Wie jetzt bekannt wurde, plant der CEO von Twitch offenbar Maßnahmen gegen den Twitch-Kanal Fextralife. Der dominierte den Release von Spielen wie Diablo 4, hatte aber auch viele Zuschauer bei Baldur’s Gate 3, Starfield, Elden Ring, Lost Ark und Cyberpunk.
Woher kommt die Information?
- Die Aussage kommt von Streamer KingGothalion. Der sagt, ihn habe eine E-Mail von Twitch-Chef Dan Clancy erreicht.
- Clancy habe mit Streamer CohhCarnage gesprochen, der die Community vertritt. Man sei zum Entschluss gekommen, gegen Kanäle vorzugehen, die das Autoplay-Feature auf Twitch missbrauchen. Der CEO habe KingGothalion um eine Liste der Kanäle gebeten, die das Feature am schlimmsten missbrauchen.
- Der nannte ihm Fextralife.
Diablo 4 war ein riesiger Release für Twitch dieses Jahr:
Kanal wird vorgeworfen, Twitch per Autoplay abzuspielen
Was machen die so Schlimmes? Fextralife betreibt eine Reihe von Wikis zu aktuellen Spielen und einen Twitch-Kanal.
Auf ihren Wiki-Seiten ist der Twitchkanal von Fextralife eingebettet und läuft auf Autoplay.
Wer also Informationen zu Diablo 4 oder Baldur’s Gate 3 sucht, der landet vielleicht auf einer der Wikiseiten von Fextralife, sieht dort automatisch den Kanal von Fextralife und zählt als Live-Zuschauer ihres Twitch-Kanals.
Kanal soll “künstliche Viewbots” generieren
Und was ist das Problem daran? Das wurde von einigen Streamer kritisiert, die sich so um die oberen Plätze in Zuschauer-Rankings gebracht sehen: Denn beim Release von Spielen tauchte immer wieder Fextralife auf, als der Kanal mit den meisten Zuschauern oder der höchsten Watchtime aus.
Die oberen Plätzen bei solchen Statistiken sind prestigeträchtig, denn häufig schauen auch echte Zuschauer den Kanal, der auf Twitch die meisten Zuschauer aufweist. Die Statistiken könnten zudem Einfluss auf Werbedeals haben.
Es verletzt wohl auch einfach den Stolz und den Gerechtigkeitssinn einiger Streamer, wenn eine “Firma” über ihnen in einem Ranking steht.
Es heißt: Diese “Einbetten”-Methode führe dazu, dass Fextralife “Viewbots” generiert, die den Kanal nicht wirklich schauen, aber als Zuschauer zählen.
Schon 2022 wurde das Verhalten von Fextralife kritisiert: Es fällt vor allem bei Spielen auf, die viele Guides erfordern, wie Lost Ark und Elden Ring.
Sind die wirklich so groß? In den letzten 180 Tagen verteilten sich die Zuschauerstunden bei Diablo 4 so:
- Fextralife 19,343 Millionen Stunden
- Quinn69 8,303 Millionen Stunden
- shroud: 7,637 Millionen Stunden
- wudijo 7,158 Millionen Stunden
Fextralife ist also größer als shroud und quin69 zusammen.
Bereits 2021 wurde das Verhalten kritisiert:
Twitch plant “schnelle und schmutzige Lösung”
Was sagt der Twitch CEO angeblich? Der sagt: Man wolle das Problem unkompliziert lösen und wolle einfach Autoplay auf bestimmten Webseiten deaktivieren. Das sei eine „schnelle, schmutzige Lösung.“ Danach könne man über einen langfristigen Plan nachdenken.
Wie wird das diskutiert? Auf reddit diskutiert man das mit einiger Schadenfreude. Es heißt, „Fextralife“ schwitze nun sicher. Dem Kanal wird vorgeworfen, deren Wikis seien veraltet oder minderwertig und würden nur in dieser großen Zahl erstellt werden, um den Twitch-Kanal zu pushen.
Auch in Deutschland hat ein Kanal zum Release von Diablo 3 von Autoplay profitiert:
Das Titelbild zeigt Yuria, eine Streamerin von Fextralife.
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