die eine ist dankbar dass man sie machen lässt und nicht gleich nach dem ersten Wipe kickt und bedankt sich, wenn man ihnen den Arsch rettet.
Ausserdem es gibt auch öfters welche die sich bei mir erkundigen ob sie gut zu heilen sind bzw. ob es Spikes gibt mit denen ich Mühe habe. Ich denke diese Leute werden dann mal wirklich gute Tanks.

Und die anderen machen offensichtliche Fehler und versuchen es auf Die DD oder auf mich abzuwälzen die mag ich ganz besonders 🤪 das sind meisten Veteranen mit Zweitskillung.

Was ich aber gar nicht ausstehen kann sind DD meinen pullen zu dürfen wenn es ihnen zu langsam geht. Ich finde man sollte sich nicht für eine Instanz melden wenn man keine Zeit hat. Wenn es jemandem langweilig ist soll er halt ein Film schauen nebenbei. Oder man meldet sich gleich als Pullbot wenn man denn Aggro umleiten kann aber dann weis der Tank Bescheid und dann geht das easy.
Weil ich mir halt Zeit für den Dungeons nehme ist mir auch scheiss egal ob ein DD viel oder wenig Schaden macht. Das DPS-Ding ist eh völlig überbewertet seit Jahren schon.
Solange der Boss nicht in Enrage geht oder ich oom bin ist alles im grünen Bereich keine Ahnung warum man sich so schinden muss…

Ich akzeptiere auf jeden Fall kein Mobbing in meiner Gruppe egal wie scheisse jemand spielt Fehler dürfen passieren es ist ein verdammtes Spiel und solange keiner stirbt gibt es nix zu motzen und man weis ja random nicht wer da am PC sitzt. [Mod.Edit: Teil gestrichen]

Natürlich hält mich das nicht davon ab, ausserhalb des TS zu fluchen wie ein Rohrspatz selbst wenn es gut läuft 😉

TorteTV

vielleicht hat er eine Behinderung oder ist Franzose.

Also den fand ich jetzt etwas unfair. Da werden sich Österreicher aber benachteiligt fühlen. :silly:

Ich bin doch nicht Fremdenfeindlich, ich hasse alle Menschen gleich…

Neowikinger

Schöner Artikel, gefällt mir wirklich gut.

In WoW scheint es aber auch schlecht gelöst zu sein, Neulinge zu erkennen, oder?

In FF14 gibt es am Anfang von einem Dungeon immer eine kleine Videosequenz und die Info, dass jemand den Dungeon noch nicht abgeschlossen hat. Dadurch weiß man zwar nicht wer den Dungeon noch nicht abgeschlossen hat, aber da die meisten Spieler es so eingestellt haben, dass bereits einmal gesehene Sequenzen übersprungen werden, ist es dadurch sehr schnell klar, wer der Neuling ist und man kann sich darauf einstellen.

Wobei ein “Hi, 1st time”, auch sehr hilfreich ist.

Andererseits gibt es auch viele Neulinge, die wollen sich nichts sagen lassen und reagieren beleidigt, wenn man ihnen Tipps geben möchte.

Gerade dieses Wort “Elite” oder “Pseudo-Elite” wird da oft gern benutzt, aber ganz ehrlich? Wenn man ein MMO schon X-Jahre spielt und dem Neuling dann einen Tipp gibt, heißt das nicht, dass man sich elitär fühlt und mit seinem Wissen angeben möchte, sondern, dass man helfen möchte, weil man es einfach besser weiß!… Andererseits… dann schaue ich in FF14 in den Mentorenchat bzw. lasse mir Screens zukommen, was dort die Mentoren mit eben vielen Jahren an Erfahrung von sich geben und denke mir “shiiiiiiiit, wie kann man nur so falsche Infos an die Newbies weitergeben.”^^#

Um mal von mir zu sprechen:

Denke ich oftmals, dass ich besser bin bzw. es besser weiß? Ja, absolut und dazu stehe ich auch. Dafür habe ich auch viel Zeit in FF14 verbracht (ca. 7000 Stunden xD) und mich intensiv mit den Klassen auseinandergesetzt und wer mich kennt, weiß, dass ich mir gegenüber absolut selbstkritisch bin und ich am Häufigsten über mich selber meckere, weil ich es hätte besser machen können. Da ist dann eben doch dieser eine Skill, den man nicht benutzt hat, obwohl er strategisch benutzt, viel bringen kann oder dieser eine Schritt zu viel oder zu früh, der dafür sorgt, dass der Cast abbricht etc. etc. Diese kleinen Dinge, die einen durchaus ärgern können, aber auch motivieren, an sich zu arbeiten und das Beste aus sich selber herauszuholen.

