Was passiert, wenn man eine KI seinen PC zusammenstellen lässt? Das wollte der bekannte YouTuber Linus TechTips wissen und hat es ausprobiert. Doch was als cooles Experiment geplant war, schickt ihn auf eine Achterbahn der Gefühle. Das Endergebnis der KI ist trotzdem durchaus brauchbar, obwohl nicht alles ganz nach Plan verläuft.
Künstliche Intelligenz wird mittlerweile in vielen Situationen eingesetzt. So kann KI mittlerweile Bilder generieren, die sogar Kunstpreise gewinnen. Oder sie tritt als Streamer auf Twitch auf, wo sie tausende Zuschauer begeistern kann.
Der bekannte Tech-YouTuber Linus Sebastian, Chef von Linus TechTips, wollte deswegen herausfinden, ob man mithilfe einer KI auch einen PC zusammenstellen könnte. Das gesamte Video haben wir hier für euch eingebettet:
Tech-YouTuber baut Gaming-PC mit Anleitung von Chatbot
Was genau war das Ziel? Der YouTuber hat die KI „ChatGPT“ genutzt, um einen Gaming-PC zusammenzubauen.
In seinem Video will er alles machen, was ihm die KI vorschreibt:
- Er wählt die Bauteile, die ihm die KI anbietet
- Er baut den Rechner so zusammen, wie der Chatbot ihn anleitet.
- Dabei nimmt er sich auch die Freiheit, bestimmte Dinge nachzufragen.
Wie ist der YouTuber vorgegangen? Linus hat die KI gefragt, welche Hardware er für seinen neuen Gaming-PC kaufen soll. Einzige Vorgabe ist, dass der gesamte Computer mit Peripherie (Maus, Tastatur, Monitor) nicht mehr als 1.500 Euro kosten soll.
Entsprechend schlägt ihm die KI dann auch Hardware vor. Die KI wählt einen Ryzen 9 5800X und eine RTX 3070Ti aus und auch alle anderen Komponenten wie Netzteil, Gehäuse oder Mainboard.
Linus erklärt jedoch, dass man ganz klar erkennen könne, dass die KI vor ein paar Jahren trainiert worden ist: Denn die KI empfiehlt Hardware, die zwar absolut korrekt ist, aber nicht mehr dem aktuellen Stand von 2022/2023 entsprechen würde.
Wie geht er beim Zusammenbau vor? Anschließend befolgt er die einzelnen Schritte, die ihm der Chatbot beim Bau vorgibt. Und das funktioniert mal mehr oder weniger gut.
- So erklärt ihm etwa die KI, dass er auf bestimmte Verkabelungen achten muss und welche Teile er in welcher Reihenfolge einbauen muss.
- Obendrein nennt er die richtigen Bauteile, die in den Preisrahmen von 1.500 Euro passen.
- Andere „Tipps“ kommen zu spät: So muss er die Grafikkarte einbauen, obwohl noch eine Slotblende im Weg ist.
- Der „einfach zu installierende“ CPU-Kühler entpuppt sich als ziemlich komplexer Brocken, wovon ein Einsteiger völlig überfordert wäre.
- Außerdem empfiehlt die KI eine Kombination aus HDD und SSD, was Linus nicht mehr zeitgemäß findet.
- Beim Monitor schießt die KI ebenfalls über das Ziel hinaus. Hier bietet sie ihm einen Highend-Monitor an, der nicht ins Budget passt. Die nächsten Optionen fallen preislich schon deutlich besser aus.
Der größte Fehler der KI ist jedoch die Empfehlung des Gehäuses. Denn ChatGPT empfiehlt ihm ein Mini-ITX-Gehäuse – das von der KI ausgewählte ATX-Mainboard passt dort jedoch nicht hinein.
Was kommt am Ende dabei raus? Am Ende hat Linus trotzdem einen funktionierenden Gaming-PC am Start und kann problemlos damit zocken. Sogar für Spielprobleme hat die KI Tipps parat, wie etwa die Details herunterzustellen oder die aktuelle Software für die Grafikkarte zu installieren.
