Throne and Liberty macht eine Sache viel besser als Lost Ark, lockt mich dadurch noch lange auf die Server

Throne and Liberty macht eine Sache viel besser als Lost Ark, lockt mich dadurch noch lange auf die Server

Die Endgame-Progression ist in asiatischen MMORPGs häufig ein gescheiterter Balance-Akt zwischen aufwendigem Grind, Pay2Progress-Elementen und frustrierenden Glücksfaktoren. Throne and Liberty bekommt diesen Tanz auf dem Seil jedoch deutlich besser hin als viele Konkurrenten, meint zumindest MeinMMO-Redakteur Karsten Scholz.

Eigentlich müsste ich gerade in jeder freien Minute meinen neuen Charakter in New World Aeternum leveln oder die Testversion eines potenziellen Highlights aus dem verbleibenden Spielejahr 2024 zocken. Immer wieder erwische ich mich jedoch dabei, dass ich „nur mal kurz“ Throne and Liberty starte.

Der nächste Weltboss spawnt schließlich bald, meine Amitoi-Crew wartet bereits auf die nächste Expedition, ich möchte meine angesammelten Abgrundvertrag- oder Dimensionsvertrag-Marken investieren oder mich bei Händlern mit den täglichen Angeboten eindecken.

Dass mich das Endgame von Throne and Liberty im Allgemeinen und die Charakterprogression im Speziellen weiterhin motiviert und mich regelmäßig auf die Server lockt – mehr als es bei allen asiatischen MMORPGs der Vergangenheit der Fall war -, hat natürlich Gründe, denen ich im Folgenden auf die Spur kommen möchte.

Der Launch-Trailer zu Throne and Liberty:

Ein Glück, das Glück spielt nur eine kleine Rolle

Nehmen wir als Vergleichsobjekt doch Lost Ark, das ich für ein tolles Free2Play-MMORPG halte, dass mich im Endgame jedoch stets nach einer Weile verliert. Der Hauptgrund dafür liegt in der Art, wie dort die Charakterentwicklung grundsätzlich funktioniert:

  • Man erspielt sich eine Ausrüstungszusammenstellung und wertet diese auf, bis man irgendwann die nächste Gear-Stufe erreicht. Dann wird das neue Set aufgewertet.
  • Man farmt sich im Normalfall keine neuen Ausrüstungsteile, sondern Upgrade-Materialien.
  • Der Aufwertungsprozess kann scheitern (wodurch man die investierten Upgrade-Materialien verliert). Je höher das Itemlevel, desto aufwendiger wird es, erfolgreiche Aufwertungen durchzuführen.
  • Es gibt zwar eine Art „Bad-Luck-Protection“, durch die sich die Chance auf Erfolg durch Fails erhöht, doch ist der Frust durch Pech beim Aufwerten ein ständiger Begleiter im Endgame von Lost Ark.
Wer schreibt hier? Karsten Scholz ist der MMORPG-Experte von MeinMMO. Er befasst sich seit 15 Jahren fast täglich mit dem besten Genre der Welt und hat seit dem Launch von World of Warcraft alle wichtigen (und einige der weniger wichtigen), neuen Online-Rollenspiele gezockt – oftmals bis ins Endgame rein beziehungsweise über viele Monate und Jahre hinweg.

In Throne and Liberty gibt es ebenfalls ein umfassendes Upgrade-System für die Ausrüstung und Skills, doch verzichten die Entwickler hier bislang darauf, dem Faktor Glück eine zu große und damit frustrierende Rolle beizumessen.

  • Wer Items oder Skills aufwerten oder bestimmte Gegenstände herstellen möchte, kann dabei nicht scheitern, aber teils große Erfolge erzielen (beim Kochen gibt es dadurch etwa Bufffood, das länger seine Wirkung entfaltet; bei der Aufwertung von Ausrüstung winkt mehr Fortschritt). Das motiviert.
  • Am meisten Glück braucht man aktuell, um die perfekten Eigenschaften einer Waffe zu erhalten. Wer einfach nur drei voll ausgewertete Eigenschaften auf seinen Items haben will, kann aber auch darauf ohne Fehlschläge gezielt hinarbeiten.
  • Beim Loot von Bossen spielt Glück natürlich eine Rolle, doch bietet Throne and Liberty alternative Möglichkeiten an, um an beispielsweise Dungeon-Beute zu kommen, die einfach nicht droppen will (etwa das gezielte Farmen von Dungeon-Marken für den Kauf von Ausrüstungstruhen).
Throne and Liberty: Dungeon Höhle der Zerstörung.
Auch wenn es nicht den Wunsch-Loot gibt, lohnt sich jeder erfolgreiche Dungeon-Besuch.