Wie bin ich nun eigentlich zu anderen Spielern?

Zuerst zu den Neulingen:

Wenn jemand sagt, dass er irgendwo neu ist oder eben am Anfang des Dungeons die Videosequenz guckt und dann noch die Meldung kommt, dass jemand Neues dabei ist, dann eigentlich ziemlich gechillt. in der Regel bin ich als Heiler unterwegs, also ist mir dann direkt klar, dass ich hier kein perfektes oder gutes Gameplay erwarten kann und auch, dass die Person die Mechaniken nicht kennt und (viele) Fehler machen wird. Darauf stell ich mich dann entsprechend ein und bin heile hier auch gern mal viel mehr, als eigentlich nötig ist, sofern ich sehe, dass die Person sich auch einigermaßen Mühe gibt. Man erkennt in der Regel ziemlich einfach, ob jemand Schaden kassiert, weil er es nicht besser weiß oder weil er einfach zu faul ist, aus einer AOE raus zugehen. Wobei das jetzt nicht heißt, dass ich nicht heile, nur weil man mal in einer AOE steht. Man kann ja auch einfach mal einen Fehler gemacht haben. Aber wenn so ein Dungeon 15 bis 20 Minuten dauert, ergibt sich schnell ein Bild, ob es tatsächlich nur ein Fehler war, Unwissen… oder eben Absicht.

Wie bin ich zu anderen Spielern, die keine Neulinge sind?

Am Anfang des Dungeons checke ich immer das Gear der Gruppe. Ich sehe dadurch, welches Rüstung sie tragen und ob sie Materia gesockelt haben. Ggf. wird auch noch geprüft, wie viele Chars auf 80 sind, damit ich erst einmal eine grobe Vorstellung davon habe, was ich von der Person erwarten kann.

Ist das Gear wirklich schlecht und nur ein oder zwei Chars auf dem maximalen Level, dann gehe ich davon aus, dass die Person vermutlich keine zu große Erfahrung hat, wenig Schaden fährt und zudem relativ viele Fehler machen wird. In dem Fall habe ich auch noch eine relativ hohe Toleranzgrenze, was Fehler angeht, möchte ich meinen und verzeihe viel.

Hat die Person aber X-viele Chars auf max. und dazu noch entsprechendes Gear, dann erwarte ich einfach, dass die Person ein gewisses Skilllevel mitbringt und nein, damit meine ich nicht den Schaden, sondern, dass die Mechaniken richtig gespielt werden und dass man nicht den AOEs stehen bleibt. Auch hier können Fehler mal natürlich passieren, aber auch hier ergibt sich natürlich wieder schnell ein Bild, wodurch man weiß, was ein Fehler ist und was einfach nur Faulheit. Gerade faule Tanks können hier ein schweres Los mit mir haben xD Du machst einen Big Pull, ziehst aber keine CDs? Das ist schlecht, denn ich lasse eiskalt die Gruppe wipen. So etwas unterstütze ich nicht. Zwar bitte ich dann (ohne beleidigend zu werden), dass man doch Def-CDs nutzen soll, aber im schlimmsten Fall, gab es dann zuvor eben den Wipe (Je nach Schaden durch die DDs bzw. von mir, gibt es auch mal keinen Wipe und ich bitte nach dem Kill der Adds darum). Ein Blackmage glaubt in den AOEs stehen bleiben zu müssen, damit er fertig casten kann? Klar, kein Problem :3 Aber er soll nicht glauben, dass ich ihn dafür extra hochheile oder gar wiederbelebe, wenn er dadurch stirbt. usw usw.

