Der Konzern Epic reicht Klage gegen einen „User Experience Tester“ bei Fortnite ein. Der durfte das streng geheime Chapter 2 schon vor allen anderen testen. Er hat dann auf Twitter über “Season 11” geplaudert und sogar die Karte verbreitet – doch die hat ihm kaum wer geglaubt. Für die Klage spielt das aber keine Rolle.
Wer wird da verklagt? Wie die Seite Polygon berichtet, hat Epic am 25. Oktober Klage in North Carolina eingereicht (via scrib).
Verklagt wird ein Ronald Sykes. Der soll so gut wie alle geheimen Informationen über das Kapitel 2 von Fortnite verbreitet haben – über Twitter.
Der betreffende Twitter-Account ist mittlerweile gelöscht: Epic hat aber Screenshots der Tweets und die auch dem Gericht vorgelegt.
Um dieses Event geht es:
- Am 13. Oktober startete Fortnite ein Ingame-Event. Das endete damit, dass die bisherige Karte in einem schwarzen Loch aufgesaugt wurde. Fortnite war knapp zwei Tage offline.
- Am Dienstag, dem 15. Oktober, kam Fortnite mit neuer Map und vielen Änderungen wieder. Es war nun Fortnite Chapter 2. Auf dieses Event hatte Epic hingearbeitet.
Eigentlich war dieses Event und was danach passierte streng geheim. Epic spielte mit der Idee, das könne wirklich “das Ende” von Fortnite sein und ließ die Fans im Ungewissen.
Im Hauptquartier als Tester eingeladen
Das soll Sykes getan haben: Sykes konnte die neuen Inhalte schon Ende September spielen, sagt Epic in der Klageschrift. Er wurde am 21. September ins Hauptquartier von Epic in North Carolina eingeladen.
Bei einem „User Experience“-Test sollte er Feedback geben, aber Epic versprechen, bloß nichts zu erzählen. Dafür hat Epic ihn eine NDA, eine Verschwiegenheits-Erklärung, unterzeichnen lassen.
In der Klageschrift heißt es nun, Sykes habe die NDA gebrochen.
Schon am 24. September soll Sykes auf Twitter geschrieben haben „Ich hab schon Season 11 gespielt und kann Euch von dem neuen Zeug erzählen.“
“FortNews GAWD” – #1 Fortnite Leaker
Epic sagt weiter: Ein Twitter-Nutzer soll sich am 5. Oktober FortNews Gawd und #1 Fortnite Leaker genannt haben. Der begann damit, noch mehr Informationen zu posten.
Darunter ein Bild der “Season 11”-Karte. Die wurde 9 Tage zu früh gepostet.
Mit diesem Account gab es dann viele weitere Leaks, die sich als korrekt herausstellten:
- es gebe Boote
- man könne schwimmen
- Flüsse durchzögen die Map
- Infos über Waffen wie die “Bandage Bazooka”
- und das neue Belohnungs-System
Epic sagt: Nach ihren Informationen und ihrem Wissensstand, kontrolliere Sykes all diese Twitter-Accounts.
Epic will Schadenersatz
Das will Epic nun: Laut Epic wirken sich solche Leaks negativ auf die finanzielle Leistung aus. Sie verringern die Aufregung und den Enthusiasmus und führen dazu, dass Spieler zu anderen Games wechseln.
Durch den Leak sei bei Epic schon finanzieller Schaden entstanden und es entstehe weiter finanzieller Schaden. Epic will daher von Sykes entschädigt werden.
Das Gericht soll Sykes jetzt veranlassen, alle Geschäftsgeheimnisse von Epic zu vernichten. Und es soll veranlassen, dass Sykes eine Summe zahlt, die den Schaden widerspiegelt.
Leaks glaubte keiner
Wurden die Leaks von Sykes bekannt? Eigentlich nicht. Denn es gibt schon zahllose Twitter-Accounts, die Leaks zu Fortnite veröffentlichen. Ein neuer Account braucht daher Zeit, bis er sich einen Namen macht. Bis dahin gilt er als unglaubwürdig.
Die Map machte daher kaum die Runde. Man hielt sie für Fake und eine „User-Erfindung.“
Die Leaks von Skyes, wegen denen er jetzt verklagt wird, haben jedenfalls keine riesige Öffentlichkeit erreicht. Das schaffte allerdings ein geleakter Trailer des BattlePass am Abend, bevor Chapter 2 startete. Mit dem kamen die Infos dann wirklich ans Licht.
Es geht Epic hier offenbar darum ein Exempel zu statuieren – wie an dem 14-Jährigen Cheater.
Epic hat schon mal einen Spieletester wegen Leaks verklagt.
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Ich betreibe selber einen YouTube Kanal und bekomme des öfteren keys von Entwicklern schon Tage früher zugeschickt. Da gibt es auch immer NDA, ich käme nie auf die Idee diese zu brechen. Das ist einfach unfair den Entwicklern gegenüber. Soll der ruhig zahlen, kein Mitleid mit dem
Klingt für mich nach Streisand-Effekt.
Wenn man unterschreibt und den Vertrag bricht muss man schon ziemlich dumm sein zu denken das man Straffrei davon kommt.
Ich als Spieler mag solche Leaks persönlich nicht und versuche sowas aus dem Weg zu gehen.
Jetzt kommt er halt wegen der Klage an seine 5 Minuten fame.
Obs das wert war?
Alles richtig gemacht seitens Epic.