Am 11. Mai wurde der Deutsche Computerspielpreis vergeben. Der DCP 2023 ist in Deutschland mit 800.000 € an Preisgeldern für deutsche Spiele verbunden. Wir schauen auf MeinMMO darauf, welche 3 Spiele die höchsten Geldpreise bekamen und sehen ein interessantes Phänomen, wenn man die Spiele nach ihren Steam-Reviews ordnet.
Was macht den deutschen Computerspielpreis so anders? Die hohen Geldzahlungen, die an den Preis geknüpft sind, lösen im englischsprachigen Ausland ein wenig Verwunderung aus. Preisgelder von 100.000 € gibt es bei vergleichbaren Veranstaltungen anderswo nicht.
Die englischsprachigen Gaming-Journalisten von PC Gamer schreiben erstaunt: Wenn Geoff Keighley im Dezember den Leuten seinen Videospiel-Preis verleiht, gibt’s dazu keinen Scheck für Hideo Kojima.
In Deutschland ist das anders, denn der Computerspielpreis ist eine Art Wirtschaftsförderung der Bundesrepublik für deutsche Spiele-Studios. Der Preis wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert – also von Green Jesus, Robert Habeck, persönlich.
Insgesamt schüttet der DCP in 15 Kategorien 800.000 Euro aus.
Ein JRPG gewinnt den Preis als bestes deutsches Spiel 2023
Wer war der große Gewinner des Abends? Den Preis für das „Beste Deutsche Spiele“ sammelte das JPRG „Chained Echoes“ ein, das am 8. Dezember 2022 auf Steam erschien. Es stammt von Matthias Linda und wurde von Deck 13 herausgegeben.
Auf Steam kostet es 25 € und hat 91 % positive Reviews.
In den Steam-Reviews heißt es über das Spiel:
- „Wenn du irgendein Interesse an JRPG hast, spiel das Game. Das ist das beste JRPG; das seit langer, langer Zeit herausgebracht wurde.“
- „Ein Meisterwerk. Eines der besten JRPG und eines der besten Indie-Games, die ich je gespielt habe.“
- Es sei ein „fantastischer Tribut an klassische JRPGs.“
Also offenbar hat die Jury hier einen echten Kracher für das „Bestes deutsches Spiel“ ausgewählt und es mit 100.000 € belohnt.
Für den DCP sind nur Spiele zugelassen, die mindestens zu 80 % in Deutschland entwickelt wurden. Die Gewinner werden in einem zweistufigen Verfahren ermittelt:
- Erst berät eine Fachjury über die Nominierung
- dann kürt die Hauptjury die Gewinner-Titel
120.000 € für “ernstes” Spiel
Wer bekam das meiste Geld? Das Spiel „Beholder 3“ sackte alles in allem gleich 3 Geldpreise ein:
- 30.000 € gab es für „Bestes deutsche Spiel – Platz 2/3“
- 40.000 € gab es für „Bestes Serious Game“
- 50.000 € bekam das Studio, „Paintbucket Games“ (Berlin) als “Deutsches Studio des Jahres” obendrauf
Aber Beholder 3 kommt auf Steam deutlich schlechter weg als Chained Echoes. Das ist eine „dystopische Strategie-Simulation“, in der man Mieter, Mitarbeiter und Vorgesetzte ausspioniert.
Es hat nur 68 % positive Steam-Reviews, kostet dort 15 €.
In den Steam-Reviews heißt es: Das Spiel habe Potential, werde aber durch Gamebreaking-Bugs ruiniert. Andere kritisieren eine schwache Übersetzung und lahme Dialog-Optionen.
Es gibt aber auch Leute, die das Spiel als sehr unterhaltsam loben – vor allem Fans der Serie. Beholder 1 erschien 2016 auf Steam und hat bis heute 91 % positive Reviews gesammelt.
100.000 € für Survival-Horror aus Deutschland
Wer hat noch richtig viel kassiert? 100.000 € gab’s für “Signalis”, die bekamen 60.000 € fürs beste Debüt und 40.000 € obendrauf fürs beste Sounddesign.
Signalis steht auf Steam sogar bei 95 % positiven Reviews. Es ist ein Survival-Horror-Spiel. Aktuell kostet es reduziert 16 € im Sale.
In einem Review heißt es: “Roboter aus dem Weltall lassen mich wieder Gefühle fühlen.”
Das beste internationale Spiel wurde übrigens “God of War: Ragnarök” – der Preis ist aber undotiert. Wär ja noch schöner.
Das Titelbild zeigt Lara Trautmann (Lara Loft) während des Events (Bildquelle: Franziska Krug/Getty Images for Quinke Networks).
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Wenn man sieht, was durch die von der Regierung gesteuerte Unterstützung der Kultur während Corona aus der Kunst- und Kulturszene geworden ist, würde ich mir fürs Gaming gern etwas weniger Staat und etwas mehr Markt wünschen.
Lieber eine ergebnisoffene Unterstützung von Studiengängen für Informatik und Gamedesign. Sonst haben wir in fünf Jahren nur noch Regenbogen-Games.
Nichts gegen queer und woke, aber bitte im Rahmen von Angebot und Nachfrage und nicht durch vom Regime verordnete Quoten unterstützt.
Ich liebe die Sims (DAS queere game). Mein Game dort ist nicht hetero-normativ, aber jeder sollte es sich selbst aussuchen können. Und vor allem sollen junge Menschen ihre virtuellen Welten auf Basis ihrer eigenen Phantasie erstellen können, ohne den mehr oder weniger subtilen Erziehungsauftrag unseres Regimes.
Aua.
Ich muss in die puschen kommen und mein Teil fertig bekommen
Finde ich eine schöne Sache, dass Spiele bei uns eine finanzielle Finanzspritze bekommen. Der Markt wird ja ohnehin von vielen anderen Ländern dominiert (USA, Korea, China). Europa ist allgemein seltener vertreten, auch wenn es in den letzten Jahren sehr gute Spiele gab (The Witcher, Divinity, Plague Tale, Ori, etc.) Deutschland ist da maximal am Rande und dort auch eher bei Stategie- und Aufbauspielen zu sehen.
Kleiner Schreibfehler
“God of War: Ragnaröl”