Ich selber beleidige zu 99% nie im Chat (ja, das habe ich auch schon mal gemacht, ist aber die absolute Ausnahme und laaaaange her), wer aber mit mir im Discord oder ner PSN Party ist, hat oftmals Spaß, wenn ich dort Salty ohne Ende bin xD Andererseits: Besser dort und dafür den Run ohne Auseinandersetzungen mit den Randoms zu Ende gebracht, als Ingame, oder?

David

Glaube tatsächlich, dass vieles davon einfach durch diverse Änderungen in MMORPG’s und der fehlenden Sozialkompetenz vieler Spieler dazu beigetragen hat. Soweit ich mich daran erinnern kann, gab es früher im Urzenit des online gaming, solche Momente eher ganz selten. Damals gab es eben einfach nunmal mehr Regeln, kleinere Gilden (keine Ninjainvites) wo wirklich der Großteil der Spieler sich auch noch länger kannte. Es gab keinen Dungeonfinder per se und auch noch Menschen die nicht ständig als erstes schrieben, nein bei meiner ps4 war nie ein headset dabei 😉 Man hat ja auch nicht mit Aussagen gekontert das ist total unfair dass da Leute viel mehr Zeit zum Spielen hatten und nicht sofort als HartzIV kein rl Geeks verteufelt wurden und die Liste ist im Endeffekt endlos. Ich denke tatsächlich, dass Spieleentwickler durch gewisse Verhaltensweisen (EA, Blizzard, Bethesda) als auch die generelle Erwartungshaltung und väVerrohung der Spieler und das komplette f2p Modell dazu beigetragen haben. Früher wurden viele Spieler von Progressgilden auch gerne zu diversen Aktivitäten eingeladen wenn sie sich benommen haben und sich auch deren Zeit als würdig erwiesen. Heutzutage hat sich das eingepegelt, dass ein Neuling sich in diversen Spielen aufspielt als wüsste er/sie alles. Gibt ja YouTube und all den anderen Mist…..solche Momente hatte jeder Spieler auf die eine oder andere Weise. Nichtsdestotrotz bleibt zu sagen, wie es in den Wald hinein schallt…..

Lotus

Ja stimmt. Am schlimmsten sind immer Leute die den Tank voll spammen, obwohl man sieht, dass er sich ne Route gesucht hat. Wenn der wirklich planlos ist kann man gerne helfen, aber dieses ungefragte rumgespamme macht mich auch aggressiv. Und Drama wegen einem Wipe oder so. Ich meine viele haben die aktuellen dungeons 100 mal und häufiger gemacht, aber es gibt auch immer noch Leute die erst einsteigen und selbst wenn man die 200 mal gemacht hat auf +15 passieren mal fehler. Ich denke mir ständig bleibt mal locker. Meistens laden sich auch die mit 500 rio nur 1,5k+ Rio leute ein… Miese Zeiten angebrochen. Ist zur Zeit aber auch echt langweilig geworden.

Klarus

Tolles Schlussplädoyer im Text!!!
Bitte groß und fettgedruckt im Netz verbreiten 🙂

Ich empfehle allen neuen Spielern, zu Beginn einer Instanz/Raid etc. kurz reinzuschreiben, dass man neu in der Rolle ist bzw. den Dungeon nicht kennt (oder wie ich es mittlerweile mache: 1st time for me here). So wussten direkt alle Bescheid und ich bekam oft kurze Hinweise per Chat. Kommunikation hilft halt oft. Schließlich sieht man es einem ja nicht direkt an, ob man neu ist oder nicht. FF14 hat das gut geregelt, die haben extra kleine Icons beim Namen, die anderen Spielern das direkt zeigen.

