Das Mobile-Game Pokémon GO ist einer der großen Gewinner im Gaming-Sommer 2018. Die Umsätze sind nach oben geschnellt, auch das Such-Interesse ist wieder deutlich stärker. Woran liegt das?
Die Poké-Renaissance: Seit Juni 2018 erlebt das Spiel Pokémon GO eine Renaissance. Das war im Sommer 2016 ein Riesen Hit und auch danach nie wirklich tot, aber in diesem Sommer erlebte Pokémon GO einen ungeahnten Aufschwung.
2,5 Millionen Dollar täglich seit Juni 2018
Im Juni kam die Wende: Wie die Seite Sensor-Tower berichtet, haben Spieler seit dem 19. Juni jeden Tag im Schnitt 2,5 Millionen US-Dollar ausgegeben. Das sind 39% mehr als in den zwei Monaten davor.
Diesen Anstieg ab dem Juni sehen wir auch deutlich im Such-Interesse bei Google 2018 in Deutschland:
Bereits im April gab es einen ersten Aufschwung. So richtig kam Pokémon GO aber mit dem Patch Mitte Juni in Fahrt. Den Höhepunkt des Such-Interesses erreichte Pokémon GO in Deutschland dann mit dem Juli.
Auch über den August hinweg blieb das Interesse während der Hitzewelle hoch.
Trainer schließen sich in Gruppen zusammen: Die Facebook-Gruppe von Mein-MMO spiegelt diesen Aufschwung bei Pokémon GO wieder. Vom Mai an nahm die Mitgliederzahl der Gruppe deutlich rascher zu.
Offenbar stieg bei Trainern ab dem Juni das Interesse an Pokémon GO und daran, sich mit anderen austauschen.
Raid-Ausschlag 2017 hielt bei Pokémon GO nur kurz
Interessant: Schon 2017 hatte es im Sommer einen solchen Anstieg der Popularität gegeben. Der kam mit dem neuen Raid-System. Dieses neue Feature sorgte kurzzeitig für einen großen Aufschwung im Sommer.
Allerdings verflachte diese Begeisterung damals schnell. In 2018 scheint der Anstieg nachhaltiger zu sein.
Wie hat Pokémon GO diese Renaissance geschafft?
Mehr Social-Funktionen: Für den Aufschwung 2018 machen Beobachter vor allem zwei neuen Spiel-Systeme von Pokémon GO verantwortlich:
- das Freunde-System
- und das Tausch-System
Durch diese beiden sozialen Funktionen könnte Pokémon GO eine erhöhte Bindungskraft gewonnen haben. Wenn man mit Freunden in Gruppen zusammenspielt, steigert das die Motivation, weiterzumachen. Man misst sich mit anderen und tauscht sich aus.
Ein wichtiges Ereignis war außerdem die Aktivierung der Glücks-Pokémon. Trainer können nun, durch das neue Tausch-System, Glücks-Pokémon erhalten. Diese Monster benötigen weniger Sternenstaub für Power-Ups – lassen sich also günstiger zu stärkeren Angreifern aufwerten. So machte Niantic die Tausch-Funktion in Pokémon GO gleich beliebter.
Niantic setzt auf soziale Interaktion für den Aufschwung
2018 sieht noch gut aus: Die Frage steht im Raum, ob der Hype um Pokémon GO diesmal bis in den Herbst reicht. Wenn die Temperaturen fallen, fiel in den letzten Jahren auch das Interesse an Pokémon GO. Logisch: Treibt das Spiel die Trainer doch nach draußen.
Mit dem geheimnisvollen „Ultra-Bonus“ und der nahenden Generation 4 könnten die nächsten Wochen aber gut für Pokémon GO laufen.
Außerdem weiß Niantic selbst, was hinter dem neuen Erfolg ihres Spiels steckt. Daher will man die “sozialen Aspekte” von Pokémon Go erweitern und verfeinern. Noch 2018 soll PvP zum Spiel kommen:
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@Old_Stievz T: Man muss schon ein wirklich arg gefrusteter Ex Spieler sein um einen solchen Unsinn von sich zu geben.
Ich spiele weiterhin. Und gefrustet ja – nachdem ich im Urlaub für wenige Wochen den frischen Geist von 2016 nochmal spüren durfte. In der Tat sind Absprachen zum Umfärben von Arenen, Formularzwang in WhatsApp-Gruppen und Hierarchien mit Admins an der Spitze inzwischen vielerorts ebenso üblich wie die Mamas und Papas, die an jedem anderen Spieler – egal wie alt – herumerziehen wollen und Gesprächsthemen wie auf dem Betriebsausflug drauf haben – dazu aber muss ich nicht zum Raid kommen. Die Idee von Pokémon, hierarchiefrei Menschen zu verbinden, lebt durch diese Art von Spieler nicht mehr. Pokémon Go braucht wie schon gesagt komplexe Kämpfe vergleichbar mit der Hauptreihe (um es attraktiv für neue dem Gaming auch ansonsten zugeneigte Spielerschichten zu machen) – und vor allem dringend einen gameinternen chat, um die WhatsApp- oder sonstigen Admins mit ihrem Drang nach Geltung und Macht, vergleichbar mit den Vorsitzenden schlecht funktionierender Vereine, endlich zu entmachten und freie Strukturen wiederherzustellen.
