In Pokémon Sleep fangt ihr Pokémon im Schlaf – wortwörtlich. MeinMMO-Autor Max Handwerk durfte das einmal ausprobieren.
Wenn ich eins wirklich richtig schlecht kann, dann ist es schlafen. Ich wache viel zu leicht auf, schlafe zu spät und generell zu wenig. Das sagen zumindest meine morgendlichen Augenringe und die generell doch eher gedrückte Stimmung bis zum ersten Kaffee.
Dementsprechend unentspannt war ich, als man mir diese Woche ein Handy mit der neuen App Pokémon Sleep
für eine Nacht zur Verfügung stellte.
– Pokémon Sleep erscheint für iOS und Android
– Sie ist kostenlos, aber es gibt einen In-Game-Shop für Items etc.
– Die App soll im Sommer 2023 erscheinen
– Ursprünglich vorgestellt wurde es sogar schon 2019
Die Grundgedanken der App einmal im Überblick:
- Ihr startet die App und lasst sie nachts neben eurem Kopfkissen laufen.
- Die App erfasst euren Schlaf. Das passiert über Audio und Bewegungen.
- Je mehr ihr schlaft, desto höher wird euer Schlaf-Score
- Dieser Score wird dann mit der Stärke eines Relaxos verrechnet, das ihr jede Woche im Spiel finden könnt
- Das ergibt eine sogenannte
Schlafkraft
, mit der andere Pokémon angelockt werden - Außerdem wird erfasst, ob ihr leichten Schlaf, Halbschlaf oder Tiefschlaf habt
Je nach Schlafkraft werden dann Pokémon angelockt, die ihr am Morgen nach dem Aufwachen rund um Relaxo herum vorfindet. Euer Schlaftyp bestimmt dabei, was für Monster ihr bekommt. Und die wiederum könnt ihr dann noch in verschiedenen Schlafposen sammeln.
Soll vereinfacht heißen: Schlaft viel, schlaft gut, und ihr bekommt zahlreiche Pokémon, die ihr im SchlafDex verzeichnen könnt. Es ist ein Sammel-Spiel, das im Schlaf nebenher läuft. Zusammengefasst zeigt das der Trailer – und meine Erfahrungen damit schildere ich darunter.
Eine Nacht mit Pokémon Sleep – Das waren meine Ergebnisse
Das Handy neben das Kissen gelegt, auf die Seite gerollt, weggeschlummert – ich gebe zu, in Sachen Tests war Pokémon Sleep das bislang einfachste Spiel, das ich jemals ausprobieren musste. Zumindest zum Start, denn der interessante Teil kommt eigentlich am Morgen.
Als ich aufwachte, schnappte ich mir die App und ließ mir dort erzählen, wie ich so geschlafen hatte. Pokémon Sleep wies mich aber darauf hin, dass ich insgesamt 6:20 Stunden geschlafen hatte, und den Großteil davon im Leicht- bis Halbschlaf. Nicht überragend, mir wurden 75 Punkte verliehen.
Abgeglichen mit meinem morgendlichen Zustand – relativ müde und etwas knatschig – passte das. Das ist bei mir zwar, wie bereits erwähnt, Standard, aber vielleicht lernt man über die App etwas über das eigene Schlafverhalten.
Die Belohnung dafür konnte ich dann rund um das Relaxo sehen:
- Zwei Hunduster in verschiedenen Posen
- ein Pikachu
- ein Bisasam
- ein Menki
- und ein Raupy
Die hatten sich dort versammelt und wachten ebenfalls gerade auf.
Dieses “morgens aufwachen und nachschauen, was sich da so angesammelt hat” – der Moment hat mir gut gefallen. Da hat mich direkt der Sammlerinstinkt gepackt und ich dachte, ‘das nächste Mal schlaf ich auf jeden Fall 8 Stunden’, für mehr Pokémon.
Da spielt auch rein, dass das Spiel wirklich niedlich gestaltet ist. Die Grafik, das Design der Pokémon, alles hat eine entspannte und leicht schläfrige Stimmung, die nicht nur zum Einschlafen, sondern auch zum Aufwachen gut passt.