juleztb

+1 für diesen Artikel.
Habe mich extra registriert.
Ich habe selbst früher das elitärste Verhalten überhaupt an den Tag gelegt, da wir tatsächlich phasenweise in der Weltspitze mitgeraidet (WotlK&Cara) haben. Da war schon gehörig viel Arroganz im Spiel. Selbst Spieler mit durchaus ansehnlichem raiderfolg waren komplett n00bs, die dass Spiel deinstallieren sollten…
Aber irgendwann war das Studium vorbei, Arbeit und Freundin kam. Die Zeit und vor allem auch die Lust verging, das in dem Ausmaß weiterzubetreiben.
Heute als größter Casual Lulli vor dem Herrn, erlebe ich genau das Gegenteil von damals. Heute nimmt mich niemand mit, weil mein raider.io Score nicht existent ist. Ich habe keine Ahnung von den Encountern und werde angepflaumt, wenn ich die Mechaniken nicht kenne.
Allerdings geht die Erfahrung von früher auch nicht ganz verloren und zumindest die Auffassungsgabe für Mechaniken und der Wille seine Klasse halbwegs vernünftig zu spielen existiert denke ich noch zu einem gewissen Teil.
Aber vielleicht ist auch das noch verbliebenes Elite Gehabe eines ex Raiders…

Neulich in ESO habe ich mich auch als totaler I**** beschimpfen lassen müssen, weil ich keine Ahnung von Encountermechaniken hatte und nicht gefragt habe. Klar, ist doof. Andererseits war mir bis dahin auch noch in keiner ESO Instanz ein Boss begegnet, bei dem man ernsthaft auf etwas achten musste.
Ich denke auch das geht vielen so. Meistens weiss man ja vorher nicht, dass plötzlich etwas unerwartet schwieriges passiert. Woher auch – es ist ja eben unerwartet 😉
Früher hätte ich mich für sowas direkt gekickt… oder es wäre mir egal gewesen, weil man als SPriest mit raid gear eh DD, Heiler und Tank in Personalunion war und in 5ern niemanden anderen gebraucht hat ^^
Heute haben wir den Möchtegern Elite Spieler gekickt und uns zu 3 weitergequält. Aber auf das rumgemecker hatten wir halt echt keine Lust…

Scaver

Dem Artikel kann ich mich komplett anschließen. Ich denke über das Thema könnte man ganze Doktorarbeiten schreiben.#

Ist für mich auch der Grund, wieso ich keine Tanks mehr spiele. Weder als Main, noch als Twink. Bis zum Endlevel ja, aber sobald die dort sind, werden die nicht mehr angerührt oder als DD weiter gespielt.

Steed

Also jetzt nur auf Wow bezogen trägt das Spiel doch die größte Schuld dran.
Man muss sich doch nur mal angucken wie neuen Spielern heut zu Tage in Wow die Klassen beigebracht werden, man levelt zum Teil so schnell das man als Neuling das gefühl hat das ein Knopf drück ausreicht sowas wie auf die Umgebung achten wissen die meisten gar nichts mit anzufangen, von Boss Mechaniken würde ich am liebsten gar nicht erst anfangen.
Wow is teils so inkonsequent geworden was viele raid und Gruppen Mechaniken angeht das Spieler gar nicht mehr im Laufe des levelns lernen was es heißt auszuweichen was gewissen bodeneffekte bewirken oder der gleichen.
Das Spiegelt sich auch wirklich im aktuellen lfr raid wieder, das beste Beispiel diese These zu untermauern, eigentlich alle Bosse bis auf den letzten sind sehr leicht im lfr kaum der Redewert, die Mechaniken werden fast gar nicht beachtet von vielen und es funktioniert trozdem irgendwie und dann… am letzten Boss verzweifeln die lfr raids weil es ohne das Verständnis der Mechanik nicht geht.
Anstatt den Spielern immer wieder zu Augen zu führen das es mehr gibt als nur die eigene rota zu fahren und ihnen in wiederholten Abständen im Spiel die Dinge beizubringen wird hier immer generft generft generft was früher mal eine normale ini war ist dann eine hero geworden, was eine hero war wurde dann zu mythic und dann zu mythic plus.
Wo Spieler sich mit dem Raid auseinander setzten mussten, kamm nun der lfr. Er dient aber nicht jeden Spieler was beizubringen sondern als alternative jeden die Möglichkeit zu geben an loot zu kommen und sich den raid von innen anzugucken.