Lohnenswerte Aufgaben

Ich schätze es ganz grundsätzlich, dass mir Throne and Liberty verschiedene Wege anbietet, um meine Ausrüstung nach und nach von grün auf blau auf episch zu bringen – durch Crafting etwa, die Lithografie, Dungeons, Weltbosse, das Auktionshaus, Truhen für Abgrundwährung, Truhen für Dimensionale Essenzen, Truhen für Dimensionale Seelenscherben oder über die Auswahltruhen von Händlern.

Meiner Motivation hilft es dabei ungemein, dass bei wirklich jeder Farmrunde etwas Sinnvolles herausspringt. Im Dungeon oder vom Weltboss gab es nicht den erhofften Loot? Dafür belohnen Spezialmedaillen des Widerstands respektive die Seelenscherben.

Besonders lohnenswert fühlen sich die Farmrunden in den Abgrund-Dungeons an. Einfach mit zig Vertragsblättern in dem entsprechenden Open-World-Bereich vorbeischauen, eine Gruppe suchen und nach einer halben Stunde geht man bereits mit ordentlich Abgrundwährung, Segenstaschen, Sollant, Vertragsmünzen und Loot nach Hause.

Auch die Dungeon- und Weltboss-Runs sind meist schnell gemacht. Reicht die Zeit nicht, um sich Mitstreiter zu suchen, stürzt man sich auf die Verträge der offenen Welt oder Events und hält parallel die Augen nach mystischen Kugeln oder Portalen auf. Es gibt viel zu tun, ohne dass man von der Masse an Pflichtaufgaben erschlagen wird.

Durch die gemeisterten Aktivitäten kann man oft gleichzeitig an mehreren Möglichkeiten arbeiten, um die eigene Ausrüstung zu verbessern, und da auch kleine Farmrunden einen spürbaren und planbaren Beitrag leisten, fühlt sich der Grind – zumindest für mich – sehr viel weniger nach Arbeit an als bei beispielsweise Lost Ark.

Zu all dem kommt noch dazu, dass es in Throne and Liberty eben nicht nur um Aufwertungsmaterialien geht, sondern auch um den Wechsel von Ausrüstung sowie Waffen. Für mich fühlt sich letzteres einfach belohnender an, umso mehr, wenn die Klamotten und Friedensstifter so toll aussehen wie im neuen MMORPG von NCSoft und Amazon Games. Man braucht keine Cosmetics, um optisch was herzumachen.

Wie seht ihr das? Motiviert euch die Charakterprogression von Throne and Liberty oder fällt euch ein anderes asiatisches MMORPG ein, das euch langfristiger motivieren und fesseln konnte? Verratet es in den Kommentaren!

Was muss ich zu Throne and Liberty wissen? Throne and Liberty ist am 01. Oktober 2024 für PC, Xbox Series X|S und PS5 erschienen. Es gibt Crossplay zwischen den Plattformen. Finanzieren möchte sich das MMORPG über Ingame-Shop, Battle Pass und Echtgeld-Währungen. Alles Weitere erfahrt ihr in unserer großen Übersicht: Alles Wichtige zu Klassen, Release, Crossplay, Gameplay, Bezahlmodell, Frühzugang, Plattformen von Throne and Liberty.

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Kynatara

Keine Ahnung wo die Charakter Progression motivierend sein soll.
Wenn ich am Tag nur 3 Dungeons machen kann und ansonsten auch sehr limitiert bin, finde ich das fernab von Motivierend.

Jeder aus meiner Gilde hat aufgrund der Limitierungen aufgehört.
Allen anderen wünsche ich viel Spaß.

