In der League of Legends gab es in den letzten Tagen einen richtig üblen Exploit mit Helden wie Poppy oder Kayn. Durch den Fehler im System wurden sogar Unschuldige gebannt, weil sie so schlechte Werte hatten, dass automatische Sperren griffen. Eine Woche tobte der Exploit. Jetzt bezieht Riot endlich Stellung und sagt was zum Problem und zu den Opfern.
Das ist der Exploit: Wir haben am 20. Juni über den Exploit in LoL berichtet. Wenn man zu einer ganz bestimmten Zeit, wenn die Tore im Match aufgingen, die Fähigkeit Hexflash nutzte, konnten sinistre Spieler dieser Exploit nutzen. Der konnte also gezielt hervorgerufen und ausgenutzt werden.
Mit dem Exploit war es Helden wie Poppy oder Kayn möglich, bestimmte Fähigkeiten global zu nutzen, also über die ganze Karte hinweg.
Im Extremfall sah das so aus, dass Poppy einfach im Brunnen stand und alle paar Sekunden die Fähigkeit Q nutze, um irgendwo auf der Karte einen Gegner zu killen, indem sie ihm mit dem Hammer eine hämmerte.
Es kursierten dann Screenshots von Poppy-Spielen, in denen der Wutzwerg mal locker 300 oder gar 500 Kills erreicht und dabei nie stirbt. Kunststück, der geht ja nicht mal aus der Basis raus.
LoL dachte Opfer wären Trolle, die absichtlich schlecht spielen
Warum wurde dann wer gebannt? Im gegnerischen Team hatten Spieler dann häufig Werte wie 0/35/0. Sie sind also 35-mal gestorben, haben aber selbst niemanden getötet oder bei einem Kill geholfen.
Solche Werte haben normalerweise nur Spieler, die absichtlich ein Match sabotieren, indem sie besonders schlecht spielen. Da werden dann automatische Banns ausgesprochen.
Denn wenn Spieler “tilten”, also so wütend auf ihre Teamkameraden werden, dass sie völlig die Kontrolle verlieren, passiert es schon mal, dass sie “absichtlich feeden” – das gilt als “inting” und nervt in LoL so stark, dass Riot hier automatische Sperren verhängt.
Wie einige Spieler berichten, sollen sie als Opfer des Poppy-Exploits genau solche Sperren kassiert haben, was sie als extrem unfair empfanden: Denn die haben ja nichts falsch gemacht, sie waren einfach nur völlig chancenlos gegen einen Exploiter.
LoL löst Problem, entbannt unschuldige Opfer auf Anfrage
Das war das Problem: Es meldete sich zwar relativ schnell ein Riot-Mitarbeiter, der einen Hotfix für das Problem angekündigte, aber so richtig klar war die Kommunikation in den letzten Tagen nicht. Die Spieler blieben relativ lange im Dunkeln.
Seit die offiziellen LoL-Foren dicht sind, ist die Kommunikation da manchmal etwas zersplittert.
Das ist jetzt das Statement: Der Lead Gameplay Designer von League of Legends, Mark „Scruffy“ Yetter, hat gestern Nacht getwittert:
Der komplette Fix ist endlich live und sollte die Probleme mit Poppy Q, Kayn W und anderen solcher Fähigkeiten lösen. Sollte das Problem weiter auftauchen, sollten sich Spieler melden.
Außerdem sagt Yetter, dass „unschuldige Opfer“ des Exploits, die gebannt wurden, entbannt werden. Die müssten nur ein Ticket an den Support schreiben und man werde sich drum kümmern.
Man habe auch schon in den letzten Tagen Spieler entbannt, die als „absichtliche Feeder“ gesehen wurden, nur weil sie gegen einen Exploiter spielten.
2018 gab es eine kuriose Meldung. Der Spieler Jian “Uzi” Zihao, damals der beste ADC der Welt, war mit seinem Team bei den Worlds und vertrieb sich die Zeit zwischen den Spielen in der Solo Queue von Korea. Dort schaffte es Uzi aber irgendwie, sich eine Sperre einzuhandeln, weil er “absichtlich” schlecht spielte:
Einer der besten LoL-Spieler der Welt wird bestraft … weil er gefeedet hat?!
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