Ich gehöre mittlerweile leider auch zu den die sich bei Fehlern anderer in Wow schnell aufregen können aber sie nicht im Chat gleich flamme. Ich sitze dann vor dem Monitor und Fluche, egal wie lange wow schon existiert im Kern bleibt wow immer wow.
Im ersten Moment denke ich nicht hey das könnte ein neuer sein, sondern das game ist 15 Jahre alt und die Person begreift immer noch nicht wie es funktioniert.
Aber am meisten regen mich Fehler wegen Unachtsamkeit auf, den noch denke ich das dem Spieler nicht die volle Schuld trifft sondern zum großen Teil Wow, wow hat sich so gewandelt es jedem recht machen zu wollen das sie sich gar nicht trauen oder es nicht mehr für nötig erachten Spieler ingame die notwendigen Fähigkeiten spielerischerseite beizubringen.

Vallo

Ich erlebe die Situation auch jeden Tag in Final Fantasy 14. Mir kommt es auch so vor, als wären da da noch Neulinge… Aber man kann es ja erkennen ob sie neu sind, dann hilft man halt ein wenig und dann geht es in den meisten Fällen. Schwierig wird es in dem Spiel leider meist mit den Franzosen die sich weigern in englisch zu schreiben oder es einfach nicht verstehen/können. Dann denke ich mir auch immer meinen Teil. Ist halt leider so wenn man bei einem Spiel von Anfang an dabei ist und es jahre auf dem Buckelt hat

Kraehe

Ich bin neulich mal an eine Tank/Heal-Kombi geraten, bei der sich der Heiler weigerte jemand Anderen als den Tank zu heilen, ein gestorbener DD wurde u.A. einfach ignoriert und nicht wiederbelebt.
Bin ich da nun die Pseudoelite weil ich da sehr wohl was gesagt hab (angemessen höflich, mit Schimpfworten werf ich aber eh nie um mich – und danach ein Votekick des Heals verursacht habe) oder diese beiden Spieler, die sich keinem Fehler bewusst waren weil “der Heiler sich nur um den Tank kümmern muss” und “die blöden dps auf sich selber schauen sollen”? ?

Ich glaube manchmal machts einfach die Kombi aus Persönlichkeiten, die da aufeinandertreffen gemischt mit der Tagesverfassung des Einzelnen aus. Ich hatte auch schon Tage an denen ich mich über Kleinigkeiten geärgert hab (was dann auch mal in nem Ragequit geendet hat), und Andere an denen ich Mitspielern vorweg Tipps gab oder auch mal Items an zufällige Leute verschenkt weil ich sie nicht (mehr) gebraucht hab.

Elite hin oder her übrigens…oben erwähnte Spieler sind in den letzten paar Jahren immerhin die Ersten gewesen, die meiner Ignoreliste eine Funktion gegeben haben ?

Scaver

Naja, ähnliche Situation habe ich auch schon gehabt, nur war ich der Tank und meine Frau der Heiler.
Vorweg: Wenn ein DD normal Schaden bekommen hat, dann wurde er auch geheilt oder gerezzt. Meint ein DD aber Tank spielen und Mobs oder gar Boss pullen zu müssen, dann gibt es keinen Heal mehr… und je nachdem schau ich als Tank dann auch nur noch zu.
Letzteres aber nur selten, weil meist noch 1-2 “unschuldige” andere Randoms mit dran hängen, die dafür (vermutlich) nichts können.

Und natürlich: Wer Tank oder Heiler flamt, kann sich über nen Vote Kick freuen oder das Spiel “Aggro kannst Du behalten und Heal gibt es erst Recht nicht!”.
Vielleicht ein bisschen Kindisch, aber sicher auch etwas erzieherisch… passt dann zum Artikel ^^

Da Du “neulich” geschrieben hast, vermute ich, dass meine Frau und ich es nicht waren xD 😉
In der Kombi sind wir nur noch ganz ganz selten und nur im Low Level Bereich unterwegs. ^^

Kraehe

Nö, das war Faulsporenhöhle. Extraviel Flächenschaden durch Mobs (die Maden mit ihrem komischen AOE-Nebel) und mit einem Feral-Dudu und einem Warri 2 Melee-DDs in der Gruppe. Wer als DD vorstürmt und frühpulls macht darf sich bei mir auch die Aggro behalten, so ist’s ja nicht. War in dem Fall halt überhaupt nicht gegeben, und auf den netten (wirklich netten) Hinweis hin, dass die Schadensklassen auch Heilung bräuchten, da eben unausweichlicher Flächenschaden fällt, bekam ich nur zur Antwort dass das nicht das Problem des Heilers sei. Der Schaden an den Mobs war dann aber zugegeben auch erstmal nicht mehr unser Problem, bis wir (DDs) uns abgesprochen hatten ob wir kicken wollen oder nicht.