Was denkt der YouTuber? Linus zeigt sich von der Leistung ziemlich beeindruckt. In 1:43min zeigt er sich überrascht, dass ihm die KI nicht nur grundlegende Infos liefert, sondern auch weiterreichende Hinweise liefert. Die Antworten der KI seien “schlüssig, gut formatiert und ermutigend”, wie er meint.
In 4:56 min weist der Chatbot drauf hin, dass er beim Mainboard auf die Pins der CPU und auf empfindliche Teile achten müsse. Auch hier kann Linus nur zustimmen:
Dies ist ein großartiger Ratschlag. Das ist eine tolle Zusammenfassung der Vorsichtsmaßnahmen, die man beim Umgang mit empfindlicher Elektronik treffen sollte
An anderer Stelle (13:22 min) weist die KI ihn darauf hin, dass er die richtigen Schrauben verwenden müsse. Auch hier meint Linus, dass dies ein wichtiger und sinnvoller Tipp sei.
Mehr rund um Linus Tech Tips: Erst kürzlich hatte Linus mit seinem Team den neuen Gaming-PC von Asmongold getestet, der immerhin rund 3.000 Euro kostet. Der Streamer hat entsprechend Sorge, dass der bekannte YouTuber jede Menge Fehler in seinem PC findet. Wie die Sache ausgeht, könnt ihr auf MeinMMO nachlesen:
Twitch-Streamer ist beunruhigt, als der absolute Tech-Experte den PC auseinandernimmt
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Der Titel sagt zwar, er sei “schwer beeindruckt”, aber davon findet sich nichts im Artikel. Im Gegenteil, die meisten Infos lesen sich negativ.
Ja, das kam zu kurz. Ich hab den Artikel mit einem Absatz ergänzt. Danke für den Hinweis.
Ja, so kommt das besser rüber. Ich muss sowas immer im Artikel lesen können, weil ich eingebettete Videos nie schaue^^’ Also, so lange und ohne Timestamps etc
Einen PC mit den beliebtesten Komponenten und Testsiegern zusammenzustellen ist nicht wirklich beeindruckend, da ja so ziemlich alles kompatibel ist und es massig Guides und Teilelisten gibt.
Ich stell mir das so vor, dass die KI einfach im Hintergrund googlet und dann eben die Top-Antworten nutzt. Wenn sie dann aber über Werbung oder gehypte Trollposts stolpert, könnte das schon problematisch werden.
Die Frage ist halt wie die KI die Suchanfragen formuliert.
Da hat sie leider versagt, weil eben die Fragen in Bezug auf Kompatiblität fehlten.
Aber das ist unser Glück. Denn die meisten Endzeitszenarien mit KI fangen mit der Frage an:
“Ist der Mensch mit der restlichen Welt kompatibel?” 😅
5800X und 3070TI sind für 1500 € absolut korrekt. Auch Anfang 2023. Ebenso die SSD und HDD Kombination. Windows und Spiele auf SSD und Dokumente und Daten auf eine 8TByte HDD sind vollkommen zeitgemäß und sinnvoll.
Ja, grundsätzlich hast du natürlich Recht. Die Aussage im Artikel bezieht sich darauf, dass die KI die neuen Generationen (etwa Ryzen 7000) nicht mehr mit einbezieht, weil der KI die Daten fehlen. Die KI erklärt etwa, dass Intel die bessere Singlecore-Performance bietet, das ist aber mittlerweile nicht mehr der Fall, war aber zum damaligen Zeitpunkt korrekt.
Das Gleiche gilt für neuere Grafikkarten. Die Empfehlungen sind ansonsten absolut richtig, das erklärt auch Linus. Nur “tagesktuelle” Hardware (bezogen auf das Releasedatum) kennt ChatGPT nicht.
Zur HDD und SSD: Linus erklärt, wenn man ein High-Performance-System will, keine HDD einbauen sollte. Ich hab selbt die gleiche Kombination aus SSD und HDD im Rechner.
die KI war wohl überfordert