Das beste Team Europa, G2 Esports, trat bei League of Legends gegen das wahrscheinlich beste Team der Welt an, T1 um Superstar Faker. Das Halbfinale des MSI 2022 war mit Spannung erwartet worden, aber die Serie verlief eindeutig zu Gunsten der Koreaner. Vor allem Match 3 war ein Blutbad: T1 siegte in 20 Minuten. Das ist die Höchststrafe.
Was war das für ein Spiel?
- Am Samstagmorgen, dem 28.5., ab 10 Uhr deutscher Zeit trafen sich G2 und T1 im Halbfinale des MSI 2022 in Busan zu einer Best-of-5-Serie. Der Sieger des Matches darf am Sonntag gegen RNG ran, die schon im Finale warten.
- G2 Esports ist der europäische Meister. Das Team dreht sich um zwei erfahrene Veteranen, Midlaner Caps und den Jungler Jankos. Die beiden werden ergänzt mit neuen Talenten auf der Botlane und dem Deutsch-Türken Broken Blade auf der Top-Lane. Vorm Turnier hatte man versprochen, T1 aus dem Turnier zu kicken.
- T1 ist der koreanische Meister: In der Midlane spielt der „untötbare Dämonenkönig“ Faker, der bereits in den frühen Jahren von League of Legends gleich 3 Weltmeister-Titel sammeln konnte, aber seit 2016 auf Titel Nummer 4 wartet. Das neue Prunkstück des Teams ist mittlerweile die Botlane mit ADC Gumaysi und dem Ausnahme-Supporter Keria, der 2022 zum besten Spieler Südkoreas gewählt wurde.
Wie lief die Serie? Die Serie verlief eindeutig zu Gunsten von T1:
Das Spiel 1 gewannen die Südkoreaner in 24 Minuten, vor allem Faker (5-1-2) und Keria (0-1-10) drückten dem Spiel einmal mehr den Stempel auf. Der Jungler von G2, Jankos, bekam kein Bein auf den Boden und spielte 0-5-6 auf Jarvan.
Das sieht man als geniales Play von Faker an, weil er dem sicheren Tod entkommt, indem er Caps mit dem “Flash in die falsche Richtung” ziemlich alt aussehen lässt – Caps hatte erwartet, dass Faker traditionell über die Mauer springt, wie es sich gehört:
Match 2 war dann einigermaßen ausgeglichen: Die Parte dauerte 32 Minuten. Hier drehte Faker mit LeBlanc aber ziemlich auf und holte 8-3-5. Dazu erwies sich der T1-Jungler Oner auf Lee Sin als brutaler Faktor mit 3-2-11. Keria war auf Nautilus ebenfalls an 13 Kills beteiligt.
Fans von G2 hatten nach dem 0-2 noch auf ein Wunder gehofft: Immerhin ist ihr Team für “Verrücktheiten” bekannt, man betete jetzt für einen “Reverse-Sweep”, dass es nach dem knappen zweiten Match doch noch ein 3-2 für G2 wird, aber das Gegenteil war der Fall.
Match 3 wurde zur Höchststrafe für G2: T1 siegte in 20 Minuten und gab überhaupt nur 5 Tode ab. Faker legte auf Akali 5-1-5 hin, Keria holte sich mit Renata Glasc erneut 13 Assists.
Vor allem Match 3 war eine brutale Angelegenheit:
Von wegen: “T1 ist überbewertet”
Wie wird das kommentiert? Man macht sich in den Kommentaren auf reddit etwas darüber lustig, dass irgendwer nach einem durchwachsenen Rumble-Stage überhaupt an T1 zweifeln konnte.
Leute hätten nach den Niederlagen gesagt: T1 sei „überbewertet“. Das könne man nach der Vorstellung wohl einfach vergessen. Einmal mehr zeige sich, dass “Best-of-1”-Serien wenig Bedeutung hätten. In “Best-of-5-Serien” zeige sich dann das bessere Team.
Der Sieg von T1 wird als „Massaker“ beschrieben. T1 sei als extrem aggressives Team aufgetreten und das schon in der Frühphase eines Matches.
Über Jahre fehlte genau diese Eigenschaft den Teams aus Südkorea, die lange brauchten, um ein Spiel zu beenden, und mit ihrer methodisch-langsamen Spielweisen auch unterlegenen Gegnern die Chancen gaben , zurückzukehren. Die 2022er-Ausgabe von T1 scheint diese Schwachstelle nicht mehr aufzuweisen.
G2 ist eigentlich dafür bekannt, seine Chancen im Mid- und Lategame zu haben, wo man mit überlegenen Teamfights gewinnt und selbst hohe Rückstände noch ausgleichen kann. Wenn ein Match aber nur 20 Minuten dauert, ist für eine Aufholjagd einfach nicht mehr genug Strecke da, bevor die Lichter ausgehen.
Chef von G2 nennt T1 das beste Team der Welt, vielleicht das beste aller Zeiten
Nach dem Match nannte der Chef von G2, Ocelote, die aktuelle Ausgabe von T1 sogar “das beste Team der Welt” – das sei “völlig irre”, er zweifelte ob man “je ein so gutes Team gesehen hat.”
Das MSI 2022 scheint jetzt wieder ein “LoL” wie früher zu zeigen: China und Südkorea machen den Meistertitel unter sich aus. Die Fans von Nordamerika und USA sind zwar lautstark und diskutieren begeistert, mit den Titeln haben ihre Teams aber nichts zu tun.
Vor einigen Tagen sah das noch ganz anders aus, denn G2 besiegte T1 und RNG in ihren ersten Spielen, doch danach war der Wurm drin:
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Nautilus, nicht Natulus. Renata Glasc, nicht Glac. Es ist aber auch wie verhext mit diesen ganzen unvermeidbaren Flüchtigkeitsfehlern!