Netflix setzt dem Mann, der Wrestling groß machte, ein Denkmal: Dabei ist er ein richtiger Fiesling

Netflix setzt dem Mann, der Wrestling groß machte, ein Denkmal: Dabei ist er ein richtiger Fiesling

Wrestling ist eine der größten Entertainment-Shows der Welt, und Wrestler sind berühmte Promis, die auch in Filmen präsent sind. Hinter dem ganzen Business steckt Vince McMahon und Netflix widmet dem Mann eine Doku. MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes war von der Doku-Serie gefesselter als bei vielen Filmen und das vor allem wegen McMahon.

Was ist das für eine Serie? Ende September erschien die Doku-Serie Mr. McMahon auf Netflix. Dabei geht es um die Historie von Vince McMahon, dem Mann, der die Wrestling-Liga WWE als Chef groß gemacht hat.

Aus leichtem Interesse schaltete ich die Doku an und war dann aber komplett gefesselt. Auch wenn man sich in dem Bereich nicht auskennt, lohnt sich die Serie allemal. Das liegt vor allem an Vince McMahon und allem, was er getan hat, denn das kann sich wirklich niemand ausdenken.

Einen Trailer zur Serie seht ihr hier:

Alles fürs Geschäft

Vorneweg muss man Vince McMahon eins lassen: Er hat Wrestling riesig gemacht. Das wird auch in der Doku erzählt. Aus einem nischigen Sport wurde ein riesiges Entertainment-Produkt mit enormer Werbefläche. Im Zentrum dieses Erfolgs steht McMahon. Von seinem Vater kaufte er die Liga, die er durch fragwürdige Methoden groß machte. Er kaufte einfach die Stars anderer Ligen und ließ sie alle bei sich auftreten.

Innerhalb der Doku merkt man, wie stolz McMahon ist. Im Interview erwähnt er, wie er alles fürs Geschäft tut. Das ist als Zuschauer faszinierend. Dabei werden auch verschiedene Wrestler gezeigt, und wie McMahon sie vermarktete. Und auch das muss man ihm lassen: Er wusste meistens genau, was er mit den Wrestlern machen muss.

Das fesselt als Zuschauer, vor allem weil sich alles immer mehr zuspitzt. Von Ära zu Ära wird die Liga von McMahon extremer. Oft saß ich dabei geschockt vor dem Fernseher, denn das Meiste, was von McMahon in der Doku gezeigt wird, ist fragwürdig.

Das ist aber auch der Grund, warum ich nicht aufhören konnte, es zu schauen. McMahon wirkt über fast die ganze Doku hinaus wie ein klischeehafter Bösewicht. Oft dachte ich an Figuren wie Mr. Burns.

Der böse McMahon fesselt vor dem Fernseher

Einen großen Teil der Doku geht es auch um seine Persona in den Wrestling-Geschichten: Mr. McMahon. Dabei merkt man, wie er sich nicht zu schade war, der große Schurke in der Öffentlichkeit zu werden. Das Interessante dabei ist, dass es in der Doku so herüberkommt, dass er im echten Leben noch fieser sei als im Ring.

Zum einen betont er immer, dass er alles, egal wie fragwürdig, getan hat, um sein Geschäft voranzubringen. Selbst bei seiner Familie machte er keinen Halt. Auch seine Frau, seinen Sohn und seine Tochter nutzt er in den Wrestling-Geschichten – Auch als Hassobjekte für die Zuschauer. Dabei nutzte er auch Gerüchte, er würde seiner Frau fremdgehen, als Story in seinen Shows.

Die Doku zeigt beispielsweise, wie er seine Tochter und viele Wrestlerinnen für die Zuschauer stark sexualisierte. Zudem behandelt eine ganze Folge den Vorwurf der sexuellen Belästigung einer ehemaligen Angestellten.

Beim Sohn, Shane McMahon, merkt man in der Doku eine gewisse Reue. Er wollte das Extreme nicht. Auch der Wrestler Bret Hart kommt zu Wort und man erahnt, wie sehr ihn viele Handlungen von McMahon getroffen haben.

Zu all seinen Skandalen, die die Doku auch bespricht, sagt er meistens nur, dass es gelogen sei, oder er es fürs Geschäft gemacht habe. McMahon selbst sagt, dass er nichts bereut.

Die wenigen menschlichen Momente mit ihm sind, wenn er über seinen Vater spricht. Dabei wirkt es so, dass sein ganzer Werdegang auf der Beziehung zu ihm basiert. Für Emotionen sorgen dann die Geschichten der Menschen um McMahon herum und wie er sie beeinflusst hat.

Gut produzierte Doku-Serie

Wie ist die Doku produziert? Die Doku selbst gefiel mir sehr gut. Netflix-typisch ist sie schön gedreht und auch der rote Faden stimmt. Man hangelt sich von Ära zu Ära und von Skandal zu Skandal.

Die interviewten Wrestler sind zwar recht inhaltsleer, aber das verstärkt das Gefühl, dass McMahon über alles seine Hände hat. Sie kritisieren ihn nur oberflächlich.

Die Journalisten, die zu Wort kommen, sorgen aber meistens für einen guten Kontext. McMahon wird im Interview auf Skandale angesprochen und man versucht, keine Aussage von ihm einfach stehenzulassen.

Dabei gefiel mir auch der Schnitt sehr gut, denn anstatt einfach mit einem Voice-Over Kontext zu liefern, nutzt man den Schnitt zum Storytelling und zum Einordnen der vielen Aussagen.

Aber eine historische Aufarbeitung des Wrestling-Business ist die Doku nicht. In Mr. McMahon geht es um den titelgebenden Mann, die Skandale und das Extreme, das ihn umgibt.

Spannender als die meisten Filme und Serien

Bei Mr. McMahon war ich so gefesselt wie bei den wenigsten Filmen und Serien 2024. Man ist fasziniert, geschockt, sprachlos, aber eben auch unterhalten. Wrestling ist ein faszinierendes Business und McMahon ist ein faszinierender und kritikwürdiger Mann.

Man darf nur nicht vergessen, dass es eben echte Skandale sind. Es sind Aktionen, die moralisch einfach fragwürdig sind. McMahon hat Enormes erreicht, und er hat Wrestling groß gemacht. Ohne ihn gäbe es beispielsweise keinen The Rock. Aber er hat auch vielen Leuten geschadet und die Doku versucht, das aufzuarbeiten.

Was sagt McMahon zur Doku? Er äußerte sich negativ zur Doku, wie Deadline berichtet. Er selbst bereue die Teilnahme an der Doku nicht, laut ihm wurde aber gesagt, die Doku wäre eine objektive Geschichte seines Lebens und des unglaublichen Business von ihm.

Er findet: Vieles ist falsch dargestellt oder ganz weggelassen worden, um die Zuschauer absichtlich zu verwirren.

Trotzdem ist die Doku empfehlenswert. Wer auch nur ein wenig mit Wrestling in seinem Leben zu tun hatte, wird einiges wiedererkennen. Aber auch wenn man nichts mit Wrestling am Hut hat, ist es spannend zu sehen, wie wahnsinnig und zügellos sich dieses Business entwickelt hat. Die Geschichte hinter Netflix erfahrt ihr hier: Netflix: Wie aus einem Videoverleih der größte Streaming-Dienst der Welt wurde

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