Es gibt Aufregung um Ubisoft: Die haben den einzigen DLC zum Spiel „Might and Magic X – Legacy“ unzugänglich gemacht, weil sie einen Server schlossen, der für die Authentifizierung wichtig ist. Das Kuriose: Ubisoft verkauft den DLC weiter auf Steam. Für Kritiker von “Always online” erfüllen sich hier ihre schlimmsten Bedenken.
Das ist die Situation:
- 2014 erschien das Singleplayer-RPG „Might & Magic X: Legacy“ zu mäßigen Kritiken (71% auf Metacritic). Das war das erste „richtige, neue“ Might and Magic nach mehr als 10 Jahren. Am 27. März 2014 veröffentlichte Ubisoft den einzigen DLC zum Spiel „The Falcon & The Unicorn“.
- Die Server zum Spiel wurden am 1. Juni 2021 geschlossen. Seitdem melden Spieler, die den DLC gekauft haben, dass sie keinen Zugang mehr zum DLC haben. Schlimmer noch: Sie können nicht weiter als Akt 1 spielen.
- Im Moment gibt’s große Aufregung darum, dass Might and Magic X nicht mehr wie vor der Server-Schließung zugänglich ist, vor allem weil Ubisoft den DLC weiter auf Steam verkauft.
Daher rührt der Ärgert: In einem reddit-Post erklärt ein Spieler die Schwierigkeiten.
Die Server zu „Might and Magic X“ wurden am 1. Juni endgültig geschlossen. Das Problem ist, dass Might and Magic X zwar eigentlich ein Singleplayer-Spieler ist, aber einen „DRM“-Check erfordert: Spieler müssen sich auf dem Server als Besitzer des Spiels ausweisen, um weiter als Akt 1 spielen zu können, der praktisch kostenfrei verfügbar ist.
Wütende Spieler drohen Ubisoft mit Sammelklagen
Das sind die Reaktionen: Die Leute sind über die Entwicklung wirklich sauer auf reddit und Steam. Sie drohen sogar mit Klagen und Sammelklagen.
Besonders wütend macht es die Leute, dass Ubisoft den DLC im Moment weiter auf Steam verkauft, für 6,99 €.
Gibt es eine Lösung für das Problem? Auf Steam hat ein Spieler bereits einen Workaround formuliert (via Steam). Der erfordert aber einen Eingriff in die Eingeweide der Systeme und ist keine vollständige Lösung, sondern man haut mit der Axt auf das Problem, bis es weggeht, und zerstückelt einige Inhalte dabei.
Wir von MeinMMO haben Ubisoft um ein Statement gebeten und werden den Artikel aktualisieren, wenn wir eine Aussage zu der Situation bekommen.
Alptraum eines jedes „Always Online“-Kritker geht in Erfüllung
Das steckt dahinter: Das Problem ist etwas, das Spieler von Multiplayern gut kennen: Sind die Server geschlossen, ist das MMO oder MMORPG weg und alle Zeit und das Geld, das man in das Spiel gesteckt hat, fühlen sich an, als hätte man die versenkt.
Was die Leute hier aufregt: Might and Magic X ist ein Single-Player-Spiel und es wäre eigentlich gar nicht notwendig, dafür online zu sein. Die „Always Online“-Politik der großen Publisher wird sehr kritisch gesehen. Das Beispiel von Ubisoft ist jetzt „Das Schlimme, was man immer vorhergesagt hat, ist wirklich eingetreten“: Ein Singleplayer-Spiel kann nicht mehr richtig gespielt werden, weil der Publisher den Zugang an „Always Online“ gekoppelt hat.
Für MMORPG-Spieler sind “tote MMORPGs” etwas, mit dem sie zu leben gelernt haben:
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Ich sehe hier 2 Punkte, die man getrennt voneinander betrachten muss.
Mir geht es mit Tales of Monkey Island genauso. Chapter 1 konnte ich spielen. Später konnte ich dann die weiteren Teile nicht mehr starten, aus dem selben Grund. Habe mich mit Steam in Verbindung gesetzt und mich juristisch auch etwas informiert. Ich habe leider Pech gehabt und da es erst einige Zeit nach dem Kauf (hatte es in einem Sale gekauft und erst wesentlich später spielen wollen) der Möglichkeit der Nutzung entfiel, war da nichts zu machen.
Dafür gibt es ja zum Glück die Version aus der Piratenbucht.
Manche Publisher wollen einfach nicht mehr, dass man ihre Spiele kauft.
Ja aber viele lehnen das aus verschiedenen Gründen ab.
Sei es, weil sie nichts illegales tun wollen, nicht wissen “Wie” oder berechtigterweise keine Schädlinge aufs System holen wollen.
Sicher kann man das machen, aber ich z.B. verzichte dann lieber ganz.
Ich seh es so, wenn man es nicht mehr Legal spielen kann weil Grund XYZ, dann seh ich es als Legitim an sich eine gecrackte Version zu holen.
Habe bei Abandonware kein schlechtes Gewissen oder sonstiges. ^^
Legitim kommt von legal 😉
Rechtlich ist es dennoch verboten, da ein Rechteinhaber auch sagen kann, dass niemand mehr die Werke nutzen darf.
Daher ist es auch am Ende wichtig, ob man Eigentum daran erworben hat, oder nur eine Nutzungserlaubnis.
Letzteres kann erlöschen oder widerrufen werden (muss vorher aber festgelegt sein wie).
Bei ersterem ist es nicht möglich. Da müsste Ubisoft dann z.B. noch einen Patch bereit stellen, der die Abfrage entfernt.