PS. Zum Release habe ich noch große Töne gespuckt, wie toll dieses Game ist und das jeder diesem Spiel eine Chance geben soll. Die Ernüchterung folgte nach rund 200 Stunden Spielzeit.

Abschließend kann ich das Game nicht empfehlen, es sei denn ihr seid entweder Hardcore PvP Spieler oder Hardcore Casuals, die eh nur für 3 Dungeons am Tag Zeit haben.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Tagen von Kynatara
thoxx

Es gibt doch aber mehr zu tun als 3 Dungeons am Tag?
Daily Contracts, die Abyssal Tokens und Contracts in den Open World Dungeons, Worldbosse, Arenen, Events und je nachdem in was man für einer Gilde ggf. ab und an Gildenbosse, Boonstone/Riftstone.

Ich versteh auch jeden der sagt, dass das Game nix für einen ist (gerade wenn der Anfangshype vorbei ist). Aber klingt bei dir so, als ob’s im Endgame einfach nix anderes als 3 Dungeons am Tag zu tun gäbe.

Die Ernüchterung folgte nach rund 200 Stunden Spielzeit.

Ist ja jetzt auch nicht schlecht. 200h in einem kostenlosen Game. Manche geben 70-80€ für ein Spiel mit wesentlich weniger Spielzeit aus. 😅

Kynatara

Ja, es gibt mehr zu tun als 3 Dungeons am Tag. Da gebe ich dir Recht.

Wenn ich mich einlogge, erledige ich die Contracts, die 3 Dungeons und die Open World Dungeons.
Das alles ist in gut 1-2 Stunden abgearbeitet (ich habe zu viel Zeit :D) und dann wird ausgeloggt. Sobald die 3 Hauptlimitierungen greifen (Dungeons, Contracts und Open World Dungeons) verpufft jegliche Motivation weiter zu zocken.

Ich habe aber generell ein Problem mit Limitierungen. Ich mag es nicht, wenn das Spiel mir diktiert, wieviel ich zu zocken habe. Timegates und Limitierungen waren schon immer mein Endgegner.

Meine Spielstunden (209 Stunden) entstanden auch viel durch AFK Idlen, nachdem alles am Tag erledigt war.

Das einzige MMO, welches mich persönlich am wenigsten Limitiert, ist Black Desert Online. Dort kann ich, rein theoretisch, bis ich Tod umfalle Grinden. Ohne Limit, ohne irgendwelche Systeme die mir sagen “Warte bis morgen”.

Vielleicht werde ich auch einfach zu alt und die Games entwickeln sich immer mehr in die Richtung “Casual/Gelegenheitsgame”.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Tagen von Kynatara
Naix

Ja t&l macht es etwas besser als LostArk trotzdem sind beide systeme schmutz und mMn mit das nervigste an dem Game.

Upgradematerialen kosten unmengen an Solant wenn man die herstellt, Bücher 8stk schon über 1,5Mio…

Und die Rüssiupgrades sind nochmal teurer, für wenns dumm läuft 5% fortschritt.

Am nervigsten sind aber die traits, gerade von Waffen gehen einige in den 1000er Bereich.

Man brauch also 1000+ luzent, lootluck, traits die man selbst nicht brauch und im AH nochwas wert sind, oder man casht rein.

Also ich fande das AH system in LostArk da besser, prinzipell wird über ingame währung gekauft, und nur echtgeld für diese andere wo mir der namen grad nicht einfällt, die man aber auch oft nachgeworfen bekommen hat.

Weis nicht warum die heutigen MMos immer so ein Mist haben, dann lieber Monatsabo fürn 10ner und gut.

Weil auch wie in LA werden die meisten später auch nicht mehr weiter kommen weil der ganze Markt kaputt ist.

In LA war ab BrelHM schicht im schacht.
Weil alles dann noch übertrieben teuer geworden ist und man als normalsterblicher nicht mehr nach kommt.

