Wizards of the Coast sind die Entwickler der beliebten Kartenspiels „Magic: The Gathering“. Sie haben eine Unterlassungs-Erklärung gegen ein NFT-Projekt namens „MtgDAO“ erlassen. Sie sagen, das Projekt sei ganz klar eine Verletzung ihrer Urheberrechte.
Was ist das für ein Projekt? Das ist gar nicht so leicht durchzuschauen.
Die Idee von „mtgDAO“ ist es offenbar, ein eigenes Magic-Format zu erstellen, in dem Spiel nur mit „erlaubten“ Karten antreten dürfen. Die Spieler sollen die tatsächliche Karte in der echten Welt besitzen und zusätzlich ein eigen kreiertes NFT der Karte erwerben, um „legal“ das Spiel spielen zu dürfen.
Dadurch, dass man eigene NFTs ausgibt, will mtgDAO die Verfügbarkeit der Karten zusätzlich verknappen und den Preis stabil halten.
Die Funktion von mtgDAO wäre es dann, Spielern eine Art „Ticket“ zu geben, dass sie an den Turnieren teilnehmen dürfen.
NFT-Macher: Investment in echte Karte ist kaum zu rechtfertigen
Was ist das Bizarre an dem Projekt? Die Macher des NFT kritisieren das Karten-Spiel in einem Whitepaper dafür, „ein unsicheres Investment“ zu sein (via mtgdaog).
So heißt es:
Es ist schwer zu rechtfertigen, signifikantes Geld in einzelne Karten zu investieren, wenn der Wert einer Karte sich ständig ändern kann. Die Wahrheit ist, dass einzelne Karten ein unvorhersehbares Investment sind – viele verlieren an Wert.
mtgDAO
Man erklärt dann, der Preis hänge letztlich davon ab, wie viele Karten die Macher drucken. Sogar wenn die Macher versprächen, bestimmte Karten nicht mehr zu drucken, hätten sie ja immer noch die Möglichkeit, eine ähnliche oder sogar noch bessere Karte einfach neu herauszubringen.
Die Kritik an Karten als „unsicheres Investment“ ist deshalb so bizarr, weil NFTs für viele als völlig „unsicheres Investment gelten“, die im Preis extrem schwanken oder sogar auf Null sinken. Das Projekt mtgDAO will durch eine Verknappung der Karte aber für stabile Preise sorgen.
Entwicker loben Enthusiasmus, verbieten Projekt aber trotzdem
Das unternimmt Magic: Die haben eine Anwaltskanzlei damit beauftragt, den Machern von „mtgDAO“ eine Unterlassungserklärung zuzustellen.
Es heißt, der Enthusiasmus sei zwar offensichtlich und toll – die Entwickler seien auch beeindruckt von der Arbeit am Format, aber … leider, leider würde das Projekt dann doch das Urheberrecht verletzten.
Außerdem überlege Wizards of the Coast gerade selbst, in NFTs einzusteigen. Daher sei es streng verboten, NFTs mit den Marken der Firma zu verbinden.
Als Fans von Magic hätten die NFT-Macher dafür doch sicher Verständnis.
NFT-Entwickler nennen Magic-Macher „reaktionär“
So reagieren die NFT-Macher: Ziemlich angefressen. Auf Twitter heißt es nun, dieses Schreiben lege nahe, dass die NFT-Projekte von Wizards of the Coast wahrscheinlich fehlschlagen würden. Viele Gamer wären ja gegen NFT. Die würde man als „leere Statussymbole“ sehen, die nur zeigen, wie viel Geld jemand ausgeben kann.
Es gäbe für die Macher von Magic viel bessere Methoden von den neuen Regeln des Marktes zu profitieren, wie eben mit dem Modell von mtgDAO. Die Position von Wizards of the Coasts sei rückständig, man wolle denen jetzt eine E-Mail schicken, um ihnen zu zeigen, dass sowas wie mtgDAO eine gute Gelegenheit ist und keine Bedrohung.