Man muss noch nicht einmal Fehler machen, um von irgendwelchen behinderten Kindern geflamed zu werden. So wurde ich in Smite vor kurzem auf übelste beleidigt, dass meine Mutter doch an Aids verrecken sollte usw. obwohl ich kein Wort gesagt habe, am meisten kills hatte und unser Team souverän gewonnen hat…

Scaver

Kenn ich. Mobas (gerade auch Smite) sind da echt schlimm. Egal ob man gewinnt oder verliert, ob man der beste im Team ist oder der schlechteste… wenn man nicht 100% so spielt wie die meinen, dann wird man schon geflamt.

Meine Frau wurde letztens in Valorant geflamt. weil sie nen kleinen Fehler gemacht hat und dadurch eine Runde an den Gegner ging. Wir haben trotzdem haushoch gewonnen und meine Frau war (auch zu dem Zeitpunkt schon) MVP, der Flamer aber nur Mittelmaß.

Getreu dem Motto: Wie man’s macht, macht man’s verkehrt.

Herlitz

Ich denke nicht, dass sie uns zu unfreundlichen Idioten machen, denn das sind Menschen auch so 🙂
Die Games geben uns nur Anlässe und entsprechende Situationen dieses Verhalten auch zu zeigen.

Scaver

Und Anonymität hilft da bekanntlich ja sowieso.

Threepwood

Ich glaube, dass es in Themepark Spielen, wo neben dem Itemgrind wenig existiert, sozial deutlich schlimmer zugeht. Da kollidieren gern frustrierte Routine, Grind = 2. Job/ sich zum 80. Mal durch den Dungeon quälen und effizientes Spiel zu sehr mit Anfängern, die eigentlich noch da sind, wo viele mal waren. Spaß am Spiel des Spielens wegen.
MMORPGs, die neben dem harten Grind eben auch Social Play (Play made music, Gildenhousing, Social Classes, RP, Farm etc.) fördern, verhelfen einem guten Teil der (Viel)Spieler zu einem Ausgleich, die es aus Gründen nicht schaffen/ wollen, sich außerhalb des Spiels zu erden.

Zudem hat sich die Bubble der Spieler stark gewandelt. Ich hab mit Anfang 20 damals 2003/ 2004 angefangen MMORPGs für mich zu entdecken.
Die von den Cool Kids ausgestoßenen Nerds von früher waren anders drauf. Mag daran liegen, dass Rollenspiel und anderer “Kinderkram” damals stark belächelt wurde und MMORPGs eine Zuflucht für erwachsene Kinder boten unter ihresgleichen eine gute Zeit zu haben. Und auch potentiell die Freaks haben monatlich für “sowas” Abogebühren zahlen wollen, Geld in Hardware + ggf. Internetkosten stecken wollen. Sprich die Enthusiasten haben sich gefunden, heute hat jeder Internet und Zugang. Vielleicht auch die Leute, die an sich gar nicht (!dauerhaft!) richtig in dem Genre aufgehoben sind.
Ein Tenor damals im Gilden/ Allianz TS war aber schon, dass wir alle froh waren unsere soziale Entwicklung vor dem “großen Internet” gemacht/ begonnen zu haben – und wir haben bei weitem nicht alle in Waldorfschulen gelernt unsere Namen zu tanzen. Zudem lehrten uns Spiele auf dem Atari 2600, C64, spätere Konsolen, PC usw eine gaaaaanz andere Frustrationstoleranz. Dark Souls-Feeling war normal. 😆
Irgendwelche Kids, die damals mit 12 Jahren MMORPGs suchteten nahmen wir gar nicht in unsere Reihen auf, um das Klima zu schützen und die sehr seltenen Ausnahmen wurden begleitet. Quasi mit Paten.
Heute ist es kaum noch eine Bubble. Jeder Hermann, der mal einen Marvel Film gesehen hat, gilt als nerdy und auch MMORPGs beherrbergen einen breiten Schnitt von dem, was auf der Straße und dem Internet los ist. Mit all seinen Einflüssen – positiv wie negativ.