LA ist ja schon fast dead, mit 13K Spieler wo mit muss 5K Bots sind.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Tagen von Naix
alf

Hallo, in dem artikel steht ein satz der sprichwörtlich einmal das positive vom game beschreibt, aber auch das absolut negtive, und genau den grund warum das game plötzlich negativ auffält, nur wird das nciht erwähnt.

deswegen stell ich mal die frage :
ist die bewusst, das wenn du 0/60 punkten hat für deine verträge ,
deine untergrund währung,
deine dungeon währung
auf 0 fallen, das du quasi NICHTS mehr machen kannst ?
du kannst 500 inis am tag laufen, aber ist die währung auf 0 gibts keinen loot mehr.
du kannst in untergrund dungeon einfach nur mobs töten .. ist die währung auf 0 gibts keinen loot mehr
hast du deine punkte ausgegeben für untergrund verträge, kannst du keine weiteren erledigen ider annehmen
ja, man bekommt zwar jeden tag 900 punkte dazu um inis zu laufen. aber die isnd nach 3 inis wieder weg….
das game limitiert spieler bis zum geht nicht mehr.und wird dann zu einem pay to play/win titel.
das wird mittlerweile auch auf reddit heiß diskutiert, und nicht nur dort

Naix

Hatte LA auch diese schwachsinnige limitierung..

Den Sinn möcht ich davon auch gern mal wissen.

Kynatara

Der sinn dahinter ist das du ans Game gebunden wirst und jeden Tag einloggst.

Naix

Naja logge ich ja auch so ein wegen Daylis,aber wenn man mal inis paar stunden abgrinden will geht das nicht..

Caliino

Das hat genau zwei Gründe:
– die Balance im Auktionshaus und
– (künstliche) Limitierung des Contents

Wenn du keinerlei Limitierung bei Loot hast, bricht einfach recht schnell der ganze Markt zusammen, weil irgendwann der Punkt kommt wo nicht mehr viel Gear gebracht wird.

Und sehr viele Spieler würden permanent die Sachen abfarmen und nach ein paar Tagen wieder weiter ziehen, weil sie schon alles erreicht haben.

Naix

Naja in WoW funktioniert das ja auch.

Kynatara

Die Limitierungen sind der Grund weshalb keiner meiner Leute mehr zockt.

Kynatara

Und genau da liegt der Schuh begraben. Es haben so viele Leute kaum noch Zeit, richtig heftig zu grinden, so dass die Games immer mehr auf “Gelegenheit/Tägliche” Sessions ausgelegt werden.

Bitte versteh das nicht als Angriff, es ist vollkommen fein, das auch Menschen mit wenig Zeit die Chance haben das Game ordentlich zu zocken.

Leider bleiben seit längerem schon dabei die Hardcore Suchties auf der Strecke. Am meisten bei F2P Games, dort wird dann so viel Limitiert, das man nicht 24/7 rein grinden kann.

Eventuell ist das auch ein Problem meinerseits aber ich habe das Gefühl, das kaum ein Entwickler beide Lager gut bedient sondern immer nur eines davon.

Jue

Es gibt noch immer genug die, die Zeit hätten 10 Dungeons am Tag zu laufen, aber wer das System in Korea kennt weiß daß die nicht mehr wie 2 Stunden am Tag haben. Dort wird mehr und länger gearbeitet als bei uns im DACH Raum, deshalb sind asiatische MMORPGs Limitiert, und deshalb lasse ich die Finger davon. Ich spiel sie nur bis zum max Level dann geh ich zurück zu den “alten” westlichen MMORPGs und laufe stunden lang Dungeons(zumindest am Wochenende) und denke mir Asia MMOs sind mist 😅

Naix

Naja was dauert so ne ini denn?
Max 15min, da könnte man in 2H einige machen geht nur leider nicht^^

Ich hab am Tag auch nur 2-3H zeit, und der daylikram inkl 3 Inis ist in ner H+- schon fertig..

OpenDungeons mit Big Pulls da sind in ner H 20K marken weg.

Die Limitierung ergibt zumindest bei uns kein sinn, wer mehr zeit hat ist schneller weiter so ist das nunmal.
Aber da wird ja immer geheult das die anderen nicht nachkommen würden, ist ja nicht mein Prob und auch nicht mein leben, aber einige müssen einstecken nur weil andere das nicht akzeptieren wollen.

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