Viele Gamer sehen NFTs in der Tat kritisch. Auch einige Game-Designer haben das Modell bereits stark hinterfragt:
Entwickler von Destiny 2 erklärt, warum der Gaming-Trend 2021 das Gaming schlechter macht
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was sagen wir nur den magickartenbesitzern von schwarzerlotus deren karte was warens 250tausend wert war oderso ewig her das ich die preis egesehen hab xD klingt für mich eher als wolle man keine konkurenz
Man ist ja nur doof, rückständig, ungebildet und was auch immer man genannt wird wenn man gegen NFT und Crypto in Spielen ist 😁
Bin da auch skeptisch wie das funktionieren soll. Zumal der Wert einer Magic Karte sich nicht nur aus ihrer Rarität gestaltet sondern auch durch die Spielbarkeit im jeweiligen Format. Darüber hinaus gibt es auch noch haufenweise ein und dieselbe Karte in verschiedenen Editionen und Prints was die Preise zusätzlich extrem schwanken lässt und mit der neuen Edition wird dieses Problem sogar noch verstärkt. Und wenn dann doch ne neue ähnliche aber bessere Karte auf den Markt kommt fallen die Preise für die bisherige deutlich und schnell zumindest im Bezug auf Spielbarkeit.
Bei so etwas bin ich nur noch sprachlos.
Vor allem würde das doch so garnicht funktionieren, oder?
NFT´s sollen doch eigentlich einzigartig sein. Sollte dann jede Karte insgesamt nur einmal verfügbar sein?
So nach dem Motto: “Ich brauche noch eine Ebene. Ich zahle bis zu 500.000 Euro dafür.”
“Außerdem überlege Wizards of the Coast gerade selbst, in NFTs einzusteigen. Daher sei es streng verboten, NFTs mit den Marken der Firma zu verbinden.”
Ah, achso,na dann.
Traumjob zur Zeit NFT Berater. Kannst den Leuten irgendeinen Mumpitz erzählen, da es eh keiner versteht.
Ein NFT ist ein digitales Gut, wenn Strom oder Internet weg ist, ist auch das NFT vorerst weg (zumindest bis der Zugriff wieder hergestellt wurde).
Eine Karte ist unabhängig von anderen Medien, ich besitze sie, lege sie weg und sie kann nicht einfach verschwinden oder ich den Zugriff verlieren.
Von daher ist die Aussage “Investment in echte Karte ist kaum zu rechtfertigen” völliger Humbug.
Und klar, ich verstehe die Kommentatoren die behaupten “Karten sind zum Spielen da und nicht als Investment”, aber so ist nunmal einfach nicht. Es gibt nicht umsonst verschiedene Raritäts-Stufen in bspw. Magic oder Pokemon-Packs. Manche Karten sind nunmal selten, weswegen sie auch so hohe Preise erzielen, vorallem wenn sie aus alten Kollektionen sind.
Und es heißt in den meisten Fällen auch nicht umsonst “Trading Card Game”, die Karten sind dazu gedacht um mit ihnen nicht nur zu spielen, sondern sie auch zu traden.
Man möge mal an die legendäre Spektraltiger-Karte aus dem TCG von WoW denken. Soll man die nun zum Spielen verwenden oder sollte ich das lieber als Wertanlage für schlechte Zeiten behalten? Ich würde mich definitiv für letzteres Entscheiden.
Meiner Meinung nach sollten Karten nur zum spielen und nicht als Investment gesehen werden.
Kann ich nur zustimmen. Mein Gipfel der “menschlichen Widerlichkeit” war, als letztes Jahr wo Pokemon Karten im Happy Meal waren, haufenweise Erwachsene solange Happy Meals gekauft haben, bis die Karten leer waren. Kenne sowohl Leute, die noch stolz ihren mit Happy Meals überfüllten Kofferraum gepostet haben als auch Leute, die abends mit ihren Kids zu McDonalds wollten und es gab kein “Spielzeug” mehr.
Alles wird nur noch als Wertanlage gesehen – Kleidung, Videospiele, Karten usw. Es ist einfach traurig.
Ich finde Jim Sterling hat das gestern ganz gut zusammen gefasst.
Did I Mention I Hate NFTs? (The Jimquisition)
Die Macher dieses Projektes sind wahrscheinlich nur angefressen weil der Rechteinhaber sagt: “nö, du machst mit unserer Marke kein Geld”.
Gibt ja noch andere Kartenspiele bei denen die es versuchen können.. 🤔