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die vielen Aktivitäten, die nun anstanden. Während ich am Abend des Tests eigentlich nichts groß machen konnte, hieß es morgens plötzlich, ein wenig zu arbeiten.
- Ein Professor namens Neroli führt einen durch das Spiel und zeigt alle möglichen Features.
- Von Helfer-Pokémon bekam ich Beeren, die ich wiederum ans Relaxo verfüttern sollte, damit es stärker wird.
- Diese Helfer-Pokémon kann man aus den morgens versammelten Monstern rekrutieren. Sie bringen verschiedene Fähigkeiten mit und können sich zudem entwickeln.
- Ein Koch-Element ist im Spiel ebenfalls vorhanden, mit dem man Relaxo mit weiteren Speisen versorgen kann.
- Es gibt verschiedene Items, wie etwa Rauch, die mehr Monster über Nacht anziehen können.
Pokémon Sleep ist also nicht nur “schlafen, sammeln”, sondern etwas mehr. Man kriegt also was zu tun, kann sich durchaus tiefer mit dem Spiel beschäftigen und verschiedene Werte verbessern sowie Items sammeln.
Der Hauptaspekt des Spiels: Der Schlafaspekt steht natürlich im Vordergrund. Und ich geb zu: Da muss ich mich erstmal mit anfreunden.
Viele Menschen erfassen nachts ihren Schlaf sowieso, mit Gadgets wie Smartwatches und Ähnlichem. Ich hab sowas bisher immer vermieden.
Wenn man das Spiel spielen möchte, muss man sich darauf einlassen, dass der Schlaf eben überwacht wird. Das Spiel erkennt, wie tief man schläft und kann einem am nächsten Morgen sogar Audio-Schnipsel aus der Nacht vorspielen. So stellt man fest, ob man vielleicht vor sich hin gebrabbelt oder geschnarcht hat. Ob man das mag, muss man selbst entscheiden.
Zudem muss das Spiel über Nacht laufen, laut Spiel idealerweise sogar am Kabel, damit der Strom ausreicht – und das Handy soll auf der Matratze neben einem liegen, statt auf beispielsweise einem Nachttisch. Auch das ist vielleicht nicht für jeden was. Mit einer Smart Watch kann das Spiel übrigens nicht verbunden werden, mit dem neuen GO Plus+ hingegen schon. Das bietet eine Möglichkeit, das Handy wieder beiseite zu schaffen.
Hat man aber was für Schlafforschung und das eigene Verhalten übrig, bietet Pokémon Sleep eine Möglichkeit, das Ganze mit etwas Spielerischem zu verbinden. Gerade der Austausch mit anderen Testern am nächsten Morgen, was denn wo aufgetaucht war, hat Spaß gemacht. Pokémon-Sammler kommen hier sicherlich auf ihre Kosten.
Gibt es eine Verbindung zu Pokémon GO? Über das GO Plus+ wird es eine gewisse Verbindung geben, zudem soll man auf Sicht auch Belohnungen in beiden Spielen für Leistungen im jeweils anderen Spiel bekommen können – etwa Sternenstaub. In Pokémon GO läuft außerdem demnächst ein Event, das zu Sleep passt.
Was haltet ihr von der Pokémon-Sleep-App? Ist sie was für euch, oder könnt ihr damit gar nichts anfangen? Erzählt es uns in den Kommentaren!
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An sich gefällt mir die Idee eigentlich sehr gut. Den Schlaf zu ,,Gameifizieren” könnte bestimmt einigen helfen. Das man allerdings das Handy im Bett liegen lassen soll und dann noch am besten am Strom ist das leider ein riesiger Minus Punkt. Nicht nur das Elektronik im Bett nicht sehr förderlich für den Schlaf ist, bietet das ebenfalls die Gefahr, dass das Handy überhitzt. Es reicht im Schlaf unruhig zu sein und schon ist das Handy unter dem Kopfkissen, der Decke oder unter einem selbst. Bin Mal gespannt was sich da entwickelt.