WoW hat seit Release eine pseudo Elite angezogen und dieser Status wirkt nach. Theorycrafting stand hoch im Kurs, durch Items gabs eine harte virtuelle Klassengesellschaft, aber dank enger Server-Community eben eine Art “natürliche” Barriere für beknacktes Verhalten. Außer Einzelfälle, die nur innerhalb der Elite-Gilden-Bubble spielten – denen war alles egal.
Das hat sich allein durch die aktuellen Serverstrukturen aufgelöst. Es ist anonymer und schnelllebiger, mit seinen spielerischen Vor- und sozialen Nachteilen.
Dennoch gibt es (auch heute) einen spürbaren Unterschied zu WoW in anderen Spielen. Lotro, SWG, FF XI/ XIV, EVE, GW2 selbst BDO und weitere haben mich immer positiv überrascht, wie (Anfänger)freundlich und sozial wenigstens halbwegs entwickelt eine Community sein kann. Vor allem auf internationalen Servern – soweit angeboten. Das beginnt beim Grüßen, von höheren Spielern begleitete Lernkurve (FF XIV ist hier grandios), allgemeiner Chat, wo nicht alles mit “google doch” beantwortet wird und vielem mehr.
Und ich persönlich finde in größeren MMORPGs “die” deutsche Community oft wahnsinnig bescheuert und im Vergleich auch oft viel schroffer und pseudo elitärer.

theMIKster

/signed besser hätte ich es nicht schreiben können.
In WoW waren Zeit und Wissen immer Macht. Und diese Macht wurde schon immer mit beständigen Tritten im WoW eigenen Kastensystem hübsch nach unten ausgeübt. Dieses Verhalten haben die Anfänger dann adaptiert und an die nächste Generation von Neulingen weiter gegeben.

Zavarius

Erlebt: Ja, Selber beleidigt: No
Wenn es einmal schiefgeht, wird es halt erklärt und vor jedem Boss einmal der Abenteurerführer verlinkt.

Ich persönlich würde lieber zwei bestimmten Spielergruppen in den Rachen Schei….n.

1. Raider.io Voraussetzungen. Supi. Freut euch. Gear könnt ihr sowieso wieder wegwerfen bei jedem DLC ^_^

2. Die, die von einem verlangen, innerhalb einer Woche nach dem DLC, alle Dungeons perfekt zu können

Irina Moritz

Uff, das ist etwas, wogegen ich immer wieder aktiv ankämpfe 😀
Ich mag es, effizient zu sein, schnell durch den Content zu gehen und gutes Gameplay zu liefern, Wenn man in einem MMORPG dann 6+ Jahre auf dem Buckel hat und jede Ecke auswendig kennt, kann es nervig sein, wenn plötzlich “die simpelsten Sachen” falsch gemacht werden. Ich bin da keine Ausnahme und ärgere mich auch, aber nur für mich selbst. Dann wird halt kurz geseufzt und ich versuche zu erklären, was schief gelaufen ist und was die Leute machen müssen.

Aber es stimmt schon, das kann echt schnell passieren, wenn man nicht aufpasst ❓

Lyrael

Ich finde nicht das Onlinespiele Leute zu Idioten machen, es zeigt vielmehr wer die Idioten sind bzw wer etwas kompensieren oder sich profilieren muss.

Ich spiele online seit Unreal Tournament, auch in Ultima hat man sich anfangs noch geholfen.

Interessanterweise ist es vor allem altersbedingt. Ich war zb in WoW als auch in ESO in Gilden in denen die Mitglieder hauptsächlich 50+ waren, da gab es nie solche Probleme.

