Overwatch: Blizzard zeigt Casterin nach 5 Jahren die eiskalte Schulter – „Frustrierend“

Overwatch: Blizzard zeigt Casterin nach 5 Jahren die eiskalte Schulter – „Frustrierend“

Bei Blizzard gehen wieder einmal seltsame Dinge vor. Der ESport in Overwatch hat seit Jahren ein Team von Castern, das die Spiele kommentiert. Aber die Casterin VikkiKitty, die seit 2017 für Blizzard arbeitet, sagt jetzt: Sie wird für die 2022er-Saison seit einem halben Jahr ignoriert und erfährt einfach nicht, wie es weitergeht. Sie ist kein Einzelfall.

Das ist die Situation:

  • Die „Overwatch League“ war von Blizzard als riesiges E-Sport-Unternehmen geplant. Nach dem großen Erfolg von Overwatch im Jahr 2016 sollte sich die Liga 2017 als großer, professioneller E-Sport-Titel etablieren. Immerhin hat Blizzard mit Starcraft und Warcraft bereits riesige E-Sport-Titel aus der Taufe gehoben.
  • Die Liga startete 2017 mit viel Verve. Es wurden Plätze in der Liga in einem „Franchise-Modell“ an E-Sport-Organisationen für viele Millionen US-Dollars verkauft. Der Plan sah vor, Overwatch nach dem Modell großer US-Ligen im Basketball oder Football aufzuziehen: Man gab Profi-Spielern feste Verträge, wollte in Hallen vor Ort spielen, engagierte Caster, die diese Matches kommentierten.
  • Aber seit einigen Jahren scheint bei Overwatch die Luft raus: Erst kam Fortnite, dann Valorant als starke Konkurrenz. Zudem wird Overwatch kaum noch entwickelt, seit Overwatch 2 in Planung ist – Corona machte „E-Sport vor Ort“ sowieso problematisch, die Liga verlor Zuschauer, als sie von Twitch auf YouTube wechselte, und dann steht auch noch der Kauf durch Microsoft an.
Overwatch League stinkt nach Plastik und Geld, sagt eSport Legende

Langjährige Casterin wird seit 6 Monaten von Blizzard ignoriert

Das sagt eine Casterin jetzt: Die ESport-Kommentatorin VikkiKItty sagt, sie hat kein Angebot für die Overwatch League 2022 erhalten.

Schlimmer noch: Sie hat auch keinerlei Infos darüber bekommen, wie es weitergehen soll. Nach dem Ende der letzten Saison (September 2021) gäbe es einen “Mangel an Kommunikation”, es spricht also keiner mehr mit ihr, das frustriere sie am meisten an ihrer Lage.

In den Kommentaren zeigen sich Fans von der Situation schockiert. Immerhin sei VikkiKitty die einzige Frau in der Caster-Szene. Blizzard gäbe kein gutes Bild im Zuge des Sexismus-Skandals ab, wenn man ihr die eiskalte Schulter zeige.

Die Casterin arbeitet seit 2017 für die Liga.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Ist das ein Einzelfall? Nein, viele andere Caster, die schon lange für die Liga arbeiten, sagen, sie haben keinerlei Informationen, wie es 2022 mit der Overwatch League weitergehen soll. Leute, die Overwatch seit 2015 als E-Sport begleiten, stehen gerade im Regen.

Keiner weiß so recht, wie es weitergeht.

Blizzard schlug 2020 bei der Overwatch-Liga einen Sparkurs ein

Gab es vorher schon so einen Fall? Ja, vor der 2020er-Saison hatten sich die „Star-Caster“ der Liga beschwert, dass man ihnen schlechte Angebote gemacht hätte. Offenbar fuhr die Liga dort einen Sparkurs. Damals haben einige der prominentesten Caster sich von der Liga getrennt und Blizzard öffentlich kritisiert.

Zu der Zeit schrumpfte Blizzard auch sein Team der Overwatch-Liga.

Overwatch-Montecristo-e1577956579606-1140x445
Ein wichtiger Caster, der vor der 2020er-Saison ging: MonteCristo

Das steckt dahinter: Es kann mehrere Gründe geben, warum es hier zu solchen Problemen mit den Castern kommt:

  • Zum einen könnte der Verkauf von Blizzard dahinter stecken, dass Sachen in Bewegung geraten sind, Produktionsfirmen wechseln und der Plan für die neue Liga ist noch nicht reif.
  • Vielleicht setzt man den Sparkurs auch noch weiter fort und spart bei den Castern, will Matches ganz anders aufziehen. Activision Blizzard hat ja schon viel Personal abgebaut bei allem, was nicht direkt die Entwicklung neuer Spiele generell
  • Overwatch ist generell, seit Overwatch 2 in der Mache ist, in keinem guten Zustand

Menschlich ist es aber schwierig, Leute, die so lange mit Blizzard zusammenarbeiten, im Dunkeln tappen zu lassen. Die Situation scheint sich da im Moment zuzuspitzen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Spotify, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Spotify Inhalt

Viele Existenzen und viel Geld hängen an der Overwatch-Liga

Warum ist das so schwierig? Die Situation ist deshalb so heikel, weil die Overwatch-Liga den Teams, die dort mitspielen, eine riesige Investition abverlangt hat, um dort mitzuarbeiten. Die Liga kriselt jetzt aber seit einigen Jahren offenbar und schlägt nicht derart ein, wie man sich das 2017 bei Blizzard eigentlich ausgemalt hat.

Weil an der Liga aber so hohe Investition hängen und auch so viele Existenzen damit verknüpft sind, ist das ein heikles Thema für Blizzard.

Als man vor einigen Jahren den E-Sport für „Heroes of the Storm“ plötzlich einstellte, zeigten sich viele entsetzt, deren Leben sich um das Spiel drehte:

HotS-Profis fühlen sich von Blizzard verraten und bangen um ihre Existenz

Quelle(n): Inven (auch Titelbild)
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
3
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
erzi222

nichts neues das blizzard alles egal ist, sowohl die mitarbeiter als auch die spieler.

Janno

“Einzige Frau in der Caster-Szene” stimmt so auch nicht ganz. Soe Geschwind (aka. “Soembie”) ist seit Beginn der OWL dabei und zumindest im OW World Cup und in Contenders gibt es auch noch Jennifer Pichette (aka. “LemonKiwi”) als Caster.

Irina Moritz

Stimmt. Wobei Soe direkt bei Blizzard angestellt ist, sie braucht afaik keinen neuen Vertrag.

Neowikinger

Warum geht man (gefühlt) inzwischen immer davon aus, dass es etwas mit Sexismus zu tun hat, wenn einer Frau etwas negatives passiert? Natürlich ist es gut zu lesen, dass im Artikel selber klargestellt wird, dass es kein Einzelfall ist und nichts mit ihrem Geschlecht zu tun hat, aber inzwischen kommt es mir so vor, als würde man das als Schlagwort einfach Mal in den Flur rufen, ohne sich mit den Hintergründen zu beschäftigen. Das gilt natürlich jetzt nicht nur für ihre Fans sondern auch allgemein.

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

4
0
Sag uns Deine Meinungx