Ja, die Zahl der Pokemon-Spießer hat sich vermehrt und Niantic macht damit Umsätze. Sommer 2016: Spieler aller Altersgruppen saßen gleichberechtigt zusammen, viele Teenager, junge Leute um die 20. Der Landeselternbeirat NRW hatte Angst um den Nachwuchs, forderte gar Verbote zu Schulbeginn. Landesweit waren Eltern in Panik, weil ihre fast schon erwachsenen Kinder im Teenager-Alter sich durch Pokemon Go unkontrolliert vernetzten. Diesem drohenden Machtverlust der Generation Helikoptereltern musste etwas entgegen gesetzt werden, und der sozialhistorisch einmalige Coup gelang: Die Übernahme des Spiels durch die Elterngeneration. Die viel zu leichte Bedienung und der zeitkritische Spielverlauf haben es einfach gemacht: Während der fast schon erwachsene Nachwuchs daran gehindert wird, spontan das Haus zu verlassen, um seltene Spawns zu fangen, wird durch Vernetzung über Facebook der Coup eingefädelt: Reihenweise geben Teenager ihre Accounts an ihre Eltern ab, die nun übernehmen. Ein großer Teil der heutigen Level-40-Spieler sind solche Accountklau-Eltern. Heutige neue Spieler sind deren Freunde, insbesondere Helikoptermamas und -papas, die ihren Kindern nun beibringen, wie man richtig einen Curveball wirft. Beim Raid und in den einschlägigen Whatsapp-Gruppen geben diese nun den Ton an, Teenager werden in der Rolle der unterwürfigen Assistenten der Generation Machtwahn höchstens noch geduldet. Und richtig Leben in den Whatsapp-Gruppen herrscht nicht etwa in den Wochenendnächten, sondern sonntags morgens um 7:30 Uhr, wenn die Helipaps und -mamas zum Brötchenholen gehen und auf dem Weg ihre tägliche Dosis Raid brauchen.
Es ist sozialpsychologisch hochgradig erschreckend zu sehen, dass nun sogar beim Gaming diese alles ergreifende Helikopterelterngeneration die Jugend zur Seite gedrängt hat. Man fragt sich: Wie soll da noch Persönlichkeitsentwicklung möglich sein, wenn machtwütige Eltern alles, wirklich alles, übernehmen. Zudem verhindern sie mit ihrer Marktmacht wirksam die Fortentwiclung des Spiels: Pokemon Go braucht dringend anspruchsvolle strategische Kämpfe statt wildes Rumdrücken auf dem Display. Aber Niantic weiß, dass damit ein Großteil der Spieler wegfallen wird, weil dann nämlich die Gefahr droht, dass die Accountklau-Eltern nicht mehr mitkommen und der Spielerstamm verloren geht. Die Weiterentwicklung zu einem komplexen Strategiespiel wäre aber die einzige Chance wieder zu Spielspaß zu kommen: zu einem gleichberechtigten lockeren Umgang aller anstatt einem Raidteam voll verkrampfter Spießer, die beim Raid sich über Probleme ihres “Pubertiers” austauschen (dem sie zuvor den Account genommen haben), nach Art eines Kleingartenvereins Buch führen, wer in den Arenen “Fremder” ist und die Arenen ihres Reviers als ihr Privateigentum betrachten und jeden anranzen, der einfach mal Arenen umfärbt (was eigentlich unter anderem Ziel des Spiels ist), weil man sich beim morgendlichen Brötchenholen am Sonntag ja abgesprochen hat, dass in ihrem Stadtteil umfärben erst nach 8 Stunden erlaubt ist.
Niantic, traut euch! Verkompliziert Pokemon Go massiv zu einem komplexen Strategiespiel! Geht das Risiko ein, dass ihr viele Spieler verliert, die sonst mit Gaming absolut nichts zu tun haben, aber aus Angst um eigenen Machtverlust von ihren Teenager-“Kindern” den Account übernommen haben! Denn mit dem dadurch sich wieder entwickelnden Spielspaß werdet ihr neue Gamer finden, die mit ihren Wünschen die weitere AR-Entwicklung fördern statt sie wie momentan blockieren.
Made My Day! 😀
Danke für diesen “qualifizierten” Kommentar!
Alter…Respekt. Selten so eine verquirlt soziopathische Betrachtung von Pokemon Go Spielern gelesen. Normal sind wir alle nicht, die wir das spielen….aber Du bist mit Deiner Meinung definitiv der Knaller! Du wirst immer und überall eine Verteilung von verschiedensten Menschen “nach Gauß” finden. Such Dir bitte ganz frei aus auf welcher Seite des Extrems Du dich verortest!