Viele suchen halt nach einem Weg zur Selbstdarstellung und da eignen sich MMOs eben bestens für. Inzwischen wird man ja schon schief angesehen wenn man sagt das man in WoW gerne quested und sich die Welt ansieht.

Lustigerweise sind die, die in MMOs am meissten die Klappe aufreissen und stundenlang auf ihrem ilevel oder ihrer rio rumreiten, andere niedermachen oder auf sie herabsehen usw, die die sonst nichts anderes in ihrem Leben haben. Am witzigsten finde ich immer die Spieler, die am Ende jedes Raids ungefragt den Dmg Meter in den Chat posten und dann von jedem beweihräuchert werden wollen dass sie ganz oben mit dabei sind.

BlackSheepGaming

Interessanterweise ist es vor allem altersbedingt. Ich war zb in WoW als auch in ESO in Gilden in denen die Mitglieder hauptsächlich 50+ waren, da gab es nie solche Probleme.

Ich glaube nicht, dass dies altersabhängig ist, es kommt auf eine gemeinsame Zielsetzung und klare Kommunikation an.
Wir haben jedem klar gesagt was wir tun und wie wir vorgehen. 1 “Progressraid” mit mindestens Ziel Mythic Raid 2/3 leer bis Patch/Nerf, 1x Hobby HC Raid mit Mythic wenns passt, kein PVP, 4-6 Gruppen für M+ und sonstigen Unsinn.

Unsere Rekordaltersspanne war einmal 14 (Tank) und 67 (DD), die Anzahl zu Hochzeiten waren 150 Accounts mit ca. 500 Chars.
Natürlich gibt es immer mal Quengeleien, aber in normalem Rahmen

Aber wie wir ja gelernt haben sind Gilden:
a; per se böse
b; Lootbetrüger
c; unnütz
d; Erpresser
e; Mobber

Je anonymer das System ist, desto geringer ist die Hemmschwelle und “Erziehungsmassnahmen” wie es sie zu Classic/BC Zeiten gab, gingen mit serverübergreifendem Dungeontool den Bach runter.
MMO´s erzeugen keine unfreundlichen Idioten, sie spiegeln nur den aktuellen Trend wieder. Und die Mühe, dem entgegen zu arbeiten macht sich kaum noch jemand.

Mir geht es da immer ganz anders, wenn ich es merke das jemand vielleicht nicht so viel Erfahrung hat, dann fahr ich gleich einen Gang zurück, und frage ob man vielleicht helfen kann oder tipps geben, 99% der Spieler gehen darauf ein und dann schafft man es halt nicht in time ??‍♂️ dafür den nächsten Durchgang mit dem Spieler eine Stufe tiefer ☺️

Die 1% leaven gleich oder geben direkt allen anderen die Schuld ?

Wie heisst es so schön, wie man in den Wald ruft….

Atain

Das wäre doch mal ein interessantes Thema für eine Psychologie Bachelor-/Master Arbeit.

Nico

Naja das liegt doch nicht nur an der community.

Das ist doch auch vom Spiel her beeinflusst. Wie sollen denn die Tanks tanken lernen oder die DD`s boss damage evaden lernen wenn beim leveln jedes Dungoen einfach 0 Lernfaktor bringt. Durchgerushe ohne ende, auf nichts wird geachtet.

Spielt man wow classic sieht man solche tank anfänger wie im retail sehr selten.

Was ich schon in Retail in frühen m+ für tanks gesehen habe ist unglaublich. Tanks die vorstürmen einen mob tanken und dann den rest scheiß egal ist.

Stephan

Grundsätzlich sollte man der Gruppe Immer mitteilen, wenn man neu ist. Ich schreib in den ersten 3 Runs immer “first time” in den Chat. Oftmals bekomm ich dann Tipps für gewisse Situationen bzw. ist es dann “halb so wild” wenn man mal ein Fehler macht.

Wenn man das Informieren der Gruppe unterlässt, geht man automatisch davon aus, das jeder die entsprechende Erfahrung besitzt. Wenn dies aber nicht der Fall ist und man macht einen Fehler, hat man gutes Recht angepisst zu sein. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um ein MMORPG handelt und Kommunikation hier eine maßgebende Rolle spielt.

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