Bei einer reinen Nutzungsbedingung müssen sie das nicht.
Und dann ist das Umgehen schlicht illegal.
Ob da jemand jetzt ein schlechtes Gewissen hat oder nicht… naja das entscheidet jeder für sich. Manche haben keins bei ganz neuen Releases, manche nur nicht bei Abandonware und manche haben immer ein schlechtes Gewissen.
Daher ist die Bucht halt nicht für jeden eine Lösung.
Als Besitzer der Collector’s Edition, die ich jedes Jahr aufs Neue immer mal mit neuen selbstauferlegten Challanges spiele, ärgert mich das natürlich schon sehr.
Wenn man sowas liest, weiß ich wieder, warum ich für manche Singleplayerspiele dann doch lieber auf die “kostenfreie” Version zurückgreife. Es sei den es steckt ein Indie-Studio die da was wirklich gutes gezaubert haben.
Aber so derbe ehrlichen Käufern vor den Bug zu schießen, naja… dazu kann ich nur den Kopf schütteln.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Die Frage ist, wieso ist das so gekommen.
So oder so wird sich Ubi dazu äußern müssen. Sei es auf Anfragen von Kunden, der Presse oder später ggf. vor Gericht.
Ich hoffe es geht vor Gericht, damit es auch für andere Publisher & Entwickler ein Warnschuss ist, sich nicht mit der Basis ihres Unternehmens sich anzulegen: Den Spielern & zahlenden Kunden.
Kann Ubisoft nicht einfach einen RasberryPi basteln und die DRM-Anfragen an diesen leiten? Der gibt einfach immer “true” oder was auch immer der Rückgabewert für eine korrekte Anfrage sein soll zurück und alles ist gut? Ich mein nach 7 Jahren spielt das Ding eh niemand mehr und wer doch der hats vermutlich irgendwann mal gekauft. Stromkosten sind ungefähr 5 Euro im Jahr.
Das gleiche Problem war/ists ja auch bei der Playstation und der CMOS-Batterie/PSN-Server.
Sie könnten es einfach wegpatchen
Dafür muss es aber jemanden geben der sich mit dem Code des Spiels noch auskennt was nach sieben Jahren nicht unbedingt der Fall sein muss.
Also das spiele die Server basiert sind irgendwann deaktiviert werden und die bezahlten spiele dann futsch sind ist klar, das aber nur bei reinen Online Games. Aber diese scheiß online Pflicht bei Singleplayer Spielen kotzt nur an und ist eine echte Plage. Okay, die wollen Raubkopierer loswerden, kann man verstehen. Aber wo ist dann das Problem kurz nen allerletzten Patch nachzuschieben das die Online Pflicht hinfällig macht? Und dann das Game noch weiter verticken? Ubisoft bettelt wohl um nen schlechteren Ruf was?
Jepp sehe ich auch so. Wenn ein Spiel itgendwann nach Jahren nicht mehr supportet wird sehe ich es als Pflicht an. Die ganzen DRM Maßnahmen zu entfernen damit Käufer des Spiel auch weiterhin spielen können.
Spielepiraterie von 5-10 Jahre alten spielen ist im Grunde eh kaum ein Thema weil die wären dann sowieso nicht mehr gekauft worden….
Heult net rum. Dafür gibts Cracks :p
Man könnte sich natürlich auch fragen, was war zuerst da: Kopie / Crack oder Kopierschutz … und was hier eigentlich genau was determiniert.
Ich würde sagen der Kopierschutz. Ich erinnere mich noch an Spiele wie Empire Earth, wo ich nur das installierte Spiel auf einen anderen Rechner verschieben konnte und es ging da ebenfalls. Kein Crack, keine CD (ach Gott ist das lange her…. Spiele auf CDs). Dann kam der Kopierschutz um diese ungewollte Praktik zu unterbinden, worauf hin dann die Cracks kamen und zum Schluss kam dann immer online, auch für SP. Zumindest war das so in meiner Wahrnehmung. Hat ja jeder andere Erfahrungen gemacht.
Schade dass das Spiel nie nen guten Nachfolger hatte. Wenn ich wenigstens die Möglichkeit habe uneingeschränkt im lokalen Netzwerk mit Freunden oder Familienmitgliedern zu spielen wäre ich ja bereits fein raus….
Du darfst noch über 20 Jahre in die Vergangenheit reisen 🙂
Raubkopien gibt es schon mindestens seit Heimcomputer finanzierbar wurden.
Siehe “Cracktro” als prominentes Beispiel.
Kopie. In den Anfängen der spiele könnte man sich die spielecodes noch aus Zeitschriften abschreiben. Da wurden die sourcecodes noch veröffentlicht.
Ich denke noch an die ganz alten Klassiger. Wenn das Spiel zu Beginn die Anleitung des Spiels verlangt hat und wissen wollte auf welcher Seite, Absatz, Zeile, Wort da steht. Immer mit meinem Kumpel die ganzen Antworten aufgeschrieben und das geliehene Spiel zum Verleihshop zurückgebracht. Ja, ich bin alt^^
Ich hatte mal von irgendeiner Spielezeitschrift eine Demo installiert, wollte dann das Spiel patchen, warum weiß ich nicht mehr. Das Programm stellte fest das es fehlerhaft ist. Naja der Patch hat das ganze Spiel runtergezogen und “repariert”. Zack Vollversion.
Die guten alten Zeiten^^ Das war zu meiner Schulzeit noch der Normalzustand.
Und den Bundespolizei Hack gleich kostenlos oben drauf 😉
Also ich kann jedem unbedarften Nutzer nur empfehlen die Finger von solchen Hacker Seiten zu lassen….